Zitat:
Klar kann jeder der gut genug ist und brutal genug jedes Pferd zum Gehorsam zwingen - aber will man das?
das ist ein sehr schmaler Grad und ein Pferd darf Nervosität und Angst zeigen. Allerdings sollte mein Pferd genug Respekt und Vertrauen zu mir haben, dass es im Zweifel meinen Hilfen folgt und nicht seiner Angst. Besonders im Strassenverkehr ist das lebensnotwendig. Sowohl in Deutschland als auch hier musste ich durch heftigen Verkehr mit Bahnübergängen, LKWs und allem was dazu gehört, wenn ich ausreiten will. Klar guckt mein Pferd da mal, wenn ein LKW an ihm vorbeibrettert, der ist ja nicht tot, aber es geht auf gar keinen Fall, dass er die Nerven verliert, wenn ich sage "vorwärts", sondern sich zusammenreisst. Ich hoffe und glaube nicht, dass er das aus Angst vor mit tut, sondern weil er die Erfahrung gemacht hat, wenn er meiner Anweisung folgt, passiert ihm nichts und er wird außerdem gelobt.
Das ist auch der Grund, warum ich nicht gerne mit jedermann ausreite. Bei den meisten bin ich mir nicht sicher, ob die ihre Pferde im Griff haben, wenn es mal brenzlig wird.
Heute morgen zum Beispiel wurde die Umzäunung auf dem Springplatz neu gemacht. Der Springplatz ist riesig, so dass problemlos ein Bagger arbeiten und ich reiten kann. Ist ja normal, dass die Pferde da mal gucken, besonders die neue Umzäunung war suspekt

, so Holzlatten sind schon gefährlich. Ich gehe aber auf sowas gar nicht weiter ein. Ich bin einfach weitergeritten und dann erledigt sich das meist sehr schnell.
Ich habe die Erfahrung gemacht, je mehr man auf die Pferde eingeht, umso schlimmer wird das, die bekommen ja quasi noch Bestätigung. Am Ende hat er auch nur deshalb die Wechsel gelernt, weil ich stumpf weitergeritten bin, egal, ob er gebockt hat, losgeschossen ist oder Beinsalat hatte. Einfach weiter, ohne Hektik und solange bis er sein Hirn wieder eingeschaltet hatte. Dann wieder neu anfangen. Und das gilt auch für alles andere "gefährliche", gar nicht so viel Geschiss drum machen.