maharani hat geschrieben:
Ich habe immer noch die Geschichte meiner RL im Ohr, als sie von einem Berittpferd erzählte. Immer wieder lagen ihr die anderen Reiter im Ohr, sie solle das Pferd doch mal galoppieren. Sie erwiderte jedesmal, das Pferd könne dies noch nicht unter dem Reiter. Wenn es so weit sei, würde sie es schon im Galopp reiten.
Nach 1 Jahr galoppierte sie das Pferd das erste Mal. Und es war genau so wie sie es sich vorgestellt hatte - perfekt im Gleichgewicht mit gutem Untertreten.
Dito, same here. Ich arbeite ja 1 x im Monat mit Michael Rohrmann. Ein Geschenk des Himmels, der Mann. Er ist auch ein absoluter Verfechter der These, ein Pferd erst dann zu galoppieren, wenn es körperlich und mental soweit ist. Im Fall von Hannah, wenn dauerhaft Losgelassenheit hergestellt ist und sie sicher über den Rücken geht, in allen Gangmaßen im Schritt und Trab. Erst wenn sie entspannt aus der Lastaufnahme den ersten Galoppsprung mehr nach oben denn nach vorne anbieten kann. Und da ist Michael kategorisch. Es ist soweit wenn es soweit ist. Und wenn das erst in einem Jahr ist. Hauptsache, sie bleibt bei mir und stürzt nicht in haltloser Panik weg. Ich hab sie schon galoppiert, ich weiß, was kommt, bzw. kommen könnte. Das wollen wir für die Zukunft versuchen ausschließen.
Es wäre ein Leichtes, ihr einfach den Kopf auf die Brust zu schnallen, und sie so zwischen Sitz und Hand einzurahmen, dass sie nicht weg kann. Ich will nicht, dass sie genau das erwartet und erlebt. Sie kennt das nur so, und hat Angst davor, weil es weh tut und sie einengt. Ich möchte, dass sie nur über den Sitz bei mir bleibt, und beim ersten Ausatmen auch einfach wieder Schritt geht. Und das dann Sprung für Sprung auszudehnen. Das ist der Plan. Egal wie lange es dauert.
Und das ist halt alles manchmal echt anstrengend und bringt einen an den Rand der Verzweiflung. Ich habe Verständnis dafür, wenn dann hinterfragt wird, ob ich es vielleicht nicht kann, oder weils ne Stute ist oder wir nicht zusammen passen. Es klingt ja auch echt schräg.
Ähm, und danke an alle, die mir Mut machen und mich unterstützen.