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Ungelesener BeitragVerfasst: 2. Januar 2011, 21:18 
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also mal ganz ehrlich....ich habe ein pferd zum REITEN! klar hat mein lieber bronk in den letzten 1 1/2 jahren nur im offenstall und wiese verbracht.

und gerade vielleicht durch seinen tod denke ich über haltungsformen nach. sein letzte haltungsform war die beste! aber diese haltung mit guten reitmöglichkeiten gibt es hier nicht! ob ich will oder nicht!

die reitpferde stehen im reitstall. ich fahre jeden tag 26 km dahin, obwohl ich umgezogen bin vor 3 jahren, weil es hier nichts alternatives gibt. ich kann meine pferde im winter (einzeln) für 2 stunden rausstellen. das mache ich auch. dank schneebeschlag und guter zeiteinteiung meiner arbeit geht es. auch für kernige kandidaten, die ich dann nur nach der arbeit raus stellen kann. nur dieses "wendy-world" von immer draußen sein und trotzdem geritten werden, gibt es hier nun mal nicht!!!!

und meine stehen auch nicht in wohnklos. also in 3,5 x 3,5 m großen gitterboxen mit fenster auf die stallgasse und bestmöglichen stallklima.

wenn ich mir vorstellen würde, daß beide zicken in halbhohen boxen stehen hätte, könnte ich den doc wöchentlich buchen. :wink: da gilt "my home is my castle" und die verstehen da keinen spaß! heute noch, 3 raus, einer (einer muß ja anfangen) arbeiten! drama!!!! nur gezicke und gesteige in der boxe. super idee bei halbhohen wänden :roll: :roll: :roll:

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Nicht ärgern! Nur wundern.....


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Ungelesener BeitragVerfasst: 2. Januar 2011, 21:39 
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charly-b hat geschrieben:
Naja - aber wenn man sich durch die Haltung in Ställen wie bei Chrissie (hochvergitterte Wohnklos) die Pferde zu solchen Sozialkrüppeln umstrukturiert, dass man sie noch nicht einmal stundenweise auf die theoretisch vorhandenen Paddocks stellen kann, weil sie sich sonst wahlweise gegenseitig durch den Zaun kaputtkloppen oder so rumtoben, dass sie sich die Beine kaputtmachen - dann hat man auch nix von der theoretischen Möglichkeit, sie auf den Paddock zu stellen. Was hat das Pferd davon, alle paar Tage mal 30 Minuten alleine auf einem Paddock zu stehen, während der Besitzer danebensteht und es sofort wieder in die Box zerrt, kaum dass es sich mal bewegt?

Ich bin mir durchaus bewusst, dass es stundenweisen GRUPPENauslauf (und GRUPPE meint mind. 4-5 Pferde!), in vielen Gegenden Deutschlands im Winter nicht gibt - das ändert aber nix an der Tatsache, dass Wohnklo-Haltung im Winter mit gelegentlichem Alibi-Einzelpaddockaufenthalt schlicht S***** ist und mit artgerecht so was von überhaupt nix zu tun hat. Dass es vielerorten nur schlechte Ställe gibt, macht diese Ställe nunmal nicht besser.

Deshalb muss man vielleicht nicht gerade sein Pferd abschaffen - was mich aber wirklich stört, ist die Selbstverständlichkeit, mit der das so hingenommen wird. War halt immer so, bleibt halt so, was soll man machen. Och nöö, im Paddock könnte sich das Pferd verletzen, also wird es lieber eingesperrt, ist doch selbstverständlich. Nee - selbstverständlich wäre es eigentlich, dann dem Pferd soviel Auslauf in angemessenen Gruppen zu ermöglichen, dass diese Full-Speed-Stopp-Halsbrecheraktionen auf Minipaddocks gar nicht nötig sind. Aber nein, lieber sperrt man die Pferde dann komplett ein.

