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HRE - läuft dennoch besser auf hartem Boden - Erklärung?
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Autor:  expérience [ 18. Oktober 2010, 18:51 ]
Betreff des Beitrags:  HRE - läuft dennoch besser auf hartem Boden - Erklärung?

Hallo,

meine Stute stand bis vor 2 Wochen zur Kur an der Nordsee. Dort lahmte seit einigen Wochen. Tierarzt A kam, sah und verordnete Equi, Pferd lief erwartungsgemäß besser, doch nach Absetzen des Equis der selbe Mist, wieder lahm, vorne rechts. Tierarzt A kam wieder, röngte (nur den rechten Vorderhuf), stellte eine leichte Veränderung der Hufrolle fest und verordnete weiterhin Equi sowie einen orthopädischen Beschlag. Dann wurde besagter Huf von einer HO bearbeitet, d.h Eisen runter (das Eisen vorne links blieb dran :keineahnung: ).
Nachdem keine deutliche Besserung eintrat, entschieden wir uns die Stute zurück zu holen. Beim Verladen fiel sie 2x richtig fies auf den Asphalt, was wiederum zur Folge hatte, dass sie im neuen Stall in den ersten Tagen vorne rechts, vorne links sowie hinten rechts nicht richtig klar ging. Gaben ihr dann erstmal Metacam, woraufhin sie wieder besser lief. Kliniktermin ausgemacht, Physiotherapeutin angerufen und und und. Da die Stute in der Vergangenheit ziemlich schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat, braucht es einige Zeit, bis sie einem vertraut. Kommt man ihr mit Druck oder Gewalt, macht sie komplett dicht, fängt an zu steigen etc. Naja, der Kliniktermin verlief jedenfalls ziemlich mau, besagter Tierarzt riet mir, dem Pferd ein Steigergebiss einzuschnallen und es dann mal richtig mit der Gerte zu verdreschen (O-Ton wohlbemerkt!). Eigentlich sollte in der Klinik eine Leistungsänesthesie durchgeführt werden, was die Stute jedoch quittierte. Bevor jetzt kommt: ein Pferd muss sich immer und von jedem behandeln lassen, so ein Pferd ist sie nicht, war sie nicht und wird sie niemals sein. Vor der Untersuchung (auf gerader Strecke vortraben, auf hartem Boden im Zirkel vortraben, das lief total unproblematisch, nur als es an die LA ging, bekam sie Angst) selbst hatte sie keine Angst, es war die Art und Weise, wie der Ta mit ihr umging. Haben die Klinik dann ohne Befund verlassen, weil besagter Ta sich weigerte, das Pferd zu untersuchen/behandeln.
Ich war natürlich total fertig mit den Nerven, habe aber am selben Tag noch einen Termin bei einem Tierarzt ausgemacht, der nun morgen zu ins in den Stall kommen wird. Mir wurde dieser Ta u.a wegen seiner ruhigen und geduldigen Art empfohlen, daher hoffe ich nun einfach mal, dass wir morgen endlich eine Diagnose erhalten. Die Physiotherapeutin kommt ebenfalls diese Woche (Donnerstag).

So, ist ein bisschen lang geworden, entschuldigt :-?

Was mich nun allerdings sehr irritiert ist, dass Tierarzt A sagte, die Lahmheit wäre vorne rechts, der Kliniktierarzt (der fachlich sehr kompetent sein soll) hingegen von vorne links spricht :keineahnung:
Dazu kommt, dass Tierarzt A leichte Veränderungen der HR feststellte, gut, die müssen aber nun nicht unbedingt mit der Lahmheit in Verbindung stehen. Frage mich eh, warum er nur einen Vorderhuf geröngt hat und nicht beide - ebenso, dass die HO nur einen Huf bearbeitet hat anstatt einfach beide Eisen abzunehmen, ist stellungsmäßig sicher sehr förderlich, ein Pferd mit 3 unbeschlagenen und einem beschlagenen Huf rumlaufen zu lassen.

