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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 10:49 
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Komische Frage, ich weiß...

Der Hintergrund ist folgender:

Meine sechsjährige Stute hat sich letzten Sommer am Fesselträgerursprung, sowie an beiden Fesselträgerschenkeln am linken Hinterbein verletzt. :evil:

In der Klinik nannte mir man 3 mögliche Therapien:
1) Stoßwelle
2) Stammzellen
3) Stammzellen + Fasziendurchtrennung

Ich habe mich für Möglichkeit 3 entschieden, weil der TA meinte, wenn sie wieder in den Sport soll wäre das die einzig sinnvolle Möglichkeit.

Zuerst verlief alles gut und ich habe auf Anraten der Klinik (nach vorherigem Ultraschall) angefangen sie leicht anzutrainieren. Nach kurzer Zeit war sie wieder lahm.
Dieses Mal hatte es "nur" den inneren Fesselträgerschenkel erwischt.
Wir versuchten es mit Stoßwelle.

Sie war schnell wieder lahmfrei. Trotzdem musste ich sie natürlich noch schritt reiten. Von einen Tag auf den anderen war sie dann wieder lahm (nur von Boxenruhe + Schrittreiten)!

Ich habe mich dann entschieden sie in Rente zu schicken und habe sie auf ein kleines Weidestück (Boxengröße) gestellt. Leider hat sie dort ziemlich getobt und war nach 3 Tagen sehr lahm.

Ich hatte dann eine TÄ aus einer anderen Klinik da (eigentlich zufällig, weil mein anderes Pferd in dieser Klinik in Behandlung ist und sich praktisch zeitgleich verletzt hat). Sie hat geschallt und festgestellt, dass der innere Fesselträgerschenkel schon wieder "hin" ist. Ich sollte ein paar Tage Umschläge mit Antiphlog machen und füttere seitdem ein Präparat mit Hyaluronsäure.
Da mein anderes Pferd sich schwer verletzt hat und nach der Untersuchung im Reitstall nicht wieder nach Hause fahren durfte stehen meine Pferde nun seit Weihnachten dort in der Box. Ein Weidestück für die Kleine kann ich dort nicht bekommen.

Da die Lahmheit nicht besser wurde sollte ich mit der Fesselträgerpatientin zur Untersuchung in die (zweite) Klinik.
Nach einer Anästhesie nur des Fesselträgerursprungs war sie lahmfrei.

Fazit: Der innere Fesselträgerschenkel ist kaputt, aber mein Pferd lahmt nur vom Fesselträgerursprung, der "gar nicht kaputt", sondern "nur" vernarbt ist.
Die TÄ schlug vor, das Bein zu spritzen, in der Hoffnung, dass wir mein Pferd wenigstens lahmfrei bekommen.

Dafür sollte ich nach 2 Tagen wieder kommen.Ich fragte vorsichtig nach, was sie meinem Pferd denn spritzen wollten: Kortison.
Dies wollte ich nicht, weil meine Stute schon einmal eine Medikamentenrehe von Kortison hatte und die TÄ nicht ausschließen konnte, dass es auch bei einer Spritze ins Bein passiert.
Sie nannte dann (in dieser Reihenfolge) folgende Behandlungsmöglichkeiten:

1) Traumeel in den FTU > wollte ich nicht, weil für Traumeel riskiere ich keine Infektion der Einstichstelle
2) Hyaluronsäure in den FTU > fand sie aber selber relativ sinnlos
3) Hyaluronsäure i.v. > fand ich sinnlos, weil sie es schön übers Futter bekommt
4) Tildren > fand ich sinnlos, weil meine Stute kaum etwas am Knochen hat, sondern "bloß" an der Sehne
5) Stammzellen aus dem Blut > fand ich sinnlos, weil man alte Vernarbungen damit ja nicht weg bekommt
6) OP mit Fasziendurchtrennung an einer anderen Stelle, Sehnensplitting und Stammzellen > wollte ich nicht, weil ich über Sehnensplitting nicht viel Gutes gehört habe

Ich hab mein Pferd aufgeladen und bin nach hause...

