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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. November 2019, 18:15 
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Kurz zu mir: ich reite seit über 30 Jahren, bin labge im Turniersport unterwegs gewesenund nicht ganz unfähig, was das Thema Ausbildung bei Pferden betrifft. Seit vielen Jahren habe ich ein Problem mit Steigern, sonst hält sich meine Angst aber in Grenzen.

Zum Problem: im April habe ich mir ein junges Pferd (4) gekauft. Bis dato lieb und brav, hatte sie Schwierigkeiten bei uns anzukommen. Am 2.4 abgeholt, habe ich mir zuhause beim reiten gleich 13 Tage später bei einem Abflug das Steißbein gebrochen.Im Sommer folgte dann Abflug Nummer 2, der mir zum Glück nur ein fieses Hämatom bescherte (hielt ca 15 Wochen). Ausbildungstechnisch macht sie gute Fortschritte, doch seit drei Wochen ist der Wurm drin. Angefangen hat es Montags mit mehrmaligem unkontrolliertem Losschießen, die Reiteinheit war dementsprechend. Mittwochs tat sie dies dann, auf dem sehr voll gestellten Platz, womich fast das wieder abgeflogen bin. Seitdem bin ich angespannt und sie ebenfalls. Sie hört die Grashalme husten und ist lustig drauf. Es gibt Tage da ist sie artig, es gibt Tage wie heute, da will sie Blödsinn machen, es geht aber noch. Dennoch bin ich unentspannt und frage mal seit je her, ob ich das kann, dieses Pferd zu reiten. Derzeit steige ich fast jedesmal ab und denke, das ich es nicht kann, heute wieder.

Wir haben im Stall ein Paar ungünstige Konstelationen, sodass ich nicht ungestört reiten kann, Probleme bei Terminfindungen, wer wann unterricht reitet, oder beim Auf- und Abbau von Hindernissen. Kurzum: ich überlege seit einiger Zeit, sie zu verkaufen. Sie ist ein tolles Pferd und ich habe viel Spaß mit ihr gehabt, aber langsam das Gefühl, dass sie mir über den Kopf wächst.

Umstellen kommt kaum in Frage, da hier Haltungsbedingt wenig Gutes am Start ist und ich ja noch die alte Dame versorgen muss. Unterricht nehme ich immer, wenn ich reite.

Habt ihr Tipps für mich? Beritt wird ebenfalls wohl eher schwierig werden.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. November 2019, 18:51 
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Mein Pony ist ja auch von der umweltorientierten Sorte incl. losschießen und Haken schlagen. Nach meinem Abflug vor 2,5 Jahren mit dreifachem Schulterbruch (mit Gelenkbeteiligung) plus 2 Rippenbrüchen ging es mir ähnlich. Hätte ich die Angst nicht in den Griff bekommen, hätte ich definitiv verkauft. Ich hab, nachdem ich wieder reiten durfte (ausgefallen inclusive. Krankschreibung von Anfang März bis Ende August), immer erst mehr oder weniger lange longiert, hab dabei geguckt wie das Pony drauf ist und bin erst aufgestiegen, wenn ich ein gutes Gefühl hatte. Das war tageweise unterschiedlich. Es gab auch ein paar wenige Tage an denen ich gar nicht aufgestiegen bin. Saß ich erst mal drauf war die Angst weg, obwohl sie auch dann noch mal hier und da weggesprungen ist. Das Longieren habe ich bis Frühjahr 2018 gemacht- ich brauchte das für meinen Kopf. Seitdem kann ich wieder direkt aufsteigen- allerdings gibt es immer noch ein paar wenige Tage im Jahr, an denen ich sie zuerst an die Longe hänge.
Hätte ich die Angst nicht in den Griff bekommen, wäre sie weggegangen und ich hätte den Reitsport wohl an den Nagel gehängt

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Zuletzt geändert von Yoko am 3. Dezember 2019, 16:28, insgesamt 2-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. November 2019, 19:33 
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Das ablongieren ist eine gute Idee.
Beritt fände ich zumindest über den winter sinnvoll.
Das ist jetzt ja kein Problem pferd, aber eines, was wohl wach ist und gerade seinen Übermut nicht im Griff hat und so das dann für sich löst.
Das du jetzt mit Kindern und etwas älter Angst bekommst, finde ich normal und verständlich. Geht uns doch fast allen so, oder?
Nur sollte man dann abgeben und seine Grenzen kennen. Also beritt und dann wenn pferd funktioniert, mit bereiter die Angst in den Griff bekommen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. November 2019, 21:55 
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Danke Yoko, ich sollte sie tatsächlich ablongieren und dann aufsteigen.