Im neuen Stall wurde ihr das verbliebene Eisen dann auch erstmal abgenommen, so dass sie nun ganz barhuf läuft. Auf die Zangenprobe des Schmieds hat sie gar keine Reaktion gezeigt, die Hufe sind nicht warm/heiß, man fühlt keine Pulsation und die Beine sind klar, also wenn Tierarzt A nicht auf die HR getippt hätte, würde ich glatt behaupten, die Lahmheit kommt von weiter oben, irgendwo aus der Schulter. Aufgefallen ist mir außerdem, dass sie vorne links einen etwas härteren Knubbel direkt über dem Gleichbein hat, den hatte sie, als wir sie zur Nordsee brachten, definitiv noch nicht.


Morgen wird dann, denke ich, auf jeden Fall eine LA gemacht und halt Röntgenbilder, aber da Tierärzte ja auch nicht immer alles sehen (erkennen bzw. in der Gesamtheit sehen), wollte ich hier vorab mal fragen, ob irgendwem die Symptome und meine dürftigen Beschreibungen was sagen.

Hab' jetzt schon Bammel vor dem Termin :keineahnung:


Liebe Grüße

Autor:  maharani [ 18. Oktober 2010, 19:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lahmheit - merkwürdige Symptome - Ratlosigkeit.

wie waren denn die Beugeproben?

Autor:  Milli [ 18. Oktober 2010, 21:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lahmheit - merkwürdige Symptome - Ratlosigkeit.

Wie alt ist denn das Pferd? Besteht vielleicht die Möglichkeit, dass grade ein Zahnwechsel stattfindet bzw Wolfszähne da sind? Das hatte ich damals mit meinem Pferd- unklare Lahmheit, auf dem Röntgenbild zwar leicht Veränderungen, aber nix, was Ursache für die Lahmheit sein könnte. Bis der dritte TA dann mal ins Maul schaute und dort die Ursache fand.

Autor:  expérience [ 18. Oktober 2010, 22:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lahmheit - merkwürdige Symptome - Ratlosigkeit.

Die Beugeprobe vorne rechts (von Tierarzt A durchgeführt) war positiv, die anderen Beine wurden nicht gebeugt.

Milli, die Stute ist 11 und bekommt regelmäßig Besuch vom Zahntierarzt. :wink:

Autor:  maharani [ 19. Oktober 2010, 05:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lahmheit - merkwürdige Symptome - Ratlosigkeit.

:ashock: , normalerweise, wenn der Verdacht besteht, daß sie auf mehreren Beinen hinkt, dann werden alle Beine gebeugt als Übersicht, danach LA und dann röntgen etc.

Wenn es mein Pferd wäre, würdeich diese Sachen nochmal in dieser Reihenfolge machen lassen. Wenn deine Stute so schlechte Erfahrung gemacht hagt, kann man sie auch ggr. sedieren um die A. zu machen.

Meine hatte sich mal standhaft geweigert hinten anäst. zu lassen. :twisted: Sedierung wollte ich nicht, da sie zu diesem Zeitpunkt schon hochtragend war. Wir konnten auch nur 1x spritzen und dann war Schluß. :mad: Ach Nasenbremse brachte nichts :-? . Damit hatten wir nur ne 1/2 A. und bekamen nur mit Mühe einen Verband drauf.

Autor:  Milli [ 19. Oktober 2010, 07:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lahmheit - merkwürdige Symptome - Ratlosigkeit.

Okay, dann fällt mein Vorschlag aus- war nur ne Idee :wink:

Autor:  Colicab [ 19. Oktober 2010, 08:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lahmheit - merkwürdige Symptome - Ratlosigkeit.

Hattest du nicht geschrieben, euer Raufutter wäre sehr mies?
Vielleicht besteht da irgendein Zusammenhang (weiß nur nicht, welcher)?

Autor:  Singvogel [ 19. Oktober 2010, 09:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lahmheit - merkwürdige Symptome - Ratlosigkeit.

Zurück auf Start, würde ich sagen: Lass den neuen Tierarzt mal machen und sprich ihn auf das Gleichbein links auch an. Weswegen war die Stute denn an der Nordsee?

Autor:  expérience [ 19. Oktober 2010, 10:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lahmheit - merkwürdige Symptome - Ratlosigkeit.

