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Buckelndes Jungpferd ... auf dem Sprung zum Problempferd?!
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Autor:  Lexi [ 28. Dezember 2007, 12:10 ]
Betreff des Beitrags:  Buckelndes Jungpferd ... auf dem Sprung zum Problempferd?!

Es hätte so schön sein können ...

Mein 4,5jähriger hat sich nach seiner schweren Krankheit und Kastration im Sommer wieder gut erholt. Er wird wieder gearbeitet, macht super mit, findet zur alten Form zurück und macht Spaß.

Er steht derzeit in einem Ausbildungsstall, hat eine großzügige Paddockbox und kommt tagsüber alleine auf einen Auslauf, wird ansonsten altersentsprechend und vielseitig gearbeitet.

Mit seiner Gesundheit kam auch das Temprament und die Power zurück ... und das hat er derzeit nicht unter Kontrolle. Sobald es an die Galopparbeit geht schießt er buckelnd los ... und zwar immer wieder, fast egal wie oft man ihn neu angaloppiert. Das Problem ist, das er dabei wirklich heftige und hohe Sprünge macht. Man kommt tatsächlich etwas in Not und kann entsprechend schlecht darauf bestrafend reagieren.
Dies macht er übrigens auch vom Boden aus (bei der Longenarbeit), nicht nur unterm Sattel.

Auch wenn ich ihn nach dem Arbeiten noch mal frei laufen lasse, sprintet er buckelnd durch die Halle. Ich kenne mein Pferd so gar nicht. Er steht von Fohlen an bei mir und die Buckeleinlagen der letzzten 4 Jahre kann man an einer Hand abzählen. Auchbeim Anreiten war er völlig problemlos was buckeln/durchgehen angeht. Das Problem kam erst jetzt nach Krankheit und Erholung zustande.

Völlig normal in dem Alter und bei dem Wetter? Liegt es an Bewegungsmangel (er stand sonst in der Herde u hatte immer viel Platz)? Könnte sich daraus ein wirkliches Problem entwickeln oder vergeht das mit der Zeit von selbst?

Autor:  Ago [ 28. Dezember 2007, 12:14 ]
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Grundsätzlich finde ich das bei einem 4 1/2 jährigen im Winter nicht dramatisch. Das kann einfach nur Lebensfreude sein.

Auf der anderen Seite buckeln Pferde auch, um Verspannungen abzubauen. Von daher würde ich - nur um sicher zu gehen - das Sattelzeug überprüfen, evtl. auch mal einen Sattler kommen lassen. Gerade, wenn Dein Pferd nach längerer Pause jetzt wieder regelmäßig gearbeitet wird, verändert sich die Rückenmuskulator sehr stark.

Die nächste Überlegung wäre, das eigene Reiten zu überdenken. Das ist in keiner Weise böse gemeint, aber vielleicht hält man das Pferd zu fest, verspannt es durch eigene Fehler ...

Autor:  Ago [ 28. Dezember 2007, 12:18 ]
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PS: Daß ein Pferd beim Anreiten brav ist und erst später den Larry macht, kommt oft vor. Beim Anreiten sind viele Jungtiere völlig überfordert, es fehlt ihnen die Kraft und das Gleichgewicht, um Blödsinn zu machen und sie sind froh, wenn sich unterm Sattel nicht umfallen.

Haben sie dann Kraft und Muskulatur entwickelt und fühlen sich sicherer, kommt dann teilweise der Stinkefinger durch! :wink:

Das vergeht in der Regel auch wieder.

Autor:  Phillis [ 28. Dezember 2007, 12:28 ]
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Meine hat das nach einer 3 monatigen Reitpause im Winter bevor sie 5 wurde auch gemacht... Richtig Rodeo... weiß heut gar nicht mehr, wie ich das durchgestanden habe :acool:

Konnte auch nicht wirklich bestrafend reagieren, weil ich ehrlich gesagt froh war, wenn es aufhörte :aoops: Das einzige, was ich gemacht habe, war drauf zu bleiben, nach vorne zu reiten und nach dem sie sich beruhiged hatte, locker aber bestimmt weitergeritten. Nach ca. 2 Monaten hat sich das gegeben und bis heute (3 Jahre später) hat sie das nie wieder gemacht! Sie buckelt gar nicht mehr- obwohl sie ne sehr temperamentvolle Maschine ist.

