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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. August 2008, 20:04 
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So, jetzt nerve ich Euch mal mit meinem anderen Pferd...

Es handelt sich um eine 18jährige Haflingerstute (Mama von der Anderen).

Sie war seit 8 Jahren immer wieder lahm. Ewig wurde keine Ursache gefunden, irgendwann dann ein Ringbandsyndrom. Letztes Jahr im Juli wurde sie operiert. Leider ging bei der OP und danach alles schief, was so geht und mein Pferd stand über Monate immer wieder auf 3 Beinen. :cry:
Es wurde sehr lange nicht herausgefunden, woher die ständigen Rückfälle kommen, sodass ich jedes Mal, wenn ich zum Füttern kam darauf gefasst war, dass das Tier wieder nicht laufen kann. Ständig schwankte ich zwischen der Hoffnung, die mir die TÄ immer wieder gaben und der Verzweiflung. Ich war mehr als einmal kurz davor sie einschläfern zu lassen, weil ich es mir einfach nicht mehr angucken konnte.

Wenn ich heut zurück blicke denke ich, dass ich sie schon direkt nach der OP hätte erlösen sollen, denn dann hätte ich ihr sehr viel erspart.

Im Januar war ich mit ihr in einer anderen Klinik. Sie stellten mich vor die Entscheidung: zweite OP (Sehnenscheidenspülung, Chance 60-70%), Stoßwelle (Chance 50%)/ einschläfern).
Nach 2 extrem schlimmen Wochen habe ich mich für die OP entschieden.

Auch nach der OP erlitt sie noch zwei Rückfälle (Sie bekam extrem schlimme Sehnenscheidenentzündungen und extreme Verklebungen.).

Wir machten eine Szinti mit der Aussage: "Wenn die Enzündung im Knochen ist müssen wir Ihr Pferd einschläfern, wenn nicht bekommt sie ein Eisen, welches die Trachten extrem hochstellt und hat dann sehr gute Chancen auf ein Leben als schmerzfreies Weidepferd!"

Zum Glück war keine Entzündung im Knochen, sodass ich mich darauf einstellte, dass sie Weidepferd wird.

Sie stand 3 Monate lang auf diesem Eisen.
Seitdem ist sie lahmfrei, es ist keine Verklebung mehr da, kein Sehnenschaden und keine Entzündung. Nurnoch ein deutlich verdicktes Fesselringband.
Das Bein sieht damit deutlich besser aus, als noch vor 2 Jahren und damals war sie auch monatelang lahmfrei.

Der TA (ein sehr Bekannter und für Lahmheiten wirklich sehr Guter) war selbst völlig überrascht und riet mir dazu, meinem Pferd flache Eisen anzuziehen (mit extrem verlängerten Schenkelenden) und ihr 4 Wochen lang ein immer größer werdendes Stück Weide abzustecken. Danach solle ich sie 2 Wochen nur auf der ganzen Weide laufen lassen und dann mit 20 bis 30 Min. schritt fahren anfangen.
Zur nächsten Turniersaison sollen wir bei Vollbelastung sein. :ashock:

Die 2 Wochen sind nächsten Montag um.

Mein Pferd ist super drauf, lahmfrei, ihr Fell glänzt, sie will sich bewegen.
Allerdings ist sie noch steif und schief und vor Allem ist der zwischenzeitig hochgestellte Huf völlig anders geformt, als der andere.


So werde ich sie auf jeden Fall (noch) nicht anschieben.

Aber sollte ich es später tun?

Rein objektiv betrachtet ist das Bein wieder heil und der Ultraschall ist deutlich besser, als bei meinen letzten (natürlich vom TA genehmigten) Anschiebversuchen. Mir fehlt aber immernoch irgendwie der Glaube daran, dass sie nun endlich "hält".
Ausserdem hatte ich eigentlich "abgeschlossen" mit dem Gedanken, sie nocheinmal anzuschieben. Ich will einfach nicht noch einmal enttäuscht werden und ich will ihr auch keine weiteren Schmerzen zumuten.

Wenn ich mein Pferd fragen würde würde sie sich augenblicklich selber aufschirren. Sie ist total leistungsbereit und sie langweilt sich furchtbar. Sie ist immer total frustriert, wenn ich die Tochter arbeite und sie nicht.

