Ententeich

Das große Geschnatter geht weiter!
Aktuelle Zeit: 1. Mai 2025, 01:42


Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 46 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4  Nächste
Autor Nachricht
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Juni 2012, 12:24 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 3. Mai 2007, 15:14
Beiträge: 12221
Wohnort: Dorsten
Vorweg, es geht - zum Glück- nicht um mein Pferd, sondern um das Pferd einer Freundin.

Es handelt sich um einen jetzt 8 jährigen Wallach, den sie 3 jährig kaufte.
Das Pferd war immer schwierig im Umgang und beim Reiten. Anfangs ließ er nicht aufsteigen, ging dann zum Anreiten für mehrere Monate weg, aber auch beim Reiten blieb er schwierig. Die Besitzerin ließ mehr reiten, ritt kaum selbst.
Vor ca. 3 Jahren zeigte das Pferd erste leichte Lahmheiten, verschiedene Ursachen an unterschiedlichen Stellen wurden gefunden und behandelt (Fesselträger, ISG...). Pferd stand immer wieder für kürze und längere Zeit. Eine Szintigraphie ergab dann ein Problem im Knie, das alle anderen Lahmheiten als Folgeerscheinung ausgelöst haben soll. Ein Schaden am Knieband (vermutet), OP angeraten, Erfolgsprognose 40%.
Besi hat ne OP Versicherung, ließ operieren, anschließend stand das Pferd etliche Monate, antrainiert wurde wieder durch nen Profi incl Aquatrainer .....
Sie holte ihn dann irgendwann wieder in einen wohnortnäheren Stall. Ein paar Wochen später gab es wohl auf der Weide einen Zwischenfall mit nem anderen Pferd (keiner hat es gesehen) , Pferd stocklahm, konnte kaum noch laufen. Verdacht auf Schulterbruch, da auf dem Röntgenbild ein Schatten zu sehen war. Es wurde dann noch ne weitere Untersuchung gemacht (was, weiß ich nicht) mit dem Ergebnis, dass die Schulter nur geprellt war, Pferd weiter stocklahm, also weitere Untersuchungen.
Diagnose Hufbeinbruch. Pferd stand damit ca 6 Monate fest in der Box, führen war gegen Ende zwar erlaubt, aber aufgrund des Charakters des Pferdes nicht möglich, also musste er stehen. Im Frühjahr diesen Jahres wird er gesund geschrieben und wieder antrainiert. nach ein paar Wochen Pferd wieder lahm, Diagnose Hufgelenksentzündung (als Folgeerscheining der Fehlbelastung durch den Bruch), Pferd wird gespritzt steht wieder 3 oder 4 Wochen fest, Lahmheit wird nicht besser. Neue Diagnose (zusätzlich zur HGE) Fesselringbandsyndrom, auch ausgelöst durch die Fehlbelastung durch den Bruch. Die Verdickung im Bereich des Fesselringbandes trat wohl im Zusammenhang mit dem Bruch schon kurz danach auf.
Die Besi wollte das Pferd eigentlich nach Ausheilung der HGE bis Herbst auf die Wiese stellen.

Gestern war das Gespräch mit dem TA.
Ergebnis Entweder OP oder Einschläfern.
Konventionelle Behandlung aufgrund des Charakters des Pferdes nicht möglich, er hat sich in der Klinik wohl wieder super benommen (beißen steigen.... das ganze Programm.) TA bestätigte, dass Führen nicht möglich sei.
Erfolgaussicht, wenn man ihn konventionell behandelt und so auf die Wiese stellt vllt 5 - 10 %.


Fazit: Der Wallach steht seit fast 3 Jahren mit kurzen Unterbrechungen (er war aber vorher auch schon ein A-Pferd, aber sicherlich ist der Umgang durch das lange Stehen nicht leichter geworden) muss jetzt wieder lange stehen, Erfolgsaussicht vllt 50 % , die Möglichkeit, dass er sich während des Stehens oder beim dann angestrebten anschließenden Weideaufenthalt die nächste Baustelle einhandelt ist nach meiner Ansicht groß.
Wieweit er wieder reitbar wird, kann keiner sagen.



