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Rollkur im Alltag
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Autor:  Phillis [ 20. Mai 2007, 22:54 ]
Betreff des Beitrags:  Rollkur im Alltag

Ich habe die letzten ca. 5 Jahre nur sporadisch Turniere geritten und auch eher fernab vom Trubel trainiert, jetzt langsam finde ich mich wieder in der Reiterszene ein (sprich Turniere, noch meist als Zuschauer, Vereinsaktivitäten usw.) und bin geschockt, wie viele ihre Pferde "rollen" bzw. wie oft Ansätze zu sehen sind, die ich nicht für den klassisch-richtigen Weg halte.
Nach vor nem Jahr hätte ich gesagt, "Rollkur betrifft doch die Basis nicht".
Letzte Woche, hab ich beim Abreiten für ne L-Kandarre zugeguckt, auffllig viele Pferd waren verdächtig eng eingestellt, Pass statt Schritt war keine Ausnahme sondern schon eher die Regel, Übergänge ganz oft über die Hand geritten, losgelassene, wirklich durchlässige Pferde eher die Seltenheit. In der Prüfung natürlich das gleiche Bild. Spannige Pferde, von Hand zusammen geritten, Versammlung die den Begriff nicht verdient hat, da null von hinten.

Aber schlimmer noch finde ich, dass das schon bei den ganz kleinen los geht, bei quasi Anfängern!
Da wird nicht der Sitz korrigiert und feiner Einwirkung erklärt, sondern erstmal erzählt "stell ihn mal richtig nach innen durch" (wohl gemerkt bei Kindern, die noch nicht mal bald ihre erste E Dressur reiten), statt erstmal an Biegung über´s Bein und korektem Sitz zu arbeiten :roll: Statt das "Vorwärts" zu betonen, wird erläutert wie die Pferde per Hand an den Zügel gezwungen werden können (natürlich im kindgerechten Ton...)
"Toll" dass das schon an der Basis so anfängt. Hatte immer gedacht, das geht erst so ab M los...


Habt Ihr ähnliches beobachtet- speziell jetzt in niedrigeren Klassen?

Autor:  Bazooka [ 21. Mai 2007, 06:30 ]
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Phillis, was erwartest Du, wenn es ein Teil der erfolgreichsten Reiter der Welt vormachen? Vor allem die, die dann auch noch per reitmode in jedes Teeni-Zimmer kommen? Wenn Reitlehrer, Profireiter und Kadertrainer das predigen mit dem Zusatz "Ich bin ...meisterin/reite S/usw.", da möchte ich mal erlebn, daß jemand "Nö" sagt und aufhört.
Außerdem kriegt das doch keiner mehr beigebracht, oder selten, wer von den Basistrainern im B und C Bereich schaut auf sowas - oder die vielleicht noch eher als die Trainer.
Es ist alles ziemlich finster.
Und dann werden dem "Bock" neue Gebisse und Verschnürungen angetan, rumgezerrt, als einfach mal zu überlegen, woran es liegen kann. Und das ist zu 95% der Reiter.

Autor:  dabadu [ 21. Mai 2007, 07:32 ]
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ja, bei uns beobachtet man das auch öfter. Hauptsache der bock nimmt die rübe runter, egal wie. Blöd vor allem, dass die4 sich nicht überlegen, was das für die weitere Ausbildung des pferdes bedeutet.

Meine muss auch mal so geritten worden sein, sie neigt extrem zum aufrollen. Und auch heute kommt sie leicht mal hinter die senkrechte, obwohl ich nicht viel in der hand habe (bissi verbindung braucht die schon, sonst läuft se wie hans guck in die luft) aber ich halte vorne nicht oder wirke rückwärts.

Sie kommt leider meist erst dann wirklich deutlich vor die senkrechte, wenn sie den hals schon komplett wie eine grade stange trägt. Also eigentlich erst wenn die zügel komplett hingegeben sind...

Ich muss aber sagen, dass unsere RL da schon drauf achten und ich bekomme schon sehr oft gesagt: Pass auf, dass sie dir nicht zu eng wird.

Autor:  Phillis [ 21. Mai 2007, 08:30 ]
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@ dabadu
Na, das wird schon noch, meine war auch so :wink:

Nur zum Bsp. jetzt hat meine gelernt, sich nicht mehr zu verkriechen, hegt dafür aber am Anfang des Reitens schonmal dagegen/drüber. Ich mache wie ich´s gelernt habe, weiche Hand, viel Bein, viele Übergänge. Es kann schon sein, dass sie dann mal 20 Mnuten nicht am Zügel läuft. Da werde ich dann blöd angeguckt, dass ich sie nicht einfach "runterhole" :roll:

...dafür ist sie aber nach der Lösungsphase reell am Bein und tritt korekt an den Zügel :-D

Autor:  Irish [ 21. Mai 2007, 08:53 ]
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hach da hab ich doch gestern in nem chat was spannendes gehört.wir kamen irgendwie aufs thema pferd an den zügel reiten und da meinte doch son 14 jähriges mädchen
"Bei meinem alten pferd musste man nur einen zug am zügel machen und schon lief es"
ich hab fast gekotzt...von doppelte mim bein reiten was die hand macht und v/a hatte sie nie was gehört.

das pferd was ich vor meinem kaufen wollte hat sich auch immer verkrochen.. es war schon etwas aufwendiger ihn dazu zu bekommen dass er an die hand rantritt... naja jetzt läuft er nach irgendner komischen reitweise wo man die hände vorm gesicht trägt und rollt sich noch mehr auf als vorher.

