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Elastizität am Sprung
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Autor:  Pegasus [ 14. Juni 2019, 09:21 ]
Betreff des Beitrags:  Elastizität am Sprung

Ich suche Übungen, um das Sitzen in der Bewegung und das Nachgeben am Sprung zu fördern.

Hintergrund: Bei meinen Springschülern sind mittlerweile zwei ältere Damen dabei, die in der Dressur hoch dekoriert sind und jetzt nebenher ein bißchen springen wollen und auch auf E-Niveau auf dem Turnier starten. Das Problem: Sie sitzen auf dem Pferd als hätten sie einen Stock gefressen und kommen am Sprung immer wieder hinter die Bewegung bzw verpassen den Moment zum Nachgeben/loslassen.

Wenn man sie Reihen springen läßt, geht es sehr gut. Tadeloser Sitz über dem Sprung. Aber sobald sie lenken müssen wird es schlechter und wenn dann der Sprung mal etwas unpassend ist, ist es aus.

Den lässigen Springreitersitz mit eingerolltem Becken und hängenden Schultern werden sie nie lernen, aber etwas lockerer müßte man sie doch kriegen können (Wenn sie vorher Dressurturnier oder Lehrgang hatten, ist es besonders schlimm...). Ideen für Übungen; "Hände küssen sich" machen wir schon, noch was?

Gruß,
Pegasus

Autor:  zuzi [ 14. Juni 2019, 09:49 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Elastizität am Sprung

Ich finde eine Vorlegstange hilfreich für (fast) alles beim Springen. Reiter und Pferd kommen so immer passend am Sprung an und der Reiter kann sich voll und ganz auf seine Probleme (in diesem Fall das Mitgehen über dem Sprung) konzentrieren. Mit der Zeit sollte sich so auch das Gefühl entwickeln wann der Absprung startet, auch wenn man mal unpassend kommt.

Autor:  baura [ 14. Juni 2019, 11:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Elastizität am Sprung

Für Erwachsene Springeinsteiger ist springen im Chironstil extrem hilfreich. Bügel 5 Loch kürzer, Sicherheitssitz, Halsring, los gehts.

Autor:  Bajana [ 14. Juni 2019, 12:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Elastizität am Sprung

Würde auf jeden Fall auch bei Bügel kürzer ansetzen, das hilft beim springen fast immer.

Autor:  My_Velvet [ 14. Juni 2019, 19:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Elastizität am Sprung

Ich würde sie im Hunter -Stil reiten lassen. Sprich schön leichter bzw EntlastungsSitz zwischen den Sprüngen und dann drei bis fünf GaloppSprünge vor dem Sprung schon langsam Hand am Hals nach vorn gleiten lassen, schon leicht den Oberkörper klappen lassen und dann am bzw überm Sprung ruhig mal übertrieben den springsitz zeigen.

Vorrausgesetzt die Pferde sind 'brav ' und stürmen nicht zum Sprung. Wobei stürmenden Pferden diese Art auch helfen kann :mrgreen:

Grüße Claudi

Autor:  Singvogel [ 15. Juni 2019, 08:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Elastizität am Sprung

Pegasus hat geschrieben:
Wenn man sie Reihen springen läßt, geht es sehr gut. Tadeloser Sitz über dem Sprung.


Dann würde ich hier noch einen Schritt weitergehen (für den Kopf quasi): Freisprunggasse, Zügel über den Hals verknoten, durch die Reihe, Hände immer schön den Hals begleiten überm Sprung (evtl. mit Gerte quer in den Händen)

Pegasus hat geschrieben:
Aber sobald sie lenken müssen wird es schlechter und wenn dann der Sprung mal etwas unpassend ist, ist es aus.

Und hierfür würde ich sie viele Stangen/tiefgestellte Cavaletti am Boden (mit kurzen Bügel) in variierendem Entlastungssitz (also mal aufrechter mit mehr "Kontakt" zu Sattel, mal stärker entlastend) reiten lassen. Auch als Parcours.

Und dann beides zusammenbringen. Im Grunde ist das FN-Chiron. So hab ich's damals gelernt. :angellie:

Autor:  Pegasus [ 17. Juni 2019, 07:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Elastizität am Sprung

Im leichten Sitz locker über die Sprünge...das wäre toll wenn das ginge!

Beim der einen ist das Pferd nicht ganz einfach, ein junger Wallach, der Haken schlägt, buckelt und rennt. Die Reiterin traut sich nicht, den konsequent loszulassen, der buckelt sie auch im Gelände runter. Dabei ist der Wallach auch noch super empfindlich was die Hand angeht. Letzte Woche war es so extrem, dass das Pferd nur noch auf zwei Beinen stand und gar nichts mehr machen wollte. Ich bin dann drauf und es gelang mir auch das Pferd zu entspannen und locker über kleine Sprünge zu reiten. Ich bin überzeugt, dass es besser würde, wenn man den systematisch va reiten würde. Leider reitet sie bei einem renomierten Dressurausbilder, der in meinen Augen die Pferde auf den Kopf reitet (bzw reiten läßt) Aber sie holte Schleifen in L, was will ich als kleiner no-name Springreiter also dazu sagen? Ihre Überlegung ist eher, ob das Springen vielleicht nix wäre für das Pferd...

