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 Betreff des Beitrags: Schale - vererbbar?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juli 2010, 13:22 
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Beiträge: 5372
Die Mutter meines Nachwuchspferdes hat "Schale" und muß wohl aufgrund der fortschreitenden Krankheit eingeschläfert werden, da sie nur noch mehr als schlecht läuft.

Jetzt meinte der TA, dass Schale vererbbar sei :ashock:
Aber ich finde im Netz dazu nichts. (Ich war bei der Untersuchung nicht anwesend, es wurde mir nur von den Besitzern übermittelt).

Kennt einer das? Hatte einer das schonmal?
Kann ich vorbeugend was machen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Schale - vererbbar?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juli 2010, 13:39 
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Ich denke mal, dass es wie bei so vielen Krankheiten ist, dass die Veranlagung dazu vererbbar ist. Ob dann die Krankheit selbst wirklich ausbricht, steht auf einem anderen Baltt.
Ausserdem hat dein Pferd ja zwei Elternteile, sie muss es also nicht mitbekommen haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Schale - vererbbar?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juli 2010, 13:41 
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Da Schale meist traumatisch/durch äußere Einflüsse bedingt ist, sehe ich gerade da eher keine Vererbbarkeit.
Ich kenne nen guten Link und zitiere:
Zitat:
Schale ist ein Sammelbegriff für verschiedene Formen von Knochenzubildungen, welche an Fessel-, Kron- und Hufbein sowie an den verbindenden Gelenken bevorzugt an den Vorderbeinen vorkommen können. Die sog. hohe Schale tritt vom unteren Ende des Fesselbeins bis ungefähr zur Mitte des Kronbeins auf, die sog. tiefe Schale von der Mitte des Kronbeins abwärts bis zum oberen Ende des Hufbeins. Betrifft die Knochenzubildung nur die glatten Flächen der Knochen, ohne in den Gelenkspalt einzuwachsen, spricht man von gelenksnaher Schale, sind auch die Gelenksflächen von der Knochenzubildung betroffen, spricht man von Gelenkschale. Die Gelenkschale ist die gefährlichere Form, weil sie schwere Gelenksentzündungen und die im Teil 1 beschriebenen arthrotischen Zerstörungen im Gelenk auslösen kann, und insoweit über eine deutlich schlechtere Wiederherstellungsprognose verfügt. Gelenknahe Schalen bleiben häufig unerkannt und führen auch zu keinerlei Beeinträchtigungen, wenn sie nicht an kritischen Stellen liegen.

Schale entsteht durch Reizungen der Knochenhaut, welche zu einer vermehrten und unkontrollierten Bildung von Knochensubstanz führt. Mögliche Auslöser sind:

* Schläge und Stöße auf die Knochen
* Überlastungen durch zu starken Zug auf Bänder und Gelenkkapseln, infolge dessen sich die Knochenhaut an deren Ansatzstellen am Knochen mit Entzündungen und Knochenzubildungen reagieren kann
* Verletzungen, die bis auf den Knochen reichen

Die Überlastung kann als der häufigste Auslöser angesehen werde. Sie ist die Folge einer Überbeanspruchung des Pferdes (Pferd nicht warm geritten, Pferd auf der Vorhand geritten, Pferd übermüdet geritten, starke Drehbewegungen auf der Stelle, schnelle Richtungswechsel im Galopp) häufig begünstigt durch schlechte anatomische Voraussetzungen wie eine steile Fesselung verbunden mit hohe Trachten und kurzen Zehen oder Stellungsfehler (bodenweit, bodeneng, zeheneng). Negativ wirken auch zu lange Beschlagsintervalle mit erkennbarer deutlicher Brechung der seitlichen Zehenachse.

Gelenkschalen weisen zu Beginn oftmals nur eine geringgradige Lahmheit auf, welche sich vergleichbar bei Spat wieder einlaufen kann. Die Lahmheit verschwindet bei längerer Schonung des Pferdes, tritt aber bei Wiederinarbeitnahme bald und meistens verstärkt wieder auf. Gelegentlich kann eine vermehrte Trachtenhufung beobachtet werden. Klarheit schafft nur die röntgenologische Untersuchung, welche die Knochenzubildungen offenbart.

Die Therapie erfolgt mit entzündungshemmenden und die Knochenzubildungen abbauenden Medikamenten bei gleichzeitiger Ruhigstellung des Pferdes. Auch knorpelregenerierende Injektionen und entsprechende Ergänzungsfuttermittel werden eingesetzt. Insbesondere bei der Krongelenkschale tritt nach einer vollständigung Verfüllung des Gelenkspaltes eine natürliche Versteifung des Gelenkes ein, der zu einer Reduktion von Entzündung und Schmerz führt. Dieser Vorgang läßt sich auch chirugisch beschleunigen. Eine in der Regel nicht erwähnte Behandlungsmethode besteht in der Röntgenbestrahlung des erkrankten Bereichs. Eine totale Wiederherstellung des Pferdes ist nur in den allergünstigen Fällen denkbar. Pferde mit Schale können deshalb nach einer Behandlung nur noch mit Einschränkungen gearbeitet werden.


Quelle: http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za433/arthros3.html


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 Betreff des Beitrags: Re: Schale - vererbbar?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juli 2010, 13:41 
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Beiträge: 1917
da Schale Krongelenksarthrose ist und Arthrose vererbbar ist, hat der DOC Recht
Wobei dazu auch immer noch Haltung und Arbeitspensum gehören.
Du kannst viel dazu beitragen, wenn du auf viel bewegung achtest und mind. 20 Minuten vor jeder Arbeit Schritt gehst.