Wie gesagt, ist mir klar, dass es in vielen Gegenden nix anderes gibt - aber dieses "och, so schlimm ist es doch nicht, immerhin ist der Stall schön hoch und die Luft gar nicht sooo schlecht" - das stört mich wirklich. Doch - solche Ställe SIND schlecht, auch wenn es nix besseres gibt, so bleiben solche Ställe immer noch schlecht.


Irgendwie gehört das in den perdeforenfluestererblog :mrgreen:

Danke Dabadu :wink:

Ich bin auch auch immer darauf bedacht alles machbar zu machen, aber in Großstädten ist nicht immer alles drin, leider!

Aber es kann auch nicht jeder aufs Land ziehen, damit die Pferde bestens unter gebracht sind!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 08:51 
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Es interessiert jetzt wahrscheinlich keinen, aber ich fahre 75km einfach, weil ich für meine Pferde eben die meines Erachtens optimale Haltung - also 20x am Tag Hafer, Heu zur freien Verfügung, 7.000 qm befestigter Auslauf mit 5 Liegehallen, 25 ha Koppeln plus 20x60m Reithalle mit freier Reitlehrerwahl - haben möchte.
In München finde ich das auch nicht...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 08:58 
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Diva hat geschrieben:
Es interessiert jetzt wahrscheinlich keinen, aber ich fahre 75km einfach, weil ich für meine Pferde eben die meines Erachtens optimale Haltung - also 20x am Tag Hafer, Heu zur freien Verfügung, 7.000 qm befestigter Auslauf mit 5 Liegehallen, 25 ha Koppeln plus 20x60m Reithalle mit freier Reitlehrerwahl - haben möchte.
In München finde ich das auch nicht...

Ich finde das echt super, zumal ich mich noch dran erinnern kann, wie skeptisch Du anfangst dem Offenstall gegenüber warst.

Ich weiß, dass es hier einen Stall gibt , der sowohl einen guten Offenstall anbietet, als auch Paddokboxen für ein oder zwei Pferde mit der möglichkeit das ganze Jahr raus zu kommen, dabei gibts einen Roundpen, 2 Reitplätze und eine Halle, freie Reitlehrerwahl, in den Boxen auch möglichkeit als Selbstversorger udn das ganze zu nem durchschnittlichen bis ehr günstigen Preis. Trotzdem gibts hier genug Pferde, die im Winter 23h in einer vergitterten Innenbox stehen. Viele finden das ganz normal, manche schreckt ab, dass sie 10 statt 3 km fahren müssten, manche hat die Tatsache, das es dort ne Warteliste gibt abgeschreckt etc.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 09:07 
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Bajana hat geschrieben:
Ich finde das echt super, zumal ich mich noch dran erinnern kann, wie skeptisch Du anfangst dem Offenstall gegenüber warst.


Ehrlich gesagt bin ich Offenställen gegenüber immer noch sehr skeptisch und halte einen schlechten Offenstall für kein bisschen besser als einen schlechten Boxenstall. Meines Erachtens gibt es immer noch viel zu viele in denen die Fütterung nicht vernünftig geregelt ist, die nicht ordentlich befestigt sind, in denen viel zu viele Pferde stehen (100qm pro Pferd!), mit viel zu wenig Bewegungsanreizen und außerdem mit ausschließlich Ahnungslosen, die gar nicht merken was sie tun.

