Ententeich

Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 10:30 
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Bei uns war letztens Trense anprobieren angesagt, 3 Leute, ein Baby und ein genervtes Pferd. Am Ende hab ich das Ding eingestellt, nachdem so fragen kamen wie: "Gehört der Nasenriemen unter oder über die Seitenriemen?"
Und nein, das waren keine Anfänger, das betreffenden Pferd gehört zweien davon seit über 10 Jahren und die andere hat auch schon mehr als 4 Jahre ein Pferd.

Am besten fand ich dann, als ich am nächsten Tag jemand anders davon erzählt habe und die Personen aufgezählt habe die beteiligt waren den Kommentar "Aha, also 2 Blinde und ein Tauber...." Ich fand das so treffend....


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 11:01 
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:muahaha: Bajana, solche Leute kenne ich auch. Seit zig Jahren ein Pferd, aber wissen weder wo das Knie sitzt, noch wie man eine Trense anpasst. unglaublich.

@Joanadackel: das hab ich ja auch nicht gesagt, dass man diese Unfälle durch ablongieren vermeiden könnte. Ich bin kein Freund vom ewigen ablongieren. Gern mal ein paar Minuten zum lockern und nachgurten beim ganz jungen Pferd. Aber dann auch nur locker joggen lassen. Nicht abhetzen.

Wobei... dieses 3jährige unfähige Rodeo-Modell, hätte vielleicht nicht so gebockt, hätte ich den müde gemacht vorher. :wink:

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The game keeper shouts: "Dinnae drink thon waater! It's foo ae coo's keech an' pish!"
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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 11:16 
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Ich kenne spontan ungefähr 10 Anfänger oder unsichere Wiedereinsteiger die sich ein junges Pferd gekauft haben - wenn ich länger nachdenken würde, würden mir wohl noch viel mehr einfallen.

Allen ist eines gemeinsam: Sie hätten echt gerne ein älteren, braves, gut ausgebildetes Pferd gekauft - aber 90% aller Pferde im besten Alter (also so 7-12-jährig) die auf dem Markt sind, sind die ehemaligen Jungpferde von Anfängern und 9% sind weit außerhalb jeden Budgets eines Freizeitreiters und das eine übriggebliebene Prozent muss man erstmal finden und es muss dann auch noch ein Pferd sein das man haben will.
Also schauen sich die Leute monatelang Pferde an - verrittene, furchtbare Pferde die man nicht haben will (die sicher vor 3-8 Jahren mal ordentliche Pferde waren, aber jetzt halt in die Hände von ganz versierten Profis gehören) und irgendwann landen sie dann bei einem Händler oder Gestüt oder Züchter - irgendwo wo junge Pferde von guten Profis gut angeritten werden und sie sitzen auf einem 4-jährigen und das ist das erste Pferd das den Kopf hinhält und macht was es soll, das hat es nämlich so gelernt und im Budget ist er auch noch. Ich habe dafür volles Verständnis.

Und ich glaube dass die Angstreiter 1. hoffen dass die Angst irgendwann weg ist und 2. so stolz auf sich sind wenn sie Dinge schaffen, die sie sich bisher nicht getraut haben, dass es das wert ist. Wobei ich mir da auch sicher leichter tue Verständnis zu haben, weil bei uns diese Pferde ja nicht unter der völlig mangelhaften Bewegung leiden, wenn die Leute nach 10 Minuten Schritt wieder absteigen und sich in meinem Umfeld eigentlich auch alle Hilfe holen. Von früher kenne ich die auch noch, die 20 Minuten Führmaschine pro Tag im Winter für durchaus ausreichend erachtet haben, weil sie sich nicht draufgetraut haben...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 11:33 
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Ich finde wenn sich Anfänger ein Jungpferd kaufen, kann es gut gehen.. wenn denn ein Profi an der Seite ist mit Rundumbetreuung. Der neben dran steht und auch mal wieder einnordet ( Pferd und Reiter ).

