Ententeich

Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 08:33 
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Wohnort: Niedersachsen
Das Pferd einer Bekannten musste gestern Abend getötet werden und wir sind alle sehr betroffen und ratlos, denn das Krankheitsbild ist recht rätselhaft. Vielleicht fällt ja jemandem dazu was ein.

Vorgestern Abend war das Pferd matt, wollte sein Kraftfutter nicht so richtig fressen, ein bißchen Heu schon.

Gestern Morgen hatte es Fieber und zitterte, fraß nicht mehr.

Im Laufe des Tages verschlechterte sich sein Zustand rapide. Gegen Mittag legte es sich hin, platt auf die Seite und rührte sich nicht. Nach einer halben Stunde stand es zwar wieder auf, stand aber apathisch mit hängendem Kopf in der Box. Schwitzte die ganze Zeit, Zittern war weniger geworden.

TA war mehrmals da, tippte auf Verschlag (obwohl das Pferd lediglich normal und in Maßen geritten worden war) gab Schmerzmittel, nahm Blut ab, war ratlos.

Besi entschied sich dann, das Pferd in die Klinik zu fahren, bekam es zwar noch aus de Box, aber mehr ging dann nicht mehr. Pferd stand breitbeinig auf der Boxengasse, gegen die Wand gelehnt, schwankte.

Mühsam wieder zurück in die Box, dort fiel es dann um. Hin und wieder bewegte es sich ein bißchen, aber sehr unkoordiniert, holte sich dabei Schrammen. Versuche, es aufzurichten, schlugen fehl. Die unkoordinierten Bewegungen wurden heftiger, erinnerten an eine BSE-Kuh. Es versuchte vergeblich, aufzustehen, bekam die Vorderbeine nicht mal ansatzweise 'ausgeklappt'. (Weiterer hinzugezogezogener TA) sprach von komaähnlichen Aussetzern des Nervensystems, vermutete eine bakterielle oder Virusinfektion des Gehirns.

Pferd sei nicht zu retten, das war aber auch für einen Nichtmediziner erkennbar.

Einschläfern ging dann sehr schnell, es hat noch drei Mal laut geschnauft, dann war's vorbei.

Ergebnisse der Blutuntersuchung stehen noch aus. Irgendwelche Krankheitsanzeichen oder Auffälligkeiten zeigte das Pferd bis vorgestern nicht. 17 Jahre alt, mittelmäßig beschäftigtes Freizeitpferd mit täglichem Weidegang in gutem Futterzustand.

Und nun tot.

Hat jemand eine Idee?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 08:51 
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fürmich hört sich das sehr nach einer vergiftung an :keineahnung:

schlimm!

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Hinfallen ist keine Schande - nur liegen bleiben!

grundsätzlich gilt: "Jeder blamiert sich selbst, so gut er kann"!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 08:58 
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An Vergiftung dachte ich auch zuerst! Eibe ruft z.B. ähnliche Symptome hervor (starkes schwitzen, verlust von koordination + orientierung) daran sterben sie aber eigentlich schneller!

Aber im Prinzip kann das sehr viel sein...Tumor, Entzündung, Virus...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 09:08 
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Vergiftung war auch mein erster Gedanke als ich es gelesen habe!
Ich habe ein Pferd erlebt das ähnlich gestorben ist, nachweislich Akazienvergiftung! Bis das Pferd gestorben ist hat es auch 2 bis 3 Tage gedauert. Besitzerin wollte nicht einschläfern.... :cry:
Bis das Gift von Magen/Darm Trakt in die Blutbahn gelangt dauert es ca. 24 Std. Meiner hatte auch erst am zweiten Tag Gleichgewichtsprobleme, Problem des Zentralnervensysthems . Am 1 Tag wirkte es wie eine leichte Kolik, Infekt.
Meiner hat es Überlebt. Kommt aber darauf an wie viel gefressen wird und er wurde zum Glück von einer versierten Tierärztin dann richtig behandlet.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 09:12 
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mir fällt spontan Botulismus ein !

_________________
Grüße


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 09:47 
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Meine ist so vor 3 Monaten gestorben - es hieß Kreislaufkollaps. ("Kreislaufinsuffizienz")
An dem Tag war's sehr heiß und sie war 28.
Dieses Schwanken und das Unkoordinierte kam wohl durch einen Infarkt in irgendeinem Organ (ich denke im Hirn).


Mein Beileid an die Besitzerin. :cry:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 09:56 
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Hallo!

Vergiftung oder Herzfehler. Auf keinen Fall Botulismus, da hätte man als erstes eine Lähnung der Zunge und Lippen festgestellt, außerden passt das Schwitzen nicht dazu.
Da hilft nur eine Opduktion, aber wer will die dann noch bezahlen, wenn sein Pferd tot ist.
Bei größeren Ställen sollte man das aber machen, um eine Vergiftung über das Futter/Wasser/Weide auszuschließen.