Sonst müsste ich ja auch nicht 150 km Auto fahren :mad:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 09:52 
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Diva: klar ist es bewundernswert, dass Du eine so weite Fahrt täglich in Kauf nimmst, um Deinen Pferden gute Haltungsbedingungen zu ermöglichen (auch wenn es natürlich umwelttechnisch gesehen eher suboptimal ist). Wobei ich ehrlich sagen muss, ich hätte mit meinem Vollzeitjob, Haushalt, Ausgleichssport und Engagement im Reitverein Probleme, dass mit einer täglichen Fahrtzeit von doch sicher mindestens 2 Stunden zu vereinbaren. Wie bekommst Du das denn auf die Reihe, zumal Du ja auch mehrere Pferde hast? Wenn ich zügig mein Programm durchhalte, komme ich mit 2 Stunden Aufenthalt im Stall gerade so hin.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 09:58 
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Genauso gehts mir auch. Und oft hab ich dann eben nur diese 2 Stunden Zeit. Wenn die dann für die Fahrt draufgehen würden, könnte ich an vielen Tagen die Woche gar nicht zum Stall. Womit wir dann wieder beim Thema wären "warum halte ich mir ein Pferd" :mrgreen:
Hatte auch überlegt nach einem Stall in weiterer Entfernung zu suchen bzw ich kenne da 1-2 die in Frage kommen würden. Aber habs dann hauptsächlich aus Zeitgründen (und auch nicht unerhebliche Kosten) wieder verworfen.
Aber finds super wenn jemand das so macht und schafft :daumen:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 10:14 
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Naja, auf Dinge wie Ausgleichssport und Engagement in Reitvereinen verzichte ich natürlich :wink:

Ich arbeite normalerweise von 8-18 Uhr, dann setze ich mich eine Stunde ins Auto (die Fahrt ist zum Glück sehr angenehm, da da wenig Verkehr ist) und höre Hörbücher, da ich keine Zeit mehr zu lesen habe. Abendessen erledige ich auch im Auto.
So gegen 7 bin ich dann im Stall, gegen halb 10 bin ich fertig und um 11 bin ich im Bett.
Wobei die Rückfahrt manchmal echt ein Problem ist, da ich dann so müde bin, dass ich schon Angst habe, dass ich irgendwann mal einschlafe.

Wenn ich mich mit Freunden treffen will oder sonst was vorhabe, dann lasse ich Pferde Pferde sein und fahre eben nicht. Dadurch, dass meine Pferde so untergebracht sind, ist es eben nicht wichtig, dass ich jeden Tag da bin.
Normalerweise fahre ich ca. 5 mal pro Woche.

Die Benzinkosten sind natürlich gewaltig - aber wenn meine Pferde in direkter Umgebung von München stünden, dann hätte ich das an Stallkosten mehr.

(Und ich gebe natürlich zu, dass ich auch lieber weniger weit zu fahren hätte, aber ich habe noch keine wirkliche Alternative gefunden)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 13:43 
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Puh... das ist ehrlich bewundernswert.

Also für mich wäre das maximum an Fahrzeit im Berufsverkehr 30 min. Denn sonst schaffe ich das einfach nicht mehr täglich. Und 30 min von Darmstadt aus quer durch die Stadt sind leider fast nix. das ist das problem mit der Rush Hour im Rhein Main gebiet... Ich glaube ich hätte auch psychologisch ein echtes problem wenn ich wüsste immer min ne stunde zum pferd zu brauchen, denn dann bin ich im Notfall ja in der Regel nicht mal eben dort und kann auch nicht abends nochmal nach dem rechten sehen.

Mein pferd steht derzeit luxuriös 1,5 km Luftlinie von meiner Wohnung weg (ich bin in Rchtung pferd gezogen, als ich ausgezogen bin). Das kann ich in 15 min laufen oder in 5 min mim auto fahren. Meine Arbeitsstelle ist 6 km weg, bei gutem Wetter kann ich also alle Wege mit dem Rad fahren, was im Feierabendverkehr massig zeit spart.

Würde ich die nur 15 km weit weg von der Arbeit stellen, würde das bedeuten, dass ich unter der Woche nach der Arbeit jedes mal im stop and go hängen würde und unter ner stunde nicht da wäre. Dabei ist es auch egal in welche Richtung man aus Darmstadt raus will und wenn man noch quer durch muss ist es umso schlimmer. Würde es in so ner Emtfernung DEN Traumstall geben, würde ich das in kauf nehmen, aber für nen andern Kompromiss bestimmt nicht ;)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 14:08 
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@Diva: gut, wenn Du nicht jeden Tag zu Deinen Pferden fährst, mag das Pensum noch zu schaffen sein. Aber es ist schon bewunderswert, was Du da an Zeit opferst.