Mein Problem ist aber auch, dass ich zu ehrgeizig bin und mein Pferd zu leistungsbereit. Wir kämen also beide nicht damit klar nurnoch gelegentlich durch`s Gelände zu juckeln.
Ich kann wunderbar auf Springen, auf tiefen Boden, auf Geländeprüfungen (vorm Wagen) etc. verzichten, aber wenigstens etwas Dressur reiten/ fahren sollte drin sein, sonst sind wir beide frustriert...

Was mach ich denn bloß?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. August 2008, 22:19 
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ExstilleMitleserin hat geschrieben:
Was mach ich denn bloß?


Dich darüber freuen, dass es Deinem Pferd nach den ganzen Strapazen nun doch wieder möglich ist, ein schmerzfreies und annäherend gesundes Leben als Weidepferd zu führen. Ab und zu eine gemütliche Runde ins Gelände - mehr würde ich weder mir noch dem Pferd zumindest in absehbarer Zeit antun wollen.
Du schreibst, sie ist schief, hat eine Fehlstellung dazugewonnen (und ich wette, sie hat noch ein paar weitere Probleme schon allein wegen der Narkosen und der Fehlbelastungen).
Arbeite mit einem guten Hufschmied daran, dass der deformierte Huf sich wieder regeneriert, lass sie von nem Osteopathen behandeln um auch den Rest in Ordnung zu bringen - aber lass Dich nicht hinreißen, jetzt aus falschem Ehrgeiz alles, was Du mit viel Geld und Geduld, Dein Pferd mit viel Schmerz und Leid erreicht hat, wieder zu zerstören.
Andererseits denke ich, so ein Pferd muss immer leicht gearbeitet werden, damit die Muskulatur nicht steif wird und der Stoffwechsel im Bewegungsapparat angeregt wird/bleibt. Sie nur auf die Weide zu stellen, wo sie sich einen Fettbauch anfrisst, ist wohl beihane genau so falsch wie sie nun mit biegen und brechen bis zur nächsten Saison gängig haben zu wollen ...

Die Turniere würde ich mir aber an Deiner Stelle mit diesem PFerd komplett aus dem Kopf schlagen - solange Du die Prüfungen noch im Hinterkopf hast, wird sicher immer wieder der "Ehrgeiz" durchkommen.

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Man spricht viel von Aufklärung und wünscht mehr Licht.
Mein Gott, was hilft aber alles Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben oder die, die sie haben, vorsätzlich verschließen?
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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. August 2008, 23:23 
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Stimme Zera voll zu.
Lass sie in Ruhe und freu Dich jeden Tag, den sie ihre Rente schmerzfrei genießen kann!
Du hörst Dich nicht an wie jemand, der sich mit wenig abfindet, sondern immer eher ein bißchen mehr will. Daher würde ich es eher ganz lassen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2008, 08:12 
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ExstilleMitleserin hat geschrieben:
Mein Problem ist aber auch, dass ich zu ehrgeizig bin und mein Pferd zu leistungsbereit. Wir kämen also beide nicht damit klar nurnoch gelegentlich durch`s Gelände zu juckeln.
Ich kann wunderbar auf Springen, auf tiefen Boden, auf Geländeprüfungen (vorm Wagen) etc. verzichten, aber wenigstens etwas Dressur reiten/ fahren sollte drin sein, sonst sind wir beide frustriert...


irrtum. kein pferd dieser erde ist frustriert, wenn es nicht zum turnier darf. es ist ihnen, gelinde ausgedrückt, scheißegal.

und es ist auch für ein pferd nicht wichtig, ob es geritten wird.

dein pferd ist inzwischen 18 jahre alt und war viele jahre lahm. ich seh da irgendwie keinen sinn drin, es nun, auf seine alten tage, nochmal wissen zu wollen...

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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2008, 08:28 
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lindaglinda hat geschrieben:
irrtum. kein pferd dieser erde ist frustriert, wenn es nicht zum turnier darf. es ist ihnen, gelinde ausgedrückt, scheißegal.