Schlimmer finde ich die Damen ( gern übers mittlere Alter hinaus ) die auf Teufel komm raus einen Reithengst halten müssen.. und dann darf das arme Vieh nicht raus und die Hosen voll haben Sie auch wenn die frech werden :kotz:

Von dem täglichem Abschleudern halte ich null komma nix. Ich longiere selten. Sehr selten. Falls es mal notwendig sein sollte, weil einer ganz fest ist im Buckel, gebe ich das unserer professionellen Longiertante. Die kann das richtig und arbeitet die auch vom Boden, hat auch schon bei Deutschen Meisterschaften im Volti an der Leine gestanden.
Ich kann das nicht gut und außerdem wird mir schlecht davon :alol:
Ich bin sehr froh über eine separate Longierhalle :-D


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 11:59 
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Meine RB hat einen wirklich großzügigen Paddock zur Verfügung und steht zudem noch mit einem kleinen Pony gemeinsam in der Box. Aber der Paddock lässt jetzt im Herbst/Winter/Frühjahr bodenmäßig schon zu wünschen übrig, ist nun mal eher Matschpaddock und sehr schmierig. Hindert Frau Dame nicht daran sich regelmäßig dort zu wälzen und ein Nickerchen draußen zu machen.
Aber umgekehrt merkt man schon, dass sie es genießt, wenn sie gelegentlich mal auf den großen Sandauslauf kann. Dazu gehört auch ein ausgiebiges Wälzen ohne blöde Decke und ein tüchtiges Ausbuckeln und ausgiebiges galoppieren, wenn sie fertig ist, kommt sie zu mir. Ist ein lustiges Gefühl, wenn Pony wie ein Brummkreisel um einen herum seine Kreise zieht und man selbst steht oder sitzt abwartend in der Mitte und schaut mal, wann sie fertig ist. Je nach Stimmung dauert das unterschiedlich lang.
Vorneweg lasse ich sie immer erst im Schritt etwas warm werden, weil sie auch quasi erst ein Kommando von mir zum los laufen bekommt. Und danach oder wenn sie keine Lust hat sich groß auszutoben, lasse ich sie kontrolliert in allen Gangarten auf beiden Händen sich bewegen. Die macht das wirklich gut, mehr als Stimme und Körpersprache braucht sie dafür nicht.

Und trotzdem finde ich auch, dass das nur zur abwechslungsreichen Bewegung dazu gehört und mich nicht vor einem buckelnden Pferd "schützt". jetzt im Winter macht sie schon gelegentlich mal Unsinn unter dem Reitern, aber sie weiß auch, dass sie das eigentlich nicht soll, und der größte Fehler ist dann darauf einzugehen. Davon wird sie nur hektisch und kopflos und davon haben beiden gar nichts.
Vor einer Woche hat sie mich das allererste Mal, seitdem ich sie reite,in den Dreck gesetzt. Sie war vorher schon etwas spannig und als ich im Galopp auf dem Zirkel war startete sie plötzlich ein richtig ordentliches Buckelprogramm. Sonst sitze ich das bei ihr gut, aber dieses Mal hatte ich keine Chance. Bin zwar mehr runtergerutscht als gefallen, weil ich mich am Hals fest gehalten habe, aber erschrocken war Frau Pferd dann doch. Oder zumindest doch erstaunt, dass ich jetzt zu ihren Füßen im Dreck liege. :alol:

Ich habe auch mal zwischen zeitlich (so mit 14/15 Jahren) eine sehr ängstliche Phase gehabt. In dem allerersten Reitstall, in dem ich begonnen habe, gab es einige schlimme Stürze mit diverse Verletzungen. Dieser Kontrollverlust, den hier jemand beschrieben hat, hat mir dann sehr zu schaffen gemacht. Ich hatte aber zu viel Spaß an dem Hobby und wollte nicht aufhören. Deshalb hab ich mir etwas Neues gesucht und heute sehe ich das Ganze wieder deutlich entspannter.

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Childhood is not from birth to a certain age and at certain age
The child is grown, and puts away childish things.
Childhood is the kingdom where nobody dies.

- Edna St. Vincent Millay -


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 13:21 
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Joanadackel hat geschrieben:
Ich bleib dabei, Pferde haben zu lernen, dass sie sich ohne jedesmal vorher Dampf ablassen trotzdem gefälligst benehmen müssen.