Sie hat sich natürlich mehrmals bei mir ausgeweint, trotz alledem hängt sie an dem Pferd. Hat schon viel investiert, finanziell natürlich (trotz Versicherung) und Emotionen.
Ich persönlich habe keine Bindung zu dem Pferd , vernünftig wäre nach meiner Sicht ihn einschläfern zu lassen, vor allem auch für die Besitzerin, sie hätte so endlich die Chance auf einen Neuanfang.
Aber was ist -vorurteilsfrei gesehen- im Sinne des Pferdes?
Ich muss zugeben, ich kann nicht vorurteilsfrei da rangehen.


Wie seht ihr das?

_________________
"Hunde kommen, wenn sie gerufen werden.
Katzen nehmen die Mitteilung zur Kenntnis und kommen gelegentlich darauf zurück."


Zuletzt geändert von Yoko am 27. Februar 2013, 18:45, insgesamt 4-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
 
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Juni 2012, 12:56 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 2. Mai 2007, 20:07
Beiträge: 3654
Ich würde das auch nicht mehr mitmachen. Der Kerl ist ja noch so jung. Man macht sich ja selber kaputt.

Ich bin immer noch der Meinung, dass man selbst über dem Tier stehen muss. Wie lange soll das so weiter gehen.


Nach oben
 Profil  
 
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Juni 2012, 13:03 
Offline

Registriert: 19. Juni 2007, 12:22
Beiträge: 551
Ich würde mir da nicht mehr überlegen, was im Sinne des Pferdes wäre.
Ich würde nur noch in meinem Sinne oder im Sinne der Vernunft handeln.

Aber davon mal ganz abgesehen - was ist das in den letzten Jahren für ein Leben für das Pferd gewesen?
Doch wohl kein lebenswertes und auch kein artgerechtes.


Nach oben
 Profil  
 
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Juni 2012, 13:31 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 30. November 2008, 15:08
Beiträge: 8673
Wohnort: Schwabenland
Ich würde nicht mehr lange rumdoktorn an dem Pferd.
So wie das klingt, scheint man den im Umgang gar nicht mehr gefahrlos händeln zu können.
Das ist für das Pferd nicht lebenswert und für den Menschen gefährlich, da wäre für mich der Fall klar.


Nach oben
 Profil  
 
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Juni 2012, 15:40 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 3. Mai 2007, 15:14
Beiträge: 12221
Wohnort: Dorsten
Also stehe ich mit meiner Meinung nicht alleine da.


FF so schlimm war er jetzt in der Klinik.
Zu Hause ist er schwierig, aber in der Box schon händelbar. Man kann ihn nur nicht mehr führen aufgrund der Stehzeit.
Gemeingefährlich ist er nicht, nur eben ein A-Pferd.

_________________
"Hunde kommen, wenn sie gerufen werden.
Katzen nehmen die Mitteilung zur Kenntnis und kommen gelegentlich darauf zurück."


Nach oben
 Profil  
 
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Juni 2012, 16:11 
Offline

Registriert: 24. Juni 2011, 09:26
Beiträge: 1143
Einfach wegstellen und nicht drauf gucken, wäre keine Option?
Dass es Krankheiten gibt, die eine Stehzeit erfordern, ist verständlich, aber wie soll ein LAUFtier bzw. dessen Organismus genesen, wenn ihm das verwehrt bleibt? Will jetzt keine Diskussion darüber auslösen, nur bevor man so eine unumkehrbare Entscheidung trifft, sollte man darüber vielleicht mal nachgedacht haben. Falls Weide nicht hilft bzw. sein Zustand sich nicht bessert, kann man immer noch ans Einschläfern denken.


Nach oben
 Profil  
 
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Juni 2012, 18:18 
Offline

Registriert: 24. September 2010, 13:01
Beiträge: 627
Kann sich denn die Besitzerin auch weiterhin ein dermassen TA-intensives Pferd leisten?

Insgesamt klingen die Prognosen nicht berauschend, also wird er immer sehr kostenintensiv sein, aber ausser ein paar Streicheleinheiten wohl niemals nutzbar werden.

Dann wäre noch abzuwägen, inwieweit dieses Lauftier uberhaupt Weidegang geniessen kann.

