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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 20:42 
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sammyli hat geschrieben:
charly-b hat geschrieben:
Naja - aber wenn man sich durch die Haltung in Ställen wie bei Chrissie (hochvergitterte Wohnklos) die Pferde zu solchen Sozialkrüppeln umstrukturiert, dass man sie noch nicht einmal stundenweise auf die theoretisch vorhandenen Paddocks stellen kann, weil sie sich sonst wahlweise gegenseitig durch den Zaun kaputtkloppen oder so rumtoben, dass sie sich die Beine kaputtmachen - dann hat man auch nix von der theoretischen Möglichkeit, sie auf den Paddock zu stellen. Was hat das Pferd davon, alle paar Tage mal 30 Minuten alleine auf einem Paddock zu stehen, während der Besitzer danebensteht und es sofort wieder in die Box zerrt, kaum dass es sich mal bewegt?

Ich bin mir durchaus bewusst, dass es stundenweisen GRUPPENauslauf (und GRUPPE meint mind. 4-5 Pferde!), in vielen Gegenden Deutschlands im Winter nicht gibt - das ändert aber nix an der Tatsache, dass Wohnklo-Haltung im Winter mit gelegentlichem Alibi-Einzelpaddockaufenthalt schlicht S***** ist und mit artgerecht so was von überhaupt nix zu tun hat. Dass es vielerorten nur schlechte Ställe gibt, macht diese Ställe nunmal nicht besser.

Deshalb muss man vielleicht nicht gerade sein Pferd abschaffen - was mich aber wirklich stört, ist die Selbstverständlichkeit, mit der das so hingenommen wird. War halt immer so, bleibt halt so, was soll man machen. Och nöö, im Paddock könnte sich das Pferd verletzen, also wird es lieber eingesperrt, ist doch selbstverständlich. Nee - selbstverständlich wäre es eigentlich, dann dem Pferd soviel Auslauf in angemessenen Gruppen zu ermöglichen, dass diese Full-Speed-Stopp-Halsbrecheraktionen auf Minipaddocks gar nicht nötig sind. Aber nein, lieber sperrt man die Pferde dann komplett ein.

Wie gesagt, ist mir klar, dass es in vielen Gegenden nix anderes gibt - aber dieses "och, so schlimm ist es doch nicht, immerhin ist der Stall schön hoch und die Luft gar nicht sooo schlecht" - das stört mich wirklich. Doch - solche Ställe SIND schlecht, auch wenn es nix besseres gibt, so bleiben solche Ställe immer noch schlecht.


Irgendwie gehört das in den perdeforenfluestererblog :mrgreen:


Wieso das denn?! Ich finde charly-b's Beritrag ziemlich treffend. Generell sieht der Stall in dem Christina's Pferd steht ja sehr schön aus. Der fehlende Auslauf wäre für mich allerdings ein absolutes no-go für mich (wie ja auch für viele andere).

Was ich immer ganz "lustig" finde: In solchen Threads liest es sich öfters so als ob Besitzer von Offenstallpferden ja nicht richtig reiten wollen :mrgreen: Es gibt ja gottseidank immer mehr Offenställe die nicht nur aus einer Weide mit Unterstand bestehen, sondern auch gute oder sehr gute Trainingsmöglichkeiten haben. Auch erfolgreiche Sportpferde leben in Offenstallgruppen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 21:42 
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Beiträge: 28
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hm, wie würde denn der optimale stall für unsere pferde aussehen ?

die offenstallfreunde sprechen immer wieder von artgerechter haltung, aber artgerechte haltung
beinhaltet sicher nicht die reiterei ,also müssten wir dies doch jetzt eigentlich auch sein lassen.

