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hochgradige Lahmheit
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Autor:  Kermi [ 5. Oktober 2011, 12:05 ]
Betreff des Beitrags:  hochgradige Lahmheit

Am Samstag war eine unserer Stuten als wir sie auf die Weide bringen wollten stocklahm.
Sie konnte kaum auftreten, beim Abtasten stellten wir in keinem Bein Wärme oder Füllung eines Gelenkes fest.
Da sie im letzten Herbst schon mal ein Hufgeschwür hatte, bestellten wir den Schmied (Freund von uns), der mittels
Zangenprobe auf welche die Stute heftig reagierte, das Hufgeschwür lokalisierte. Er schnitt und es kam auch eitrige Flüssigkeit
heraus. Nach dem Schneiden stellte sich die Stute auch wieder auf den Huf, wir legten einen Verband an und bestelten unsere Tierärztin, die
natürlich noch mal gucken sollte und evtl. Antibiotika oder Entzünungshemmer geben sollte. Wobei das nicht so einfach ist, da betreffende
Stute tragend ist. Die Tierärztin bestätigte die Diagnose Hufgeschwür, legte einen Angussverband an und gab Antibiotika.

Am Sonntag war die Lahmheit schon viel geringer, nur in den Wendungen kam es noch zu vorsichtigem Auftreten. Angussverband erneuert,
am Montag stellte die Tierärztin nochmals Besserung fest und wollte gestern, am Dienstag nur noch mal zur Kontrolle kommen.

Gestern war die Stute stocklahm und das leider nicht auf dem Fuß mit dem Hufgeschwür, sondern auf dem anderen Bein. Dermaßen lahm, dass sie
gar nicht mehr auftreten wollte. In der Box steht sie auf 4 Beinen, da mit Spänen eingestreut und deshalb weicher Untergrund, draußen nur noch auf 3 Beinen.
Den Verband auf dem Fuß mit dem Hufgeschwür konnten wir nur mit Mühe wechseln, da sie auf dem jetzt lahmen Bein gar nicht mehr stehen will.

Mein Tierärztin, die kein Röntgengerät hat, hat mich in die nächste Pferdeklinik verwiesen, dort haben wir am Freitag einen Termin. Früher war nichts möglich.

Was würdet Ihr vermuten, was das sein könnte? Das jetzt lahme Bein war bislang völlig unauffällig, die Stute hat nie gelahmt, hat seit Samstag, als im anderen Huf das
Geschwür entdeckt wurde, nur in der Box gestanden. Ich finde das jetzt sehr mysteriös und kann mir keinen Reim darauf machen. Überlastung, weil sie 2 Tage fast nur auf diesem, jetzt lahmen
Bein gestanden hat? Ein Vorschaden, der jetzt durch diese Überlastung zu Tage kommt? Ich bin hochgradig beunruhigt und geneigt in Delbrück, der nächst weiter entfernten Klinik anzurufen, weil ich
bis Freitag eigentlich nicht warten will.

Autor:  Auster [ 5. Oktober 2011, 13:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: hochgradige Lahmheit

Achje, armes Pferd!
Ich habe keine Ahnung, was das sein könnte. Vielleicht trifft deine Überbelastungstheorie zu, hatte sie den an dem "neuen" Bein schonmal was gehabt?
Vielleicht hat sie da auch ein Hufgeschwür entwickelt? Wer weiß...

Ein Tier mit solchen Schmerzen würde ich nicht bis Freitag warten lassen, zumal sie wegen der Trächtigkeit ja kaum Schmerzmittel bekommen kann? Fahr sie lieber so schnell wie möglich in die Klinik, um das Ganze abklären und direkt behandeln zu lassen!

Alles Gute, bitte halte uns auf dem Laufenden!

Autor:  Kermi [ 5. Oktober 2011, 14:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: hochgradige Lahmheit

Auster hat geschrieben:
Achje, armes Pferd!
Ich habe keine Ahnung, was das sein könnte. Vielleicht trifft deine Überbelastungstheorie zu, hatte sie den an dem "neuen" Bein schonmal was gehabt?
Vielleicht hat sie da auch ein Hufgeschwür entwickelt? Wer weiß...

Ein Tier mit solchen Schmerzen würde ich nicht bis Freitag warten lassen, zumal sie wegen der Trächtigkeit ja kaum Schmerzmittel bekommen kann? Fahr sie lieber so schnell wie möglich in die Klinik, um das Ganze abklären und direkt behandeln zu lassen!

Alles Gute, bitte halte uns auf dem Laufenden!