Ich muss da ehrlich gestehen, dass ich da etwas minimalistischer eingestellt bin und zum einen gerne täglich zu meinem Pferd fahren möchte, zum anderen mich aber nicht so restlos zum Sklaven meines Tieres machen möchte, dass sich an diesen Tagen außer Arbeit und Pferd gar nichts mehr abspielt. Deshalb sind bei mir 20 km einfache Fahrt die Obergrenze (z.Zt. fahre ich 16 km). Dafür kann ich meinem Pferd eine Box mit einem großen Paddock, Koppelgang im Sommer und kleinere Winterausläufe ermöglichen. Und mir selber eine große Reithalle und einen Außenplatz mit vernünftigem Boden und guten Unterrichtsmöglichkeiten.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 15:13 
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Wie gesagt, ich finde es auch alles andere als ideal - aber besser als alle Alternativen.

Gerade die Tatsache, dass ich eben nicht spontan zu meinen Pferden fahre, kann schon nerven.

Allerdings empfinde ich es genau andersherum: Dadurch, dass ich meine Pferde so halte, mache ich mich eben genau nicht zum Sklaven meiner Pferde, da die eben nicht auf mich angewiesen sind. Ich habe kein schlechtes Gewissen, wenn ich mal nicht kann und ich könnte es nicht mehr ertragen wenn ich wüsste, dass meine Pferde dann 20 Stunden in einem kleinen Kästchen stehen. (Oder auch 24 Stunden, aber das kann ja eh keine Alternative sein)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 17:47 
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Diva hat geschrieben:
Allerdings empfinde ich es genau andersherum: Dadurch, dass ich meine Pferde so halte, mache ich mich eben genau nicht zum Sklaven meiner Pferde, da die eben nicht auf mich angewiesen sind. Ich habe kein schlechtes Gewissen, wenn ich mal nicht kann und ich könnte es nicht mehr ertragen wenn ich wüsste, dass meine Pferde dann 20 Stunden in einem kleinen Kästchen stehen. (Oder auch 24 Stunden, aber das kann ja eh keine Alternative sein)


Genau so sehe ich das auch. Mein Pferd ist ja im Sommer umgezogen von einer etwas größeren Paddockbox in einen riesigen Offenstall. Dort wird täglich 2mal nach dem Pferd geguckt, es gibt 24 Std. bestes Heu im Winter, auf Wunsch wird 2mal täglich Kraftfutter gefüttert und Krankenpflege geleistet.

Obwohl dieser Stall doppelt so weit weg von meiner Wohnung ist wie der alte (30km statt 16km), ist es schon beachtlich, wie viel Zeit ich spare, wo ich jetzt nicht mehr jeden Tag in den Stall fahre, um sicherzugehen, dass mein Pferd auch genug Heu hat, um zu misten, zu füttern und natürlich um sie zu bewegen. So wie es jetzt ist, wäre es überhaupt gar kein Problem, selbst wenn ich mal eine Woche zu Hause bleibe, denn das Pferd ist bestens versorgt und hat massig Platz, um sich Bewegung zu verschaffen. Das ist schon ein sehr angenehmes Gefühl und ich empfinde es als äußerst luxuriös, nur noch zum Pferd zu fahren, wenn ich Lust auf Reiten habe :mrgreen:

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Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn't do than by the ones you did do. Sail away from the safe harbour. Catch the tradewinds in your sails. Explore. Dream. Discover.
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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 18:10 
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vorweg, sorry Chrissie, dass wir Deinen Thread hier missbrauchen, ich finde die Diskussion aber echt interessant und freu mich natürlich auch wenn Du uns nochmal news von Rubi gibst!

ja, ich denke wenn meine irgendwann in (Teil)- Rente geht fände ich das durchaus auch nett, wenn ich mal ne Woche gar nicht hinmuss und somit werde ich sie dann wohl auch von Teilselbstversorgung auf anderes Haltungskonzept mit Vollpension umstellen.