Autor:  Lompino [ 21. Mai 2007, 08:57 ]
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Puh ja, das sehe ich auch sehr sehr oft!

Mein früherer RL hat uns immeer angebrüllt, wir sollen vorwärts reiten! Vorwärts vorwärts vorwärts! Wehe da hat einer mal zuviel mit der hand gemacht!

Leider hat der RL dann den Stall gewechselt. Beim nächsten RL wo ich war, wurde mir gesagt: "Jetzt stell ihn doch mal durch! Links stellen, rechts stellen...." Da hab ich gesagt, dass ich mein Pferd nicht runterriegeln möchte, und bin bei ihm keine Reitstunde mehr geritten.....

Wenn ich sehe, wie schon kleine Kinder oben drauf sitzen und das Pferd durch rechts und links ziehen einrollen, dann die Hände stehen lassen und bis zum Ende der Püfung nicht mehr bewegen, weils Pferd sich sonst raushebt, krieg ich das Kotzen....

Autor:  LOTTE [ 29. Mai 2007, 01:32 ]
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Oh gott irish, solche leute gibts bei euch auch? wir haben auch so ne komische tante, die ihre böcke mit so krasser hand reitet...grusel...sowas kann man doch nicht auf die menschheit loslassen...die armen gäule...pfui....sie hat die hand echt direkt vor ihrem gesicht, überlange zügel und zieht dann so'n bisschen rum...als ich das zum ersten mal gesehen hab, hab ich gedacht ich muß sie vom pferd holen....sachen gibts!

Autor:  gog12 [ 29. Mai 2007, 16:45 ]
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Mein Hüh ist ein Indikator-Hü :-) Bei zuviel Hand, zuwenig Bein geht er Zügellahm. Bei nur Bein, kaum Hand neigt er zum eilig treten und gaarrr nicht biegen/stellen/durchlassen. Bei eingelegtem Gang lässt er sich wunderbar in die Hand treiben und man kann vorne bilderbuchmäßig abfangen. Doof nur in Prüfung, wenn alles spannend ist. Da bin ich leider noch nicht ganz da, wo ich hinwill :-)

Autor:  Kiks [ 30. Mai 2007, 17:17 ]
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lotte, die kenn ich doch auch ?!?

Autor:  LOTTE [ 30. Mai 2007, 17:18 ]
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keine Ahnung.... :-?

Autor:  Kiks [ 30. Mai 2007, 18:00 ]
Betreff des Beitrags: 

kleine exemer Stute, aus der wahllos Fohlen gezogen werden? das brauntier, ich ich beim Lehrgang geritten bin?

Autor:  LOTTE [ 30. Mai 2007, 18:06 ]
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Ach so...neeeee...die meine ich nicht! :alol:

Autor:  Kiks [ 30. Mai 2007, 18:16 ]
Betreff des Beitrags: 

dacht ich jetzt.... ich hab sie einmal aus der Entfernung reiten sehen, das hätte auch gepasst

Autor:  suppenhuhn [ 31. Mai 2007, 12:32 ]
Betreff des Beitrags: 

Also, ich muß ehrlich sagen, dass ich meine Stute auf dem Abreiteplatz meistens auch rund mache, aber nicht per Rollkur, sondern einfach etwas tiefer eingestellt, da sie dazu neigt, am Anfang etwas zu "starr oben dran" zu gehen! Ich mach sie anfangs beweglich im Genick, verändere sie ständig im Genick, bis sie im Hals/Rücken locker ist, dann ist die Aufrichtung kein Problem mehr!
Allerdings ist sie auch nicht zusammengezogen, dann wäre sie zügellahm, nein, sie ist schon reell geritten, aber halt am Anfang etwas steif im Genick!
Aber man ist schnell als Rollkur-Reiter verschrien, das Problem ist nämlich, dass auch nicht immer alle Zuschauer die Ahnung haben! :-D

Autor:  dabadu [ 1. Juni 2007, 08:08 ]
Betreff des Beitrags: 

danke suppenhuhn: Das wollte ich grade mal anmerken! Es ist ja prinzipiell noch nicht falsch ein Pferd mal mehr durchzustellen, tiefer einzustellen etc. Nur muss das eben mit gefühl erfolgen und angemessen sein und darf nicht der ersatz für treibende hilfen und einen korrekten sitz + körperspannung sein.

Meine stute wird auch mal eng. trotzdem darf man bei ihr die hand nicht einfach nur stehen lassen. Man muss anfangs immer wieder spielen. Gaaanz leicht. So, dass es ein außenstehender gar nicht sieht. Mal links bissi, dann rechts bissi, dann mal wieder bissi vor mit der hand, dann mal kurz durchhalten wenn sie eklich wird... das sind bruchteile vn sekunden und es passiert nur durch öffnen und schließen der Finger. Nur wenn sie da dann mal nicht kooperiert, wird auch mal die ganze hand eingedreht bis sie nachgibt. Das sind dann aber die ausnahmen. Nur eben deshalb finde ich kann man es noch nicht verurteilen wenn ein reitlehrer dem schüler sagt er soll das Pferd im Genick locker machen. Denn das an sich ist nicht falsch. Das was aber zu oft leidet ist eben die umsetzung. Wenn versucht wird über die hand andere körperteile auszugleichen!

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