Ich muss das jetzt wirklich mal ernsthaft fragen, wie lernen die das denn? Mein erster Gedanke wäre die dann richtig arbeiten zu lassen. Je nachdem eben weiter galoppiern lassen usw. Nur wenn die Bocken? Was dann? Wenn man zB keine Gerte dabei hat. Beine mal richtig zu machen? Kann aber je nach Kanditat noch wilder werden :keineahnung:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 13:26 
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ich glaub, sie meint das eher an der Longe. Man kein sein Pferd ja schon dazu erziehen, dass es nicht, sobald die Longe eingehakt wird, bockend los schießt, sondern dass man es ruhig und konsequent dann zurück nimmt, durchpariert und neu ansetzt. Ist anfangs sehr nervenaufreibend und man muss viel Konsequenz und Geduld an den Tag legen, geht aber.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 13:43 
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Also so sehe ich das auch: erst mal muss man installieren: der Sattel/Longiergurt ist drauf = Arbeit = Benimm.

Also aiuch Ablongieren heisst nicht die wilde Wutz rauslassen. Es geht eben um aufwärmen und lockern noch ohne Reitergewicht.

Dann kann man die Longierzeit auch nach und nach reduzieren. Meine Junge ist ja auch noch im Stadium ablongieren. O-Ton Vorbesitzer: unbedingt vor dem Aufsteigen ausgiebig laufen lassen oder longieren ... :-?

Am Anfang war es auch so: Alles drauf, auf den Platz und ab ging es ... sprich wir haben reiten erst mal gestrichen und statt dessen hab ich sie erst mal täglich an die Longe gehängt inkl kurzen Exkursen zum Thema: "wenn man es übertreibt kann so ein Cavecon auch echt mal doof sein". Bis man eben das Ross losschicken konnte im Schritt, es geht Schritt ... ok, klar wenn ich gemerkte habe heute ist da schon Dampf drauf, muss man es nicht ausreizen sondern lässt eben früher antraben (und nicht dann losrennen) ... wenn alles chillig ist eben trotzdem erst mal einige Runden Schritt trotz vorher führen.

Und so die Zeit dann halt auch verkürzen ...

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Ich bin in einem Alter, da darf ich Menschen auch von Anfang an einfach doof finden - ich hab ja nicht mehr ewig Zeit.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 14:10 
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@Nadine Das natürlich auch.

Aber ich meinte, dass ein Pferd eigentlich nicht lernen sollte, dass eine Arbeitseinheit grundsätzlich damit beginnt dass es sich erstmal ausbocken oder ausrennen darf an der Longe, bevor der Reiter sich draufsetzt. Sondern dass es normal ist, dass es aus der Box, Weide, Offenstall kommt, Sattel drauf, Reiter drauf und Schritt und ruhig. Nicht erst austoben. Finde ich schon fast fahrlässig.
Bei einem, der wirklich immer extrem viel Pfeffer hat, selbstverständlich braucht der auch seine Tobezeiten, wenn es haltungstechnisch nicht schon abgedeckt ist - aber wenn immer das möglich ist, würde ich die so legen, dass es eben nicht unmittelbar mit dem Reiten zusammenhängt.

@Fienchen Das z.B. klingt doch nach nem vernünftigen Plan :thxs:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 14:18 
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Diva hat geschrieben:
Ich kenne spontan ungefähr 10 Anfänger oder unsichere Wiedereinsteiger die sich ein junges Pferd gekauft haben - wenn ich länger nachdenken würde, würden mir wohl noch viel mehr einfallen.

Allen ist eines gemeinsam: Sie hätten echt gerne ein älteren, braves, gut ausgebildetes Pferd gekauft - aber 90% aller Pferde im besten Alter (also so 7-12-jährig) die auf dem Markt sind, sind die ehemaligen Jungpferde von Anfängern und 9% sind weit außerhalb jeden Budgets eines Freizeitreiters und das eine übriggebliebene Prozent muss man erstmal finden und es muss dann auch noch ein Pferd sein das man haben will.
Also schauen sich die Leute monatelang Pferde an - verrittene, furchtbare Pferde die man nicht haben will (die sicher vor 3-8 Jahren mal ordentliche Pferde waren, aber jetzt halt in die Hände von ganz versierten Profis gehören) und irgendwann landen sie dann bei einem Händler oder Gestüt oder Züchter - irgendwo wo junge Pferde von guten Profis gut angeritten werden und sie sitzen auf einem 4-jährigen und das ist das erste Pferd das den Kopf hinhält und macht was es soll, das hat es nämlich so gelernt und im Budget ist er auch noch. Ich habe dafür volles Verständnis.