ich denke ,man sollte immer versuchen den pferden, egal ob ich freizeitreiter, turnierreiter oder sonstwas
die bestmögliche haltung bei geringster einschränkung zu bieten.
ich finde einen offenstall grundsätzlich super, bei uns gibt es zwei ställe weiter tatsächlich einen,
ausgestattet mit großer reithalle und auch noch ganz normaler boxenhaltung.
den stall finde ich persönlich sehr gut, aber trotzdem steht mein pferd nicht da...

ich biete meinem pferd eine strohbox in normaler größe, einen über 10meter langen paddock
an der box, sommerkoppel und winterauslauf.
und warum steht er nicht im offenstall ?
weil mein netter fuchs ,wenn er im sommer tagsüber auf der koppel steht abends nicht mehr bereit ist
seinen hintern für mich in bewegung zu setzen.
haben wir turnier , dann darf er je nach startzeit nochmals auf die koppel, aber dann nur ca. 2std.
ein weiteres problem ist der beschlag, er benötigt immer eisen, er ist auf der koppel nicht so ohne und teilt auch gern mal aus, und eisen ab geht nicht...
ich versuche ihm im winter viel abwechlung zu bieten, bedeutet spaziergänge an der hand, stangentraining
usw.
ich bin der meinung , ich biete meinem pferd trotz gewisser einschränkung eine gute
akzeptable haltung.

wir haben in direkter nähe auch einige ställe, trotzdem fahre ich aktuell über 15km und in genau entgegengesetzter
richtung zu meiner arbeit...

gruss, oli

_________________
Was interessiert mich eigentlich mein dummes Geschwätz von gestern ?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 22:11 
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das Problem ist doch bei Rubi nicht, dass Auslauf nicht möglich wäre.... vom Stall aus wäre das doch "drin"
Nur Rubi steht sich da mit seiner Art selbst im Weg, wenn ich das richtig verstanden habe :keineahnung:
Da kann dann doch aber der Stall als solcher nix dazu, wenn ein Pferd beim Auslauf schwierig ist und das zu den örtlichen Gegebenheiten nicht passt - man kann ja nicht alles umbauen, nur weil ein Einstellerpferd Probleme macht

_________________
"Actually, I prefer to be called ruler of all that is evil, but I will answer to Satan."


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Januar 2011, 00:00 
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Beiträge: 687
Kiks hat geschrieben:
das Problem ist doch bei Rubi nicht, dass Auslauf nicht möglich wäre.... vom Stall aus wäre das doch "drin"
Nur Rubi steht sich da mit seiner Art selbst im Weg, wenn ich das richtig verstanden habe :keineahnung:
Da kann dann doch aber der Stall als solcher nix dazu, wenn ein Pferd beim Auslauf schwierig ist und das zu den örtlichen Gegebenheiten nicht passt - man kann ja nicht alles umbauen, nur weil ein Einstellerpferd Probleme macht


Dazu möchte ich noch ganz kurz was sagen. Ich hatte selber bis vor kurzem das Problem, dass ich ein Pferd habe, das ausgesprochen unverträglich, einzelgängerisch, aggressiv und dazu auch noch ein Ausbrecherkönig vor dem Herrn war. Sie konnte mit kaum einem anderen Pferd zusammen im Paddock stehen, ohne sie schlimm zuzurichten, aber alleine blieb sie auch nicht. Weide war damit leider auch gestorben im Sommer.
Dieses Pferd - und das hat keiner, der sie kennt, je für möglich gehalten - steht mittlerweile in einer Herde von 30 Pferden, und zwar völlig unauffällig! Sie kann an der Rundraufe stehen, Hintern an Hintern mit anderen Pferden, ohne auszuflippen, hat Freunde gefunden etc. Keine Ahnung, was genau das bewirkt hat, aber ich vermute stark, dass der ausreichende Platz, der ihr in diesem Offenstall geboten wird, einen wesentlichen Teil dazu beigetragen hat. Das Pferd fühlt sich einfach wohl in seiner Haut, habe ich das Gefühl.
Das nur mal als kleine Anregung; ich selbst hätte nämlich nie zu hoffen gewagt, dass ich mein Pferd mal so problemlos irgendwo eingliedern hätte können. Vorher hätte ich Stein und Bein geschworen, dass das mit diesem Pferd nicht möglich sei, aber der Versuch war es wert! Und die jetzige SB erzählte mir, dass vor mir schon so einige Leute gesagt hätten, "also mein Pferd ist aber seehr schwierig, der geht auf andere Pferde los, ich weiß nicht, ob das gut geht", aber allesamt haben ihre Meinung später revidiert. Wie gesagt, ich hätte es selbst nicht geglaubt, habe hier vor gar nicht soo langer Zeit im Teich geschrieben, dass ich es mir ja nicht so ausgesucht habe und mein Pferd mich quasi dazu zwingt, sie in Einzelhaft zu halten :wink:

