So, ich muß leider ganz weit ausholen bzw ein paar Jahre zurück gehen.
Mein mittlerweile 4,5jähriger haben wir 2Jährig gekauft. Er kam in Deutschland an und hat einfach nur gefallen (schöne klare Bewegungen mit viel Vorhandaktion). Er kam dann altersgerecht in eine Junghengstherde auf die Koppel.
2,5jährig war der Gang weg. Er wegte im Trab extrem mit dem Kopf hin und her um sich auszubalancieren, lief sich die Füße schief ab.
Die Hufe habe ich korrekturbeschlagen lassen und mit dem anderen "Übel" erstmal abgewartet, verwächst sich ja oft wieder.
3jährig lief er immer noch so, die Hufe wurden immer schlimmer, ich hatte erstmals einen Osteopathen am Werk. Er verschrieb uns Training und ich begann zu longieren.
Bis 4jährig habe ich abwechslungsreich longiert und Handarbeit gemacht, sein Bewegungsablauf wurde etwas besser.
Die Hufe waren immer noch schief.
Mit 3,5 habe ich ihn locker angeritten (draufsitzen und im Schritt/Trab ganze Bahn). Das habe ich 2x gemacht, dann sprach mich meine RL darauf an das er hinten rechts lahm geht.
Da man das nur minimal unter Belastung sah, habe ich ihn bis 4jährig wieder auf die Koppel gestellt.
Dann bin ich ab ins Gelände, alles wunderbar. Das Pferd hat seinen Takt gefunden und zeigt für einen Spanier annehmliche Gangarten.
Soooo, vor 2 Monaten war ich mit ihm auf einem Lehrgangs-Wochenende. Am ersten Tag trabe ich an, Trainerin ruft "Halt/STopp", der Gaul geht hinten rechts lahm

Ja wie, merke ich gar nicht von da oben (weich wie ein Sofa).
Ich hab dann gleicheinen TA angerufen, konnte direkt kommen. Der selbige kennt sich mit Spaniern sehr gut aus, hat mich vorreiten lassen, komplette Beugeprobe gemacht. Laut ihm ist es keine Lahmheit sondern eine Taktunklarheit. Könnte am Wachstum liegen, eine Kruppenseite ist auch besser bemuskelt als die andere.
Zeitgleich wurden die Hufe durch eine Huforthopädin behandelt. Sie erzielte bis jetzt bombastische Erfolge (endlich), die Hufe wachsen ganz gerade und gleichmäßig nach.
Ich hatte bezüglich der "Lahmheit" bedenken und habe Pferd röntgen lassen. Nix zu sehen, super Röntgenbilder
Da ich auch beim Reiten keine Unklarheit fühle und das Pferd eigentlich sehr gerne vorwärts geht, habe ich das Thema abgehakt.
Leider stand er wegen verschiedenen Gründen nun wieder einige Wochen und ich habe heute angefangen zu longieren.
Da dann der große Schock. Erstmals fällt mir bewußt diese Taktunklarheit auf ... und das nicht zu wenig.
Gibt es hier jemand der ähnliche Diagnosen hat? Soll ich wirklich darüber hinweg mit ihm arbeiten? Kann sich das noch verwachsen? Soll ich noch mal nen anderen TA holen (ich hatte insgesammt 3)? Kann man das wirklich durch Arbeit ausgleichen?
Fraglich ist halt ob er Unklargeht weil eine Seite schwächer bemuskelt ist, oder ob die Seite wegen der "Lahmheit" nur so schlecht bemuskelt ist.