Vergaß ich zu erwähnen. Stimmt.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2008, 08:31 
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ich würde sie warscheinlich noch diesen Winter stehen lassen und dann nächstes Jahr wieder leicht anfangen zu arbeiten, auf dem Platz oder einfach nur ausreiten!!! + die Behandlungen die Zera schon erwähnt hat

oder sie in Ruhe Rentnerin sein lassen und einfach so mit ihr tüddeln. Du hast ja immerhin noch ein zweites Pferd das dur reiten kannst...

Mir persönlich wäre ein Rückfall viel zu riskant! Freu dich das sie überhaupt wieder so fit ist!

Turniere wären für mich gestrichen!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2008, 08:41 
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Ich würde mich grundstäzlich den anderen anschließen. Du hast doch noch ein zweites, jüngeres Pferd, an dem du "deinen Ehrgeiz ausleben" kannst... nach der langen Krankheitsgeschichte würde ich nun nicht mehr volle Möhre mit der Stute loslegen. Versuch sie vorsichtig anzutrainieren und such dir ggf. ein Mädel, dass Spaß dran hat, sie ein bischen spazieren zu reiten - so hat die Stute ne Aufgabe.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2008, 08:48 
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ExstilleMitleserin hat geschrieben:
Mein Problem ist aber auch, dass ich zu ehrgeizig bin und mein Pferd zu leistungsbereit. Wir kämen also beide nicht damit klar nurnoch gelegentlich durch`s Gelände zu juckeln.
Ich kann wunderbar auf Springen, auf tiefen Boden, auf Geländeprüfungen (vorm Wagen) etc. verzichten, aber wenigstens etwas Dressur reiten/ fahren sollte drin sein, sonst sind wir beide frustriert...

Was mach ich denn bloß?


Ich hab ja auch so ein Workaholic-Pony. Als ich sie nur noch 1-2 mal die Woche geritten habe, ging's ihr immer schlechter und schlechter. Die WILL arbeiten! Die hat den Sattel angewiehert!

Als ich wieder angefangen habe, sie zu arbeiten (kein Turnier, aber eben auch Training ab und an) ging es steil berg auf.

In der Regel brauchen diese Pferde aber nicht unbedingt "harte" körperliche Arbeit, sondern wollen ihr HIRN beschäftigen. Fang doch mit Bodenarbeit an und lass Deiner Kreativität freien Lauf! Wir haben erst am Boden und später unterm Sattel alles mögliche an Stangenwäldern, Brücken, Planen etc. aufgebaut und das Ponaggl da in allen Lebenslagen durchgeschickt. War nicht körperlich anstrengend, aber müde war sie hinterher schon, weil sie sich konzentrieren musste. Und DAS braucht sie.

Klar, kann jedes Pferd auf's Turnier verzichten, aber ums Turniere reiten geht es hier doch auch gar nicht!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2008, 08:53 
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Schlumpfine hat geschrieben:
aber ums Turniere reiten geht es hier doch auch gar nicht!


achso. na, dann liest sich das wohl nur so und es ist von prüfungen ohne turnier die rede. schon klar.

ExstilleMitleserin hat geschrieben:
Mein Problem ist aber auch, dass ich zu ehrgeizig bin und mein Pferd zu leistungsbereit. Wir kämen also beide nicht damit klar nurnoch gelegentlich durch`s Gelände zu juckeln.
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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2008, 08:56 
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lindaglinda hat geschrieben:
Schlumpfine hat geschrieben:
aber ums Turniere reiten geht es hier doch auch gar nicht!


achso. na, dann liest sich das wohl nur so und es ist von prüfungen ohne turnier die rede. schon klar.

ExstilleMitleserin hat geschrieben:
Mein Problem ist aber auch, dass ich zu ehrgeizig bin und mein Pferd zu leistungsbereit. Wir kämen also beide nicht damit klar nurnoch gelegentlich durch`s Gelände zu juckeln.
Ich kann wunderbar auf Springen, auf tiefen Boden, auf Geländeprüfungen (vorm Wagen) etc. verzichten, aber wenigstens etwas Dressur reiten/ fahren sollte drin sein, sonst sind wir beide frustriert...