Ein wundervolles Argument für alle, die sich bis heute über die Demokatrisierung des Reitsports in den 80ern aufgeregt haben, und darin eine Bedrohung für die Pferde sehen. Ein braves gut ausgebildetes nicht mehr ganz junges Pferd kostet. Auch ein Freizeitreiter sollte sich darüber im klaren sein, dass die Ausbildung das Teuerste am Pferd ist. Und wenn man nicht willens ist, das zu bezahlen - und ja, so ein Pferd mit 8 muss kalkulatorisch locker 15T Euro kosten, auch wenn es keine Lampenaustreter ist, der geneigte potentielle Käufer sollte eben so lange sparen, bis die Kohle da ist. Wenn man jeden Monat, den man nach Pferden guckt, das Geld, das ein Pferd pro Monat kostet (rechnen wir mal mit freunlichen 400 Euro - in Ballungsräumen wird ein Pferd mit allen Kosten teurer sein) zurück legt, hat man schon nach 10 Monaten 4.000 Euro mehr zur Verfügung. Selbst wenn man bei Null anfängt, hat man in drei Jahren fast 15T Euro so zusammen gespart.

Und nein, ich habe kein Verständnis, wenn dann aus Kostengründen die unsinnige Entscheidung gefällt wird, ein Jungpferd zu kaufen. Wenn einem ein gut ausgebildetes Pferd zu teuer ist, hat man meiner Meinung nach genau zwei Möglichkeiten: 1. So lange weiter lernen, bis man gut genug reitet, um ein junges Pferd auszubilden, und sich dann ein junges Pferd kaufen. 2. Man lässt es. Ich halte es nicht für ein Menschenrecht, ein Pferd zu besitzen. Es leidet nämlich in der Regel primär das Pferd, wenn der Reiter damit nicht klar kommt.

Die Liste an Leuten, die sich ein junges Pferd gekauft haben, und grandiös daran gescheitert sind, ist allein im meinem weiteren Bekanntenkreis schier unendlich lang. Einige haben dann die Vernunft, ihre Pferde vorübergehend in Beritt zu geben. Von der Sorte Pferd hat ich schon so einige unterm Sattel - und ja, die sind irgendwann z.T. so vom Reiter verunsichert und hassen das gerittenwerden so sehr, dass die echte Herausforderungen bis hin zu gefährlich sind. Bis auf eines - das hat mich dann doch runter geworfen, so dass ich mehrere Wochen ausgefallen bin, und wurde vom Besitzer umgehend entsorgt - sind alle wieder brave, manchmal sogar sehr gute Reitpferde geworden. Es hätte bei keinem dieser Pferde so weit kommen müssen, dass sie "repariert" werden müssen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 14:45 
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allrounder hat geschrieben:
Ein wundervolles Argument für alle, die sich bis heute über die Demokatrisierung des Reitsports in den 80ern aufgeregt haben, und darin eine Bedrohung für die Pferde sehen. Ein braves gut ausgebildetes nicht mehr ganz junges Pferd kostet. Auch ein Freizeitreiter sollte sich darüber im klaren sein, dass die Ausbildung das Teuerste am Pferd ist. Und wenn man nicht willens ist, das zu bezahlen - und ja, so ein Pferd mit 8 muss kalkulatorisch locker 15T Euro kosten, auch wenn es keine Lampenaustreter ist, der sollte eben so lange sparen, bis die Kohle da ist. Wenn man jeden Monat, den man nach Pferden guckt, das Geld, das ein Pferd pro Monat kostet (rechnen wir mal mit freunlichen 400 Euro - in Ballungsräumen wird ein Pferd mit allen Kosten teurer sein) zurück legt, hat man schon nach 10 Monaten 4.000 Euro mehr zur Verfügung. Selbst wenn man bei Null anfängt, hat man in drei Jahren fast 15T Euro so zusammen gespart.


Hand aufs Herz und ganz ehrlich: Wie viele gut ausgebildete, gut gerittene, vom Nerv her für schwache Reiter geeignete 7-12-jährige Pferde kennst Du die für 15.000 EUR auf den Markt kamen? Oder auch für 20.000?
Ich kenne kein einziges. Ich wüsste nicht wo ich so ein Pferd kaufen sollte.

Mit außerhalb des Budgets für einen Freizeitreiter meinte ich Pferde die für den großen Sport gedacht waren und sich daraus dann doch vorzeitig verabschiedet haben.