Spricht allerdings schon das Portemonnaie der Besitzerin auch weiterhin gegen kostenintensive Behandlungen (ab welcher aussichtslosen Diagnose darf eigentlich eine OP-Versicherung die Leistung verweigern? Würde ich mal abklärenm), dann ist es in meinen Augen ein Freundschaftsdienst, ihr bei der Entscheidung zum Einschläfern Hilfestellung zu geben.

Ist ja so, auch wenn wir oft wissen, es ist der bessere Weg, steht uns gerade bei solchen schwierigen Patienten unser Gefühl im Weg - nur in diesem Moment sind Freunde wichtig.

Klingt leider alles nicht wirklich hoffnungsvoll für den. Wallach.


Nach oben
 Profil  
 
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Juni 2012, 19:40 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 2. Mai 2007, 10:19
Beiträge: 1245
Wenn er einigermaßen schmerzfrei laufen kann, dann würde ich ihm min. ein Jahr auf der Koppel geben.
Dann kann er sich sowohl physisch und vorallem auch psychisch erholen. Wenn er danach als Freizeitpferd laufen kann, wäre das doch ein Erfolg.

_________________
Es kommt ein Zeitpunkt in Deinem Leben, an dem du realisierst, wer Dir wichtig ist, wer es nie war, und wer es immer sein wird.
So mach dir keine Gedanken über die Menschen aus deiner Vergangenheit, denn es gibt einen Grund weshalb sie es nicht in deine Zukunft geschafft haben.


Nach oben
 Profil  
 
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Juni 2012, 22:09 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 3. Mai 2007, 15:14
Beiträge: 12221
Wohnort: Dorsten
beierni hat geschrieben:
Wenn er einigermaßen schmerzfrei laufen kann, dann würde ich ihm min. ein Jahr auf der Koppel geben.



So wollte sie es machen nach der Behandlung der HGE, hatte zum 1.7. ne Wiese mit Unterstand und Weidekumpel.
Die ist aufgrund der ungeklärten Situation jetzt allerdings anderweitig vergeben und der Wallach ist wohl auch so lahm, dass wohl kaum schmerzfrei. Die Klinik meinte zumindest geht nicht.


Zitat:
Einfach wegstellen und nicht drauf gucken, wäre keine Option?
Dass es Krankheiten gibt, die eine Stehzeit erfordern, ist verständlich, aber wie soll ein LAUFtier bzw. dessen Organismus genesen, wenn ihm das verwehrt bleibt? Will jetzt keine Diskussion darüber auslösen, nur bevor man so eine unumkehrbare Entscheidung trifft, sollte man darüber vielleicht mal nachgedacht haben. Falls Weide nicht hilft bzw. sein Zustand sich nicht bessert, kann man immer noch ans Einschläfern denken.


Trotzdem überlegt sie dies gerade im Moment als Option 3, vllt auch um zumindest das Gefühl zu haben ihm noch eine Chance zu geben /gegeben zu haben.


@ irlanda Ich habe zum Enschläfern geraten, allerdings entscheiden muss sie letztlich alleine.

_________________
"Hunde kommen, wenn sie gerufen werden.
Katzen nehmen die Mitteilung zur Kenntnis und kommen gelegentlich darauf zurück."


Nach oben
 Profil  
 
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Juni 2012, 08:17 
Offline

Registriert: 24. November 2007, 07:37
Beiträge: 6810
Ich würde mir als erstes eine zweite Tierarzt-Meinung einholen, wenn es meiner wäre.
Zur Fesselringband-Geschichte: das ist ein Symptom, das mit einer OP beseitigt wird. Die Ursache bleibt. Deshalb kämen für mich hier nur alternative Therapien (Blutegel, Homöopathie, Matrix-Rhythmus-Therapie) in Frage.

Ich geb zu, mein erster Gedanke war: Arme Sau, lass ihn gehen. Aber ich fürchte, ich könnte das in ihrer Situation, so wie du sie beschreibst, auch noch nicht.


Nach oben
 Profil  
 
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Juni 2012, 10:26 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 1. Oktober 2008, 14:45
Beiträge: 5192
Tja, da gibt es eben den Teil Vernunft ... der durchaus sagt bei der geschichte und der Prognose: lass das Tier gehen, das nun wieder lange in Boxhaft stehen muss mit ungewissem Ausgang.