Linda - wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Wo steht bitte in Deinem zietierten Beitrag was vom Turnier reiten???

Sie will, ich zitiere, "wenigstens etwas Dressur reiten/fahren". Sie will eben nicht nur ausreiten, sondern auch mal auf dem Platz/in der Halle arbeiten. Das klingt nach Arbeit, auch Training, aber eben ohne Turnierteilnahme.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2008, 09:06 
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Schlumpfine, da immer wieder der Begriff "Turnier/Prüfung" auftaucht, ist meiner persönlichen Meinung nach davon auszugehen, dass dies auch noch irgendwo im Hinterkopf ist. Sonst braucht man das nicht immer wieder zu erwähnen.
Und mal ehrlich: Ob ich nun zu Hause dressurmäßig hart arbeite oder auf dem Turnier - für mich macht das keinen Unterschied. Wenn sie das TurnierNIVEAU erreichen will, dann muss sie nicht erst zum Turnier fahren, um eine neue Lahmheit zu provozieren. Das passiert schon alleine durch den Ehrgeiz zu Hause.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2008, 09:14 
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ExstilleMitleserin hat geschrieben:
So, jetzt nerve ich Euch mal mit meinem anderen Pferd...

Es handelt sich um eine 18jährige Haflingerstute (Mama von der Anderen).

Sie war seit 8 Jahren immer wieder lahm. Ewig wurde keine Ursache gefunden, irgendwann dann ein Ringbandsyndrom. Letztes Jahr im Juli wurde sie operiert. Leider ging bei der OP und danach alles schief, was so geht und mein Pferd stand über Monate immer wieder auf 3 Beinen. :cry:
Es wurde sehr lange nicht herausgefunden, woher die ständigen Rückfälle kommen, sodass ich jedes Mal, wenn ich zum Füttern kam darauf gefasst war, dass das Tier wieder nicht laufen kann. Ständig schwankte ich zwischen der Hoffnung, die mir die TÄ immer wieder gaben und der Verzweiflung. Ich war mehr als einmal kurz davor sie einschläfern zu lassen, weil ich es mir einfach nicht mehr angucken konnte.

Wenn ich heut zurück blicke denke ich, dass ich sie schon direkt nach der OP hätte erlösen sollen, denn dann hätte ich ihr sehr viel erspart.

Im Januar war ich mit ihr in einer anderen Klinik. Sie stellten mich vor die Entscheidung: zweite OP (Sehnenscheidenspülung, Chance 60-70%), Stoßwelle (Chance 50%)/ einschläfern).
Nach 2 extrem schlimmen Wochen habe ich mich für die OP entschieden.

Auch nach der OP erlitt sie noch zwei Rückfälle (Sie bekam extrem schlimme Sehnenscheidenentzündungen und extreme Verklebungen.).

Wir machten eine Szinti mit der Aussage: "Wenn die Enzündung im Knochen ist müssen wir Ihr Pferd einschläfern, wenn nicht bekommt sie ein Eisen, welches die Trachten extrem hochstellt und hat dann sehr gute Chancen auf ein Leben als schmerzfreies Weidepferd!"

Zum Glück war keine Entzündung im Knochen, sodass ich mich darauf einstellte, dass sie Weidepferd wird.

Sie stand 3 Monate lang auf diesem Eisen.
Seitdem ist sie lahmfrei, es ist keine Verklebung mehr da, kein Sehnenschaden und keine Entzündung. Nurnoch ein deutlich verdicktes Fesselringband.
Das Bein sieht damit deutlich besser aus, als noch vor 2 Jahren und damals war sie auch monatelang lahmfrei.

Der TA (ein sehr Bekannter und für Lahmheiten wirklich sehr Guter) war selbst völlig überrascht und riet mir dazu, meinem Pferd flache Eisen anzuziehen (mit extrem verlängerten Schenkelenden) und ihr 4 Wochen lang ein immer größer werdendes Stück Weide abzustecken. Danach solle ich sie 2 Wochen nur auf der ganzen Weide laufen lassen und dann mit 20 bis 30 Min. schritt fahren anfangen.
Zur nächsten Turniersaison sollen wir bei Vollbelastung sein. :ashock:

Die 2 Wochen sind nächsten Montag um.

