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Hilfe- ich sehe überall lahme Pferde... http://www.unserententeich.de/viewtopic.php?f=9&t=8781 |
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Autor: | Phillis [ 12. Dezember 2007, 00:08 ] |
Betreff des Beitrags: | Hilfe- ich sehe überall lahme Pferde... |
Kennt das der eine oder andere von Euch auch? Ich habe die "Begabung" Lahmheiten bzw. Unregelmäßigkeiten im Gang sehr gut zu sehen und zu spüren- besser gesagt, ich habe mittler Weile massenhaft und leidige Erfahrungen mit Lahmheiten gemacht und beobachte sowas sehr genau. Bei uns am Stall haben meiner Meinung nach 4 von 9 Pferden ernsthafte Probleme... eine Stute läuft mit der HH extrem aufwendig, ist beim Reiten immer schief, wehrt sich gegen jede Art von Biegung, eine andere ist im Rücken steif wie ein Brett, völlig falsch bemuskelt, Karpfenrücken, rudert mit den HB extrem kreisförmig nach außen, lahmt auf der Weide hinten rechts, ein Wallach hat Hufrollenbefund und läuft im ganzen total steif als tut ihm jedes Bein weh, ein anderer hat Spat und ist bei jedem ersten antraben total lahm... ... was alle gemeinsam haben? Besitzer die das alles nicht sehen wollen und auch nichts darüber hören wollen und die Pferde i.d.R. 7 x die Woche eine Stunde in der Halle ackern, dazu RL, die es ebenfalls nicht sehen oder nicht darauf aufmerksam machen wollen (lahmes Pferd= Verdienstausfall ? ![]() Ich sehe also zu, wie diese Pferde kaputt geritten werden und kann nichts tun ![]() |
Autor: | urmeline [ 12. Dezember 2007, 01:39 ] |
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wilkommen im leben. |
Autor: | Bazooka [ 12. Dezember 2007, 08:14 ] |
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Phillis, damit macht man sich das Leben nicht leichter... Ich bin froh, daß ich SV bin, nur selten fremde Hallen sehe. Ich habe mir inzwischen abgewöhnt, außer bei meinen Reitschülern, noch genau hinzusehen oder was zu sagen, wenns dem besitzer unangenehm ist. |
Autor: | Adrenalin [ 12. Dezember 2007, 09:04 ] |
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Zitat: wilkommen im leben
Yep, traurige Realität. Wenn man sich nur ein bisschen Mühe gibt, kann man jeden Takt wegreiten. Und wenn man das lange genug praktiziert, und den Pferden gleichzeitig keine Chance gibt vor allem Rückenmuskulatur aufzubauen, sind die körperlichen Schäden vorprogrammiert. Ist bei Heuschmann oder Putz oder was jetzt sonst noch aktuell ist sehr schön nachzulesen. Leider scheint die Fähigkeit zu lesen (oder die richtigen Bücher auszuwählen?) vielen Reitern abhanden gekommen zu sein. Und alles soll immer ganz schnell gehen. Dass Ausbildung seine Zeit braucht und Rückschritte beinhaltet wird doch kaum noch akzeptiert. |
Autor: | Grandessa [ 12. Dezember 2007, 10:40 ] |
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Tja, DAS Problem kenne ich auch - allerdings auch von der anderen Seite. ich habe auch ein gutes Auge und gefühl für Taktstörungen und Lahmheiten bei anderen Pferden und natürlich auch bei meinen und das ist auch mein Problem: Mein Wallach, ein Halbblüter, hat seit ich ihn habe únd damals war er 2,5 und roh einen total flachen kleinen Trab wie ein Shetland-Pony, dabei ist er ein 1,67m Holsteiner. Schritt und Galopp sind super - raumgreifend und bequem und der Galoppsprung sehr groß. Nun bemühe ich mich seit Jahren mit Hilfe meiner RL seinen Trab schwungvoller zu machen und seine noch dazu etwas schlappe HH zu aktivieren und vom Gefühl her beim reiten