Bei mir ist ein derartiger Abflug mit schwerwiegenden Verletzungen Mist, ich bin selbstständig... das wird auch das größte Kopfproblem sein.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. November 2019, 01:40 
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Das verstehe ich absolut!
Da ist der Kopf ganz wo anders, und deswegen in Beritt geben.
Da ist nichts schlimmes dran. Besser als verkaufen, weil die Stute böse oder besonders schwierig ist.
So habt ihr beide nochmal eine Chance.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. November 2019, 06:46 
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ich würde bei so einem Pferd auch ablongieren.

So lange galoppieren lassen, bis sie nicht mehr will, und dann nochmal 5-10 Minuten länger. Dafür dann halt nicht so lange arbeiten. Hatte das selbe Problem, nur dass meine teilweise schon beim Aufsteigen losgebockt hat.
Mein Trainer hat mir dann das empfohlen.
Wenn ich dann gemerkt habe, dass sie sich unter dem Sattel wieder anspannt. Wieder abgestiegen und weiter longiert. So hatten wir das relativ schnell im Griff. :wallbash:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. November 2019, 10:55 
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Ich würde auch zum ablongieren raten oder freilaufen lassen vorher zum austoben!
Junge Pferde haben immer so seltsame Phasen (wie bei Kindern : alles nur eine Phase :mrgreen: ) und werden dann seltsam!
Meine ist damals zwischen 4 und 6 auch so gewesen, plötzliches Losschießen, Hakenschlagen und dann wieder 3 Wochen Lämmchen :keineahnung:

Wenn du guten Unterricht hast, frag doch mal deine RL ob sie nicht 1-2 x pro Woche reiten kann. Sie kennt ja dein Pferd und dich und kann dir da ja vielleicht noch besser weiterhelfen als jemand externes.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. November 2019, 11:18 
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Ablongieren kann helfen, aber wenn man Angst hat, ist das auch manchmal das Problem.
Mein Pferd (inzwischen 18) war als er jung war auch schwierig, super guckig und zuckig und ist eben auch oft weggesprungen und dann durch gestartet und ich bin dabei auch öfter runter gefallen und hatte dann auch Angst.
Bei dem hat Ablongieren leider gar nicht geholfen. Es wurde erst besser als ich damit "besser umgehen" konnte. Also als ich versucht hab gelassener zu bleiben und nicht bei jedem gucken auch zusammen zu zucken, dann ist er oft zwar trotzdem los gesprungen, aber hat dann wenigstens nicht dabei gebockt weil ich so geklemmt habe.
Ich fand das super schwer und war auch oft kurz davor aufzugeben. Ich glaube letztlich hat damals einfach Sicherheit vom Reiter an das Pferd gefehlt.
Ich würde daher vielleicht auch den Weg gehen und deine RL eine Zeitlang regelmäßig reiten lassen, damit dein Pferd lernt sich "zu entspannen".


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. November 2019, 15:05 
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hattest Du nicht aus Deiner Stute Nachwuchs gezogen? ich erinnere mich gerade an ein Bild von Dir mit Beiden (Handpferd?) kann das sein?
Ablongieren hilft ja nur bei "Energieüberschuss" - sonst ist das in meinen Augen kontraproduktiv. Ich habe ja eher das "Gegenteil" dazu - sehr "ökonomisch" - darüber hat übrigens Christoph Hess beim Lehrgang letzte Woche herzhaft gelacht.
Ich bin in solchen Fällen (wenn man merkt man wird selbst unsicher - überträgt das aufs Pferd..) auch immer für prof. Hilfe.. das macht es einfacher und wenn das "Gefühl der Sicherheit" dann wiede r kommt / da ist.. lachst Du wahrscheinlich bald drüber

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Hinfallen ist keine Schande - nur liegen bleiben!

grundsätzlich gilt: "Jeder blamiert sich selbst, so gut er kann"!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. November 2019, 16:28 
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"Einfach nur doof" und Angst schließen sich aus. Wenn du Angst hast, ist das einfach so. Punkt. Und Angst ist ein schlechter Begleiter.

