Komische Frage, ich weiß...
Der Hintergrund ist folgender:
Meine sechsjährige Stute hat sich letzten Sommer am Fesselträgerursprung, sowie an beiden Fesselträgerschenkeln am linken Hinterbein verletzt.
In der Klinik nannte mir man 3 mögliche Therapien:
1) Stoßwelle
2) Stammzellen
3) Stammzellen + Fasziendurchtrennung
Ich habe mich für Möglichkeit 3 entschieden, weil der TA meinte, wenn sie wieder in den Sport soll wäre das die einzig sinnvolle Möglichkeit.
Zuerst verlief alles gut und ich habe auf Anraten der Klinik (nach vorherigem Ultraschall) angefangen sie leicht anzutrainieren. Nach kurzer Zeit war sie wieder lahm.
Dieses Mal hatte es "nur" den inneren Fesselträgerschenkel erwischt.
Wir versuchten es mit Stoßwelle.
Sie war schnell wieder lahmfrei. Trotzdem musste ich sie natürlich noch schritt reiten. Von einen Tag auf den anderen war sie dann wieder lahm (nur von Boxenruhe + Schrittreiten)!
Ich habe mich dann entschieden sie in Rente zu schicken und habe sie auf ein kleines Weidestück (Boxengröße) gestellt. Leider hat sie dort ziemlich getobt und war nach 3 Tagen sehr lahm.
Ich hatte dann eine TÄ aus einer anderen Klinik da (eigentlich zufällig, weil mein anderes Pferd in dieser Klinik in Behandlung ist und sich praktisch zeitgleich verletzt hat). Sie hat geschallt und festgestellt, dass der innere Fesselträgerschenkel schon wieder "hin" ist. Ich sollte ein paar Tage Umschläge mit Antiphlog machen und füttere seitdem ein Präparat mit Hyaluronsäure.
Da mein anderes Pferd sich schwer verletzt hat und nach der Untersuchung im Reitstall nicht wieder nach Hause fahren durfte stehen meine Pferde nun seit Weihnachten dort in der Box. Ein Weidestück für die Kleine kann ich dort nicht bekommen.
Da die Lahmheit nicht besser wurde sollte ich mit der Fesselträgerpatientin zur Untersuchung in die (zweite) Klinik.
Nach einer Anästhesie nur des Fesselträgerursprungs war sie lahmfrei.
Fazit: Der innere Fesselträgerschenkel ist kaputt, aber mein Pferd lahmt nur vom Fesselträgerursprung, der "gar nicht kaputt", sondern "nur" vernarbt ist.
Die TÄ schlug vor, das Bein zu spritzen, in der Hoffnung, dass wir mein Pferd wenigstens lahmfrei bekommen.
Dafür sollte ich nach 2 Tagen wieder kommen.Ich fragte vorsichtig nach, was sie meinem Pferd denn spritzen wollten: Kortison.
Dies wollte ich nicht, weil meine Stute schon einmal eine Medikamentenrehe von Kortison hatte und die TÄ nicht ausschließen konnte, dass es auch bei einer Spritze ins Bein passiert.
Sie nannte dann (in dieser Reihenfolge) folgende Behandlungsmöglichkeiten:
1) Traumeel in den FTU > wollte ich nicht, weil für Traumeel riskiere ich keine Infektion der Einstichstelle
2) Hyaluronsäure in den FTU > fand sie aber selber relativ sinnlos
3) Hyaluronsäure i.v. > fand ich sinnlos, weil sie es schön übers Futter bekommt
4) Tildren > fand ich sinnlos, weil meine Stute kaum etwas am Knochen hat, sondern "bloß" an der Sehne
5) Stammzellen aus dem Blut > fand ich sinnlos, weil man alte Vernarbungen damit ja nicht weg bekommt
6) OP mit Fasziendurchtrennung an einer anderen Stelle, Sehnensplitting und Stammzellen > wollte ich nicht, weil ich über Sehnensplitting nicht viel Gutes gehört habe
Ich hab mein Pferd aufgeladen und bin nach hause...
Auf Anraten meines Schmiedes bin ich in eine TiHo gefahren, weil man dort nicht so wirtschaftlich orientiert arbeiten.
Das war wohl leider der Grund dafür, dass man mein Pferd gar nicht untersuchte, sondern mir nur einen allgemeinen Vortrag über Sehnenproblem hielt...
Man könne die Heilung von Sehnen nicht beeinflussen- es würde immer gleich lange dauern und immer gleich gut heilen. Stammzellen etc. könne man sich sparen und schritt reiten würde reichen.
Mir wäre es am liebsten, es wäre so, denn das wäre natürlich wirtschaftlich gesehen am angenehmsten für mich...
Leider fehlt mir noch der Glaube.
In einem Gespräch zu den Thema sagte ich Gestern, dass ich mir nicht vorstellen könne, dass dies gängige Lehrmeinung ist, denn wären die OPs/ Stammzellen/ Spritzen etc. erwiesener Maßen wirkungslos wäre ja jede Anwendung schon ein "Kunstfehler" und wenn dann etwas schief ginge (auch ohne dass der TA etwas dafür kann) könnte man ihn verklagen.
Meines Erachtens würde kein TA ein solches Risiko eingehen.
Meine Gesprächspartnerin warf mir "juristische Verblendung" vor- TÄ würde sich keine Gedanken über "Haftungsfallen" machen.
Und? Heilen Sehnenschäden mit Behandlung nun besser als ohne oder nicht?
Mein "Problem" ist nämlich, dass mein Pferd seit einer Woche glasklar läuft (Habe auch mal kurz eine enge Linkswendung in tiefem Boden getestet- kein Tickern- nichts!).
Fazit: Ich glaube nicht, dass sie wegen der Vernarbungen gelahmt hat, denn die gehen ja nicht wieder weg. Sie müsste dann also immernoch humpeln, oder nicht?
Wenn sie also nun nicht wegen der Vernarbungen lahmt scheint ja doch noch ein Heilungsprozess zu laufen und ich möchte nun nicht, dass dieser schlechter als nötig verläuft, weil ich "zu geizig" für eine Behandlung bin.
Aktuell hat sie Boxenhaft, wird eine Stunde schritt geritten, bekommt Hyaluronsäure über das Futter und hat einen Spezialbeschlag (Platte und Silikon unter der Zehe).