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Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn't do than by the ones you did do. Sail away from the safe harbour. Catch the tradewinds in your sails. Explore. Dream. Discover.
(Marc Twain)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Januar 2011, 00:39 
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Kiks, ja, das stimmt schon. Ich bin aber naiv zu glauben das man jedes Pferd in entsprechender Haltung sozialisieren kann und Auslauf in der Herde ermöglichen kann (den gibt es in dem Stall nicht, richtig? Sorry falls ich etwas überlesen habe) Für mich käme überhaupt kein Stall in Frage wo mein Pferd im Winter "standardmäßig" nicht ganztags draussen sein kann, mit Pferdegesellschaft. Bei z.B. 1 Std. Paddockauslauf oder ein paar Min "laufenlassen" in der Halle :roll: pro Tag hätte ich auch Angst um die Beine - natürlich toben die Viecher dann wenn sie nur so wenig Auslauf bekommen. Ganz zu schweigen vom Luftproblem - habe ja auch ein Pferd "mit Lunge" :mrgreen: - da kommt sowieso gar kein geschlossener Stall mehr in Frage wo es Heu oder Stroh gibt. Hab leider selber zu spät gemerkt wie schnell ein Infekt verschleppt werden kann. Husten ist immer gefährlich und sollte ernstgenommen werden.
Für mich hört sich das ganze leider ziemlich traurig an (sorry, christina). Das Pferd webt in der Box, macht aus Langeweile Spässchen in der Führanlage, kann nicht ohne Aufsicht auf dem Paddock stehen etc.... :asad: Hast du denn mal versucht ihn in eine Herde einzugliedern? (Sorry, wurde bestimmt schon gefragt, der Thread ist schon so lang :wink: ). Oder hattest du ihn immer in "Einzelhaft - abgesehen von der Ponystute mit der er zusammen steht?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Januar 2011, 08:51 
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es ist aber auch nicht jedes Pferd OS geeignet.

Ich habe selbst ein Lungenkrankes Pferd und OS geht bei ihm einfach nicht. Er steht im Sommer 24 Stunden draußen und er ist regelmäßig jedes Jahr das Pferd, weswegen die SB aufstallen müssen. Im Winter steht er nachts in der Box und tagsüber draußen. Es nervt mich selbst tierisch, aber was soll man machen, wenn das Pferd trotz dicker Decke nur noch verspannt und zitternd draußen steht und total abbaut.

