Ich musste gestern morgen um kurz nach sieben meinen besten Freund gehen lassen.
Um 02:15 Uhr wurde ich vom SB angerufen, weil Gash kolikte - in unseren gemeinsamen zehn Jahren war das seine fünfte Kolik, drei davon endeten in der Klinik. Unser Haustierarzt war schon unterwegs, ich war innerhalb von 15 Minuten am Stall.
Gash sah schlimm aus - er hatte sich auf seinem matschigen Paddock gewälzt, danach in der Halle. Und er sah so alt aus...
Der Tierarzt kam fast gleichzeitig mit mir an, untersuchte ihn mehrfach, spritzte zweimal Schmerzmittel und trotzdem wollte Gash nur noch liegen.
Nach einer Stunde entschieden wir, in die Klinik zu fahren.
Das Verladen war eine Katastrophe, weil Gash den LKW des SB hasst - zu Recht, er musste immer nur rein, wenn es in die Klinik ging...
Letztendlich haben wir seinen besten Freund zuerst aufgeladen, Gash stapfte dann hinterher.
Gegen vier kamen wir dann endlich - zum Glück stehend - in der Klinik an. Seine Werte waren da leider schon sehr schlecht.
Trotzdem hat er all seine Kräfte eingesetzt, um sich gegen die Nasen-Schlund-Sonde zu wehren - im Nachhinein muss ich darüber wirklich lächeln, weil er so ein verbissener Kämpfer war. Für oder gegen alles
Gash zeigte trotz Sedierung immer noch starke Schmerzanzeichen, doch die Ursache konnte einfach nicht eindeutig gefunden werden...
Wir hatten uns gegen eine OP entschieden und das bereue ich bis jetzt auch nicht - mein Futzi war fast 20 und die OP wäre sehr risikoreich gewesen. Das wollte ich ihm einfach nicht mehr antun.
Nach unzähligen Infusionen, Sedierungen und Schmerzmittelgaben und über fünf Stunden Kampf haben wir ihn am frühen Sonntagmorgen erlöst.
Tschüss, mein Freund - Du fehlst.