Bei der anderen ist es nicht so extrem, dafür reitet sie im Springen etwas etwas höher (und in der Dressur niedriger. Ob da ein Zusammenhang besteht?). Was den leichten Sitz angeht, so gibt es ja das Paradox, daß die FN diesen für die kleinen Prüfungen laut Richtlinien zwar fordert, dieser aber gleichzeitig keine Basis für die höheren Prüfungen bildet und auch in E oder A es bereits Anforderungen gibt, die im leichten Sitz nicht zu machen sind.

Also suche ich Übungen, die gerade den Wechsel zwischen Springsitz /Vollsitz fördern.

Gruß,
Pegasus

PS beide haben nicht bei mir das Springen gelernt. Mit meinen eigenen Anfängern gibt es zwar auch genug zu verbessern, aber wenigstens nicht so grundsätzliche Probleme

Autor:  baura [ 17. Juni 2019, 08:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Elastizität am Sprung

warum sollte man als Hobby-Springer etwas lernen wollen, was für höhere FN-Springen brauchbar ist?

Eine Springausbildung, die für Pferd und Reiter Nutzen und Freude bringt ist eine Springausbildung, ist eine, die leichten Sitz erfordert, rhythmisches Mitgehen ohne störende Hand, und ein Pferd, das den Weg zum Hindernis gezeigt bekommt, und ansonsten den Rest des Jobs erledigt.


Wenn ich jemand unterrichten will, der sein Pferd systematisch mit voller Absicht auf den Kopf reitet, sollte ich als Lehrer sagen, dass Überreaktionen des Pferdes zu 99 % mit dem Reitstil des Schülers zusammenhängen, kurz erklären, warum das passiert was passiert. Sich freuen, dass man als Lehrer immerhin das Pferd über die Sprünge gebracht, dass es dabei nicht total gaga wurde, und dass daher noch HOffnung ist, und dann abwarten, ob sich der Schüler darauf einlässt. Ich würde niemand unterrichten wollen über Hindernisse, der gar nicht loslassen will, und kein Verständnis für Anatomie und Psyche des Pferdes, und meint Springen wäre halt gut, weil man das schon mal gehört, dass Abwechslung die Pferde "ruhiger" macht, oder ähnlich beliebige dumme Vorstellungen, wie man ein scheiße gerittenes Pferd, was Meinung kund tut, versucht vom drohenden Unheil ohne komplett rohe Gewalt noch abzuwenden. (wirrer Satz, ich kriegs grad nicht besser formuliert).

Autor:  Singvogel [ 17. Juni 2019, 14:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Elastizität am Sprung

Pegasus hat geschrieben:
Also suche ich Übungen, die gerade den Wechsel zwischen Springsitz /Vollsitz fördern.

Äh, hat du doch bekommen.

Autor:  Plondyne [ 18. Juni 2019, 07:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Elastizität am Sprung

Ich würde da probieren eine Mix aus Parcours und Gymnastik aufzubauen.

Wenn es in Reihen gut klappt, z.b. Mini Reihe, gebogene Distanz , daraus über Calalettis aus gebogener Linie....
Lange Seite " Rennsitz" (also super viel entlasten) daraus wieder in eine in-Out
Usw.

Dann ist der heftige Flitzebogen auch gut beschäftigt...

Autor:  Singvogel [ 18. Juni 2019, 16:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Elastizität am Sprung

Ich hab nochmal darüber nachgedacht, warum du mit unseren Übungen nichts anfangen kannst.
Pegasus hat geschrieben:
PS beide haben nicht bei mir das Springen gelernt. Mit meinen eigenen Anfängern gibt es zwar auch genug zu verbessern, aber wenigstens nicht so grundsätzliche Probleme

Du sagst ja, sie sind beide schon in ihrem Dressursitz grottig. Aber ein guter Springsitz muss sich ja zwangsläufig aus einem geschmeidigen Dressursitz entwickeln, sonst wird das nix.
Dann würde ich die damit beschäftigen, dass sie im leichten Sitz (gerne dann auch mit immer wieder variierenden Bügellängen) lange Seite im leichten Sitz reiten und dort Galoppsprünge zählen (und verkürzen und verlängern). Also eine Seite mit möglichst wenigen Galoppsprüngen, eine Seite mit möglichst vielen. Aber eben im leichten Sitz. Kurze Seite Vollsitz, dann wieder leichter Sitz. Offene Zirkelseite leichter Sitz, geschlossene Vollsitz. Fünf Geloppsprünge leichter Sitz, drei Vollsitz, so Kram halt. Denen fehlt vermutlich neben der Geschmeidigkeit auch die Kraft, schnell über dem Sprung entsprechend mitzugehen.

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