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 Betreff des Beitrags: Re: Schale - vererbbar?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juli 2010, 13:46 
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...und auf guten Schmied/korrekte Hufbearbeitung achten. Natürlich gibt es zB Fehlstellungen die Arthrose begünstigen können, kann mir auch vorstellen, dass es Pferde gibt die genetisch bedingt schneller Knochenzubilden (also Arthrose bekommen) als andere. Aber gerade Schale ist so gut wie immer an Überbelastungen (zB auch durch Unarten im Stall) gekoppelt und da kann man natürlich ein Auge drauf haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Schale - vererbbar?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juli 2010, 13:51 
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und es auch unterschiedliche formen der schale gibt (hohe tiefe usw.) außerdem spielen da wirklich ne menge faktoren eine große rolle, VOR der vererbbarkeit - wie eben auch bereits genannt... ich würde mir da erstmal keinen so großen kopp drum machen - so lange doch dein junger takko ist :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Schale - vererbbar?
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juli 2010, 13:53 
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Beiträge: 5372
Danke, besonders Phillis für den Link.
Gigoline, ja die Röntgenbilder waren letztes Jahr Kl.1 :-D

Dann werde ich meinen Nachwuchs (3,5 jetzt) nächstes Jahr mal möglichst schonend anreiten. Offenstallhaltung und somit viel Bewegung ist sowieso bei uns gegeben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Schale - vererbbar?
Ungelesener BeitragVerfasst: 2. August 2010, 19:47 
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Registriert: 7. Mai 2007, 12:41
Beiträge: 11258
Hurra hat geschrieben:
da Schale Krongelenksarthrose ist und Arthrose vererbbar ist, hat der DOC Recht
Wobei dazu auch immer noch Haltung und Arbeitspensum gehören.
Du kannst viel dazu beitragen, wenn du auf viel bewegung achtest und mind. 20 Minuten vor jeder Arbeit Schritt gehst.



richtig!

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 Betreff des Beitrags: Re: Schale - vererbbar?
Ungelesener BeitragVerfasst: 2. August 2010, 20:17 
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Beiträge: 6810
Lass dich nicht verrückt machen: Arthrose selbst ist nicht erblich.

Was vererbar ist sind Gebäudefehler, die Fehlstellungen nach sich ziehen können, die wiederum bei falscher Be- oder Überlastung zu Arthrose führen können.

Nicht jeder Schäferhund mit zu abfallender Rückenlinie (= ererbt, weil Zuchtziel) bekommt HD (Arthrose der Hüftgelenke) , aber er hat gute Chancen, wenn andere Faktoren (wie etwa Fehlernährung in jungen Jahren und Haltungsprobleme) dazukommen. Aber jeder andere Hund mit normaler Rückenlinie kann auch HD bekommen (durch Traumata, Blockaden, etc.).

Zu Schale konkret: http://tiny.cc/pfiye
Siehe: "Einige Autoren behaupten ..." das ist also lediglich eine Vermutung mit der Erblichkeit.


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 Betreff des Beitrags: Re: Schale - vererbbar?
Ungelesener BeitragVerfasst: 3. August 2010, 15:23 
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Registriert: 7. Mai 2007, 12:41
Beiträge: 11258
wir sprachen von der veranlagung atrhose zu bekommen, singvogel :wink:

es ist ja kein vererbbarer gendefekt! sondern lediglich die veranlagung an bestimmten krankheiten zu erkranken, die die eltern bereits hatten bzw. großeltern. genauso wie bei KSS.

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 Betreff des Beitrags: Re: Schale - vererbbar?
Ungelesener BeitragVerfasst: 3. August 2010, 17:16 
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Registriert: 24. November 2007, 07:37
Beiträge: 6810
Nein, es war schon von Vererbbarkeit die Rede, vor allem in der Fragestellung. Und wenn du dir den Adams-Text durchliest, wirst du feststellen, dass da auch von Vererbung (wurde vereinzelt für Schale behauptet) und Veranlagung (der Fehlstellung als eine mögliche Bedingung für Arthrose, die aber nicht zwingend zu Arthrose führt) die Rede ist.

Es gibt zwei Arten von Erkrankungen, die man als Erbkrankheit oder erblich bezeichnet: Behinderungen und Besonderheiten im Sinne einer klassischen Erbkrankheit oder das Auftreten bestimmter Erkrankungen durch genetische Disposition (Veranlagung, Anfälligkeit). In beiden Fällen handelt es sich um etwas, was in den Genen verankert ist.

Am weitesten ist man bei der Thematik momentan im Humanbereich: Hier wird eine erblich bedingte Athrose inzwischen ausgeschlossen. Es ist anzunehmen, dass das Gleiche für Säugetiere gilt.

Bei Kissing Spines spricht man auch nicht von einer Erblichkeit. Untersuchungen dazu gibt es meines Wissens ebenfalls nicht. Inzwischen ist man nicht einmal mehr sicher, was man als Kissing Spines definieren soll, weil ein hoher Prozentsatz der reihenmäßig durchgeröngten Jungpferde es hat (zum überwiegenden Teil ohne Symptomatik). Das ist momentan eher eine Definitionsfrage unter Röntgenmedizinern und Pferderechtsanwälten.


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