Beim Longieren und Laufenlassen hat sie dafür aber einen über bekommen, allerdings, weil ihr Bocken meist mit ausschlagen einherging, was ich in meiner Gegenwart nicht sehr schätze :twisted:

Autor:  Lexi [ 28. Dezember 2007, 12:34 ]
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Danke für die Tipps.

Verspannung kann evtl sein wegen der Kälte, ansonsten wurde er und Sattel von einem Ostheopaten untersucht, bevor er wieder angearbeitet wurde. Er ist auch beim sonstigen arbeiten vom Bewegungsablauf her entspannt und elastischt, das Chaos geht erst mit dem angaloppieren los.

Reiterfehler schließe ich auch aus, weil ich selbst derzeit nicht reite. Das Pferd ist in Beritt, der Bereiter macht seine Sache nach meinem Ermessen sehr gut. Das Pferd wird klassisch leschäääär (ich liebe das Wort :mrgreen: ) ausgebildet, also nix mit vorne halten, harter Hand usw.

Schwierige Sache, ich denke es ist einfach Übermut, Bewegungsdrang, Lebensfreude ... aber leider nicht mehr spaßig. Ich halte mich für eine sattelfeste Reiterin, hab auch eigentlich keine Angst, aber DA würde ich mich derzeit nicht drauf setzen! Die Sprünge sind heftig und unerwartet, das geborerne Hohe Schule Pferd :roll: Auch mit Kopf hoch holen usw kommen wir nicht weiter ... so kann ers nämlich auch. Er buckelt nicht bösartig um den Reiter los zu werden (den Trick kennt er NOCH nicht), ich fürchte aber das es irgendwann darauf hinaus läuft.

Autor:  Killerfauli [ 28. Dezember 2007, 12:38 ]
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vielleicht VOR dem reiten laufen lassen

Autor:  Phillis [ 28. Dezember 2007, 12:45 ]
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Ja, oder noch besser, vor dem Reiten Freispringen lassen, das hat bei meiner super gewirkt :-D Kann man aber leider nicht jeden Tag machen...

Weidegang mit Kumpels, damit sie spielen und raufen können, ,macht auch viel aus.
Die Möglichkeit hatte ich aber bei meiner damals auch nicht, was bei meiner sehr gut war: Gelände.

Hört sich erstmal halsbrecherisch an, aber da hat sie es fast ganz sein gelassen. Im Galopp bergauf, ließ sie es ganz sein. Außerdem hatte sie da genügend andere Dinge, mit denen sie sich beschäftigen musste (Rumgucken/ sicheren Weg finden) und man konnte dem Buckeln durch "vorwärts" den gar ausmachen und hatte trotzdem (lange Strecke aussuchen!) danach genügend Zeit, das Pferd einzufangen und noch "vernünftig" zu galoppieren. Im Gelände brauchen sie ihren Hals wieder mehr zum ausbalancieren außerdem können sie sich da mal richtig auslaufen und bekommen Abwechslung.

Autor:  Lexi [ 28. Dezember 2007, 12:53 ]
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@ Phillis

Unsere Beiträge haben sich überschnitten. Das hört sich ähnlich an wie bei uns und macht mir etwas Hoffnung das die Phase vorüber geht :aoops:
Bestrafen könnte man ihn tatsächlich nur vom Boden aus, wenn eine 2. Person anwesend ist ... weil wenn er los schießt hänge ich echt in den Seilen und bin damit beschäftigt nicht los zu lassen, nicht hinzufallen, mich nicht in der Longe zu verhäddern ...