Mein Pferd ist super drauf, lahmfrei, ihr Fell glänzt, sie will sich bewegen.
Allerdings ist sie noch steif und schief und vor Allem ist der zwischenzeitig hochgestellte Huf völlig anders geformt, als der andere.


So werde ich sie auf jeden Fall (noch) nicht anschieben.

Aber sollte ich es später tun?

Rein objektiv betrachtet ist das Bein wieder heil und der Ultraschall ist deutlich besser, als bei meinen letzten (natürlich vom TA genehmigten) Anschiebversuchen. Mir fehlt aber immernoch irgendwie der Glaube daran, dass sie nun endlich "hält".
Ausserdem hatte ich eigentlich "abgeschlossen" mit dem Gedanken, sie nocheinmal anzuschieben. Ich will einfach nicht noch einmal enttäuscht werden und ich will ihr auch keine weiteren Schmerzen zumuten.

Wenn ich mein Pferd fragen würde würde sie sich augenblicklich selber aufschirren. Sie ist total leistungsbereit und sie langweilt sich furchtbar. Sie ist immer total frustriert, wenn ich die Tochter arbeite und sie nicht.

Mein Problem ist aber auch, dass ich zu ehrgeizig bin und mein Pferd zu leistungsbereit. Wir kämen also beide nicht damit klar nurnoch gelegentlich durch`s Gelände zu juckeln.
Ich kann wunderbar auf Springen, auf tiefen Boden, auf Geländeprüfungen (vorm Wagen) etc. verzichten, aber wenigstens etwas Dressur reiten/ fahren sollte drin sein, sonst sind wir beide frustriert...

Was mach ich denn bloß?


Ich weiß ja nicht, was Ihr als "immer wieder" bezeichnet, aber ich finde, wenn in einem so langen Beitrag einmal das Wort Turnier und einmal das Wort Prüfung fällt (und dort auch nur, um zu verdeutlichen, dass sie darauf VERZICHTET), dann finde ich nicht, dass das nach Turnier klingt!

Und sie will auch nicht hart arbeiten, sondern
ExstilleMitleserin hat geschrieben:
wenigstens etwas Dressur reiten/ fahren


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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2008, 10:01 
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Zitat:
In der Regel brauchen diese Pferde aber nicht unbedingt "harte" körperliche Arbeit, sondern wollen ihr HIRN beschäftigen. Fang doch mit Bodenarbeit an und lass Deiner Kreativität freien Lauf! Wir haben erst am Boden und später unterm Sattel alles mögliche an Stangenwäldern, Brücken, Planen etc. aufgebaut und das Ponaggl da in allen Lebenslagen durchgeschickt. War nicht körperlich anstrengend, aber müde war sie hinterher schon, weil sie sich konzentrieren musste. Und DAS braucht sie.

*zweimalunterschreib*
Mein alte Stute langweilt sich auch, wenn sie nur auf der Koppel steht. Sie geht gern spazieren und rumgucken. Wenn z. B. im Wald Bäume gefällt werden, dann ist das ganz großes Kino. Sie freut sich sogar, wenn sie im Wald von Hunden angebellt wird.

Was MIR allerdings Sorgen macht, ist dass sie so viel Muskulatur abgebaut hat. Das ist echt ein Problem, weil früher oder später die Gesundheit drunter leidet. Körperliche Fitness hilft einfach, sich gut zu fühlen. Mein Pony weiß das nicht, aber ich kann das beobachten.
Grüsse

_________________
Flicka 29.05.83-04.11.08
Seht, so schwer ist die Liebe zu den Pferden; aber vielleicht hat ihnen Gott ein kürzeres Leben bedacht,
weil sie den Himmel eher verdienen als wir (Arthur Heinz Lehmann)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2008, 17:05 
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Vielen Dank für Eure Antworten!

Ich versuche mal mich zu Allem chronologisch zu äussern:

Der verformte Huf wird sich (so sagt mein Schmied) wieder zurück formen.

Sie wurde schon und wird auch weiterhin von einem Chiropraktiker behandelt.

