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Arthrose/ Einschläfern?
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Autor:  Golden Hafli [ 17. Februar 2011, 20:32 ]
Betreff des Beitrags:  Arthrose/ Einschläfern?

Meine Freundin hat ein Pferd welches seit letzten Jahr immer stärker unter Arthrose leidet. Seit diesem Winter wird er auch nicht mehr geritten. Er läuft soweit, aber man merkt deutlich das er vorne Probleme hat und teilweise schon recht steif läuft.
Er war bis vor kurzem der Herdenchef und mußte diesen Posten jetzt abgegeben. Teilweise fängt er sich auch an von der Herde abzusondern. :? Sein bester Freund wird vermutlich auch bald den Stall verlassen.So vom Kopf her macht er noch einen vernünftigen Eindruck, aber man weiß ja nicht wie lange das noch geht.

Ich muß dazu sagen, das er von jung an schon ganz schön auf den Tunieren verheizt wurde. Er war dann sauer geritten worden und sollte dann zum Metzger weil er nicht mehr funktionierte. Meine Freundin hat ihn vor einigen Jahren übernommen und wieder recht gut hinbekommen.
Jetzt hat sie aber das Gefühl, das er anfängt abzubauen und scheinbar auch in der Herde den Faden verliert. Sicherlich muß man vor Ort direkt entscheiden was man wirklich macht. Ich kann es auch nicht ganz einschätzen. Aber ob es wohl drauf hinauslaufen wird ihn einschläfern zu müßen? :asad:

Autor:  jona [ 18. Februar 2011, 08:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arthrose/ Einschläfern?

Ich stand vor ein paar Wochen vor derselben Entscheidung. Bei meinem Pferd wurde Athrose im 3. und 4. Halswirbel festgestellt. Wahrscheinlich ausgelöst durch ein Sturz auf der Weide. Dadurch , das er Probleme hatte sich mit dem Hals auszubalancieren, stürzte er oft und mochte auch nicht mehr richtig laufen. Er fraß auch schlecht und war durch die Balanceprobleme nicht mehr reitbar. Ich habe lange überlegt was ich machen soll und habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich muß dazu sagen das das Pferd noch recht jung war. Nach einem langen Gespräch mit meiner Tierärztin habe ich mein Pferd einschläfern lassen. Ich fühlte mich an dem Tag fürchterlich. Den Tod von meinem Pferd zu planen, die Termine mit der Tierärztin und dem Abdecker zu organisieren , waren schrecklich. Jetzt im Nachhinein bin ich froh über die Entscheidung. Ich habe auch noch einen Brief von meiner Tierärztin bekommen, indem sie mir bestätigt, das es die richtige Entscheidung war.
Sprecht am besten mit dem Tierarzt. Schildert ihm die Situation und fragt ihm nach seiner Meinung. Wenn er das Pferd kennt, kann er das am besten einschätzen.

Autor:  anjachristina [ 18. Februar 2011, 14:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arthrose/ Einschläfern?

Hallo,
es ist immer schwer, ein Tier gehen zu lassen. In solchen Situationen habe ich mich auch immer auf das Urteil vom TA/Klinik verlassen. Ich wünsche Euch alles Gute.
Grüsse

Autor:  Bellinchen [ 18. Februar 2011, 20:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arthrose/ Einschläfern?

Hallo,

meiner hat auch Arthrose und nicht nur ein bisschen. Der geht auch oft, eigentlich immer etwas steif, wird auch kaum noch geritten, spazieren halt. Aber er lahmt nicht und es geht ihm so auch gut.
Er steht mit 2 weiteren, ruhigen Pferden zusammen, so das er mitlaufen kann und nicht in den Zwang gerät das ihn jemand triezt oder ärgert.

Ich würde, sofern nicht dauerlahm bzw. Dauerschmerzen, nicht einschläfern.
Wie sieht es denn aus mit der Herde, ist die sehr gross?

Bei meinem wäre eine grosse Herde mit wilden, verspielten Pferden z.B. ein No-go, da würde er sich absondern, weil er eben nicht mehr so kann und will wie die jungen.


LG
Bellinchen

Autor:  Golden Hafli [ 18. Februar 2011, 21:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arthrose/ Einschläfern?

Die Herde besteht aus ca. 10 Pferden / Ponys, teilweise sind diese auch sehr aktiv. Aber das stört ihn nicht. Er wurde jetzt auch teilweise sagen wir mal versuchsweise mit einem Pferd zusammengestellt. Allerdings steht er am liebsten in der Herde, man merkt auch das er dazugehören will. Er war schon immer ein sehr ruhiger Geselle und hat selbst als Herdenchef nur mit den Ohren gewackelt und es kehrte Ruhe ein.
Jetzt sind zwei neue Pferde dazugekommen, aber mit denen läuft es eigentlich auch gut. Allerdings hat einer dieser Pferde die Chefposition übernommen. Aber auch dieser ist eigentlich ein ruhiger Vertreter.

