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 Betreff des Beitrags: pferd kaputt reiten...?
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007, 19:22 
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also ich hab in letzter zeit des öfteren gehört, dass angeblich manche leute ihr pferd systematisch kaputt reiten würden...
was ich mich jetzt dabei frage, ist woran das genau liegt? ich meine was ist wirklich gift für die pferdebeine und führt zu bleibenden schädigungen?

kommts dabei nur auf die kilometer an, die das pferd absolvieren muss? ich mein es ist schon logisch, dass der bewegungsapparat eines pferdes, das täglich geritten wird mit sicherheit stärker belastet wird als bei einem, das sein leben lang nur über die weide flanniert... aber tue ich meinem pferd einen gefallen, wenn ich nur täglich 30 min statt ner ganzen stunde reite?

inwieweit spielt die qualität des bodens eine rolle? nicht jeder hat einen schwab oder schieß mich tod super boden zur verfügung... mutet man allein dadurch seinem pferd schon zu viel zu? es gibt auch die theorie, dass pferde, die ausschließlich auf sehr sehr guten böden laufen quasi nicht abgehärtet werden und somit anfälliger sind als andere wenn sie doch mal ins schlechte geläuf müssen...?

artgerechte haltung? klar ist das wichtig, aber welche beschwerden zeigen pferde eher, die nicht ganztägig auf der koppel stehen? (meine stehen in paddockboxen, können leider nur bei gutem wetter stundenweise auf die koppel, aber sie kommen mind 2x täglich raus (führanlage, reiten, kleiner allwetterpaddock) und das ist mehr als viele andere turnierpferde!)

inwieweit sind sie irreversibel durch schlechte aufzucht vorbelastet? ich möchte nicht wissen wieviel % der pferde alles andere als ideale aufwachsbedingungen haben...mangelndes mineralfutter, im winter in zu enge laufställe eingefercht und bis zum frühjahr nicht mehr rausgelassen u was es da alles gibt?

und worauf ich vor allem rauswill: wie gehen pferde durchs REITEN kaputt? und wieso durch schlechtes reiten? klar leuchtet mir ein, dass es schlecht ist wenn das pferd auf der vorhand latscht, aber tun das nicht sehr sehr viele? ich behaupte jetzt mal, dass die wenigsten der freitzeitreiter oder auch turnierreiter bis A niveau wirklich in der lage sind ihr pferd so zusammenzuhalten und auf die hinterhand zu setzen, dass man wirklich von reeller versammlung sprechen kann und die vorhand entlastet wird! das hieße ja, dass wirklich der grossteil der reiter seine pferde kaputt macht!
und wieso geht das pferd kaputt wenn ich unreell mit schlaufzügel, rollkur und stechen und ziehen reite? (bevor mich jemand angreift, ich bin sehr bemüht, meine pferde reell und fein zu reiten, ich besitze nicht mal einen schlaufzügel und reite mit genick als höchstem punkt!) aber was ich sagen will, natürlich ist das alles andere als angenehm fürs pferd, aber das ist ein anderes thema! inwiefern verursacht das bleibende schäden an bewegungsapparat?

welche lektionen sind besonders belastend? seitengänge? sollen doch aber auch gymnastizieren...? aber ich hör öfers: der ist nach ner verletzung wieder im aufbau und wird noch nicht stark belastet, also ich reite noch keine seitengänge usw....
dann müsste es ja auch theoretisch gut sein wenn man viel pirouettenarbeit macht weil das die pferde extrem aufs hinterbein setzt usw....oder doch lieber viel geradeaus um viele enge wendungen zu vermeiden? aber wenn man s reiten will kann man nun mal nicht die ganze zeit nur geradaus reiten!
sind es gerade die pferde, die in höheren klassen gehen, die mehr verschleiß aufweisen? spielt die anzahl der turniere/ jahr eine rolle?

wie siehts mit springen aus? bei der landung wirken enorme kräfte auf die gelenke!

sorry, das sind jetzt viele viele fragen, einwürfe etc... aber vielleicht wollt ihr ja mal darüber etwas auslassen!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007, 19:33 
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Also keine stundenlangen Lektionen schrubben, keine hunderte von Sprüngen usw usw.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007, 19:40 
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Ich kann Feuerblitz nur zustimmen.

