Also meiner ist ja schon mehrmals magenbehandelt worden und ich hab auch bei anderen Pferden mittlerweile Erfahrungen sammeln müssen

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Als erstes würde ich auch sagen, dass man auf sein Bauchgefühl meist vertrauten kann. Und die Symptome, die du hier aufführst, passen 1 zu 1 zu Magen. Ob es nun eine Magenschleimhautreizung oder schon Magengeschwüre sind, lässt sich nur mit einer Gastroskopie feststellen. Ich habe darauf verzichtet, da man dafür wieder in die Klinik muss, das Pferd eine ganze Zeit lang nüchtern sein muss usw., was natürlich alles Stress ist und es noch verschlimmern kann. Und viel ändern tut sich an der Therapie auch nichts.
Mein Pferd hat übrigens sehr ähnlich reagiert. Der wurde immer triebiger, klemmiger und hat beim Galloppwechsel angefangen nach dem Schenkel zu treten.
Und wie die anderen schon geschrieben haben, passt es sehr gut mit der Reitpause zusammen. Je schneller die Gangart, desto mehr verteilt sich die Magensäure im Magen und das tut weh, weshalb man die Pferde bei Magen auch durchaus mal ein paar Wochen ganz stehenlassen sollte.
Magnogard habe ich beim ersten Mal auch unterstützend gefüttert, aber ehrlich gesagt würde ich es mittlerweile nicht mehr. Lieber direkt Gastrogard bzw. Pepticure. Das ist das beste, aber leider auch arschteuer. Man muss bei richtigen Magenproblemen min. 6 Wochen einen Injektore pro Tag geben und danach langsam reduzieren. Steht aber auch auf deren Internetseite. 7 Injektoren kosten 225 €. Pronutrin soll auch in er Nachfolgezeit gut helfen, aber das wird wohl nicht so gut gefressen. Um Gastrogard/Pepticure kommt man aber eigentlich nicht drumherum.
Ich füttere seid dem Problem gelbe Leinsamen, die ich täglich aufkoche, weil der Schleim die Magenschleimhaut schützen soll. Flohsamenschalen sollen auch einen guten Schutz bilden. Außerdem füttere ich Bierhefe für den Magen-Darm-Trakt. Das ist gut für die Hufe und den gesamten Verdauungsapperat. Magen- und Darmprobleme hängen leider häufg zusammen.
Als Kraftfutter bekommt er zwei Hände voll Lavisano Prebiotic mit Darmbakterien. Man sollte möglichst auf Getreide verzichten, da dieses den pH-Wert im Magen absenkt. Meiner konnte aber auch in der akuten Phase keinen Hafer fressen. Er hat ihn liegen gelassen, weil die Spelzen zu hart waren. Alternativ bieten sich auch Haferflocken an, wenn es unbedingt Hafer sein muss, aber wie schon gesagt, ist getreidefrei meist die bessere Wahl.
Auf die gängigen Magenfutter würde ich allerdings auch verzichten, weil die mit Luzerne sind. Luzerne hat zwar den Vorteil, dass sie die Fresszeit verlängert, was gut ist, da die Anzahl der Kauschläge zunimmt und somit die Speichelproduktion, aber die harten Stängel können die Magenschleimhaut zusätzlich schädigen, was ich leider selbst feststellen musste und auch schon bei einem anderen Pferd miterlebt hab.
Kontinuierliches Rauhfutterfressen ist hingegen extrem wichtig, da der Speichel die Magensäure abpuffert, die beim Pferd kontinuierlich produziert wird und nicht wie bei Menschen, nur bei der Nahrungsaufnahme. Heu ist dabei meist etwas besser als Heu- oder Silage. In der akuten Phase hab ich außerdem Pektine für die Magenschleimhaut und Magnesium dazu gefüttert. Wichtig ist auch, dass möglichst kein Zucker gefüttert wird, also auch kein Obst wie Bananen oder Äpfel.
Ich selbst habe ja aktuell eine Magenschleimhautentzündung und kann die armen Viecher echt verstehen, dass die damit nicht laufen mögen! Ich wollte auch nur im Bett liegen und selbst da dachte ich, dass ich bald sterben muss

. Ich will gar nicht wissen wie richtige Magengeschwüre wehtun.