Auf Anraten meines Schmiedes bin ich in eine TiHo gefahren, weil man dort nicht so wirtschaftlich orientiert arbeiten.

Das war wohl leider der Grund dafür, dass man mein Pferd gar nicht untersuchte, sondern mir nur einen allgemeinen Vortrag über Sehnenproblem hielt...
Man könne die Heilung von Sehnen nicht beeinflussen- es würde immer gleich lange dauern und immer gleich gut heilen. Stammzellen etc. könne man sich sparen und schritt reiten würde reichen.

Mir wäre es am liebsten, es wäre so, denn das wäre natürlich wirtschaftlich gesehen am angenehmsten für mich...
Leider fehlt mir noch der Glaube.

In einem Gespräch zu den Thema sagte ich Gestern, dass ich mir nicht vorstellen könne, dass dies gängige Lehrmeinung ist, denn wären die OPs/ Stammzellen/ Spritzen etc. erwiesener Maßen wirkungslos wäre ja jede Anwendung schon ein "Kunstfehler" und wenn dann etwas schief ginge (auch ohne dass der TA etwas dafür kann) könnte man ihn verklagen.
Meines Erachtens würde kein TA ein solches Risiko eingehen.
Meine Gesprächspartnerin warf mir "juristische Verblendung" vor- TÄ würde sich keine Gedanken über "Haftungsfallen" machen.

Und? Heilen Sehnenschäden mit Behandlung nun besser als ohne oder nicht?

Mein "Problem" ist nämlich, dass mein Pferd seit einer Woche glasklar läuft (Habe auch mal kurz eine enge Linkswendung in tiefem Boden getestet- kein Tickern- nichts!).

Fazit: Ich glaube nicht, dass sie wegen der Vernarbungen gelahmt hat, denn die gehen ja nicht wieder weg. Sie müsste dann also immernoch humpeln, oder nicht?

Wenn sie also nun nicht wegen der Vernarbungen lahmt scheint ja doch noch ein Heilungsprozess zu laufen und ich möchte nun nicht, dass dieser schlechter als nötig verläuft, weil ich "zu geizig" für eine Behandlung bin.

Aktuell hat sie Boxenhaft, wird eine Stunde schritt geritten, bekommt Hyaluronsäure über das Futter und hat einen Spezialbeschlag (Platte und Silikon unter der Zehe).


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 11:26 
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ExstilleMitleserin hat geschrieben:
Und? Heilen Sehnenschäden mit Behandlung nun besser als ohne oder nicht?


Ja, aber nur mit der richtigen Behandlung. :wink:

Und die einzig richtige Behandlung bei Sehnenschäden (auch mit Vernarbungen oder verkalkungen) ist meiner Ansicht nach Matrix-Rhythmus-Therapie. Den Rest kannst du dir sparen.

Ich habe vor ein paar Tagen erst wieder mit einem Humanmediziner gesprochen, der es in seiner Praxis einsetzt und dessen Pferd vor ettlicher Zeit einen heftigen Sehnenschaden hatte. Sein Tierarzt konnte es nicht glauben, wie schnell das a) heilte und b) stabil blieb bei Belastung.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 11:30 
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Ich kann zwar nicht viel zu dem Thema sagen, sorry, aber eine Frage: Was ist den mit diesen Back on Track - Gamaschen? Dazu hat es doch auch Studien gegeben, dass die den heilungsverlauf positiv beeinflussen, oder habe ich das falsch in Erinnerung? In dem entsprechenden BoT - Thread gibt es doch auch einige positive Erfahrungsberichte ...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 11:33 
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Ich denke bei Sehnengeschichten muß die Zeit es heilen - sicher kann man das anfänglich "anspritzen" um den Prozeß mehr anzukurbeln - heilen tut es nur die Zeit und zwar muß man mit mind. 1/2 Jahr rechnen - da ist bei allen tollen Behandlungsmethoden nichts dran zu rütteln.
Insofern ist Ruhe und Schritt-Führen oder Reiten auf hartem Boden immer noch die beste Therapie.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 11:43 
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BOT- Gamaschen trägt sie auch!
(Hatte ich ganz vergessen.)

edit: und das halbe Jahr ist auch schon rum... :evil:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 11:54 
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hast du evtl schonmal an blutegel gedacht? ich hab mit den dingern eigentlich immer sehr gute erfahrungen gemacht.. die sollen ja gerade bei sehnenverklebungen super viel bringen..


