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Beckenschiefstand - Neue Diagnose Ellbogenarthrose
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Autor:  Ramasz [ 11. August 2013, 17:55 ]
Betreff des Beitrags:  Beckenschiefstand - Neue Diagnose Ellbogenarthrose

Hat jemand damit Erfahrung, wie sind die Erfolgaussichten? Hatte nun am Sonntag eine energetische Osteo an meinem Stütchen, die stellte dann eine schiefes Becken fest, das wurde behandelt und danach noch mit Matrix die Muskulatur gelockert.
Jetzt soll ich viel ins Gelände bergauf und ab, damit sie sich an das neue Bewegungsgefühl gewöhnt und sich die Muskulatur ändert.
Wie lange kann sowas dauern bis wieder alles in Ordnung?

Lg Ramasz

Autor:  dabadu [ 11. August 2013, 19:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beckenschiefstand - Erfahrungen?

Welche Probleme zeigte das Pferd denn damit?

Meine lebt mit nem leicht schiefen Becken schon seit über 10 Jahren gut.
Man muss eben beim reiten immer etwas dagegen gymnastizieren, weil sie sich Linke Hand mit dem graderichtung schwer tut. Zudem kommt 2 mal im Jahr die Osteo, da sie eben dazu neigt Blockaden im Bereich Lende, Hüfte und kdg zu bekommen.

100% weg bekommt man das aber nicht. Die lief wohl schon lang damit bis Mans merkte. Die Bänder, Muskeln und Gelenke haben sich darauf schon eingestellt. Nach dem renken läuft sie meistens ein paar Tage Super und dann wird es trotz Übungen etc wieder schleichend deutlicher.

Einschränkungen in Form von Lahmheit oder ähnliches hatte meine damit aber nie :keineahnung:

Autor:  Ramasz [ 12. August 2013, 08:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beckenschiefstand - Erfahrungen?

Probleme - unrundes laufen, Taktfehler, fester Rücken, Probleme beim stellen und biegen. Dazu sehr gehunfreudig und steif.
Im Moment reite ich sie nun hauptsächlich im Gelände, da war sie schon gleich nach der Behandlung, gehfreudiger und auch sehr entspannt. Ich hoffe das bessert sich noch weiter.

Lg

Autor:  allrounder [ 12. August 2013, 09:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beckenschiefstand - Erfahrungen?

Ramasz hat geschrieben:
Hat jemand damit Erfahrung, wie sind die Erfolgaussichten? Hatte nun am Sonntag eine energetische Osteo an meinem Stütchen, die stellte dann eine schiefes Becken fest, das wurde behandelt und danach noch mit Matrix die Muskulatur gelockert.
Jetzt soll ich viel ins Gelände bergauf und ab, damit sie sich an das neue Bewegungsgefühl gewöhnt und sich die Muskulatur ändert.
Wie lange kann sowas dauern bis wieder alles in Ordnung?

Lg Ramasz


Ewig, und ganz kriegt man ein so heftig schiefes Becken, dass es sich auf die Bewegungsqualität so stark auswirkt, in der Regel nicht mehr gerade. Heißt aber nicht, dass Du damit nicht ein absolut taugliches Reit- und Sportpferd kriegen kannst. Allerdings sind in der Regel mehrere Behandlungen über Wochen und Monate nötig; und das Reiten muss die Behandlung abgestimmt sein.

Autor:  Singvogel [ 12. August 2013, 13:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beckenschiefstand - Erfahrungen?

allrounder hat geschrieben:
Ewig, und ganz kriegt man ein so heftig schiefes Becken, dass es sich auf die Bewegungsqualität so stark auswirkt, in der Regel nicht mehr gerade.


Selbstverständlich gibt es auch Beckenschiefstände, die man beheben kann und es kann auch ganz schnell gehen, auch wenn man Bewegungseinschränkungen hatte. Das ist eigentlich die überwiegende Zahl. Es hängt ganz davon ab, was eigentlich passiert ist. Hast PN.

