Anlongieren auf jeden Fall ohne. Meine Pferde (5-14) longiere ich jetzt aber (wenn ich es mal mache) nur am Halfter (Kappzaum ist für die drei unnötig, weil kein Zug ab Halfter aufkommt, es somit auch nicht in die Verlegenheit kommt, zu verrutschen) - die dehnen sich v/a (ja - das kann man in der Tat auch allein durch die treibenden Hilfen erreichen) und machen sich richtig rund (geht ja eh ganz automatisch, wenn sie loslassen - dann senkt sich ja der Hals)
Ich muss dazu sagen - ich longiere aber nicht, um irgendetwas an der Ausbildung zu verbessern, sondern einfach aus dem Grund, sie locker zu machen, ohne dass ich reite, einfach der Abwechslung wegen.
Als "sinnlos" sehe ich das keineswegs an - sie lassen los, wölben den Rücken auf und werden mit der Hinterhand aktiv. Tagesziel erreicht. Wäre auch mit Dreieckern so - aber eben immer mit der Angst im Hinterkopf bei mir, dass sie bei nem Fehltritt mit den Vorderfüßen in den Zügeln hängen *grusel* Ist im Sommer, wenn denen die Fliegen um die Schnüss surren, aber noch viel schlimmer als jetzt.
Jede Form von Hilfszügeln wird mir in dem Moment zu gefährlich, wenn ich sie so lang mache, dass die PFerde eben wirklich (kurzzeitig) die Nase in den Sand nehmen können. Macht man sie kürzer, so dass das Pferd nicht reintreten kann, begrenzen sie halt auch immer massiv nach unten. Wenn sich das Pferd weiter nach unten abdehnt, als der Radius des Hilfszügels hergibt, wird es automatisch eng, bekommt also die Nase hinter die Senkrechte. Von daher grundsätzlich: Lösungsphase ohne Ausbinder - Arbeitsphase muss man sicher auch von Pferd zu Pferd sehen - ich kenne genügend Pferde, die mit Dreieckern auf jeden Fall zunächst einmal besser bedient wären, weil sie eine derart schlechte Oberlinie haben, dass sie von alleine nicht den Weg in die Tiefe suchen würden und somit in einen Teufelskreis kommen. Eh ich nen PFerd minutenlang mit hocherhobener Nase im Kreis zentrifugiere -> leicht ausbinden bzw. dran gewöhnen.
Aber wenn das Pferd sich einfach nur locker und rund macht, und es keinen Haltungs-, Gebäude- oder Ausbildungsfehler zu "korrigieren" gibt - warum dann Ausbinder? Das "An-den-Zügel-Rantreten" kann man feinfühliger beim Reiten üben.
Edit weil´s aus meinem Beitrag oben nicht wirklich klar draus hervorgeht: Es geht mir hier natürlich vor allem ums Thema "Anlongieren" - also die Longenarbeit mit einem (jungen) Pferd, bei dem es zunächst einmal gilt, Punkt 1 und 2 der Ausbildungsskala (Takt und Losgelassenheit) zu festigen. Bis das nicht passt, haben da meiner Meinung nach Hilfszügel nichts verloren. Sie ziehen den Pferdekopf nur in die gewünschte Position, wenn das Pferd nicht im Takt und losgelassen durch einen schwingenden Rücken den Hals natürlich absenkt.
_________________ Man spricht viel von Aufklärung und wünscht mehr Licht.
Mein Gott, was hilft aber alles Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben oder die, die sie haben, vorsätzlich verschließen?
(G. C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
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