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 12:15 
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Nach meiner ganz persönlichen und nicht-repräsentativen Erfahrung gibt es nur eine sinnvolle Behandlung bei schwereren Sehnenschäden:
Nach der akuten Phase, (wenn TÄ zum Antrainieren raten) noch mindestens 1 Jahr 24 Stunden Weide und in der Zeit nicht anschauen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 12:23 
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Ja, BOT nutze ich auch - die sollen wirklich was bewirken auch vorbeugend.
Aber wenn das 1/2 Jahr schon rum ist, muß es ja wirklich entweder ein neuer Schaden oder ein Rezidiv sein oder?
Hast Du Anhaltspunkte warum Dein ferd so empfindlich ist an den Sehnen - das muß ja irgendeinen Grund haben eigentlich?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 12:27 
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ExstilleMitleserin hat geschrieben:
BOT- Gamaschen trägt sie auch!
(Hatte ich ganz vergessen.)



Stimmt, du hattest ja auch in den entsprechenden Thread geschrieben. Hoffst du noch oder merkst du schon, dass die Dinger helfen? :-D


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 13:48 
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ich kann mich nur DIVA anschließen, regelmäßige bewegung ist das A und o bei der Heilung. Boxenhaft und ein bißcehn führen führt zu keinem! belastbaren Narbengewebe.
ich würde das PFerd auch mind 6 monate , besser 1 Jahr komplett auf die Weide stellen, die ruhige bewegung dort heilt es am besten aus.
diese ganzen OP und spritzensache bringen nur einem was, dem TA.
klar sieht, der erfolg auf den ersten blick schneller aus, aber wenn es dann wirllch ans belasten geht, halten die sehnen meist nicht.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 14:14 
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einfache frage, einfache antwort:

nein. man kann alles mögliche machen und spritzen - aber letztendlich "heilt" nur die zeit den schaden. oder auch nicht, wenn man zu ungeduldig ist.

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"Meine Fotos rauschen. Und wo sind Deine?" :mrgreen:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 14:17 
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generell sehe ich das auch so mit der zeit - allerdings (z.b. stammzellentherapie u.ä. neuerungen) sollen den effekt haben - hinterher "haltbareres gewebe" zu produzieren... ich selbst habe da leider keine guten erfahren machen müssen - habe mit meinem sehnenpatienten auch ALLES durch und er hatte 3 jahre zeit :-( geholfen hat alles leider nix :evil: war aber auch ein sehr!!! ungeduldiger kandidat... das trägt dann schon mal nicht förderlich der heilung bei :twisted: heute genießt er seine "frührente" und ist beistell- und spazier-reitpferd - und GENIEßT das :twisted:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 16:48 
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gigoline hat geschrieben:
habe mit meinem sehnenpatienten auch ALLES durch und er hatte 3 jahre zeit :-(


Was meinst Du mit 3 Jahre Zeit?
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hast Du auch versucht aufzubauen. Also Ruhe und kontrolliert Schritt führen.
Ich persönlich kenne kein Pferd bei dem das funktioniert hätte (außer bei Kleinigkeiten, die nach ein paar Wochen wieder komplett gut waren) - sobald da ein massiver Schaden vorliegt glaube ich an die Macht des Weidegangs und zwar wirklich rund um die Uhr und in einer festen Herde.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 17:04 
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insgesamt habe ich 3 jahre versucht ihn wieder hin zu bekommen, mit 1 jahr kompletten weidepause dazwischen - davor und danach versucht - kontrolliert aufzubauen (1 jahr schritt reiten usw.) - bei dem gings leider nicht :cry:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Januar 2009, 17:09 
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In der neuen st. Georg ist ein Artikel, inwieweit Stammzellentherapie bei Sehnenschäden hilft!

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Rock Hudson


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