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 Betreff des Beitrags: Re: Thiedemannzügel für Anfänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juli 2019, 16:44 
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Singvogel hat geschrieben:
Das hat sehr viel miteinander zu tun. Denn wenn Pferde an der Longe am Kappzaum eine für sie biomechanisch günstige Art sich zu bewegen lernen, dann brauchen sie auch mit dem Anfänger auf dem Rücken keine Hilfszügel.

Ich stimme baura vollumfänglich zu, was die Anweisungen zum Longieren am Kappzaum betrifft. Relativ gut erklärt wird dies in der neuen Buchreihe zum akademischen Reiten bei Rüschlikon.

maharani hat geschrieben:
Bild


Hier sieht man, dass das Pferd auch gelernt hat, sich dem Druck der Ausbilder durch ein "Ausweichen" im Übergang HWS/BWS zu entziehen. Das ist fatal, denn daraus entstehen feinste Verspannungen und Blockierungen, die wiederum einen Rattenschwanz an weiteren Problemen (vor allem für die Vorhand) nach sich ziehen können.


Das Pferd hat gar nicht gelernt sich den Druck der Ausbinder zu entziehen, weil es noch gar nicht gelernt hatte, daß es überhaupt Kontakt zu den Ausbindern aufnehmen kann. Der war das erste Mal auf der Weide longiert worden und kannte das gar nicht, weil er ohnehin nicht longiert wurde. Auch war er erst kurz angeritten gewesen, um dann wachstumsbedingt wieder monatelang pausieren zu müssen.

Die Ausbinder wurden bewußt so lang gelassen, daß das Pferd erst einmal seinen kurzen (anatomisch bedingt) Hals lang machen konnte. Der sollte selber erst einmal den Kontakt suchen.

Und wie man sehen kann, suchte er noch gar keinen Kontakt zum Gebiß.Trotzdem versuchte er seinen Hals soweit er es körperlich hin bekam fallen zu lassen. Im Freilaufen (kleine Halle) lief er immer wie auf dem 2. Bild.


Reiten ging ja nicht, weil er massiv hinten überbaut war, dazu eine schwache Lendenpartie hat, die es ihm unmöglich gemacht hätte, einen Reiter zu tragen, außerdem ganz unmodern einen Axthieb.

Es ist schon spannend, anhand von Bildern Rückschlüsse zu führen, die gar nicht möglich sind, weil man die Hintergründe gar nicht kennt.


baura: die Longe hing durch, weil ich nicht das Talent habe gleichzeitig zu fotografieren und dabei Peitsche und Longe zusammen so in der Han dzu halten, daß das Pferd dann nicht rein kommt.

Longieren tue ich fast ausschließlich am Kappzaum mit Gebiß, weil ich u.a. keine Longe im Trensenring haben möchte. (gibt noch mehr Gründe :wink: )

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 Betreff des Beitrags: Re: Thiedemannzügel für Anfänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juli 2019, 17:00 
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Beiträge: 6810
maharani hat geschrieben:
Das Pferd hat gar nicht gelernt sich den Druck der Ausbinder zu entziehen, weil es noch gar nicht gelernt hatte, daß es überhaupt Kontakt zu den Ausbindern aufnehmen kann.

Der Ausbinder ist da. Er ist eine Begrenzung. Das Pferd hält auf diesem Bild den Kopf hin und versucht Kontakt zu vermeiden. Es taucht dabei im Übergang HWS/BWS ab. Das ist eine Momentaufnahme. Aber das Pferd löst das Problem in diesem Moment so. Das ist ganz eindeutig zu erkennen. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ein Pferd ausgebunden wird und nicht merkt, dass bei jeder Bewegung die es macht, Druck auf die Trense kommen kann. Kontakt zu den Ausbindern aktiv aufzunehmen (sich also entweder davon abzustoßen oder reinzuhängen) ist also gar nicht nötig, damit ein Pferd erfährt, dass es durch Ausbinder begrenzt wird und dass dadurch Druck auf Zunge und Laden kommen kann.


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 Betreff des Beitrags: Re: Thiedemannzügel für Anfänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Juli 2019, 17:56 
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Maharani, wenn er doch von sich aus (im Freilauf) immer so läuft wie auf dem zweiten Bild und du das, was er dabei zeigt, gut/richtig/korrekt findest, was hat dich dann dazu veranlasst, beim ersten longieren (wenn ich das richtig verstanden habe) Ausbinder einzuschnallen.

Ich würde gerne verstehen, was die Idee dahinter ist. Was war die Erwartung oder Zielsetzung.

Ich meine es in deiner jetzigen Antwort gelesen zu haben, bin mir aber nicht ganz sicher.

Grundsätzlich kannst du dich aber nicht beschweren, dass hier Momentaufnahmen beurteilt werden, wenn du sie genau zu diesem Zweck einstellst. Irgend etwas wolltest du uns damit ja zeigen. Dass jetzt andere Leute dort etwas anderes sehen als du, ist ja erstmal nicht verwunderlich oder?

@ Singvogel: du hast doch immer tolle Skizzen und Beispiele parat. Gibt es nicht iwo ein Bild, das den Bewegungsradius eines unausgebundenen Pferdes entlang der Ideallinie zeigt?
Wenn man sich dann den Radius eines Dreieckers oder Lauffers daneben legt, müsste das Problem doch ersichtlich werden?

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 Betreff des Beitrags: Re: Thiedemannzügel für Anfänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juli 2019, 11:25 
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jo, stimmt, wenn man Fotos macht, ist das manchmal schwierig mit der Longe. Sorry.