Bei den Nachbarn einer Bekannten hätte das 2 Pferden da Leben gerettet, wenn man das erste tote Pferd hääte untersuchen lassen.
Da war das Kraftfuttersilo an den Wänden, wo der Staub sitzt mit Schimmel befallen, an dem Pellets selber war nichts zu sehen.
Die ersten beiden Pferde waren auch schon über 20, erst als dann auch eine 8-jähriger gestorben ist, hat man weiter gesucht und ist auch schnell fündig geworden.

Herzfehler treten bei Pferden doch recht häufig auf, auch bei gut trainierten Pferden.

Gruß Torsten


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 09:58 
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Ich hab auch spontan an eine Vergiftung gedacht. Jakobskreuzkraut? Da können die Sympome ja auch wesentlich später, auch noch nach Jahren auftreten.

_________________
Irgendwann fahre auch ich einen T1!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 11:21 
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Vielen Dank schon mal für Eure Überlegungen.

Vergiftung ist in der Tat eine naheliegende Vermutung, allerdings war im Verdauungstrakt nichts auffälliges festzustellen. Jedenfalls werden die anderen Pferde jetzt natürlich ständig beäugt. Auf den Wiesen steht nix gefährliches, Jakobsdings wird regelmäßig bekämpft, aber man kann sich natürlich nie sicher sein, ob es da nicht doch irgendetwas gibt, was bislang noch niemandem geschmeckt hatte....

Hoffentlich bringt die Blutuntersuchung was. Obduzieren ist, so der TA, wenig sinnvoll, wenn man nicht weiß, wonach man suchen soll. Und er hatte auch irgendwie gar keine Idee ( und das war der fähigere von den beiden, die am Pferd waren).


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 11:23 
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:cry:
oh gott... wie fürchterlich...

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"Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen,
muss sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen!"

Hanni-Blue (26.04.2004-05.11.2012), ich werde dich ewig im Herzen tragen !


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 12:08 
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@ Torsten, wie kann ein Herzfehler denn diese Unkoordination und das Taumeln auslösen?
Weil das Gehirn dann zu wenig Sauerstoff bekommt?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 12:40 
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puuuh sehr heftig, mein beileid an die besi :cry:

hmm könnte da evt auch Atypische Weidemyoglobinurie eine rolle spielen? wobei eher unwahrscheinlich wenn es den anderen pferden gut geht..hmm sehr suspekt..man denkt ja wirklich als erstes an eine vergiftung...ist die frage ob das blut so viel aufschluss geben wird..ohje...schlimm wenn etwas so ungeklärt ist finde ich...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 13:46 
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Das gleiche habe ich vor ca 10 Jahren auch bei einem Pferd erlebt. Da zog es sich aber über 3-4 Tage . Der Tierarzt war ziemlich ratlos. An verladen war nicht zu denken. Der Tierarzt hat das Pferd nach dem Tod in eine Tierklinik zum obduzieren bringen lassen.
Bei dem Pferd war es der Bornavirus.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 13:47 
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Beiträge: 1044
Wohnort: Tor zum Sauerland
Colicab hat geschrieben:
@ Torsten, wie kann ein Herzfehler denn diese Unkoordination und das Taumeln auslösen?
Weil das Gehirn dann zu wenig Sauerstoff bekommt?


Hallo!

Richtig

Kann im Anfang wie ein Herzinfarkt sein. Das Herz pumpt und pumpt und es kommt fast kein Blut dahin wo es hin soll.
Daher dann wie beim Menschen Übelkeit, Schwindel und Schweiß.

Bekannte haben vor 5 oder 6 Jahren mal eine Stute auf einem WE-Turnier an sowas verloren.
Freitags Geländepfrüfung hat die Stute noch gewonnen, war abends im Stallzelt etwas matt. Morgens durchgeschwitzt aber wieder fit.
Ist dann beim Warmreiten dann einfach umgekippt, hat sich aber nach ca. 15 Minuten wieder aufgerappelt. Ist dann in die Klinik gefahren worden.
Da konnte erst mal nichts festgestellt werden. Später noch mal so eine Attacke bekommen. Da wurden schwere Herzrhythmusstörungen festgestellt.
In der Nacht wurde es dann so schlimm, dass die Stute eingeschläfert werden mußte.
Die Klinik hat dann das Pferd aufgemacht, Herz war einseitig stark vergrößert, eine Herzklappe schloß nicht mehr richtig.
Wäre die Stute nicht regelmäßig gearbeitet worden, wäre sie auch schon ein paar Jahre früher verstorben.

Und wenn ich mal so nachzähle sind es in den letzten Jahren inkl dem oberen Fall mind. 6 Pferde in unserem Umfeld gewesen, die etwas ähliches hatten, plus 3 Fälle mit Aortenabriß.

Und auch für uns gab es gerade schlechte Nachricht. Ein von uns gezogenes Pony ist am WE an einer Vergiftung verstoben. Verdacht auf JKK.

Gruß Torsten


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Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Oktober 2011, 13:51 
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Hier nochmal ein Link zu den Symptomen.
http://www.pferdeschuppen.de/bornavirus.htm


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