Fett wird sie auf der Weide nicht. Sie war bis vor 8 Wochen noch klapperdürr. Jetzt geht es wieder, aber man muss bei ihr immer aufpassen, dass sie nicht abnimmt (Doch, ich bin mir sicher, dass meine Pferde verwandt sind...).

Da kam wohl etwas falsch rüber: Ich will nicht mehr mit ihr zum Turnier! Das war die Aussage des TA. Ich wollte damit nur deutlich machen, für wie fit der TA mein Pferd wieder hält.
Mit "Dressur" meinte ich zu Hause "arbeiten".
Mit "Geländeprüfungen" wollte ich das andere Extrem darstellen und eben klar machen, dass es mir gerade nicht um soetwas geht.

Ich rede auch nicht von "Turnierniveau" zu Hause, sondern von "etwas Dressur". Das bedeutet für mich, dass ich schon Wert darauf legen würde, dass sie "vernünftig" läuft- nicht schlurft etc. Es bedeutet für mich nicht, dass ich täglich mindestens 1 Stunde Lektionen schrubben würde.
Wenn ich mir einige (nicht alle natürlich) Freizeitreiter angucke, dann bekomme ich das kalte Grausen. Deren Pferde laufen einfach vorsich hin und schlurfen sich die Beine kaputt.

Ich glaube auch nicht, dass sie sich darum reißt, wieder auf Turnier zu gehen- ganz bestimmt nicht. Ich habe lediglich das Gefühl, dass sie sich immer "aufdrängt", wenn ich ihre Tochter arbeite.

Sie ist kein Kinderreitpferd. Sie ist zwar extrem freundlich, aber sie war früher Schulpferd und kennt alle Tricks... Wenn die keine Lust hat lässt die ihren Reiter gnadenlos verhungern...

Bodenarbeit ist leider auch nicht so ihr Ding.
Beim ersten Versuch macht die Alles. Wenn man aber wagt irgendetwas öffter zu üben ist auf einmal alles schrecklich...

Also nochmal:

Für mich gibt es zwei Möglichkeiten

1) Sie bleibt weiterhin Rasenmäher und wir gehen gelegentlich spazieren.

2) Ich trainiere sie (sobald sie wieder gerade ist) extrem langsam an und reite und fahre sie "vernünftig" (Ich würde also schon Wert darauf legen, dass sie korrekt läuft und auch gelegentlich die eine oder andere A- Lektion fordern, ihr aber auch genügend Pausen lassen.). Natürlich würde sie nicht jeden Tag dressurmäßig laufen. Ich würde auch viel ins Gelände gehen(aber eben nicht nur), sie als Handpferd mitnehmen etc.

Was für mich nicht geht ist das "Mittelding"- nur Gelände, bzw. wenn Halle, dann Pferd dahinlaufen lassen, sowie es ja viele mit ihren Rentnern machen. Das frustriert mich und langweilt mein Pferd.
Bevor ich soetwas machen würde würde ich mich eher damit abfinden (eigentlich habe ich das ja schon lange), dass sie eben nur auf der Weide steht.

Ich hoffe, dass es jetzt deutlicher war?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. August 2008, 09:18 
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2) Ich trainiere sie (sobald sie wieder gerade ist) extrem langsam an und reite und fahre sie "vernünftig" (Ich würde also schon Wert darauf legen, dass sie korrekt läuft und auch gelegentlich die eine oder andere A- Lektion fordern, ihr aber auch genügend Pausen lassen.). Natürlich würde sie nicht jeden Tag dressurmäßig laufen. Ich würde auch viel ins Gelände gehen(aber eben nicht nur), sie als Handpferd mitnehmen etc.

Bei meiner alten Stute ist es am besten, wenn sie regelmäßig leichte Bewegung hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dem Pferd gut tut, wenn es ab und zu höheren Belastungen ausgesetzt ist, dafür aber nur selten. Ein krankes oder altes Pferd muss auf stärkere Belastungen sehr gut vorbereitet werden. Einen Tag A-Dressur und dann 3 Tage frei-geht gar nicht. Also die Variante mit jeden Tag spazieren gehen passt da schon eher. Aber wenn ihr euch beide dabei langweilt ist es ja auch doof.
Grüsse

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