Es bleibt jedoch die Frage, warum ein Kappzaum drauf ist, wenn er nicht angefasst wird zu dem Zweck zu dem er da ist, weil ja die Hilfszügel drin sind. Wie erwähnt ist die Funktion des Kappzaums damit mehr oder weniger ausgeschaltet.

Wenn man die Longe nicht ins Gebiss hängen will, kann man dem Pferd ja jede Menge Leder ersparen, und die Longe auch ins Halfter hängen.

Welche Gründe haben Dich noch bewogen, den Kappzaum drauf zu machen, Du schreibst ja, es gibt mehrere.

Zitat:
Die Ausbinder wurden bewußt so lang gelassen, daß das Pferd erst einmal seinen kurzen (anatomisch bedingt) Hals lang machen konnte. Der sollte selber erst einmal den Kontakt suchen.
Und wie man sehen kann, suchte er noch gar keinen Kontakt zum Gebiß.Trotzdem versuchte er seinen Hals soweit er es körperlich hin bekam fallen zu lassen. Im Freilaufen (kleine Halle) lief er immer wie auf dem 2. Bild.
Reiten ging ja nicht, weil er massiv hinten überbaut war, dazu eine schwache Lendenpartie hat, die es ihm unmöglich gemacht hätte, einen Reiter zu tragen, außerdem ganz unmodern einen Axthieb.

Diese Problematik wäre z.B. eine sehr schöne Sache Unterstützung durch Handarbeit, Balance vor Bewegung, stückchenweise vom Rumpf holen, Balance in Richtung Körpermitte verschieben, da dann Dehnung in die Biegung dazunehmen, damit sich das Pferd aus dem Widerrist raus ausdehnt, im Rahmen dessen was die Balance hält.

Ich finde das Pferd übrigens nicht "massiv" überbaut.

Aus den von der aufgelisteten Dingen würde ich tatsächlich den Ausbinder sogar als kontraproduktiv empfinden, weil dieser die Vorlastigkeit begünstigen wird, und eine Längung der Halsung ist meiner Meinung nach mit einem Ausbinder ohnehin nicht zu erreichen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Thiedemannzügel für Anfänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juli 2019, 21:41 
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Das ist so ein Ding, da werden wir uns nie einig.
Ich arbeite frei am Kappzaum und auch aufgebunden. Auch doppellonge. Alles hat seinen Sinn. Und bitte immer über den Tellerrand schauen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Thiedemannzügel für Anfänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juli 2019, 22:41 
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Solange man den Sinn schlüssig erklären kann ist ja alles gut :wink: . In welchen Situationen/ fürs Erreichen von welchem Ziel macht welcher Ausbinder also Sinn? Und auf welche Weise?
Der Tellerrand ist hier ja nicht sehr hoch, bisher haben wir uns in diese Diskussion ja eigentlich alle auf dem gleichen Teller und nicht in irgendwelchen exotischen Sphären bewegt. Es ging ja um die ganz normale Dressurausbildung (erst Reiter, dann Pferd) und jetzt eben auch um die Longenarbeit.


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 Betreff des Beitrags: Re: Thiedemannzügel für Anfänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juli 2019, 23:20 
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Das mache ich morgen, haste Recht. Nun muss ich schlafen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Thiedemannzügel für Anfänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juli 2019, 20:08 
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dabadu hat geschrieben:
Diva, ich verstehe Deine Argumentation im Bezug auf den Sprung ehrlich gesagt nicht so ganz. Besonders wenn ich über Semi-Anfänger spreche, bei denen das ein Hüpfer von max 80 cm ist. Überm Sprung geht die Hand vor und basta. Ich versuch in der Flugkurve doch nicht irgendwas mit der Hand zu machen, ergo steht der Zügel nicht an und der Tiedemann hätte keine Wirkung :-?


Ich hatte hier ein Bild versprochen: Bild
Hier sieht man meines Erachtens ganz gut wie fatal ein Thiedemannzügel beim Springen wäre und das ist nur eine (bzw. 3) Stange am Boden. Das Pferd hat mich überrascht und hat einen Galoppsprung weniger gemacht als ich erwartet hatte und wie man unschwer sehen kann, ist er nicht glücklich. Aber so wirkte wenigstens nur die einfache Kraft aufs Gebiss.


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 Betreff des Beitrags: Re: Thiedemannzügel für Anfänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. Juli 2019, 12:01 
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das gilt - meiner Meinung nach - für alle Hilfszügel beim Springen, man kann mit der Hand drin hängen bleiben - wer springt shcon so gut, dass er IMMER mit der Hand im Sprungablauf ist?

Martingal halte ich ebenfalls für grenzewertig, wenn ich ein Pferd habe, das ständig pullt, dann muss ich einen Ausbildungsschritt zurück gehen, und nicht die Symptome behandeln.
Ganz schlim find ich Schlaufzügel beim springen, wie sie in unserem Ortsverein völlig unverblümt auffem Außenplatz eingesetzt werden, um die Pferde auch ja massivst zu kontrollieren.


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 Betreff des Beitrags: Re: Thiedemannzügel für Anfänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. Juli 2019, 12:07 
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Wohnort: GAP
baura hat geschrieben:
das gilt - meiner Meinung nach - für alle Hilfszügel beim Springen,


Ich bin da bei Dir. Gerade im Amateurbereich gilt es m.E. ein Pferd beim Springen so wenig zu stören wie möglich und daraus ergibt sich automatisch ein weiches Gebiss und kein Hilfszügel - außer vielleicht ein Steigbügelriemen um den Hals für den Reiter.


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