ist es auch sehr viel besser geworden, nicht mehr so trippelig und abgehackt sondern wirklich durchschwingend - bemuskelt ist er auch super - ABER - wenn ich von unten sehe wie er läuft besonders am Anfang wo er sich noch etwas festhält im Rücken denke ich immer "Oh Gott - der ist platt vorne" so staksig und flach läuft er daher. Habe ihn deshalb auch schon röntgen lassen, Hufrolle/HG/FG etc. o.B. bzw. TÜV 2 lt. TA also unbedenkliche Veränderungen (Schatten) die fast jedes Pferd hat schon mit 3 (er wird 10). Was also soll ich tun? Ist es gesundheitlich bedingt oder läuft der eben einfach so (wie mein TA sagte mit dem Zusatz "es kann ja nicht jedes Pferd ein Gangwunder sein")??? Mich macht das echt fertig und andere sehen das ja auch. Aber was soll ich tun? Ihn in die Klinik schleifen und untersuchen lassen auf Teufel komm raus? |
Autor: | Phillis [ 12. Dezember 2007, 13:43 ] |
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Was mich wundert, ist dass es oft gerade die Leute sind die ihre Pferde übermäßig betüddeln und sonst halb tot pflegen, die von sowas dann aber nichts hören wollen... , sich sogar angegriffen fühlen ![]() Außerdem ist es wirklich oft der theoretische Hintergrund, der fehlt: Sie wissen gar nicht, wie ein korrekter Gang abläuft, wie die Bewegungszusammenhänge sind und welche Wechslwirkungen bestehen (entsprechend läuft dann auch die Reiterei ab...). @grandessa Wenn man sich der Tatsache bewusst ist, dass da eine Unregelmäßigkeit im Gang besteht, dann kann man es ja immerhin weiter aufmerksam im Auge behalten und Du hast ja auch versucht eine Ursache zu finden. |
Autor: | Grandessa [ 12. Dezember 2007, 14:22 ] |
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hmm - das ist es ja - es ist keine Unregelmäßigkeit zu erkennen - er latscht einfach gleichmäßig plattfüßig/flach daher ![]() |
Autor: | allrounder [ 12. Dezember 2007, 14:33 ] |
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Phillis hat geschrieben: Was mich wundert, ist dass es oft gerade die Leute sind die ihre Pferde übermäßig betüddeln und sonst halb tot pflegen, die von sowas dann aber nichts hören wollen... , sich sogar angegriffen fühlen
![]() . Das habe ich auch festgestellt. Vor über acht Jahren habe ich so mal eine RB im Zorn geschmissen, weil die Besitzerin ums Verrecken keinen TA ans Pferd lassen wollte, obwohl es eindeutig stocklahm war. Ich sollte das Pferd fleißig weiter reiten. ![]() Als ich im Oktober meine Stute wegen ungeklärter Lahmheit (ich fand, sie war stockenlahm) in die Klinik gebracht habe, meinte mein TA, dass die Mehrzahl der Pferde lahmer wäre als meins, die Leute würden es nur nicht merken. ![]() |
Autor: | Die Hex [ 12. Dezember 2007, 14:57 ] |
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Puh.. was bin ich froh solche Kunden zu haben.. Die regieren auf die kleinste Unebenheit im Takt...Allerdings können Taktstörungen sehr wohl auch durch sehr schlechtes Reiten entstehen. Aber ich würde mich auch weigern lahme Pferde zu Unterrichten... Never!! |
Autor: | dabadu [ 12. Dezember 2007, 21:18 ] |