Einerseits möchte er noch dazugehören, sondert sich aber immer öfter weit ab und beobachtet alles. Das laufen scheint ihn noch langsam etwas einzuschränken. Ich habe mich gestern auch schon etwas erschrocken, das er doch vorne sehr steif geworden ist. Ohne Beschlag der in kurzen Abständen erneuert werden muß, würde es vielleicht auch gar nicht mehr gehen.

Meine Freundin überlegt eben nun was Sie machen soll. Ob sie im vielleicht die weiteren Rangordnung nach unten sowie das ganze drumherum jetzt schon sparen soll. Er war immer ein stolzes aber sehr respektvolles Pferd. In dem Fall würde ich schon sagen, mit einem spezielen Charakter. Obwohl er sehr viel böses erfahren mußte und von seinen Vorbesitzern im Tuniersport ganz schön verheizt wurde, hat er sich doch noch ganz toll entwickelt.
Ich kann es auch schlecht beurteilen. Das ist in diesem Fall doch eine recht schwere Entscheidung und wenn wird es meiner Freundin sicherlich schwer fallen. Ich denke auch, das Sie sich da mit dem Tierarzt besprechen sollte.

Autor:  Fienchen [ 19. Februar 2011, 12:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arthrose/ Einschläfern?

Leider ist das immer eine unschöne Entscheidung und so wirklich raten kann wenn nur Jemand, der das Tier auch kennt.
So wie du es beschreibst, kliingt es schon so, als wre das noch ok, aber man muß es eben gut im Auge behalten.

Daher macht es sicher Sinn, bereits mal in Ruhe mit dem TA zu sprechen ...

Autor:  Tarí [ 19. Februar 2011, 16:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arthrose/ Einschläfern?

Golden Hafli hat geschrieben:
Meine Freundin überlegt eben nun was Sie machen soll. Ob sie im vielleicht die weiteren Rangordnung nach unten sowie das ganze drumherum jetzt schon sparen soll. Er war immer ein stolzes aber sehr respektvolles Pferd.


Meinere Meinung nach denkst du bzw. deine Freundin hier zu "menschlich". Für das Pferd ist es kein Problem, in der Rangordnung weit unten zu stehen - problematisch ist das nur für die Besitzer!
Ihn aus diesem Grund einschläfern zu lassen, halte ich persönlich für nicht richtig. So lange es ihm gut geht, er sich in der Herde wohl fühlt und genug zu Fressen bekommt und auch seine Ruhe hat, wenn er das möchte (also nicht gejagt oder gescheucht wird), würde ich das Pferd nicht einschläfern lassen. Und selbst dann, würde ich eher etwas an der Herde bzw. Stallform ändern, bevor ich ans Lebensende denke.
Dass er nicht mehr gut laufen kann, das steht für mich auf einem anderen Blatt und das wäre für mich - abhängig vom Ausmaß - ein Grund fürs Einschläfern. Solange er aber noch läuft - wenn auch steif - ist es doch gut.

Wir hatten am Stall ein Pferd, der auf die 40 zuging. Er lief steif, war sehr mager, aber er war glücklich. Er galoppierte auch noch mal über die Weide, wälzte sich und genoss sein Leben. Jetzt im Winter wurde er eingeschläfert, da er nzwischen Probleme beim Aufstehen hatte.
Was ich damit sagen will: Auch wenn ein Pferd nicht mehr topfit aussieht, es kann trotzdem noch glücklich sein. Ich würde mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen.

Autor:  Golden Hafli [ 20. Februar 2011, 19:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arthrose/ Einschläfern?

Tari, da hast du schon recht. Sie will das auch erst einmal beobachten. Also er scheint vorne schon etwas Schmerzen zu haben. Ich hatte ihn einige Wochen nicht gesehen und mich doch etwas erschrocken, wie er gelaufen ist. Er bekommt einen Spezialbeschlag, Mineralfutter für seine Arthrose und Tierärztliche Betreuung usw. bekommt er alles.
Artgerechte Haltung und gutes Futter sowie die rundum Pflege bekommt er auch. Also er hat es wirklich gut. Vielleicht fängt sich das über die Sommermonate wieder wenn es wärmer ist. Aber man sollte schon auf das ganze ein Auge werfen.

Mir oder uns tut es halt sehr leide, das er langsam auch in der Herde nach hinten rückt. Das er deswegen nicht gleich eingeschläfert werden soll, ist für meine Freundin ganz klar. Aber man muß schon die Kombination zum Gesundheitszustand beobachten.

Autor:  anjachristina [ 21. Februar 2011, 13:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arthrose/ Einschläfern?

Tarí hat geschrieben:
Für das Pferd ist es kein Problem, in der Rangordnung weit unten zu stehen - problematisch ist das nur für die Besitzer!