Das Hauptproblem ist aber nicht die Luft, die bei ihm im Laufe der Jahre immer schlechter geworden ist, sondern, dass die vermehrte Anstrengung fürs Atmen inzwischen auf den Kreislauf und das Herz gegangen ist :asad:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Januar 2011, 08:56 
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"Mein" Stall ist nahezu optimal. Es wird Heulage gefüttert, im ganzen Stall gibt es kein Stroh, die Boxenpferde (die den ganzen Tag in der Gruppe draußen sind) stehen auf Leinstroh. Damit sind die größten Staubquellen beseitigt. Zu meinem Glück fehlt eine Halle, aber das ist ein Kompromiss den ich (hin und wieder mit einem weinenden Auge) eingehe. Ich sagte auch immer, dass nicht jedes Pferd in einer Herde im Offenstall stehen kann. Aber selbst schwierige, dominante oder extrem scheue Pferde,die bis dato Probleme mit Artgenossen hatten, konnten mit einer durchdachten und vernünftigen Eingliederungsphase in die Herde integriert werden. Man muss sich aber von der Vorstellung verabschieden, dass das Pferd das aus welchen Gründen auch immer nicht kann und ggf. eine längere Integrationsphase in Kauf nehmen - und weniger Komfort für den Besitzer! Dann ist das Pferd eben auch mal verschlammt, es wächst Teddyfell und man muss es auch im Regen reinholen. Aber spätestens wenn das Pferd ernsthaft krank ist und eine Haltungsänderung notwendig wird, sind das alles Peanuts.
Das Problem ist nicht, dass "Offenstaller" nicht reiten wollen. das Problem ist, dass es zuwenig wirklich gute Offen-/Aktivställe gibt! Solang aber die Forderung danach nicht besteht und Paddockboxen oftmals schon als ausreichende Bewegungsfläche angesehen werden, wird es auch die hohe Zahl Pferde mit Atemwegserkrankungen weiter geben und wenig gute Offen-/Aktivställe. Denn wo keine Nachfrage, da kein Angebot - die Nachfrage liegt aber nunmal in der Hand der Pferdebesitzer!

Lieschen, Dein Pferd hat schon mehr Frischluft und Auslauf als ein Großteil der Pferde! Aber selbst an ganztägigem Auslauf hapert es in den meisten Ställen. Denn vierstündiger Auslauf ist nicht ganztägig.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Januar 2011, 09:26 
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Hierzu nur nochmal die Anmerkung: Es liegt nicht nur an der Nachfrage... Woher will man im Umkreis von Ballungsgebieten diese Flächen nehmen? Wenn ein Stall 50-100 pferde hat, dann kann er hier im Rhein-Main gebiet gar nicht genug Fläche vorhalten um da mehrere kleinere Herden rauszulassen. Ich finde es schon echt gut, wenn wenigstens für jeweils 2 Pferde 1 Padock vorhanden ist.

Die wenigen Aktivställe die es im weiteren Umkreis gibt sind auch nicht mega riesig. Was mir bei den meisten davon nicht gefällt: Heufütterung per Automat. Ich frage mich wie es bei 20 pferden in der Gruppe mit 1-2 Automaten hinhauen soll, dass die alle die nötige Menge zu sich nehmen bzw genügend Fresszeit verbringen. Die Offenställe sind meist auch nicht riesig. Außer man geht in die tiefste Pampa, wo man dann aber bei so nem Winter nicht mal mehr hinfahren kann, weil alle Verbindungsstraßen wegen Astbruchgefahr gesperrt sind.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Januar 2011, 09:39 
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guruoli hat geschrieben:
die offenstallfreunde sprechen immer wieder von artgerechter haltung, aber artgerechte haltung
beinhaltet sicher nicht die reiterei ,also müssten wir dies doch jetzt eigentlich auch sein lassen.


Das Argument verstehe ich nicht. Nur weil man ein Pferd eine Stunde am Tag für sein persönliches Amüsement nutzen möchte, hat man auch das Recht es die restlichen 23 Stunden in ein kleines Kästchen zu packen? Und wenn man das nicht tut, dann sollte man auch nicht reiten?
Ich glaube, es ist Schwachsinn - aber wie gesagt, ich habe es nicht verstanden

guruoli hat geschrieben:
und warum steht er nicht im offenstall ?
weil mein netter fuchs ,wenn er im sommer tagsüber auf der koppel steht abends nicht mehr bereit ist
seinen hintern für mich in bewegung zu setzen.