Ähnlich ist es beim Menschen doch auch. Wenn ich einmalig z.B. Bekannten beim Umzug helfe und tonnenweise Kartons und Möbel schleppe oder meinen Garten von vorne bis hinten umgrabe bis der Rücken schmerzt, wird mein Leben dadurch nicht verkürzt.

Leistet aber jemand regelmäßig körperlich schwere Arbeiten, wird er irgendwann die Quittung dafür bekommen. Da spielen dann auch noch die Veranlagung und sonstige "Rahmenbedingungen" eine Rolle, den einen trifft's früher, weil er bereits einen angeborenen Rückschaden hat, der nächste ernährt sich ungesund und bekommt daher vom Stress einen Herzkasper und der dritte plockert sein Leben lang hart und bleibt trotzdem bis ins hohe Alter relativ gesund.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007, 19:45 
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demzufolge sind also doch die sportpferde die "gearschten" weil sie einfach mehr trainieren müssen um eine chance zu haben, als diejenigen, die nur zuhause ihren spaß haben und bei denen es wurst ist, ob zb die seitengänge plötzlich hängen...
ich mein vorm turnier muss man da halt mal durch, während man sonst das u.U. einfach ignorien würde und sich ein aneres mal wieder vorsichtig dem thema widmet...?

oje....also doch die bösen turnierreiter?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007, 19:49 
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Nein, das Fazit würde ich nicht ziehen.

Zum Beispiel sind Schwerstleistungen viel besser zu verkraften vom Körper, wenn der gut trainiert ist und vor der Leistung gut aufgewärmt wird.

Manch ein Freizeitreiter, der sein Pferd die ganze Woche auf die Weide stellt und am Wochenende dann einen Marathon-Ausritt mit dem völlig untrainierten Pferd durchführt, schadet seinem Pferd evtl. mehr.



Gerade die Turnierreiter, die ihr Pferd mehr als Sportgerät betrachten, gehen oft recht gut mit dem Tier um, weil es einen Wertgegenstand darstellt. Was teuer war, wird gut behandelt.

Und manch ein Freizeitreiter, der seinem vierbeinigen Schatz zwar viel mehr Gefühl entgegenbringt, schadet seinem Tier zum Beispiel durch Unwissenheit (wie das von Dir genannte auf-der-Vorhand-latschen-lassen, weil man's nicht besser kann).

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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007, 19:53 
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Auch die Turnierreiter schrubben ja nicht ständig bestimmte Lektionen. Zumindestens diejenigen die Hirn haben :mrgreen: oder reiten ihre Rösser mehrmals die Woche inkl. WE über die Hürden drüber.

Wenn ich morgen einen Marathon laufen müsste, würde ich 1. nie ins Ziel kommen und hätte 2. mächtig mächtig Probleme mit meinem Körper.
Hätte ich dagegen gezielt darauf hin trainiert - sähe die Sache schon ganz anders aus....

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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007, 19:53 
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Nein, das glaube ich nicht.

Ich denke man kann das fast 1:1 von den Menschen übertragen.

Sport ist gesund und hält jung und fit, wenn ich es denn richtig mache.

Also ein schlankes, gut trainiertes Pferd, das gesund aufgewachsen ist, sorgfältig und systematisch aufgebaut wurde und dann regelmäßig abwechslungsreich gearbeitet wird, hat bestimmt die besten Chancen lange gesund zu bleiben.
Selbstverständlich belasten Trabverstärkungen, Landungen, Seitengänge etc die Sehnen, Knochen und Gelenke, aber ein Pferd dessen Muskulatur über Jahre hinweg mit viel Plan aufgebaut wurde, sollte das vertragen.

Ich glaube nicht, dass Pferde die kaum oder gar nicht geritten werden, statistisch gesehen länger gesund bleiben, bei ihnen fallen nur viele Schäden gar nicht auf!