Nicht wirklich. Bei rangniedrigen Pferden wurden vermehrt Magengeschwüre festgestellt, was auf ein erhöhtes Stresslevel schließen lässt. Aber es sind nicht alle Pferde gleich. Meist hat der Besitzer ein gutes Auge dafür, wie es dem Pferd geht.
Grüsse

Autor:  Hurra [ 21. Februar 2011, 13:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arthrose/ Einschläfern?

normalerweise sagt man, dass für pferde , die sich absondern oder von der herde abgesondert werden, langsam der zeitpunkt x gekommen ist.
es liegt in der Natur des fluchttieres den schwachen oder kranken auszusortieren, weil er im falle eines raubtierangriffes nicht mitkommt.
die natur denkt sich schon was dabei.... ich finde es gut, dass deine freundin sich gedanken macht.

mein ta hat damals bei meiner alten rentnerstute immer gesagt, wenn ich gefragt habe, ob das leben noch lebenswert ist oder ob langsam der zeitpunkt für das abschiednehmen kommt: solange sie integriert ist, ist alles gut, sobald sie sich absondert oder aber die anderen sie aussondern, sollte man nicht mehr lange überlegen, dann ist der zeitpunkt gekommen.

Autor:  Ago [ 21. Februar 2011, 13:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arthrose/ Einschläfern?

Ich sehe das ähnlich wie Tari. Daß ein Pferd im Alter in der Rangordnung weiter nach unten rutscht, ist ein ganz normaler Vorgang. Die Herde wird nun mal von gesunden. leistungsfähigen Tieren geführt, nur so ist das Überleben der Herde gesichert. Das passiert jedem Pferd im Alter, auch ganz ohne Arthrose und steifem Bein!

Und auch wenn Tiere im unteren Bereich der Rangordnung mehr Stress haben (siehe Anjachristina), auch das ist völlig normal und liegt in der Natur der Sache. Und bei diesem Pferd geht es darum, daß er jetzt "nur noch" der zweithöchste in der Herde ist, nicht der letzte, auf dem alle rumhacken.

Für mich wäre das kein Aspekt. Ich würde auch den Tierarzt befragen und ansonsten beobachten, ob ich das Gefühl habe, das Pferd fühlt sich wohl oder ob er leidet. Davon abgesehen würde ich ein Arthrose-Pferd nicht ganz in Rente stellen. Bei Arthrose gilt "Wer rastet, der rostet!". Ich würde das Pferd weiterhin bewegen, regelmäßig, gleichmäßig und im Zweifelsfalle nur noch Spazierengehen.

Autor:  Golden Hafli [ 21. Februar 2011, 13:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arthrose/ Einschläfern?

Also mit reiten ist auf jeden Fall vorbei. Aber er wird fachmännisch vom Boden gearbeitet, soweit seine Beine mitmachen.

Ich werde auf jeden Fall berichten wie es in Zukunft weitergehen wird.

Autor:  welshpony [ 21. Februar 2011, 14:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arthrose/ Einschläfern?

Meine Rentnerstute lebt seit mehreren Jahren gut mit der Athrose. An schlechten Tagen läuft sie langsam, an guten galoppiert sie mit der Herde über die Wiese. Sie war auch vor der Erkrankung schon nicht sehr ranghoch, von daher konnte ich im Herdenverhalten keine großen Unterschiede feststellen. Insgesamt macht sie nicht den Eindruck, als hätte sie keine Lebensfreude mehr. Solange das so bleibt, denke ich übers Einschläfern nicht weiter nach.

Autor:  Charly [ 23. Februar 2011, 16:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arthrose/ Einschläfern?

Ich schließe mich den Vorrednern an. Deine Freundin kennt ihr Pferd am besten, wenn sie merkt das er leidet (körperlich und seelisch) sollte man die Sache beenden. Einen kleinen Tip habe ich vielleicht noch. Meine Freundin hatte einen Haflinger, der auch Probleme im Vorderbein mit Arthrose bekam. Durch das tägliche Füttern von Ingwer sind seine Beschwerden deutlich besser geworden, so das sie ihm noch zwei schöne Jahre schenken konnte. Selbst der TA war begeistert. Ob es bei jedem Pferd so gut funktioniert weiß ich nicht, wäre aber vielleicht einen Versuch wert.

Autor:  Blümchen1987 [ 23. Februar 2011, 19:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Arthrose/ Einschläfern?

Ich füttere meiner Athrose-Stute Ingwer, Teufelskralle und Grünlippmuschel pur. Setze ich es ab, läuft sie scheiße, also hilft es. Aber achtung, es gibt Pferde, die Ingwer und TK vom Magen her nicht vertragen. Ansonsten steigen ältere Pferde öfters in der Rangordnung ab, man sollte einfach drauf achten, dass sie ihre Ruhe haben. Meine alte Stute haben wir aus der Stutenherde rausgenommen, weil sie da von der einen Stute immer angezickt wurde und leicht panisch wurde, wenn die in ihre Nähe kam und außerdem meine neue Stute immer von den anderen wegtreiben würde. Jetzt steht sie mit zwei Wallachen auf der Koppel, einer davon ihr bester Freund, die Beiden sind echt Arsch auf Eimer, er ist ihr Schatten, der andere Wallach ist so ein Anhängsel, ist aber auch ganz anständig zu ihr. Wenn sie ihren Rappel kriegt, tritt sie auch mal nach den Wallachen oder beißt oder "scheucht" die Beiden, so nach dem Motto "Ich spiel vorsichtshalber mal die Böse, damit ihr mich als Chefin beibehaltet", die Beiden rennen brav weg und sie sit glücklich.

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