Ich hab jetzt meine Freundin angerufen, ist die Frau des Schmiedes, die wusste noch einen TA mit mobilem Röntgengerät. Diesen habe ich jetzt angerufen, die Sache geschildert.
Der meinte, dass mein Schmied (den er auch gut kennt), den anderen Huf, also an dem Bein, das jetzt betroffen ist, abdrücken soll. Er geht davon aus, dass bei einer so hochgradigen
Lahmheit, die in der Zeit der Boxenruhe entstanden ist, ein weiteres Hufgeschwür wahrscheinlich ist. Wenn das kein Ergebnis bringt, kommt der Morgen zu uns mit dem mobilen Rötgengerät.
Ich könnte das Pferd gar nicht fahren, es ist so hochgradig lahm, dass es kaum aus der Box heraus kommt, und ganz bestimmt nicht auf den Hänger klettert und gefahrlos gefahren werden kann.

Bitte feste die Daumen drücken, dass es "nur" ein Hufgeschwür ist.

Autor:  Auster [ 5. Oktober 2011, 14:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: hochgradige Lahmheit

Ja, das wäre wirklich die beste Lösung! :? Weißt du denn, weshalb sie das Hufgeschwür hatte, vielleicht kleine Steinchen oder so? Dann wäre es ja wahrscheinlich, dass der andere Huf auch etwas abbekommen hätte...

Bin bzgl. Trächtigkeit nicht so bewandert, aber ist Röntgen nicht schädlich?

Autor:  Limette [ 5. Oktober 2011, 14:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: hochgradige Lahmheit

Huhu, das kommt mir sehr bekannt vor. Haben wir auch gerade hinter uns. Erst Hufgeschwür vorne rechts, dann vorne links, dann wieder lahm, kam dann aus dem Rücken. Hufgeschwüre entstehen häufig auch durch Fehlbelastung, das war wohl bei uns der Fall. Wahrscheinlich hat er versucht sein problem im Rücken zu kompensieren.
Ich drück die Daumen

Autor:  Kermi [ 5. Oktober 2011, 14:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: hochgradige Lahmheit

Auster hat geschrieben:
Ja, das wäre wirklich die beste Lösung! :? Weißt du denn, weshalb sie das Hufgeschwür hatte, vielleicht kleine Steinchen oder so? Dann wäre es ja wahrscheinlich, dass der andere Huf auch etwas abbekommen hätte...

Bin bzgl. Trächtigkeit nicht so bewandert, aber ist Röntgen nicht schädlich?


Nö, das Röntgen ist zwar nicht so dolle in der Trächtigkeit, aber es wird ja gezielt das Bein und nicht der Bauch geröntgt. Meint jedenfalls meine TÄin.
Mein Schmied meint, dass er winzige Steinchen aus der weißen Linie geholt hat, also meine Schuld. Zur Weide müssen wir ein paar Meter über den Hof,
auf dem Feinschotter liegt. Ich hab einfach die Hufe nicht sorgfältig genug ausgekratzt und bei diesem Pferd scheint das fatale Folgen zu haben.

Ich überlege wirklich nach diesem Hick-Hack bei dieser Stute auch hinten Eisen draufmachen zu lassen, wenn jedes klitzekleine Steinchen so einen Ärger im Huf produziert.

@Limette: Du machst mir Mut, genau das mit der Fehlbelastung meinte der TA auch. Entweder ein durch die Belastung entstandenes Hufgeschwür an anderen Huf oder Kreuzdarmbein.
Das spräche aber dagegen, dass die Stute gar nicht auftreten will. Für ein weiteres Hufgeschwür spricht, dass sie in der Box auf weichem Boden den Huf absetzt, in der Stallgasse auf Beton nicht.
Um 18.00 Uhr kommt der Schmied, hoffentlich kann er helfen.

Wäre das Pferd jetzt zu verladen, würde ich in die Klinik nach Gießen als Notfall fahren. Aber die geht mir so nicht in den Hänger, keine Chance. Ist mir auch zu gefährlich das Pferd auf 3 Beinen zu fahren.

Autor:  Grandessa [ 5. Oktober 2011, 14:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: hochgradige Lahmheit

Evtl. Hufrehe? Hufgeschwüre entstehen auch oft nach Hufrehe-Schüben, weil dann die Huflederhaut gequetscht wird - allerdings wäre das ja dann vorher auch aufgefallen. Wirklich mysteriös - ich drücke auch die Daumen, daß ihr schnell die Ursache findet und es nichts allzu schlimmes ist.

Autor:  Auster [ 5. Oktober 2011, 14:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: hochgradige Lahmheit

Naja, macht Kermi nicht verrückt und Kermi, mach dich nicht verrückt! Wenn der Schmied im einen Huf schon Steinchen gefunden hat, werden im anderen auch welche sein! Und wenn du sogar weißt, woher die kommen... dann passt das ja auch zum Rest (weicher Boden geht, harter nicht).

Beschlagen, Hufschuhe, Umwege wären dann zukünftig gute Alternativen zu dem Theater. :wink:

Autor:  Kermi [ 5. Oktober 2011, 14:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: hochgradige Lahmheit

Grandessa hat geschrieben:
Evtl. Hufrehe? Hufgeschwüre entstehen auch oft nach Hufrehe-Schüben, weil dann die Huflederhaut gequetscht wird - allerdings wäre das ja dann vorher auch aufgefallen. Wirklich mysteriös - ich drücke auch die Daumen, daß ihr schnell die Ursache findet und es nichts allzu schlimmes ist.