Was ich nur super schwierig finde: Wie findet man denn, grade wenn es weiter weg ist und man somit wenig Leute direkt vor Ort hat, den optimalen Stall? Denn man kann den Leuten ja immer nur vor den Kopf schauen... und einem älteren Pferd will man ja nicht ständig nen Wechsel zumuten. Irgendwie kenne ich fast nur Leute die vom Regen in die Traufe kamen, wenn sie gewechselt haben. Wenn man sich die Homepages der Ställe in meinem Kreis anschaut klingt das erstmal immer alles ganz toll. Wenn man mal so vorbei schaut sieht es in 80 % der Fälle immer noch gut aus. Fragt man dann aber Leute die ein Pferd dort haben oder hatten hört man plötzlich, dass es ab und an Terz gibt mit Heuqualität, dass der SB spärlich füttert wenn man ihm nicht auf die Finger guckt, dass es erst hieß Medikamentengabe kein problem und wenns dann soweit ist läuft es doch nicht, Koppelbringdienst funktioniert suboptimal, Koppeln werden im Winter auf einmal doch gesperrt obwohl die Aussage vorher anders war, Hallen werden nicht gefahren, hallen werden immer häufiger gesperrt, Absprachen zur Kraftfuttermenge werden nicht eingehalten, Liste beliebig erweiterbar!

Freundin wollte was wo ihrer auch im Winter regelmäßig raus kann. Schöne Padockbox, hatte sie sich im Winter angeschaut, es standen auch alle Pferde draußen auf Gruppenpadocks, Halle sah gut aus, heu hatten sie auch. Tja, nachdem sie dann dort war sah es dann leider mit der zeit so aus, dass die im Sommer immer mal wieder ohne Wasser in der prallen Sonne draußen standen, im Winter plötzlich alle Padocktüren zu sein sollten nachts und der Gruppenauslauf einem neuen Reitplatz weichen musste. Also hat sie wieder gewechselt. Stall machte ebenfalls nen super Eindruck, die Einsteller äußersten sich zufrieden, SB augenscheinlich super nett und umgänglich. Laut SB heu satt, nachnehmen kein Problem. Tatsächlich war dann nach einiger Eingewöhnung doch immer öfter kein Heu da. Sie hat dann selber was in die Box abends und wurde ein paarmal übelstens zusammengeschissen. Auch gegen Entgelt wollte der SB nicht mehr Heu füttern. Also wieder Umzug. Inzwischen steht er in nem Stall mit beschissener Reitmöglichkeit, wo aber zumindest das Futter und der Auslauf etwas besser ist.

Von daher bin ich da auch ehrlich vorsichtig, denn bei meinem jetzigen Stall kenne ich die Stärken und Schwächen ganz genau und weiß die SB zu nehmen. Wenn ich jetzt in einen objektiv besseren Stall wechsle, wer sagt mir, dass der sich nach 3 Monaten nicht doch als schlechter rausstellt? Und die Möglichkeit eines mal eben zurückwechselns hat man ja nur selten ;)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 18:23 
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Bei langwierigen/chronischen Atemwegserkrankungen kommt man um eine angepasste Haltung nicht herum, wenn die Behandlung Erfolg haben soll. Der Staub, der sich in normalen Boxenställen mit schlimmstenfalls verriegelten Fenstern und Türen sammelt, schon beim Kehren der Stallgasse, ist Gift für die Pferdelunge!
Neuere Studien gehen davon aus, dass ca. 80% der Pferde Atemwegserkrankungen haben. Die Pferdelunge ist nicht darauf ausgelegt, 23h im Winter (schlimmstenfalls auch im Sommer) in einer staubbelasteten, verschlossenen Anlage zu stehen! Viele Pferde husten im Winter - warum wohl? Anstatt dann die Belastung in der Umgebung zu reduzieren, werden die Fenster und Türen verriegelt. Oder es wird ignoriert, denn "das hat der schon Jahre, immer im Winter, läuft ja aber" oder "der ist erkältet, ne Dose Ventiplus und das geht wieder". Ein Pferd, das wochen- und schlimmstenfalls monatelang immer wieder hustet ist krank, und solang die Umstände, die diese Krankheit auslösen bzw. stark begünstigen nicht geändert werden, hilft die beste Therapie nur temporär.
Leider gibts viel zu wenig Offenställe mit guten Trainingsmöglichkeiten. Aber was nützen gute Trainingsmöglichkeiten, wenn die Haltung das Pferd krank macht?