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hm, was mich bei dem Thema mal interessiert: Wo fängt bei euch der Begriff lahm an? Ein pferd das sichtlich schmerzen hat würde ich auch nicht reiten (ja das haqb ich auch schon oft gesehen... es heißt dann "der läuft sich ein" ![]() Um ein Beispiel zu bringen worauf ich hinaus will: Wenn ich sage jede klitzekleine Abweichung vom idealen Bewegungsmuster ist lahm, dann ist mein Pferd das auch... Die läuft absolut Taktklar. Wenn man die hufe auf asphalt hört ist es wirklich wie ein metronom. ABER, sie hat eine leicht schiefe Hüfte (osteo und aku kommen alle halbe jahr) und dreht begünstigt dadurch mit dem rechten Hinterbein ein wenig und hebt das rechte Hinterbein auch nicht ganz so hoch wie das linke. Sie schlufft rechts etwas mehr. Das ist minimal. Wenn sie vernünftg locker geritten ist und man sie dann wirklich arbeitet und die hinterkarre versucht drunter zu bekommen, sieht man kaum mehr nen unterschied... aber beim normalen laufen.... ich hab da argusaugen drauf und ich seh es und könnte jedes mal kotzen wenn ich sie longier... nur fakt ist die hat da wohl keine Schmerzen drin. Es ist einfach eine mischung aus leichter Fehlstellung und dummer angewohnheit, die man nahezu vollständig überreiten kann. Die man aber in der Lösungsphase bei sehr genauem hinschauen schon sehen kann. Wenn man solche sachen unter lahm zählt... ja dann gibt es wirklich viele lahme pferde. Aber wieviele Menschen haben denn irgendwelche Fehlstellungen, Abnutzungserscheinungen etc? Habt ihr.. mal drauf geachtet, wieviele leute sich überhaupt mit Bilderbuchmäßigem Bewegungsablauf bewegen? Es sind die wenigsten.... warum sollte das beim pferd anders sein? |
Autor: | Chris [ 12. Dezember 2007, 21:37 ] |
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Aus genau dem grund habe ich keine RB mehr. |
Autor: | joy [ 12. Dezember 2007, 22:12 ] |
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Kenn ich leider auch ![]() ![]() |
Autor: | Phillis [ 12. Dezember 2007, 23:37 ] |
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dabadu hat geschrieben: Wo fängt bei euch der Begriff lahm an?
Für mich hängen Lahmheiten und Unregelmäßigkeiten (wie die von Dir angesprochene) fast untrennbar zusammen. Wenn ich ein Pferd sehe, was einen verwischten Takt hat oder die Beine zwar im Takt abfußen aber z.B. aus Unterschiedlichen Gelenken hervortreten, dann ist das für mich beides = lahm. Ich nenne Dir mal 2 Beispiele: 1.) Das Pferd fußt mit beiden Hinterbeinen gleichmäßig nach vorne, bei dem einen kommt die Bewegung bei genauem Hinsehen aber fast gar nicht aus dem Knie bzw. der Hüfte, sondern vermehrt aus dem Sprunggelenk. Diagnose: Arthrose im Kniegelenk 2.) Pferd macht sich sehr schief, hat im Galopp keinen geregelten Takt mehr (verwischt/nicht bergauf), will auf dem rechten HB ungern angaloppieren. auf Asphalt läuft es völlig taktmäßig. Diagnose: Pferd steht kurz vor einer Hufgelenksentzündung, braucht Spezialbeschlag und Reitpause. Nach einiger Zeit (das können durchaus 1-2 Jahre vergehen) wäre beides als deutliche Lahmheit mit entspr. verschlimmerten Symthomen deutlich geworden, weil eben nicht früh genug entsprechend darauf eingegangen wurde. Zudem: Hat ein Pferd noch leichte Schmerzen, wird es sich evtl. im Rücken verspannen und/oder der schmerzhaften Bewegung durch mehr Belastung anderer Gelenke ausweichen, so dass es zu Fehlbelastungen an anderen Stellen kommt, die wiederum zu Verschleiß und Schmerzen an anderen Stellen führen, so dass keine eindeutig an einem Bein erkennbare Lahmheit erkennbar wird, sondern der Gang an sich steif/klemmig/ verwischt wirkt. Ich unterscheide aber zwischen Lahmheiten die eindeutig auf einem Bein beruhen und Unregelmäßigkeiten im gesamten Gang, die bestimmt schwerer zu erkennen sind. Natürlich kann man nicht für alles einen Grund finden oder es gar auskurieren (schön wär´s...), aber man kann doch wenigestens