Autor:  heidestürmerin [ 12. August 2013, 14:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beckenschiefstand - Erfahrungen?

Meine jetzt 12 jährige Stute hat einen Beckenschiefstand durch eine schlimme Geburt.
Nachdem sie beim Reiten auch extrem klemmig wurde und Taktfehler machte,
habe ich sie von der Physio behandeln lassen. Die sagte mir auch, dass bei der
Geburt wohl "innen" so viel kaputt gewesen muss, dass man es nie wieder ganz
gerade bekommt.

Ich habe von der Physio Übungen und Tips zum Reiten und longieren bekommen und
zum Glück, läuft sie wieder nahezu normal. Man sieht zwar noch, dass die rechte Beckenhälfte
leicht höher steht als die andere, aber man kann sie normal reiten.
Sie ist ganz normal belastbar und läuft sowohl Dressur als auch Springen.

Ich mache immer noch ab und zu die Übungen und trabe z.B. beim Reiten nur auf dem linken Bein leicht- egal
auf welcher Hand ich mich befinde. Dazu habe ich viel Stangenarbeit über den Fächer gemacht, damit
sie das linke Hinterbein stärker versammelt.

Nur Mut, man bekommt das wieder hin. :-D

Autor:  Ramasz [ 15. August 2013, 08:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beckenschiefstand - Erfahrungen?

was für Übungen machst du da mit deinem Pferd, ich soll nun viel ins Gelände , bergauf und ab. Longieren wenn möglich nur mit Doppellonge.
Nun jetzt nach ca. 1,5 Wochen, geht sie schon wesentlich mehr vorwärts, im Schritt und auch im Trab.
Gefühlsmäßig immer noch nicht ganz rund, ich hoffe das wird nun auch noch besser.

Autor:  Phillis [ 15. August 2013, 10:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beckenschiefstand - Erfahrungen?

Ich hab mehrere Pferde mit Beckenschiefstand geritten bzw zT auch gezielt zur Korrektur dagehabt. Kommt immer ganz drauf an wie heftig es ist. Ein Pferd mit nicht behebarem Beckenschiefstand wird nie reell versammelt gehen können und je nach Schweregrad auch Probleme in bestimmten Biegungenzeigen.

Grundpunkte sind erstmal Entspannung der Musklatur/Gymnastizierung, dann Muskelaufbau und dann Muskelerhalt. Instinktiv würde ich erstmal gar nicht so sehr Gelände auf und ab fokussieren. Wenn das Pferd nämlich an Fehlhaltung gewöhnt ist wird es die unter starker Belastung nach mehr zeigen. Vorwärtsabwärts heißt die Devise. Das Pferd dehnen, große Biegungen und eben als Reiter geschickt einwirken und es gymnastizieren, Ziel ist erstmal eine große Biegung (einerseits muskulatur dehnen wollen und auch mehr verlangen und wollen, letztlich gibt aber das Pferd das Maß vor)auf beiden Händen über wenig Hand im gleichmäßigen Tempo vwaw mit immer mehr ansprache an das innere HB. Häufige Handwechsel sind sehr wichtig und die Fehlhaltung vermeiden. Wo das Pferd sich gerade richtet, das wird mehr abgerufen, wo es sich schief macht immer nur kurz. Ganz wichtig ist eein gerader, geschmeidiger, nicht verdrehter Oberkörper/ stets korrekte Gewichtseinwirkung und eine geschmeidige Hand, besonders innen die den Vortitt auch zu lässt und eine äußere die Dehnung zulässt. Stichwort korrekter Drehsitz- sonst wirst Du Dein Pferd nicht gerade bekommen. Schritt reiten viel, fleißig und ausgedeht ist am Anfang meist das wertvollste. Die Nickbewegung, gleichmäßig an beide Zügel der mitgehenden Reiterhand heran und deutlich gibt Dir immer das Feedback ob korrekt oder nicht.

