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Ungelesener BeitragVerfasst: 16. August 2007, 15:18 
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Bevor ich ins nächste Friesen-Forum wandere und mir da eine blutige Nase hole, können mir die Teichler doch bitte bitte auch weiterhelfen.

Ich hab bisher nur Warmblöd-Erfahrung, und nun haben wir uns ja diesen Friesen-Trakki-Mix angeschafft und ich dachte erst, prima, der wird ja hoffentlich die Härte vom Trakki haben. Fehlanzeige.

Bei Temperaturen ab 22° fängt er ziemlich schnell an zu pusten und der Puls geht auch gut hoch. Merke wohl, auch bei normaler täglicher Arbeit und anständiger Grundkondition, die er durch das Fahren auf jeden Fall hat.

Ich trainiere ihn genauso wie meine Warmblut-Stute zuvor, aber während sie mit einem 40er Puls in den Vet-Check (Zwangspause) kam kommt er mit 64 an. Das macht sich natürlich nicht so gut, und ist sicher auch für das Pferd auf Dauer nicht richtig. In A geht das noch, aber wenn wir höher hinaus wollen, muss ich dringend weitere Aufbauarbeit leisten.

Und bei diesen Überlegungen fiel mir ein, dass ich irgendwo mal was aufgeschnappt hatte, dass Friesenviecher hinsichtlich Herz/Atmung/Blut irgendwie anders konzipiert sind.

Wer weiß Bescheid, kann mir Info geben und erklären, wie ich mein Konditionstraining ändern muss? Mit dem guten alten Intervalltraining scheine ich nicht weiter zu kommen.

Danke schon mal - und schlagt mich nicht gleich, ich wills ja besser machen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 16. August 2007, 21:01 
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Hi,
ich hab jetzt gar keine Ahnung. Ich schreib hier jetzt nur mal was, weil ich das auch ganz gern wissen würde!

Ich hab ein paar Mal einen stark übergewichtigen Friesen im der Dressurstunde geritten bin und ihn vielleicht auch mal wieder reiten werde. Der Wallach ist zu fett und kann nix, aber im Moment habe ich Schwierigkeiten ein Pferd für nur 1 X die Woche zu finden, egal... Ich hab Angst, dass der unter mir zusammenbricht! Der schnauft wie eine Dampflock, wenn er länger als 2 min am Stück traben soll. Meine RL meint, ich soll mich nicht so dranstellen, der kann das ab, etc. Mein Hufschmied hat mich aber sehr verunsichert. Er hat gesagt, dass Friesen dazu tendueren einfach mal so tot umzufallen [smilie=22_yikes.gif] . Wollte der mich jetzt nur ärgern oder stimmt das?
Grüsse

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Seht, so schwer ist die Liebe zu den Pferden; aber vielleicht hat ihnen Gott ein kürzeres Leben bedacht,
weil sie den Himmel eher verdienen als wir (Arthur Heinz Lehmann)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. August 2007, 19:56 
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Huhu,

erst mal: Wie lange trainierst du denn schon? Und wie sieht dein normales Training überhaupt aus?

Friesen haben eben eine starke Veranlagung zur Kraftmuskulatur, schleppen auch oft mehr Gewicht mit sich rum und deshalb kann man ihre Werte gar nicht mit einem leichten Warmblut vergleichen.

Ich sehe an dem Pulswert 64 an sich aber absolut kein Problem für ein schwereres Pferd. Das ist weder fürs Pferd irgendwie nicht "richtig", noch irgendwie unnormal. Es kommt eben darauf an, wie lange das Pferd dann braucht um seinen Ruhepuls zu erreichen.

Was genau reitest du denn mit dem Pferd?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2007, 13:50 
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Friesen haben weniger Lungenvolumen und von daher ist natürlich die gesamte Konstitution/Kreislauf anders, soviel kann ich mal dazu sagen.

Aber mehr leider auch nicht wirklich - vielleicht solltest Du Dich doch noch mal im Friesenforum schlagen lassen - und uns dann bitte berichten (nicht von den Schlägen :-| , von den Infos!)

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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2007, 13:51 
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Registriert: 3. Mai 2007, 07:41
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Wohnort: Niedersachsen
Ayla, danke für deine Rückmeldung!

Also, erstmal vorab, mein Pferd ist ein Mix Friese x Trakehner, Gebäude eindeutig mehr Richtung Warmblut, optische Friesen-Rudimente sind lediglich die Lackierung, ein leichter Aufsatz und ausgeprägtes Langhaar, das wir aber dem dominanten Warmblut-Look geopfert haben. Der Bewegungsablauf ist durchweg Warmblut, er hat keine Energievergeudende Knieaktion.

