Eureka23 hat geschrieben:
Und ich glaube immer noch, dass Cora über eine andere Stoffwechselstörung schreibt, als EMS...
Wie wäre es mit PSSM/ EPSM? Das würde auch eher zum Öl passen.
LG
Eureka23
Cora, Du verwechselst da sicher etwas bzw. bist falsch informiert. Im Net kursieren, auch von einigen Futtermittelherstellern, noch immer fehlerhafte Fütterungstipps bzgl. EMS. Da bin ich auch darauf reingefallen.
Zuerst war man nämlich der Meinung, bei EMS Öl zu füttern. DAS ist aber von vielen Futtermittelherstellern schnell wieder zurückgenommen worden.
Eureka und die anderen haben recht. Bei PSSM/RER füttert man Öl.
Wenn Dein Pferd so gearbeitet wird, dann hat es auch kein EMS, denn diese bekomme im Grunde Pferde die viel Futter bekommen und wenig Bewegung haben.
Auch die Muskelbiospsie spricht für ein Pferd mit PSSM/EMS.
Kurz noch aus einem Fachartikel herauskopiert:
Die PSSM-Diät!
Reichlich gutes Heu, so wenig lösliche Kohlenhydrate wie möglich, Energie über Öl liefern und eine
bedarfsgerechte Mineralstoff-, Vitamin- und Spurenelementzufuhr, so sieht die PSSM-Diät aus. Aber
was bedeutet das für die Praxis?
• Grundfutter:
Als Grundfutter empfiehlt sich der reichliche Einsatz von gutem Heu. Bei Pferden im
Erhaltungsstoffwechsel kann eine reichliche Grundfuttergabe in Ergänzung mit einem
geeigneten Mineralstoffkonzentrat und Öl ausreichend sein.
• Krippenfutter:
Wenn das Pferd Krippenfutter benötigt, empfiehlt sich als Krippenfutter eine
getreidestärkearme Diät einzusetzen, um die Insulinreaktion zu minimieren. Heucobs und
unmelassierte Trockenschnitzel eignen sich hierfür bestens. Auch Reiskleie wird in der
Literatur als empfehlenswert eingestuft, nur schmecken tut diese den Pferden meistens eher
schlecht als recht. Öl als stärkefreier Energielieferant und gleichzeitig zur Reduktion der
Insulinreaktion hat sich in der Praxis gut bewährt. Als eiweiß- und stärkefreie
„Energiebombe“ bringt Öl zusätzlich alle Vorgänge im Organismus auf Trab und ca. 300 ml
Öl liefern so viel Energie wie 1 kg Hafer. Kaltgepresstes Leinöl ist besonders wertvoll, da es
einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren enthält, die entzündungshemmend wirken. Aber
auch Sojaöl und Distelöl sind geeignet. Die Ölfütterung muss allerdings langsam begonnen
werden. Am bestens anfänglich nur einen Esslöffel pro Tag geben und in den nächsten Tagen
langsam steigern, denn der Darm muss sich zunächst auf die fettreiche Fütterung einstellen.
Insgesamt dauert es ca. 2 bis 4 Monate bis sich der Stoffwechsel und die Verdauung an die
fettreiche Diät gewöhnt haben. Bitte achten Sie bei Ölfütterung stets auf die
Kotbeschaffenheit. Tritt Durchfall oder breiiger Kot auf, dann die Ölgabe sofort reduzieren.
Die Futtermenge des geeigneten Krippenfutters sowie die benötigte Ölmenge sind abhängig
vom Leistungsbedarf und der individuellen Futterverwertung des Pferdes.
Ein Pferd ohne Grund auf eine stärkefreie bzw. stärkearme Diät zu setzen, wie leider in letzter
Zeit öfters in der Praxis empfohlen wird, macht keinen Sinn, denn Hafer liefert gesunden
Pferden ein optimales Nährstoffumfeld. Der Organismus des Pferdes baut die Stärke der
Getreidekörner in Glykogen um, das als Hauptenergiequellen für die Muskulatur gebraucht
wird. Je höher die sportliche Nutzung, desto wichtiger ist somit die Gabe von Hafer.
Eine Ölergänzung ist jedoch auch bei gesunden Pferden ratsam.
Eine weitere Möglichkeit der Energieanreicherung ist in solchen Fällen die Fütterung unmelassierter Rübeschnitzel. Die Zugabe hochwertiger Öle (z.B. Mariendistelöl) ist nur in bestimmten Erkrankungsfällen zu empfehlen. Besonders bei EMS Patienten sollte auf jeden Fall auf die Fütterung von Öl verzichtet werden. Bei Cushing Pferden kann gut auf eine Ölfütterung zurückgegriffen werden, es sollte jedoch vorab unbedingt abgeklärt werden, ob parallel zum Cushing auch eine Insulinresistenz vorliegt, was oft der Fall ist.