Im Einzelfall ist es natürlich so, dass manche halten obwohl jede logische Erklärung dafür fehlt und andere platt sind ohne dass irgendwer irgendwas dafür kann...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007, 21:04 
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unter kaputtreiten versteh ich ganz einfach die qualität des reitens. reiter, deren pferde unterhals, keine rückenmuskeln haben, trotzdem auf angeblich hohem niveau geritten werden sind durchaus prädestiniert dazu kaputtgeritten zu werden. rückenbeschwerden, bein beschwerden stellen sich ein, einfach weil die pferde insgesamt FALSCH belastet werden und dann noch ZUVIEL.
die größte gefahr geht davon aus, dass die reiter nicht (mehr) wissen, wie ein lockeres pferd sich anfühlt, geschweigedenn, wie man ein pferd locker reitet und wie es aussehen muss, wenn das pferd locker läuft, sich reell trägt, etcpp.
rollkur, übernatürliche bewegungskünstlerei, trainieren über die kraft des pferdes hinaus führt zu schäden.
sinnvoll und gut trainierte sportpferde gehen in der regel nicht so schnell kaputt. häufig aber pferd von pseudoprofis, die ohne geduld und nur fürs ansehen und schnelles geld pferde reiten/ausbilden.

weitere faktoren sind: schlechter beschlag, unpassende sättel, schlechte haltung. allem voran aber eben das schlechte reiten.

für mich reitet jemand sein pferd kaputt, der nicht auf die körperlichen fähigkeiten eines pferdes eingeht, über sie hinwegreitet, sie missachtet oder gar bei schädigungen lustig so weitermacht, wie bisher.
oftmals sogar "nur" durch unwissenheit...aber auch das ist schlimm genug.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Dezember 2007, 21:29 
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hmm wer hatte das och gleih gesagt?

ein pferd hat nur eine begrenzte zahl an sprüngen...

fand ich ziemlich logisch...

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*21.9.77-23.01.2012


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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Dezember 2007, 10:42 
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nicht nur das Springen geht auf die Beine. Ein starker Trab hat die selbe Wirkung auf die Beine des Pferdes wie ein ganzer L-Parcours.

Ich denke, es spielt alles eine Rolle und hängt zusammen:

-artgerechte Haltung (große Box, Paddock/Weide, dem Training angepasstes Futter)
-regelmäßig Schmied und ggf. orthopädische Beschläge
-"normaler" Boden, also nicht permanent in supertiefem Schlamm oder auf Betonhartem Boden
-vernünftiges Aufwärmen (lange Schritt-Tour anfangs und lockeres Abtraben)
-Abwechslung im Training, damit die Muskeln und auch der Kopf des Pferdes verschiedene Belastungen haben

weiterhin bin ich davon überzeugt, dass glückliche, ausgelastete Pferde mehr Leistung bringen und auch eher bereit sind, über Grenzen hinaus zu gehen und dadurch auch gesünder sind und "länger halten".

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A man is cupping his hand to scoop water from a highland burn.
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The game keeper replies:"I said; use two hands - you get more that way!"


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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Dezember 2007, 23:18 
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Beiträge: 3853
Wohnort: Nordhessen
Interessantes Thema...

Kaputt reiten, dass fängt aus meiner Sicht oft mit Verspannungen an, egal ob durch erzwungene, falsche Haltung des Reiters, Muskelüberanspruchung des Pferdes oder auch unzureichndes Können des Reiters.

Klar, ein Pferd das täglich auf schlechtem Boden enge Wendungen laufen muss obwohl es noch nicht locker ist oder die Gelenke genügend geschmiert sind wird eher Verschleiß durch die Reiterei bekommen, als eines das wohldosiert mit schwingendem Rücken geradeaus ins Gelände geht...

Das Thema ist super komplex, das Buch "Der Reiter formt das Pferd" erklärt die Zusammenhänge sehr genau.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Dezember 2007, 00:54 
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Registriert: 17. Mai 2007, 14:05
Beiträge: 2993
Wohnort: tief im Westen
Hi,

ein Pferd kaputtreiten kann mann durch: Kaltstart, einseitige Belastung, übermäßige unvorbereitete Belastung, Krankheiten/Verletzungen ignorieren, etc. Ich glaub, da gibts ne Menge.
Grüsse

_________________
Flicka 29.05.83-04.11.08
Seht, so schwer ist die Liebe zu den Pferden; aber vielleicht hat ihnen Gott ein kürzeres Leben bedacht,
weil sie den Himmel eher verdienen als wir (Arthur Heinz Lehmann)


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