versuchen Gründe zu finden (was eventuell schlimmeren Erkrankungen vorbeugen kann), ggf. entsprechend darauf eingehen (Reitweise/Haltung/ Trainingsaufbau) und darauf achten, ob es schlimmer wird, was dem Pferd gut tut und was nicht. Und es eben nicht ignorieren. Wenn ein Pferd unregelmäßig im Gang ist, aber trotzdem ganz locker in Hals, Rücken, Ganaschen ist, sich biegen lässt, zufrieden kaut, losgelassen, durchlässig, entspannt und gehfreudig ist, dann kann ich auch in so einem Fall davon ausgehen, dass es sowohl schmerzfrei ist, als auch nicht andere Gelenke ausbaden müssen, was ein anderes nicht mehr zu leisten vermag. Aber ansonsten nicht... meine Meinung. Natürlich gibt es auch Abweichungen wie Drehen, etwas breit gehen u.ä. die ich jetzt auch nicht gleich als Lahmheit bezeichne. ![]() |
Autor: | Grandessa [ 13. Dezember 2007, 09:11 ] |
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Ui Phillis - bist Du TA? Wenn nicht, solltest Du es werden, dann wärst Du in kürzester Zeit reich mit Deinem "Röntgenblick". Das was Du mit bloßem Auge erkennst, dafür brauchen normale TA Röntgen- und Ultraschallgerät, Leitungsanesthäsie, Szinitgrafie usw. Erstaunlich. ![]() Ich denke allerdings, es ist eben nicht so "einfach" und es gibt nicht DAS optimale Bewegungsbild, jedes Pferd ist ein Individuum und es gibt z.B. auch rassespezifische Gangbilder, die so aussehen, als wäre ein Pferd "platt", nimmt man z.B. die Hinterbein-Aktion eines gutes Arabers, s denkt man als normaler Warmblutbesitzer sofort an Spat, weil die das Sprunggelenk viel weiter biegen/knicken usw. Ich sehe das ja an meinem Holsteiner Halbblüter (wie oben schon beschrieben) - der hat für einen Holsteiner die sonst zu mehr Knieaktion neigen, ein sehr flaches Vorderbein und streckt das beim Vorgehen fast immer gerade aus und fußt eher mit den Trachten auf (ich sage er patscht wie eine Ente ![]() Was ich damit sagen will: Das Auge trügt oftmals - von unten sieht das manchmal alles ganz anders aus, als es wirklich ist und man sollte sich hüten, hier zu Verallgemeinerungen zu greifen, von wegen "so und so MUß ein Pferde laufen, sonst ist es krank/lahm o.ä.". |
Autor: | Phillis [ 13. Dezember 2007, 13:29 ] |
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@ Grandessa Willst Du mich falsch verstehen oder habe ich mich so undeutlich ausgedrückt? Weder habe ich jemals irgendwelche Diagnosen gestellt (dafür gibt´s Tierärzte und das bin ich nicht!), noch habe ich gesagt, dass jedes Pferd gleich laufen muss. Falls Dich jetzt die oben beschriebenen Diagnosen irgendwie beeinflusst haben: Die haben Tierärzte mit entsprechenden Geräten und Untersuchungen gemacht. Ansonsten meine ich nur, man sollte sowas im Auge behalten, sich dessen bewusst sein, weil es eben nicht 100%ig korrektes gehen ist. Es muss nicht immer was schlimmes sein! Die Fälle sind ja auch total verschieden. Wenn ich z.B. Dein Pferd sehen würde und ich fände es läuft komisch und Du würdest mir erzählen, was Du schon an Untersuchungen gemacht hast, dass nichts gefunden wurde - in dem Moment würdest Du absolut nicht zu den Leuten zählen, die ich oben angesprochen habe. Weil Du ja offensichtlich die Bewegungen Deines Pferdes beobachtest- manche Pferde haben einfach nicht viel Gang oder sind eben steifer, als andere. (Im übrigen- die Fälle wo ich mich aufrege, die Pferde sind wirklich lahm- die würden bei jedem vernünftigen Richter in ner A-Dressur abgeklingelt...) [/quote] |
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