Spielen wir den Fall doch mal durch: Diese Pferde die alle suchen, gesund, brav, gut geritten, in beiden Sparten A-fertig gibt es auf dem Markt einfach nicht. Wenn ein Profi ein Pferd 4 Jahre lang sorgfältig ausbildet, dann ist es hoffentlich M-fertig und nicht A-fertig und wenn ein mittelklassiger Amateur ein Pferd 4 Jahre lang so sorgfältig wie es ihm eben möglich ist ein Pferd ausbildet, dann verkauft er es im Allgemeinen nicht, wenn es das oben genannte brave, rittige Pferd ist, sondern dann wenn er grandios gescheitert ist und das Pferd eben nicht (mehr) funktioniert.
Ich glaube auch, dass viele bereit wären, länger zu lernen und zu üben, aber die Zahl der Reitställe nimmt ständig zu, die Zahl der Reitschulen dafür ständig ab. Und Schulpferde von denen man so reiten lernen kann, dass man die Qualifikation erwirbt ein junges Pferd gut ausbilden zu können, gibt es schon gar nicht.

Natürlich gibt es kein Menschenrecht auf Pferdebesitz, aber es gibt eben auch niemanden der es einem verbieten kann - und ganz ehrlich, bei den meisten geht es mit genügend Unterricht und Beritt ja auch gut. Und das erste eigene Jungpferd muss halt leider ertragen, dass man alles zum ersten mal macht. Irgendwann muss es jeder das erste mal machen. Da kann man nur hoffen, dass die Hilfe die man sich holt so kompetent ist wie man dachte


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 14:52 
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Was ich mich neulich gefragt habe: wie kommt man überhaupt zu einer Angst vor Pferden? Ich kann das überhaupt nicht verstehen. Da muss doch irgendwas Schlimmes passiert sein. Ich check einfach nicht, eie man grundlos ängstlich sein kann.

Ifone hat geschrieben:
Joanadackel hat geschrieben:
Ich bleib dabei, Pferde haben zu lernen, dass sie sich ohne jedesmal vorher Dampf ablassen trotzdem gefälligst benehmen müssen.


Ich muss das jetzt wirklich mal ernsthaft fragen, wie lernen die das denn? Mein erster Gedanke wäre die dann richtig arbeiten zu lassen. Je nachdem eben weiter galoppiern lassen usw. Nur wenn die Bocken? Was dann? Wenn man zB keine Gerte dabei hat. Beine mal richtig zu machen? Kann aber je nach Kanditat noch wilder werden :keineahnung:


Ich fahre am besten damit, mich unbeeindruckt zu zeigen. Jedenfalls bei einzelnen Bocksprüngen. Bringt dem Pferd halt nix, wenn ich ordentlich drinsitze.
Aber wenn es ein richtiger Rodeokandidat ist, war ich auch immer etwas hilflos. Auf jeden Fall darf das Tier den Kopf nicht zwischen die Beine kriegen. Und wenn ein Pferd mit einer Wendung beschäftigt ist, geht das mit dem Bocken auch einfach nicht so gut.
Und ja, Beine zu machts vermutlich schlimmer. Dann muss es vermutlich richtig knallen, um durchzudringen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 15:01 
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In der Altersklasse habe ich bisher zwar nur zwei Pferde verkauft, aber das war kein Zuckerschlecken. Und an den Fotos in den Anzeigen kann es nicht gelegen haben, denn die macht für mich immer ein Profi.

Die eine Stute war 8, in der Dressur zwar nur A-Dressurpferde platziert, danach nicht mehr vorgestellt, aber in der Ausbildung auf dem Weg zu M. Hat ein sehr gutes Fohlen gebracht. Ging brav einen kleinen Parcours und war nah an der Lebensversicherung im Gelände, gesund und brav. (Mir zu langweilig.) Die hab ich am Schluss für knapp unter 10T Euro in den Parasport verkauft. Für dieses Pferd kamen kaum Interessenten, obwohl es eine top Abstammung hatte und recht hübsch war.