Das ist definitiv quatsch - da das nämlich eine reine Gewohnheitssache ist. Ich persönlich bin kein Fan von ganztägigem Koppelgang. 1. sind dann die Kraftfuttergaben sehr suboptimal und 2. wollen die meisten Pferde nicht den ganzen Tag auf der Koppel stehen. Aber ich bin ein sehr großer Fan davon einem Pferd den ganzen Tag den Koppelgang anzubieten.
Pferde sind da nämlich sehr unterschiedlich. Manche stehen gerne ewig auf der Koppel, andere nicht. Und bei Hitze steht fast kein Pferd gerne lange draussen.
Daher ist ein guter Aktivstall eben auch etwas ganz anderes als ganztägig Koppelgang - und deswegen verhalten sich Aktivstall-Pferde in der Arbeit auch anders als Pferde, die man tagsüber stumpf auf die Koppel schmeisst.

Ich kann Dir zumindest versichern, dass meine beiden Pferde echt heisse Geräte sind - die Kleine musste sich an die viele Bewegung erstmal gewöhnen, aber jetzt hat sie viel mehr Energie als wenn sie sich den ganzen Tag die Beine in den Bauch stehen würde.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Januar 2011, 09:43 
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dabadu hat geschrieben:
Wenn ein Stall 50-100 pferde hat, dann kann er hier im Rhein-Main gebiet gar nicht genug Fläche vorhalten um da mehrere kleinere Herden rauszulassen.



Platzmangel ist für mich auch kein Argument. Man darf eben nicht mehr Pferde aufnehmen als man Platz zur Verfügung hat.
Ich wollte echt niemals ein Offenstall-Missionierer werden, aber es kann nicht richtig sein ein soziales Lauftier den Großteil des Tages in eine Box zu stellen, in der es sich gerade mal umdrehen kann - Paddock hin oder her.
Wenn jemand einen Hund - der den Großteil des Tages schläft - so halten würde, käme sofort der Tierschutz. Jeder Tierheimhund ist besser untergebracht.

Ein Heu-Automat füttert übrigens max. 5 Pferde. Wenn mehr Pferde in der Herde sind, ist der Stall schlecht.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Januar 2011, 09:51 
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naja, häufig ist es ja einfach so, dass die vorhandenen Auslaufmöglichkeiten auch gar nicht genutzt werden. Da braucht man gar nicht über OS zu diskutieren, es würde ja schon reichen, wenn die vorhandenen Flächen genutzt würden.


Zuletzt geändert von *lieschen* am 6. Juni 2011, 19:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Januar 2011, 10:03 
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Ich find das Argument "geht nicht anderst" etwas vorgeschoben. Gut, nicht jeder hat nen Aktivstall ums Eck, aber Alternativen zu 22h Boxenhaft gibt es überall. "Ich hab ne Confortzone von 10km und will nicht weiter fahren" ist auch kein Argument. Ich hätte auch sooooo gerne Hund oder Katze, aber das Tier müßte 12h jeden Tag alleine im Zimmer vegetieren, also hab ich eben kein Tier. Ich kann doch den Hund nicht einsperren und auf Nachfrage sagem "Ich arbeite eben, da kann ich ihn nicht mitnehmen, also gehts nicht anderst, darum passt das schon."

