Hier sind ja viele, die des Zausels Geschichte mit verfolgt haben und auch immer mit wertvollen Tipps und Erfahrungen geholfen haben, ich will darum noch mal ein bisschen was aktuelles schreiben.
Der Zausel ist seit nun mehr 4 Jahren mehr oder weniger krank oder auch mehr oder weniger gesund. Der letzte Eintrag hier ist wieder ein Jahr her und eigentlich ist es unverändert, mal gehts dem Pferd gut, mal nicht und ich weiß immer noch nicht warum.
Während er im Mai noch echt gut drauf war (
https://vimeo.com/68082216 und
https://vimeo.com/70509241) ist er bald danach wieder in eine schlechte Phase gerutscht und hängt da nun seit einigen Wochen wieder fest.
Er ist steif, hat deutliche muskuläre Probleme (sehr verspannte Oberlinie, schlaffe Hinterhand, sehr eingeschränkte Gehlust), macht irgendwie einen alten Eindruck. Der Schmelz, der Schick, der Wow-Effekt sind weg und für diejenigen, die ihn nicht kennen, ist er ein durchschnittliches Steiftier.
Wir haben nun drei Sattler am Pferd gehabt (die verspannte Oberlinie, auf abstreichen geht er sofort in die Knie, hat Sattelzwang, beim Aufsteigen geht er in die Knie). Ergebnis eigentlich immer gleich: Der Sattel liegt nicht ganz optimal, aber ganz gut und kann eigentlich nicht ursächlich für die Probleme sein. Außerdem hat er diesen Sattel seit gut 2 1/2 Jahren und läuft damit ja auch immer wieder richtig gut.
Dann wurden die Zähne gemacht, nichts auffälliges.
Osteopathisch behandelt, kleine Befunde, änderte aber nichts am Problem.
Akupunktiert, das hilft kurzfristig gut, aber im Moment hat es irgendwie nicht so eine durchschlagende Wirkung.
Noch mal sehr eingehend von einer Chiropraktikerin untersucht, die sich auf auf "Rittigkeitsmanagement" spezialisiert hat. Die hatte vor allem die Lunge in verdacht, aber das hat meine TÄ ausgeschlossen.
Seine Lunge ist mal besser mal schlechter, was vor allem vom Wetter und Staub abhängt. Mitunter Hustet er dann stark, in nassen Wetterlegen wieder gar nicht. Leistungstechnisch ist er aber nicht eingeschränkt, in St. Peter hatte er arge Probleme mit Staub und eine seiner schlimmsten Hustenzeiten. Trotzdem ist er gerannt wie ein Wilder, war nicht pustig, nicht auffällig von der Atmung, nach wenigen Minuten wieder bei absolut ruhigem atmen.
Er hat einen Herzklappenfehler, der aber bereits zwei mal in der Klinik gecheckt wurde und soweit unproblematisch ist.
Rücken und Beine sind unauffällig.
Vor 6 Wochen wurde Blut abgenommen und eine Kotprobe eingeschickt. Kotprobe war recht unauffällig, Blutbild zeigte einen Selen, Kalium und Zinkmangel, außerdem erhöhte Muskelwerte.
Er bekam Zusatzfuttermittel, wurde außerdem Akupunktiert und mit chinesichen Kräutern behandelt.
Die Akupunkturfrau meint, sein Energiefluss ist massiv gestört, die Niere ist auffällig, die Hinterhand arg gestaut.
Die Akupunktur hat etwas geholfen, im Moment habe ich das Gefühl es geht ihm etwas besser. Reiten tue ich nicht, weil ich auf den schmerzempfindlichen Rücken keinen Sattel legen mag.
Freitag wurde ihm dann noch mal Blut abgenommen, der Selenmangel ist noch deutlich schlechter geworden und Muskelwerte sind ebenfalls noch schlechter als vor 6 Wochen.
Wie gesagt, er bekommt seit 6 Wochen Selen hochdosiert zugefüttert. Sam, unsere schwarze Stute hatte auch einen leichten Mangel, hat das gleiche zugefüttert bekommen, ihre Werte haben sich deutlich verbessert, wenngleich sie noch nicht gut sind.
Die TÄ ist krank, daher dachte ich, vielleicht kann mir der Teich das erklären.
Dass er ein muskuläres Problem hat, passt zu seinen Symptomen finde ich. Aber woher kommt das? Warum verschlechtert sich der Selen und der Muskelwert, obwohl er entsprechend zugefüttert wird? Neben dem Selenpräperat hat er außerdem Elektrolyte, Zink, Biotin und ein Aminosäurenpräperat, eben zum Muskelaufbau bekommen. Er hat eher wenig gearbeitet in den letzt Wochen, hatte zeitweise ganz frei und war nur auf der Weide (er steht im Offenstall, hat also 24/7 gleichmäßige Bewegung). Da müssten sich die Muskelwerte doch erholen?
Gibt es Stoffwechselkrankheiten bei Pferden, die solche muskulären Probleme hervorrufen können, in Schüben? Er ist negativ auf Herpes, Borreliose und Cushing getestet.
Ist der Selenmangel ursächlich für die Muskelprobleme? Oder haben die noch einen anderen Hintergrund?
Bei bisherigen Blutuntersuchungen ist noch kein Selenmangel festgestellt worden, da waren die Werte in Ordnung. Er hatte 2011 einen deutlichen Eisenmangel, als er von der Nordsee zurück kam, ansonsten waren Blutkontrollen unauffällig. Allerdings habe ich die auch nicht so regelmäßig machen lassen, es mögen vielleicht 3-4 zwischen 2008 und 2013 gewesen sein.
Ich wüsste einfach so gern, was genau in diesem Pferd passiert. Akupunktur hilft immerhin etwas und früher oder später wird es ja auch wieder besser.
Trotzdem will man ja einfach eine Ursache haben, selbst wenn man nichts dagegen tun könnte.
Tja, vielleicht fällt ja der ein oder anderen Ente noch etwas ein, ansonsten bleibt halt nicht viel mehr als es eben so hinzunehmen wie es ist und die guten Phasen auszukosten.