Wenn du dir Beritt vorstellen und leisten kannst und jemanden kennst, dem du das überantworten würdest, halte ich das für die bessere Lösung. Jungpferdgespinne hört normalerweise auch wieder auf.

Ansonsten horch in dich rein, wie sich der Gedanke an einen Verkauf anfühlt.

@Gigo sind zwar beides Füchse, aber mW nicht Mutter und Tochter.

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Heimat ist, wo ich sterben will...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. November 2019, 17:22 
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Ich weiß nicht recht, wegen dem Verkauf.

Die Stute ist eigentlich nicht wirklich zuckig, quatschig, blöd. Die ist eigentlich eher brav :wallbash: das Problem besteht in meinem Kopf, steht ja oben. Wenn sie nicht so kreuzbrav beim mehrmaligen ausprobieren gwesen wäre, hätte ich sie nicht gekauft. Sie ist übrigens nicht aus meiner Stute [smilie=timidi1.gif]

Beritt wird wahrscheinlich schwierig. Es gibt mehrere blöde Komponenten, ein voller Reitplatz, keine Möglichkeit, alleine zu reiten, und wenn man einen Partner benötigt, ist keiner da (zum ausreiten zb).

Da kommt sovieles zusammen, weshalb man dann an Verkauf denkt. Wenn man dann noch absteigt mit blödem Gefühl nix gebacken zu bekommen, wirds ja nicht besser. Zu meiner Beruhigung werde ich sie Samstag ablongieren. An der Hand geht vieles an Vertrauen auch, zb fliegende Plane über Sie.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. November 2019, 18:09 
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Also das deine RL nicht einfach 2 mal die Woche reiten kann und 1 mal Du im Unterricht?
Die wird doch auch mit mehreren Pferden in der Halle klar kommen. Und dann geht es einfach mal 8 Wochen nicht ins Gelände bis dein Kopf ok ist und Stute läuft.

Einen Tod muss man sterben. Entweder Gang rein und reiten lassen oder weiter mit Bedenken reiten.
Aber deswegen denke ich doch nicht an verkaufen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. November 2019, 19:27 
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Wohnort: Hedwig Holzbein
Mit meiner RL haben wird es damals so gemacht, daß sie zuerst mein Pferd geritten hat und ich dann noch Unterricht bekommen hatte.
Leider wohnt sie nicht mehr hier in erreichbarer Nähe.

Wichtig wäre mir aber, daß ich einen Bereiter/RL habe, der mein Pferd genau so reitet, wie ich es hätte. Und wenn es unterschiedliche Ansichten gibt, man darüber sachlich sprechen kann.

Es kann ja auch mal helfen, sein Pferd für eine gewisse Zeit umzustellne, damit Beritt und Unterricht möglich sind. Zur Not muß man eben mal für 4 - 8 Wochen Abstriche an der Haltung machen (Paddockbox, Weidegang)

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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. November 2019, 21:55 
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Wohnort: Hamburg
maharani hat geschrieben:

Wichtig wäre mir aber, daß ich einen Bereiter/RL habe, der mein Pferd genau so reitet, wie ich es hätte. Und wenn es unterschiedliche Ansichten gibt, man darüber sachlich sprechen kann.

Es kann ja auch mal helfen, sein Pferd für eine gewisse Zeit umzustellne, damit Beritt und Unterricht möglich sind. Zur Not muß man eben mal für 4 - 8 Wochen Abstriche an der Haltung machen (Paddockbox, Weidegang)


Ersteres ist ja mit ein Knackpunkt. Da bin ich mir unsicher (und sehr eigen). Ich denke, wenn ich sie umstelle für Beritt etc wird es bestimmt 6 Wochen dauern, bis sie sich da eingefunden hat. Bei uns war es wirklich lange Zeit schwierig anzukommen, da wird erstmal nix mit entspanntes reiten :keineahnung:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. November 2019, 22:11 
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Registriert: 7. Mai 2007, 12:41
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Aber du fährst doch zum Unterricht?
Kannst du sie nicht dann zum beritt fahren?
Ist ja vielleicht für 10 mal. Dann könnte ja schon der Knoten geplatzt sein. Du kannst ja gut reiten. Derzeit ist es nur eine schlechte Phase.

Und ggfs. Dann über Winterpause nach denken. Die ist ja noch jung. Würde den Druck raus nehmen. Also im Guten pausieren.

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