Bin da bei Asina und Schnucki. Von Dressurerfolgen im FN Sport kann man quasi gar nicht auf die Fähgikeiten in Bodenarbeit ableiten. Meine Erfahrung zeigt, leider sehe ich auch bei vielen Platzierten in M und S Dressuren / Springen aufm Hängerplatz Pferde, die extrem schlecht zu händeln sind vom Boden aus. Da wird offenbar im Alltag nicht immer viel Wert auf den Umgang vom Boden aus gelegt.
Und hier geht es was ich so lese nicht in erster Linie um klassische Handarbeit, bei der ich einem Pferd Lektionen der höheren Schule näher bringen möchte sondern um Gymnastizierung für Pferd und Reiter vom Boden aus und im Sattel. Zielgruppe klingt für mich eher nach typischem ambitionierten Freizeitreiter oder Turnierreiter der abwechslungsreich arbeiten will - gleich welcher Reitweise. Da jetzt auf Turniererfolgen und FN Trainerscheinen rumzureiten find ich etwas quer.
Zur Ausgangsfrage: Ja auch ich zahle für jeden selbst ernannten Hans und Franz keine 100 Euro für 30 min Unterricht und 1 h Gruppentheorie. Ob solch ein Preis gerechtfertigt ist, ist bei mir ein Mix aus erworbenen Qualifikationen (inkl. Nachweis), Erfahrung und wie gut kann sich der Trainer auf mich und meine Bedürfnisse einstellen und wie gut kann er vermitteln. Ein top Reiter, der es aber im Unterricht nicht rüberbringt bringt mir genauso wenig wie Jemand der bei Pat Parelli persönlich in Ausbildung war, aber leider kein Gefühl fürs jeweilige Pferd und das richtige Timing im Training hat.
Ich bin auch der Meinung irgendeine Art der nachweisbaren Qualifikation sollte ein Trainer haben. Aber selbst ein Trainer C darf seinen Unterricht eigentlich nicht unter 25 Euro für 30-40 min anbieten, wenn er noch was dran verdienen will. Erst recht wenn er noch Extraanfahrt für einen einzigen Schüler hat. Wenn Anlagennutzung inkludiert ist und ich wirklich was davon hab, zahl ich für einen Tag Lehrgang mit 1 Einheit selber einzeln am / aufm Pferd Unterricht gern 100 Euro. Das kann dann Wahlweise der Pferdewirtschaftsmeister sein, der Gnadenlos guten Dressurunterricht gibt, aber auch ein Workshop für Extreme Trail, Doppellonge, biomotorische Schulung im Reiten etc
Und so ist es doch mit Lehrgängen auch. Im beruflichen Umfeld ist es Usus, dass auch ein 0815 Speaker/ Coach/ Trainer seine 800-900 Euro am Tag nehmen muss um über die Runden zu kommen. Wenn er was kann und das weiß, geht´s bei deutlich mehr los. Und Reise- und Hotelkosten sowie Seminarraum kommen da meist noch von top.
Wie viel das Gesamtpaket dann für den einzelnen Teilnehmer kostet kommt eben drauf an, wie viele Teilnehmer und was das drumrum kostet. Ein 5h Gesundheitsseminar von der Krankenkasse mit bissl Ernährungstheorie, Sporttheorie, Nordic Walking und Rückenübungen kostet bei 15 Teilnehmern auch schon schnell 50 Euro aufwärts pro Teilnehmer. Und da is nix mit Einzelunterricht.
Bluee, ich kann nix zu Deiner Quali und Deinem Unterricht sagen, aber bei der Frage, ob man an die 100 Euro pro Teilnehmer nehmen kann und darf: Je nach Teilnehmerzahl und sonstigen Voraussetzungen muss man das sogar, wenn es nicht in Liebhaberei ausarten soll. Mach doch mal ne Kalkulation auf. Als Selbstständiger, der noch Krankenversicherung, Rente, Rücklagen etc von seinen Einnahmen zahlen muss, sollte man denke nicht unter 50 EUR Brutto Stundensatz gehen, sonst verdient man nix mehr dran. Du bist mit allem drum und dran vermutlich schon mal 10 h außer Haus = 500 Euro. Dazu kommt ggf. Anlagennutzung, die Du oder die Teilnehmer on Top zahlen müsst. Je nach SB sind das ganz schnell nochmal 100-250 Euro für nen Tag, wenn man die Halle dafür sperren soll. (Wenn der SB nett ist zahlen Einsteller nix und externe 10-15 Euro pro Tag, da sollte man sich aber nicht drauf verlassen). Dann noch Anfahrtskosten, Spesen etc. Da bist Du dann ruck zuck bei kalkulierten 750 Euro für einen Tag, die Du einnehmen muss, damit Du auf Dauer kein Minus machst. Je nachdem wieviel Teilnehmer Du in so einem Tag unterbekommst kannst Du das Paket ggf. für 65 Euro anbieten, wahrscheinlicher ist aber tatsächlich 80-100 Euro.
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