Ich longiere derzeit nur bzw mache Handarbeit ... draufsetzen werde ich mich da auch dann nicht, wenn ich gesundheitlich wieder darf :mrgreen:

Autor:  Lexi [ 28. Dezember 2007, 12:58 ]
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Ach ja, der Bereiter geht auch zur Abwechslung ins Gelände, da ist er meißtens brav bzw wesentlich besser/ruhiger zu galoppieren.
Laufen lassen vor dem Reiten ... hmmm, da bin ich vorsichtig wegen Aufwärmen/Verletzungsgefahr. Wird aber wohl auch nicht viel nutzen, da er auch am Ende der Reiteinheiten diese Spielchen noch treibt (vorgestern beim Trockenreiten am langen Zügel :roll: )

Weidegang und Herde fehlt ihm sicher, kann ich ihm dort leider nicht bieten, da er nur über die Wintermonate in diesem Stall steht und die Herde nicht durcheinander kommen sollen. Er ist in der Gruppe leider sehr dominant und noch immer hengstig :asad: , somit muß er warten bis er wieder bei mir zu Hause in SEINEr Herde ist.

Autor:  Granit [ 28. Dezember 2007, 15:16 ]
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Ich glaube das fehlende Bewegung und vermehrte Fütterung in Zusammenhang mit dem kalten Wetter die Ursache für das Verhalten ist.

Also muß mehr Bewegung her!

Andererseits muß dem auch klar gemacht werden, dass Buckeln unterm Reiter nicht erwünscht ist und das ist bis zu einem gewissen Grad auch Erziehungssache.

Autor:  Lexi [ 28. Dezember 2007, 15:40 ]
Betreff des Beitrags: 

Das das Erziehungssache ist, ist klar. Aber WIE reagieren wenn man echt in Sattelnot ist?

Soviel Kraftfutter bekommt er gar nicht ... deshalb sagte ich ja in einem anderen Thema: Wenn der soviel Kraftfutter bekäme wie deiner, wäre das mein Ende *g*
Bewegungsmangel ist das Problem das ich wohl angehen muß ... weiß nur nicht wie :roll:

Autor:  cora78 [ 28. Dezember 2007, 15:52 ]
Betreff des Beitrags: 

Also Granit, ich möchte mal gerne jemand sehen, der nicht mit Vornamen „Kamikaze“ oder „Irre“ heißt, der bei so eine buckelnden Wildsau noch den Knüppel auspackt. Kenne das leider von meiner Stute, die hat das mit mir ständig im Gelände gemacht. Richtig wäre gewesen mal das Stöckchen auszupacken, aber das hätte ich mit Sicherheit nicht mehr gesessen. Ich habe dann die Variante von Phillis versucht. Heute ist sie schon fast brav.

Autor:  Lexi [ 28. Dezember 2007, 16:31 ]
Betreff des Beitrags: 

Schön das es noch mehr mit "gesunder Vorsicht" gibt ... ich dachte schon mit voranschreitendem "Alter" werde ich immer ängstlicher bzw übervorsichtig *g*

Autor:  Singvogel [ 28. Dezember 2007, 18:26 ]
Betreff des Beitrags: 

Wie schätzt denn der Bereiter das Ganze ein? Und wie geht er damit um? Und habe ich das richtig verstanden, dass er aus dem Schritt am langen Zügel ebenfalls losgebuckelt ist?

Autor:  Granit [ 28. Dezember 2007, 19:31 ]
Betreff des Beitrags: 

Also ich versuche in solchen Situationen das Gleichgewicht des Pferdes zu stören, egal wie.
@cora: mal den Knüppel auspacken kann, muß aber nicht unbedingt helfen. Meist eher nicht!

@Lexi: Also die Kraftfuttermenge bezog sich auf ein erwachsenes Pferd in einer Hochleistungsphase :wink: Mein Kleiner 3j. bekommt ca 1/3 von dem bei regelmäßiger Bewegung. Jeden Tag 1Std Führanlage und dann 2-3 mal longieren und jetzt wieder Freispringen.

Ich sehe dein Problem auch eher in zu wenig Bewegung, das must du jetzt in den Griff bekommen :-D

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