Ich wollte IMMER ein eigenes Pferd! Schon als kleines Kind.
Ab 8 hatte ich Reitstunden und war immer neidisch auf die Mädchen mit "Privatpferden". Die waren in der Reitschule nämlich generell was besseres.
Ab 12 hatte ich diverse Reitbeteiligungen, und dann auch 5 Jahre bei ein und derselben Besitzerin, wo ich sehr viele Freiheiten mit 2 Pferden hatte. Es hat mich aber immer gestört, nichts selbst entscheiden zu dürfen.
Mit 19 habe ich meinen damaligen Freund mit Pferd kennengelernt

. Das war dann 10 Jahre "meins", da hab ich eigentlich alles entschieden und er das Meiste gezahlt.

Sonst wäre ehrlich gesagt einiges nicht gegangen, denn ich war in Ausbildung, musste dann nochmal umschulen etc. Da wäre der Kauf eines eigenen gar nicht möglich gewesen finanziell. Heute ist dieses Pferd 24 und in Rente, wir seit 6 Jahren getrennt, er zahlt und wir entscheiden das meiste gemeinsam, sind uns da aber in den meisten Fällen auch einig. In der Konstellation hat es mich nie gestört, dass ich auf dem Papier kein Pferd hatte.
Seit 9 Jahren habe ich ja dann durch Zufall, ohne Suchen noch den Fjordhengst bekommen, offiziell mein erstes eigenes Pferd. Ich habe das damals noch mit meinem Freund abgesprochen, denn bis Dato habe ich am Friesen ja mitbezahlt was ich konnte, und das würde dann wegfallen. Außerdem war ich exakt da grade arbeitslos geworden. Hätte er gesagt "Nein", unterstützt er im Notfall nicht, hätte ich das Pony auch nicht genommen. Habe ich dann aber dank dieser gemeinsamen Entscheidung, hatte 4 Wochen später wieder Arbeit und alles an diesem Pferd dann selbstverständlich alleine bezahlt.
Vorteil:
Ich genieße es am eigenen Pferd, dass ich ihn jederzeit einladen und hintransportieren kann, wohin auch immer ich will. Da ich viel auf Lehrgängen, Turniere, Urlaub usw. fahre, wäre das vermutlich bei einer RB nur eingeschränkt möglich, und dann halt immer mit großer Absprache vorher nur möglich. Plus der Verantwortung für ein "fremdes" Pferd, und wenn dann doch mal was passiert, vermutlich Palaver und große Klärung.Ne, ich denke das wäre schwierig, hätte ich auch keine Lust drauf. In dem Fall bin ich dann lieber vollumfänglich selbst verantwortlich.
Ebenso wie für Tierarzt ja/Nein, Zahnarzt/Ostheopath ja/nein und wann. Welcher Sattel kommt da drauf usw. usw. Haltungsform, Futter.... Entscheide alles ich und muss damit leben können. Ebenso damit, wann und ob es zu Ende geht. Das kann Vorteil und auch Nachteil sein.
Nachteile:
Alle Kosten müssen durch mich getragen werden.
Bin ich im Urlaub muss ich Lösungen finden, wer nach dem Pferd kuckt.
Reitbeteiligung- muss man dann auch erstmal finden, wer zu einem passt. Ich brauche niemanden, der auch sportlichen Ehrgeiz hat, ich selbst reite das Pferd schließlich genug Dressur und Springen. Und ich will auch niemanden der darin dann "rumpfuscht" indem er auf ähnlichem Niveau reiten will ... Momentan reitet meine Schwester mit, die am liebsten den Westernsattel drauf macht und ins Gelände geht, oder mal Bodenarbeit macht. Deshalb ergänzt sich das bestens! Und bei ihr weiß ich auch, dass sie gut genug reitet um den Hengst nicht zu unterschätzen, auch wenn er jetzt 100 Tage brav war.
Allerdings muss ich bei ihr (wie wahrscheinlich auch bei jeder anderen RB) eben auch damit rechnen dass sie mal spontan nicht kann, oder mal eben 6 Monate nach Kanada verschwindet. Und in der Zeit muss ich dann halt wieder selbst klarkommen und bin nicht so flexibel mit Urlaub und co.
Zusammengefasst: Momentan bin ich ganz zufrieden damit, wie es ist und bin gerne Pferdebesitzerin.
Ich glaube jedoch, dass ich mittlerweile wieder eine ganz wunderbare RB wäre! Und zwar viel gelassener als früher.
Manchmal wünsche ich mir schon, dass ICH diejenige wäre, die nur 2-3 mal die Woche zum reiten kommt und sich sonst nicht viel kümmern oder Gedanken machen muss.
Könnte mir schon vorstellen, irgendwann
nach Sandro dann mal ein paar Jahre kein eigenes zu haben und die Vorteile einer RB zu genießen. Und mein Geld halt eben auch mal für anderes auszugeben. Aber das dauert eh noch, nach meinem Plan läuft das Pony noch mindestens 10 Jahre voll einsatzfähig.
Und dann kommt es vermutlich eh ganz anders als gedacht oder geplant.

Wie bisher auch. Eigentlich habe ich noch keine bewusste Entscheidung für mich getroffen, jetzt loszuziehen und mir ein Pferd zu kaufen. Die waren halt immer dann irgendwie da.