Ordentliche Haltung und Reiten geht meiner Erfahrung nach sehr wohl und ordentliche Haltung bedeutet eben mehrere Stunden Freigang in der Gruppe. Natürlich, jeden Tag kann man das Wetterbedingt nicht gewährleisten, aber ausreichend große Paddockalternativen für Gruppen von 2-3 Pferden werden auch langsam Standard, so das man auch bei nicht optimalem Koppelwetter rausstellen kann. Pferde die angeblich nicht Koppelkompatibel sind hab ich einmal erst gesehn. Da hat die Besitzerin aber auch glaubhaft erklärt, das die Stute einfach völlig auf der Koppel durchdreht und nur mit Longierpeitschen daran gehindert werden kann nach kurzem über den Zaun zu machen. Die haben das echt mehrmals probiert und es ging anscheinend nicht. Bevor das Tier sich tötet würd ich es eben auch drin lassen, die Stute hatte zumindest die Box am Eingang, von der aus sie die anderen Pferde sehen konnte. Solche Fälle halte ich allerdings für sehr seltene Ausnahmen, meistens ist es doch Besitzerparanoia. Die Stute meiner Schweser kam auch schon öfters lahm von der Koppel, witzigerweise hat sich das komplett aufgehört als sie in einen Stall umgestellt hat, der sehr gute Wiesen hatte, keine zertretene Buckelpiste. Das Tier dauerhaft einzusperren war aber nie ne option.

Ich finde Diva wirklich vorbildlich was sie ihren Pferden ermöglicht. Das kann natürlich nicht jeder auf sich nehmen, aber ginge bei mir wirklich zeitlich nur das 22h Wohnklo ums Eck, dann hätte ich eben auch kein Pferd. Als Übergangslösung könnte ich mir das noch eingehen lassen, aber nicht wirklich als gute Haltung auf Dauer.

_________________
Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (Jean-Paul Sartre)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Januar 2011, 10:21 
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Hm, interessante Theorie das dann spätestens in Ballungsgebieten 70-80 % der Pferdebesitzer diese eben abschaffen (müssen), weil kein Stallplatz vorhanden ist oder man ihn sich nicht leisten kann. Denn dann müssten von der Fläche her viele Ställe sicher um mind. 50% den Pferdebestand reduzieren, genug eher mehr. Die Anlage drumherum will ja trotzdem dann finanziert sein, das muß man dann noch zahlen können und wollen und der Stallplatz in noch erfahrbarer Nähe wäre dann ja auch ruck zuck ausgereizt.

Ich weiß ja nicht ob sich das verwirklichen ließe ...

Ich verstehe jeden, der sich nicht 60 Minuten und mehr ins Auto setzt um zum Pferd zu fahren ... zudem bin ich halt einfach der Meinung: wenn ich nicht ziemlich jeden Tag da bin brauche ich an sich kein eigenes Pferd, dann "tut" es auch eine RB. Da passt mal platt die Kosten-/Nutzenrechnung für mich nicht mehr. Vor allem wenn spontan nichts mehr geht, ich auch im Sommer bis auf ganz wenige Wochen nur im Dunklen im Stall wäre ...

Täglichen Auslauf finde ich ganz wichtig und am besten wirklich mind. 8-9 Stunden und das auf ausreichend Fläche ... ich merke das meinem Wallach auch wirklich positiv an, allerding lebte er vorher so schlecht denn auch nicht mit Paddockbox, dazu stundenweise Winterpaddock bzw. im Sommer Halbtagskoppel mit Kumpel.

Und auch guruolis Pferd steht ja nicht 22 Stunden die Beine in den Bauch ...

Für beide Pferde, die Stute steht in einer 3er Gruppe im Offenstall, möchte ich nicht tauschen - klar. Vor allem gebe ich gerne etwas Bewegungsfreude und Arbeitseifer am Abend bei 35° im Schatten nach 8-9 Studnen Koppelgang ab, wir haben da immer was übrig und ich tausche da gerne..

Aber wenn ich aus deisem Stall weg müsste in erreichbarer Nähe zwischen Arbeitsweg und Wohnort ... etwas Vergleichbares würde ich schlicht nicht finden. Also Pferde abgeben mit Knebel-Schutzvertrag der Offenstallhaltung garantiert bei horrender Vertragsstrafe? Weil wennich verkaufe, wer weiß wo sie landen? Oder dann eben doch Abstriche für dei Pferde?