Aber das sagt sich ja immer leichter ohne emotionalen Bezug. Ich denke dein Rat zumindest mal über Einschläfern nachzudenken, war absolut ok - ob die Besitzerin sich dazu durchringen kann steht sicher auf einemanderen Blatt. Also ggf ist nochmal eine weitere Meinung eine gute Idee ... aber das ist schon eine verdammt gemeine Geschichte hier :?

_________________
Ich bin in einem Alter, da darf ich Menschen auch von Anfang an einfach doof finden - ich hab ja nicht mehr ewig Zeit.


Nach oben
 Profil  
 
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Juni 2012, 11:11 
Offline

Registriert: 22. Juni 2008, 09:17
Beiträge: 113
Ganz schwierige Frage. Wenn man das so liest würde ich ganz klar sagen, laß ihn gehen, ist wohl für alle das Beste. ABER: Wir haben selbst so einen, super schwierig im Umgang, Schmied und Ta müssen immer mit großem Bedacht ausgewählt werden, ich weiss nicht wie oft uns jemand gesagt hat, lasst ihn gehen. Wir haben zum Glück die Pferde am Haus stehen und da minimieren sich die Kosten und wir haben ihn ständig im Blick. Sollte er mal solche Schmerzen zeigen, dass er nicht mehr mag, geht er, aber seit er sein Rentnerdasein fristen darf (seit er neun ist übrigens), ist es mit den Verletzugen deutlich besser geworden und auch sein Gemütszustand ist stabiler.

Ich glaube die Entscheidung kann ihr keiner abnehmen, dass muss sie ganz alleine machen. Sie muss hinterher auch mit dem Gefühl leben ihm vielleicht keine Chance mehr gegeben zu haben.


Nach oben
 Profil  
 
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Juni 2012, 12:12 
Offline

Registriert: 11. Mai 2007, 14:38
Beiträge: 1998
Wohnort: Südheide am Wald
Mit soviel Standzeit, muss das für ein Lauftier doch die Hölle sein.
Wäre ganz klar für einschläfern, ohne Wenn und Aber :bussi:
Was muss diesem Pferd denn noch alles zugemutet werden, bis es endlich gehen darf?

_________________
Man wird älter als `ne Kuh und lernt fleissig noch dazu ;- )


Nach oben
 Profil  
 
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Juni 2012, 13:47 
Offline

Registriert: 5. Juni 2009, 22:18
Beiträge: 215
Ich würd den auf ne riiiiiiesige Wiese stellen und mind. ein Jahr nicht mehr anschauen.

Ich betone die Größe der Wiese so, weil bei einem lahmen Pferd wirklich sichergestellt sein muss, dass er ausreichend Möglichkeit haben muss, "sein" Ding in Sachen Tempo/Bewegung zu machen ohne von anderen Pferden animiert oder gar bedrängt zu werden.

Auch wenn er gerade etwas lahmt und Schmerzen hat - jo mei, die hat er schließlich seit Jahren, da kommt es jetzt auch nicht mehr drauf an, es sei denn, er humpelt auf drei Beinen.

Aber nur so kann man nach einem Jahr beurteilen, ob er mit einem artgerechten Leben (auch ohne Reiten) auf Dauer klar kommt. Wenn nicht, kann er dann immer noch eingeschläfert werden, aber die Chance kann man ihm doch noch geben, finde ich.


Nach oben
 Profil  
 
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Juni 2012, 15:05 
Offline

Registriert: 25. Juli 2010, 11:20
Beiträge: 976
Ich finde es erstaunlich bis erschreckend, dass geraten wird ein stocklahmes Pferd einfach auf eine Wiese zu stellen und nicht hinzugucken :ashock: Ob das im Sinne des Tierschutzes ist, ein Pferd mit starken Schmerzen einfach wegzustellen?!

Das Tier ist charakterlich schwierig bzw. gefährlich, war ewig krank und steht im Prinzip seit Jahren. Worauf will man denn da hoffen bei der Geschichte, und was muss noch passieren bis man dann mal einen Schlusstrich zieht?


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 46 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4  Nächste


Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de