Nummer 2 war 12. Geländepferde L gesiegt, A Dressur platziert, sprang überragend, hatte sehr gutes Fohlen. Die war nach einem Unfall nicht mehr für VS geeignet (der Kopf spielte nicht mehr mit), ging aber noch gut an bunte Stangen ran, war top einfach zu reiten und auch ziemlich nervenstark im Gelände. Da gab es reichlich Interessenten. Die ist mit jedem, egal wie grottig er drauf hing, brav ihre Runden geschnurrt, hat das Köpfchen hingehalten, obwohl die Reiter z.T. wie Säcke mit hüpfenden Händen drauf hingen. Bräver konnte ein Pferd unter einem schlechten Reiter nicht laufen. Gerne war sie dann doch zu alt, zu klein, zu groß, zu weiß, hatte zu viel Schwung, etc. Am Ende habe ich sie an eine Reitlehrerin verkauft, die ein Pferd suchte, mit dem sie selber ein wenig springen kann (ich hoffe, sie hat sie gut durch ihre Trainerscheine getragen) und das dennoch auch für Reitschüler einsetzbar ist. Weil die Stute es dort in toller Haltung garantiert gut hat, hab ich sie am Schluss für 3T Euro abgegeben, weil ich auch nicht ewig auf den perfekten Käufer warten wollte.

Ich glaube, die Leute kriegen schon ihre Suche nicht auf die Kette, weil sie einfach zu ahnungslos sind und sich reiterlich leider hoffnungslos überschätzen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 15:04 
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Och gibt schon so Situationen, da reagiert der Körper einfach ... mit meinem Wallach hatte ich das beim Springen: der hatte so Momente, da zog der zum Hopser hin und im letzten Moment bog der trotzdem ab und zwar so, das es nicht so einfach war den irgendwie unter sich zu halten. Hat der Springtrainer mal selbst getestet, weil der sich dachte das man sich so dämlich wie ich ja nun nicht anstellen kann und den kleinen Kerl ja wohl gepackt bekommt ...

Der hatte schon auch erst mal Spaß und bei einem Sprung hatte er keine Chance. Bei dem Pferd gab es dann entsprchend auch einfach: es fühlte sich gut an, dann war alles ok ... und dann auf einmal konnte ich schon fühlen, das das unter mir gerade doof wird und da hatte der Kopf nix mehr zu melden ...

Je mehr ich es versucht habe, um so schlimmer ... ging so weit das ich eine Phase hatte wo eine bunte Stange am Boden mir schon Schweißtropfen auf die Sirn getrieben haben.

Bezüglich Pferdekauf: ich gestehe alles: ich wollte ja ein 5 oder 6 jähriges Pferd ... finde da mal was ... echt schwer an sich und die sind dann meist entweder eben die schon vergurkten weil sich Jemand einen Youngster gekauft hat und es nicht geklappt hat ... oder wirklich richtig teuer ...
Die anderen werden irgendwie nicht inseriert, an die kommt man dann max über du ich hab vom X gehört das der y ...

Von älter und gechillt und gut ausgebildet mal ganz zu schweigen ...

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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Dezember 2016, 15:05 
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Lexa Loona hat geschrieben:
Was ich mich neulich gefragt habe: wie kommt man überhaupt zu einer Angst vor Pferden? Ich kann das überhaupt nicht verstehen. Da muss doch irgendwas Schlimmes passiert sein. Ich check einfach nicht, eie man grundlos ängstlich sein kann.


Tja, wie kommt es zur Angst? Ich hatte früher auch keine Angst, habe mich auf alles draufgesetzt und hatte auch keine Probleme, Buckler und ähnliches auszusitzen. Irgendwann hatte ich eine RB, der hat es wirklich geschafft mich immer wieder loszuwerden. Da kam dann die Angst, obwohl bei den Stürzen nie irgendwas ernsthaftes passiert ist. Seitdem ist halt immer mal wieder Angst beim Reiten da. Rational erklären kann man Angst sicher nicht, ich hätte lieber auch keine.

Zum Thema abbocken beim Longieren:
Da kann man sicher einiges an der Erziehung machen. Neulich bei uns im Stall:
Wir habe ein Jungpferd (4 oder 5) der wohl Probleme an den Beinen hat und immer wieder lahm geht, wenn er ständig gearbeitet wird. Letztens haben sie wohl reiten wollen. Pferd gesattelt, Longe dran, auf den Reitplatz und sofort darf der an der Longe losgaloppieren und natürlich bocken. Da war meine Meinung auch gleich, so lernt er nur, dass Longe gleich galoppieren ist.


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