Longe/Doppellonge ist in sofern ein guter Einstieg und Ergänzung dass der Störfaktor Reiter ausgeschaltet ist. Doppellonge aber nur wer es wirklich kann. An der Longe viel ganze Bahn und bei Longe wie Reiter viele Handwechsel und Biegung und gerade Linien immer wechseln. Ich hab auch gute Erfahrungen gemacht einfach unausgebunden an der Longe nur mit Ziel Hals lang und tief , dafür muss man aber geschickt sein und übergänge ausnutzen können.

Übergänge, besonders Schritt-Trab -Schritt in ganz kurzen Reprisen sind gold wert bei solchen Pferden, auch hier darf die Hand nicht stören.

Ich arbeite solche Pferde täglich und halte das für ganz wichtig. Am Anfang lieber kürzer, wichtig ist halt zu beobachten wie lange das Pferd das mit seiner falschen Muskulatur das überhaupt halten kann. Kommt es in seine Fehlhaltung zurück/wird wieder extrem schief ist es wichtig aufzuhören und noch etwas locker Schritt gehen zu lassen. Bei dem aufbau neuer Muskulatur darfst du mit ca. 5-6 Monaten rechnen. Unterstützen kann man den Muskelaufbau zB mit einer kleinen Dosis Hämolytan am Tag.

Wichtig generell ist es dass das Pferd erstmal entspannt und keinesfalls verspannt. Ich persönlich bevorzuge hier ein wenig unter Tempo, besonders an der Longe. Gelände ist gut und richtig aber eben erstmal leichte Steigungen (besonders steil bergab vermeiden), viel Schritt und geradeaus. Das Pferd soll lernen aus ruhigem Tempo den Hals fallen zu lassen und den ganzen Rücken frei zu geben um optimal untertreten zu können. Ob Du Dein Pferd ganz locker bekommst, das wird das entscheidene für Erfolg und Misserfolg sein.

Unterstützend können Stangengassen oder Dualgassen auf der Gerade, sowie Pylonen oder anderes in Ecken eingesetzt werden damit das Pferd mehr anreiz hat gerade (Gassen) oder gebogen (Pylonen) zu laufen- damit kann man ruhig mal rumexperimentieren und sie an der Longe wie unterm Reiter helfend einsetzen. Stangenarbeit und Sprunggymnastik kann nach einer weile gut eingesetzt werden das Hinterbei anzuregen und den Rücken locker zu machen.

Generell gilt: Wenn du es eilig hast: Gehe langsam! Wenig anspruch, aber korrekt ausgeführt, tägliche Arbeit, langsam steigern. Dann dürftest Du nach ca. 6-8 Wochen einen deutlichen Fortschritt sehen. Nach 5-6 Monaten sollte das Pferd soweit wieder ganz aufgebaut sein, mit korrekter Muskulatur. Die es dann zu erhalten gilt.

Osteopathentermine zu Beginn sind besonders wichtig, zur Kontrolle. Akupunktur kann unterstützen. Nach nem halben Jahr sollte das Pferd dann aber so bemuskelt sein, dass 1 mal im Jahr kontrolle reichen sollte, dann weiß man was man hat. Allerspätestens nach nem 3/4 Jahr. Korrekte/r Sattel und Hufbearbeitung sind noch besonders wichtig sowie- nicht zu unterschätzen- ein losgelassener Reiter!! Ggf auch an sich selbst arbeiten, auf einem anderen Pferd.

Was Heidestürmerin schreibt hab ich auch beobachtet: Manchmal hilft es solchen Pferden wenn man falch leichttrabt oder immer auf einem bestimmten Hinterbein- einfach mal ausprobieren.

Wünsche Euch alles Gute.

Autor:  Singvogel [ 15. August 2013, 10:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beckenschiefstand - Erfahrungen?

Toller Beitrag! :thxs: Unterschreib ich so komplett! Schön, wieder was von dir hier zu lesen.

