Hier die Erklärung meiner Pferdedentistin:
Die Zähne der Pferde wachsen ca. 2 - 3 mm im Jahr.
D.h. anders als bei uns Menschen, wachsen Pferdezähne ein Leben lang!
Das hatte die Natur ursprünglich auch sehr gut durchdacht.
Denn früher, als die Pferde noch in freier Wildbahn lebten, ernährten sie sich hauptsächlich von hartem, festem Gras.
Dieses mussten sie mit ihren Schneidezähnen abbeißen und mit den Backenzähnen gründlich zerkleinern.
Somit betrug auch die Abnutzung der Zähne ca. 2 - 3 mm im Jahr, sodass sich Abrieb und Wachstum die Waage hielten.
Auf unseren heutigen Weiden wächst sehr weiches, zartes Gras, welches die Pferde mit Leichtigkeit mit ihren Lippen abzupfen können.
Außerdem füttern wir unsere Pferde mit Kraftfutter, wofür die Pferde kurze Kaubewegungen machen müssen und somit nicht die kompl. Kaufläche nutzen wie bei faserreichem Futter, das bedeutet das die Kaufläche keinen gleichmäßigen Abrieb hat.
Also, das Fazit:
Unsere Pferde erreichen meistens keine gleichmäßige Abnutzung mehr von ca 2 - 3 mm im Jahr.
Somit werden die Zähne zu lang, dadurch entstehen Zahnfehlstellungen welche dann Kiefergelenkschmerzen verursachen bis hin über Muskulaturveränderungen zu reiterlichen Problemen.
Man könnte in diese Kette noch jede Menge anderer Probleme einreihen!
Die Pferdezahnpflege fängt also schon in der Vorsorge an.
Sobald ein Pferd seine permanenten Zähne hat, sollte es in regelmäßigen Abständen untersucht und eventl. behandelt werden, damit solche extremen Probleme gar nicht erst auftreten.
Denn meistens ist es nun mal so, das der Besitzer Zahnprobleme erst bemerkt, wenn sie schon sehr weit fortgeschritten sind, und sich schon zu einem großen Problem entwickelt haben.
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http://www.sattelkurier.de/13626.html