Nein, Hufrehe kommt nicht in Frage. Das hätten unser Schmied und die Tierärztin bemerkt.

Autor:  maharani [ 5. Oktober 2011, 15:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: hochgradige Lahmheit

Man kann sein Pferd auch auch auf 3 Beinen verladen, mußte ich mit Krümels Trümmerfraktur ja auch machen. Evtl würde ich den lahmen Huf gut von unten polstern und dann los. Immerhin kann die Stute ja in der Box auch das Bein belasten, daher sehe ich für den Transport kaum Probleme. Könnte man nicht auch den Anhänger dick mit Späne einstreunen, damit es weicher ist?

Autor:  Kermi [ 5. Oktober 2011, 16:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: hochgradige Lahmheit

maharani hat geschrieben:
Man kann sein Pferd auch auch auf 3 Beinen verladen, mußte ich mit Krümels Trümmerfraktur ja auch machen. Evtl würde ich den lahmen Huf gut von unten polstern und dann los. Immerhin kann die Stute ja in der Box auch das Bein belasten, daher sehe ich für den Transport kaum Probleme. Könnte man nicht auch den Anhänger dick mit Späne einstreunen, damit es weicher ist?


Ich glaube auch, dass man im allerletzten Notfall auch auf 3 Beinen verladen kann. Nur wenn sich nachher ein Hufgeschwür herausstellt, dann muss ich die Quälerei und das Risiko nicht eingehen. Wenn nicht, dann kommt morgen der TA mit dem mobilen Gerät. Sie geht eben total schlecht, da glaube ich nicht, dass sie mir überhaupt die Bracke hoch, geschweige denn hinunter geht. Ich will auch nicht riskieren, dass sie stürzt, gerade weil sie tragend ist.

Dein Krümel hat bestimmt hochdosiert Schmerzmittel bekommen, oder? Das geht bei unserer Stute aufgrund der Trächtigkeit nicht.

Autor:  Colibri [ 5. Oktober 2011, 17:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: hochgradige Lahmheit

Ich hab auch schon ein Pferd auf drei Beinen (mit eingegipsten Bruch) verladen, ohne Schmerzmittel.
Ging erstaunlich gut, haben den Hänger direkt vor die Box gefahren und die Wege so kurz gehalten. Pferd ist tatsächlich auf drei Beinen den Hänger hoch und auch wieder runter gesprungen, war sogar erstaunlich mobil auf drei Beinen.

Würde ich aber auch nicht tun, wenns keine andere Möglichkeit gäbe. In diesem Fall ist erst Hufschmied und dann mobiles Röntgen eindeutig die bessere Alternative.

Drücke die Daumen und Wünsche alles gute!

Autor:  cora78 [ 5. Oktober 2011, 18:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: hochgradige Lahmheit

Kermi, im Mai/Juni auch. Auf beiden Hinterbeinen Ballenabzesse. Hat zwar 14 Tage gedauert, ging aber alles weg. Also ist das doch gar nicht so abwegig.

Also ein so dermaßen lahmes Pferd würde ich nicht verladen. Warum? Wenn ich tatsächlich einen Bruch vermuten würde, würde ich einen TA mit Rückenwind und Röntgengerät in den STall holen. Und wenn dann doch Klinik, dann mit entsprechender Stabilisierung des Beines durch den TA und Schmerzmittel verladen. Anderes finde ich ganz ehrlich für das Pferd unzumutbar. Auch wenn es machbar wäre.

Autor:  maharani [ 5. Oktober 2011, 18:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: hochgradige Lahmheit

Schmerzmittel zu geben ist bei einer hochgradigen Lahmheit ohne Diagnose ein Kunstfehler. Krümel hatte keine Schmerzmittel bekommen sondern nur einen festen Verband.

Autor:  Blümchen1987 [ 5. Oktober 2011, 19:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: hochgradige Lahmheit

Meine alte Stute ist so eine richtige "harte Sau", die hat nie gelahmt, egal was sie hatte, man hat ihr nie angemerkt, wenn sie krank war. Vor ein paar Jahren ist sie mal im Gelände im Galopp auf einen Stein oder so getreten und ging wirklich stocklahm, ich bin kaum mehr heimgekommen. TA geholt. Es sah wirklich alles wie ein Bruch, evtl. Hufbein oder so aus. Letztendlich war es nur eine heftige Hufprellung. Was ich eigetnlich sagen wollte, sie stand zwei Tage oder so nicht mehr auf dem kranken Bein. Dann wurde es besser und plötzlich war sie auf dem anderen Vorderbein stocklahm. Also TA wieder geholt, das war dann wohl eine massive Überbelastung. Zwei, drei TAge später war wieder alles vergessen. ich drück dir ganz fest die Daumen.

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