Wenn das mal immer so einfach wäre ... :keineahnung:

_________________
Ich bin in einem Alter, da darf ich Menschen auch von Anfang an einfach doof finden - ich hab ja nicht mehr ewig Zeit.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Januar 2011, 10:30 
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Diva hat geschrieben:
dabadu hat geschrieben:
Wenn ein Stall 50-100 pferde hat, dann kann er hier im Rhein-Main gebiet gar nicht genug Fläche vorhalten um da mehrere kleinere Herden rauszulassen.



Platzmangel ist für mich auch kein Argument. Man darf eben nicht mehr Pferde aufnehmen als man Platz zur Verfügung hat.


Die logische Konsequenz wäre ein Verbot von Pensionsställen in Ballungsräumen. Rund um FFM ist Grund und Boden nämlich so teuer, dass alle Pensionsställe pleite gingen, wenn sie die Anzahl der Pferde derartig reduzieren würden, dass pferdeparadiesische Verhältnisse entstehen würden. Ein Betrieb mit Halle, Reitplätzen, Longierhalle etc. rentiert sich nämlich nur, wenn mindestens 60 Einsteller vorhanden sind. Ansonsten kann man die Bude gleich zu machen.
Wenn man hinter den Bergen wohnt, wo das Bauland billiger ist als bei uns das Grünland, dann ist es leicht, große Koppeln zu haben. Da kann man auch mal eine Hektar oder zwei für die Winterkoppel opfern, die im Frühjahr dann tot getrampelt ist. Wenn man für den Hektar aber 40.000 Öcken hinlegt, überlegt man sich das.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Januar 2011, 10:43 
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Die Frage ist welchen Preis man zu zahlen bereit ist, um ein Pferd zu haben. Und damit meine ich nicht ausschließlich die Summe der Stallmiete, sondern auch das Verständnis der Bedürfnisse bezüglich der Haltung des Pferdes. Spätestens wenn die Haltung krank macht (ich verweise hier nochmal auf die hohe Zahl Pferde mit haltungsbedingten Atemwegserkrankungen!) sollte man zumindest darüber nachdenken ob man das einem Pferd antut.
Ein Hund braucht regelmäßig Auslauf, viele Tierheime geben Hunde gar nicht mehr ab wenn nicht gewährleistet ist dass diese nicht länger als wenige Stunden alleine sind. Divas Vergleich ist meiner Ansicht nach sehr passend: ein Herdentier, das Sozialkontakte benötigt 20h täglich in einen Kasten zu sperren (ein Fenster und auch ein kleiner Paddock ist kein adäquater Ersatz für Auslauf und Kontakte zu Artgenossen) wo die Gesundheit leidet ... das würde kein Tierheim der Welt befürworten.
Es gibt, gerade für das Argument des Platzmangels in Ballungsgebieten immer zwei Seiten der Medaille. Wenn man aber in einer Großstadt nicht bereit ist länger als 20min zum Stall zu fahren - ja, dann hat man wirklich nicht viel Auswahl. Die Frage, was wichtiger ist, die Gesundheit des Pferdes/möglichst artgerechte Haltung oder der individuelle Egoismus muss jeder selber für sich beantworten. Wichtig finde ich dabei zu beachten, dass artgerechte Haltung (und damit meine ich nicht in einem Matschloch, das sich Offenstall nennt!) kein Selbstzweck ist, sondern der physischen und psychischen Gesunderhaltung des Pferdes und damit der möglichst langen Nutzbarkeit durch den Menschen dient.
Jemand schrieb, er sei nicht bereit sich zum Sklaven seines Pferdes zu machen. Nie war ich weniger Sklave meines Pferdes als jetzt! Dem Pferd geht es gut, es hat Bewegung, es steht nicht alleine, Fütterung durch den SB ist gewährleistet - ích muss nicht jeden Tag hin! So bleibt auch Zeit für andere Hobbys und Freunde. Wäre das nicht so, wäre ich sicher mehr Sklave des Pferdes.


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