Er ist momentan auf A-Niveau und geht seine erste Saison im Fahrsport, d.h. Kombinierte Prüfungen ähnlich VS mit Dressur, Hindernis, Gelände. Die Geländestrecke besteht i.d.R. aus 4 km Trab, 1 km Schritt, 10 Min. Zwangspause und 4-4,5 km Trabstrecke mit 3-4 Hindernissen.

Er arbeitet jeden Tag, wird insgesamt 4-5 x geritten und 2-3 x gefahren, davon mindestens 1 x Viereck und 1 x Wald. Zusätzlich wird er auch im Gelände geritten. An zwei Tagen wird er zusätzlich morgens longiert, 1 x morgens zusätzlich freispringen. Er hat täglichen Paddockgang und 4-5 mal wöchentlich halbtags Weidegang.

Natürlich meistert er die Anforderungen im Gelände, er ist auch im letzten Hindernis noch im Vorwärts. Aber Puls und Atmung gehen sehr schnell relativ hoch und bleiben dann auch auf dem Niveau, d.h. er kommt relativ langsam wieder runter.

Auf einem Turnier im Juni hatten wir ca. 36°, Startzeit 13 Uhr in der prallen Sonne und kein Stück Schatten zu sehen. Ich habe ihn vor der Dressur nur etwas Schritt gefahren, habe dann 5 Minuten Trabarbeit gemacht und bin sofort rein. Nach der Aufgabe war er so am Ende und hat gepumpt wie ein Maikäfer, dass wir dachten, er kollabiert jeden Moment. Wir haben ihn dann mit kühlen Umschlägen und vorsichtigen kalten Güssen runtergekühlt, dann war er auch wieder quitschfidel.

Natürlich gibt es immer Pferde, die bei solchen Extremtemperaturen Probleme haben, und er ist durch seine Lackierung zusätzlich benachteiligt. Trotzdem irritiert es mich, dass er sehr schnell hohe Werte hat und eben auch nicht runter kommt.

Ich hielt das Training eigentlich für ausgewogen und den Anforderungen für angemessen, es ist mehr als ich mit meinen vorherigen Pferd gearbeitet habe und mehr als viele andere auf A-Niveau tun. Daher die Verwirrung. Zu Beginn geht er grundsätzlich erstmal viel Schritt und zwar auch zunehmend fordernder, also nicht Latschen sondern Schreiten - sprich Arbeiten. Auch im Wald, egal ob vor dem Wagen oder unter dem Reiter muss er in den Schrittphasen was tun.

??? *Ratlosbin*

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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2007, 14:01 
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Naja, falls es Dich noch interessiert, auch hier mal nachzulesen:

Im Ruhezustand liegt der Puls zwischen 30 und 44 Schlägen in der Minute
(von daher 64 in Aktion... ok...)

Mehr:
http://www.friesengestuet-alt-wittenber ... werte.html
Besonders "Richtwert der Distanzreiter ist PA 72/72, d.h. 10 bis 15 Minuten nach einer Belastung sollten Puls und Atem wieder unter 72 Schlägen bzw. Zügen pro Minute liegen."

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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. August 2007, 17:34 
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Ok, jetzt versteh ich das schon, wenn das Pferd nur 4 km trabt und dann 1 km Schritt geht, bevor es in die Pause kommt und dann Puls 64 hat ist das wirklich im Vergleich relativ hoch, dass du dir da Gedanken machst. Wenn er dann schon ein wenig erschöpft aussieht, kann da wirklich etwas nicht stimmen. Die langsamen Regenerationszeiten sagen eigentlich, dass das Training nicht optimal ist.
Für mich hört sich das Training sogar schon zu viel an.

Bei meiner relativ gut trainierten Stute ist es so, dass ich (reitender Weise) in Pausen reintrabe (egal ob nach 10, 50 oder 80 km) und sie dann einen Puls von höchstens 64 hat. Wenn ich das Pferd reintrabe, absattel, bisschen kühle und damit ca. 2 Minuten verschwendet habe hat sie einen Puls von ca. 48.

Das Pferd wird ca. 4 bis max. 5 mal die Woche gearbeitet. 1x machen wir Ausdauertraining, d.h. so 3 bis 5 Stunden nur Schritt, 1x Dressur, 1x Freispringen, 1x Intervalltraining und dann noch 1x vll. 10 oder 15 km Trabarbeit. Dazu steht sie nach Möglichkeit 24 h auf der Weide (aber Magerweide).

Ich würde bei deinem Pferd das Training etwas umstellen und dann genau beobachten, wie sich die Regenerationszeiten verändern oder nicht verändern. Dem Pferd auch ruhig mal 1 bis 2 Tage zur Erholung geben, vor allem, wenn es die erste Saison ist.


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