Hallöchen, also:

Zitat:
normalerweise, wenn der Verdacht besteht, daß sie auf mehreren Beinen hinkt, dann werden alle Beine gebeugt als Übersicht, danach LA und dann röntgen etc.


an der Nordsee lahmte sie nur vorne rechts, da es trotz Behandlung des Ta nicht besser wurde, entschlossen wir uns ja, sie zurück hier in die Nähe zu holen. Beim Verladen legte sie sich dann allerdings 2x ziemlich fies auf den Asphalt, danach lief sie Zuhause, im neuen Stall, in den ersten Tagen auf 3 Beinen lahm. Haben dann eine Tierärztin (leider ohne mobilem Röntgengerät) draufgucken lassen und die bestätigte dann das, was ohnehin schon jeder sah: vorne links und rechts sowie hinten rechts lahm. Auffällig war, dass sie das linke Vorderbein nach vorne entlastend wegstellte, ebenso wie das rechts Hinterbein, also quasi diagonal entlastete. Bekamen dann für ein paar Tage Metacam (hatte der Tä erzählt, dass wir sowieso vorhaben die Geschichte in 'ner Klinik abklären zu lassen, weshalb sie da, denke ich, nicht allzu viel dran rumexperimentieren wollte) und Madame lief wieder -was unter Schmerzmittel wohl auch nicht weiter verwunderlich ist-, nach Absetzen des Schmerzmittels lief sie vorne wieder lahm (aber nur auf einem Bein, definitiv nicht auf beiden), danach folgte der ernüchternde Kliniktermin und ja, jetzt sind wir eigentlich soweit wieder in der Gegenwart.

Dass man besonders schwierige Pferde ein bisschen sedieren kann, um die Spritzen setzen zu können, habe ich gestern Nacht auch gelesen, frag' mich nur, weshalb Tierarzt B (der von der Klinik) das nicht versucht hat, sollte ihm ja eigentlich 'ne geläufige Praxis sein, aber mhm ....

Zitat:
Ach Nasenbremse brachte nichts.


Jap, wenn die nicht wollen, dann wollen se nicht, wobei ich ja noch die Hoffnung habe, dass sie heute in gewohnter Umgebung ruhiger ist und sich vielleicht doch ohne alles spritzen lässt - die Hoffnung stirbt zuletzt :brav:

Zitat:
Hattest du nicht geschrieben, euer Raufutter wäre sehr mies?
Vielleicht besteht da irgendein Zusammenhang (weiß nur nicht, welcher)?


Da sie erst seit gut 2 Wochen im neuen Stall steht, die Lahmheit aber bereits vorher hatte, schließe ich die Möglichkeit -zumindest momentan- eher aus. Das Heu ist halt mitunter etwas staubiger als es sein sollte (Sb hat bereits neues Heu und Stroh bestellt, das soll qualitativ hochwertiger sein, falls nicht, kommen die Pferde woanders hin, habe wirklich sehr viel Verständnis und Nachsicht, aber die Gesundheit steht nunmal an 1. Stelle :keineahnung: ).
Ansonsten steht sie sowieso den ganzen Tag draußen an der frischen Luft (von morgens bis abends, bei Wind und Wetter) und abgesehen davon, dass die Sache mit dem Heu natürlich großer Mist ist, lahmte sie ja bereits vorher und nicht erst seit dem Stallwechsel.

Zitat:
Lass den neuen Tierarzt mal machen und sprich ihn auf das Gleichbein links auch an. Weswegen war die Stute denn an der Nordsee?
Zurück auf Start, würde ich sagen: Lass den neuen Tierarzt mal machen und sprich ihn auf das Gleichbein links auch an. Weswegen war die Stute denn an der Nordsee?


Wegen ihrer Lunge :wink: (da ist mittlerweile aber wieder alles mit in Ordnung, also sie ist symptomfrei, trotzdem bin ich auch in der Hinsicht nach wie vor sehr vorsichtig, das Heu im neuen Stall bekommt sie immer nass und falls sich da -wider Erwarten- nichts ändern sollte, wird der Stall gewechselt. Ist halt nur blöd, dass man solche Dinge meistens erst dann mitbekommt, wenn man bereits gewechselt hat, mir wär's lieber gewesen, ich hätte da direkt von Anfang an von gewusst, aber gut, bringt nicht viel, sich da jetzt noch drüber aufzuregen :bla:

Soll ich dem neuen Tierarzt gar nichts von dem HRE-Verdacht erzählen? Hatte auch schon überlegt, dass er sich dann u.U zu sehr auf dieser Schiene festfahren könnte, aber andererseits fänd' ich es vernünftiger mit offenen Karten zu spielen, je mehr er weiß (von der Vorgeschichte), desto eher fällt ihm vielleicht irgendein Zusammenhang/Krankheitsbild ein, auf das die Symptome zusprechen.