Autor:  heidestürmerin [ 15. August 2013, 13:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beckenschiefstand - Erfahrungen?

@ Ramasz
Die Übungen hat mir meine Physio gezeigt. Es sind nur ein-zwei Sachen, die ich mit dem betroffenen
Hinterbein mache.
Das solltest Du Dir aber selber von einer Physio zeigen lassen, da diese Sachen zu individuell sind.
Ich musste zum Beispiel das erste halbe Jahr eine andere Übung mit ihr machen als jetzt, da sich
etwas verändert hatte.
Ansonsten habe ich sie z.B. die ersten 3 Monate nur an der Longe bewegt und bin erst dann wieder geritten.
Hab viel Longe, Doppellonge, Boden- und Stangenarbeit gemacht.
Am Anfang wollte oder konnte sie keinen Schritt rückwärts gehen, das klappt jetzt wieder ganz leicht.

Sie braucht halt auch auf der "schiefen" Seite immer noch deutlich länger zum lösen.
.

Autor:  Ramasz [ 15. August 2013, 18:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beckenschiefstand - Erfahrungen?

vielen Dank, für den tollen Beitrag und die Anregungen. :thxs: Kontrolltermin der Osteo ist schon geplant, wir lassen es jetzt erst mal langsam angehen.

Lg :-D

Autor:  anjachristina [ 18. August 2013, 05:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beckenschiefstand - Erfahrungen?

Singvogel hat geschrieben:
Es hängt ganz davon ab, was eigentlich passiert ist.

Jep.
Der Wallach einer Freundin war schief, weil er auf diese Weise ein kaputtes Bein entlastet hat. Das 'Geradebiegen' hat dann aber im Nachhinein betrachtet die richtige Diagnose ermöglicht.
Meine Stute war auch mal schief. Da war sie schon alt und hatte kaum Muskeln und hat sich wohl irgendwie verknackst oder so. Da hat ein Griff von der Osteopathin geholfen.

Autor:  Ramasz [ 21. Januar 2014, 15:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beckenschiefstand - Erfahrungen?

ich hol das nochmal hoch. Leider verschlechterte sich das Gangbild meiner Stute sosehr, das ich mich schlußendlich zu einer Szinti entschlossen habe.

Raus kam dabei eine Ellbogenarthrose, die dann auch gleich mit einer Hylaron - Kortison - Spritze behandelt wurde.

Jetzt nach fast 10 Wochen Schrittführen oder Reiten, trabe ich sie am Schluß ein paar Runden.
Das Bein des Befundes ist lt.TA unauffällig,aber sie tritt hinten links kürzer.
Auf der linken Hand weniger, auf der rechten mehr. Nun was tun, Klinik meinte ev. nochmal Kortison ins Ellbogengelenk, aber macht das Sinn, da sie vorne ja gut läuft?

Unser TA ist eher nochmal für einen Osteo. Er meinte das es auch was ganz anderes sein könnte und mit dem Befund vorne nichts zu tun hätte. Jeder sagt was anderes, ich glaub ich krieg noch die Krise.
Dafür ist mein Stütchen putzemunter und aufgeweckt.

Hat jemand noch andere Anregungen, Erfahrungen oder Tipps?

Lg

Autor:  crash [ 22. Januar 2014, 16:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beckenschiefstand - Neue Diagnose Ellbogenarthrose

sorry...Ich versteh nicht so ganz was das eine mit dem anderen zu tun hat!?

Also der Beckenschiefstand wird ja jetzt auch noch da sein und könnte eine Erklärung für das kürzer treten sein, oder nicht?

Autor:  Ramasz [ 22. Januar 2014, 17:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Beckenschiefstand - Neue Diagnose Ellbogenarthrose

also die in der Klinik gingen schon davon aus, das das kurztreten hinten, vom Befund vorne käme. Da sie nach dem abspritzen des Ellbogengelenks, vorne wie hinten gerade ging.

Daher die eventuelle 2 Spritze nochmal ins Gelenk.

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