Dabadu, man findet einen solchen Stall beispielsweise indem man seinen Schmied, die Klinik, Bekannte, Tierärzte, THP fragt. Natürlich denkt man sich, dass man das Pferd zum reiten hat und dafür Trainingsmöglichkeiten braucht. Aber wenn das Pferd erst einen chronischen Lungenschaden hat, braucht man die auch nicht mehr.
In dem Stall, in dem mein jetzt als 4jährig geltender Jungspund steht stehen mittlerweile 4 "Lungenpferde" in der Offenstallherde. Ohne Stroh,ohne Heu und mit Bewegungsanreizen sind ausnahmslos alle nahezu symptomfrei. Nicht gesund, das werden sie alle nicht mehr. Aber symptomfrei. Und dabei ist auch ein Pony, das schwerst krank war im früheren Stall in herkömmlicher Boxenhaltung. Auch für mein Pferd war es die letzte Chance, die Haltung radikal umzustellen und dafür eben in Kauf zu nehmen, dass ich keine Halle zur Verfügung habe und einen weiten Anfahrtsweg. Aber was nützt es, wenn in einem Boxenstall das Tier krepieren würde? Nun ist nicht jedes Pferd so hochgradig allergisch und hat eine solche Schädigung der Lunge. Aber wenn ein Pferd wochenlang hustet ist es krank, und hat nicht nur einen Infekt. Und dann gehört zur Therapie auch, die Staubbelastung so gut wie möglich zu vermeiden.
Hafer ist übrigens das staubigste Futtermittel überhaupt .....


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Ungelesener BeitragVerfasst: 3. Januar 2011, 19:41 
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Registriert: 2. Mai 2007, 21:21
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dabadu hat geschrieben:
Von daher bin ich da auch ehrlich vorsichtig, denn bei meinem jetzigen Stall kenne ich die Stärken und Schwächen ganz genau und weiß die SB zu nehmen. Wenn ich jetzt in einen objektiv besseren Stall wechsle, wer sagt mir, dass der sich nach 3 Monaten nicht doch als schlechter rausstellt? Und die Möglichkeit eines mal eben zurückwechselns hat man ja nur selten ;)


Ich kann deine Bedenken verstehen. Ich hatte das Glück, dass schon zwei Bekannte von mir ihre Pferde in diesem Stall hatten und von ihm geschwärmt haben, grade für kranke/rekonvaleszente Pferde, wie es meins ja war. Im Großen und Ganzen ist auch alles so, wie es mir beschrieben wurde. Ehrlichkeitshalber muss ich jedoch sagen, dass ich mir nicht ausreichend vor Augen geführt habe, was ein Stall ohne Halle im Winter eigentlich bedeutet. Nun haben wir natürlich prompt einen Winter vom Feinsten, und obwohl unser Reitplatz e i g e n t l i c h beleuchtet werden sollte, hat die SB es nicht mehr geschafft, dies vor dem Winter zu bewerkstelligen. Das nehme ich aber in Kauf, solange ich das Pferd bestens versorgt weiß.

Aber natürlich ist es auch ein bisschen Glückssache, das stimmt.

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