fanie hat geschrieben:
ui, vielen Dank für die Berichte.
Wenn ich Euch richtig verstehe, nutzt ihr den Englischsattel verstärkt um eure Pferde zu gymnastizieren und den Westernsattel, dann für's Turnier und/oder Gelände?
Meine RL ist der Ansicht, ein Pferd mit Westernsattel zu gymnastizieren gehe nicht oder nur unzureichend. Wie seht ihr das?
LG
Zur ersten Frage:
Nein.
Das ich mittlerweile auch einen VS-Sattel habe und den im Unterricht hauptsächlich benutze, hat sich einfach so ergeben.
Vorher bin ich ohne Probleme, sowohl bei der aktuellen, als auch bei meinen vorherigen Trainern (im letzten Stall hatte ich den Luxus, sowohl einen Western- als auch einen Englischtrainer zu haben) immer im Westernsattel geritten, egal, was nun gerade anstand.
(Vor Jahren sogar mal eine Fuchsjagd im nicht springenden Feld...)
Das ging problemlos, es liess und lässt sich im Westernsattel alles reiten, was ich jetzt auch im VS-Sattel reite (inkl. Seitengänge) - Sprünge vielleicht mal ausgenommen, aber Springen hat sich für uns leider aus gesundheitlichen Gründen erledigt (es gibt nichts mehr über Cavalettihöhe).
Allerdings habe ich einen Westernsattel, der einen gut "dressurmässig" bzw "horsemanshipmässig" sitzen lässt, mit einer entsprechend geformten Sitzfläche und mit einer Steigbügelaufhängung, bei der die Steigbügel ebenfalls einen geraden gestreckten Sitz ermöglichen. Bei vielen Westernsätteln ist das nicht so ganz gegeben. Reiningsättel sind weit verbreitet, die Steigbügelaufhängung und der Sitz sind dort häufig so gestaltet, das sie einem zwar einen super Halt beim Stoppen geben, allerdings setzt einen das dann auch beim "normalen" Reiten ziemlich in den Stuhlsitz. Dagegen dann anzukämpfen ist schwer bis unmöglich und führt zu entsprechenden Bildern.
Den Englischsattel nehme ich im Unterricht gerne, weil ich bei dem die Bügel mal überschlagen kann, wenn es in der Unterrichtssituation gerade förderlich ist. Außerdem starte ich mittlerweile auch gelegentlich in "Englisch"-Prüfungen auf Westernturnieren und da ist es ratsam, eine gewisse "Sitzroutine" auch in diesem kleinen winzigen Sättelchen

zu entwickeln.
Zur zweiten Frage:
das sehe ich, siehe auch das oben geschriebene, anders.
Sicherlich, es gibt Westernsättel, die so disziplinspezifisch gestaltet sind, das das, was wir unter "dressurmässiger Arbeit" verstehen, sehr schwierig wird. Reiningsättel hatte ich oben schon mal erwähnt (wobei es da etliche gibt, die sich sehr ordentlich sitzen lassen), Cuttingsättel wären noch so ein Beispiel (die haben eine extrem flache und große Sitzfläche)...
Aber in einem Westernsattel, der dem Pferd gut passt, der dem Reiter gut passt, kann man eigentlich alles reiten, was man auch mit einem Dressursattel reiten kann. Pi und Pa habe ich noch niemanden reiten sehen, aber Sachen wie Seitengänge, Galoppwechsel etc. funktionieren sehr gut.
Mich würde interessieren, wie Deine RL zu der Ansicht gekommen ist. Ich habe so einen Verdacht...