Achso genau, hätte ich jetzt fast vergessen, sind die Ergebnisse der LA denn überhaupt aussagekräftig genug, wenn man das Pferd im Vorfeld sediert? Dass die ein bisschen wischi-waschiger sein werden, bleibt wohl nicht aus, aber ich frag' mich halt, warum das bisher noch kein Tierarzt vorgeschlagen hat.

Gleich um 13 Uhr kommt übrigens der neue Ta, bin echt sehr gespannt, ob wir heute eine Diagnose bekommen und falls ja, was für eine :keineahnung:

Liebe Grüße

Autor:  Colicab [ 19. Oktober 2010, 10:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lahmheit - merkwürdige Symptome - Ratlosigkeit.

Na, dann berichte mal!

Autor:  Grandessa [ 19. Oktober 2010, 12:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lahmheit - merkwürdige Symptome - Ratlosigkeit.

Ne, eine Leitungsanästhesie bringt nicht viel wenn das Pferd sediert ist - dann taumeln die nur rum - da kann man kaum eine gute Diagnose stellen - sagt mein TA auf jeden Fall.
Vielleicht ein leichtes Beruhigungsmittel vorher geben - Vetranquil oder sowas.

Autor:  maharani [ 19. Oktober 2010, 14:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lahmheit - merkwürdige Symptome - Ratlosigkeit.

@ grandessa: so stimmt das nicht :-D

wie in allen Fällen, die Dosis macht´s und welches Medikament zur Sedierung genommen wurde. Das Pferd soll ja nicht so weit weg sein, daß es taumelt, man kann aber bei aufgeregten Pferden, die z.B. die Lahmheit damit überspielen, sehr gut gucken, ob und wo sie lahmen.

Und wenn man dann eine LA setzen will, hilft es auch.

Autor:  Grandessa [ 19. Oktober 2010, 15:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lahmheit - merkwürdige Symptome - Ratlosigkeit.

Ok - kann man sicher probieren - ICH würde es nicht machen, da kann ja sonstwas passieren und so genau kann man das bei Pferden auch kaum dosieren.

Autor:  ExstilleMitleserin [ 19. Oktober 2010, 15:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lahmheit - merkwürdige Symptome - Ratlosigkeit.

Ich habe mal das Pferd einer Freundin in die Klinik gefahren und es auch vorgetrabt, damit meine Freundin gucken konnte.

Beim ersten Vortrabeversuch wäre ich fast unter`s Pferd gekommen und die TÄ konnten auch keine Lahmheitsuntersuchung machen so...

Die Stute wurde dann leicht sediert > Man hat ihr das eigentlich nicht angemerkt- allein auffällig war, dass ich das Vortraben überlebte und die TÄ endlich ihre Lahmheitsuntersuchung samt Anästhesien machen konnten.
Scheinbar hat es auch funktioniert > Der so aufgefundendene Befund wurde behandelt und das Pferd läuft heute wieder.

Ich hatte dieses Problem auch mal mit meiner Kleinen- Da war sie schon lange lahm und Boxenhäftling- Da wir nicht weiter kamen, bin ich in eine TiHo gefahren. Leider konnte man dort keine Lahmheit feststellen, weil mein Psychogaul nur am bocken war. Sie wollten weder sedieren, noch das Pferd unter dem Sattel sehen (Da benimmt sie sich viel besser.)... :keineahnung:
Ich war ziemlich frustriert und bin letztendlich wieder in die erste Klinik gefahren...

Autor:  maharani [ 19. Oktober 2010, 16:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Lahmheit - merkwürdige Symptome - Ratlosigkeit.

@ grandessa: Vetranquil ist ein Medikament zum Sedieren :-D Man kannes nicht nur in Pulverform oder Maulspritze geben, sondern auch in die Vene, aber es gibt auch viele andere Med. dafür.

Exi hat das ja schon gut beschrieben.


außerdem: wie viele Pferde werden unter Vetranquil wieder antrainiert oder gar geführt, nachdem sie lange stehen mußten :alol:

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