Im Moment sieht es ganz danach aus, als hätte ich ab nächstem Jahr zwei Pferde komplett allein zu versorgen.
Meine Schwester (17) macht nächstes Jahr ihr Abi und was dann ansteht, steht bis jetzt noch in den Sternen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie evtl. weggeht, ist aber durchaus gegeben.
Das Interesse an ihrem Pony lässt schon seit letztem Winter deutlich nach, so dass ich ihn quasi schon seitdem mitversorge. Nur reiterlich eben noch nicht vollwertig. Das "schafft" sie noch ab und an. In der Regel reite ich aber eher allein.
Wir haben die Pferde in Eigenregie am Haus stehen. Im Winter im Stall mit täglichem Weidegang, im Sommer 24h Wiese.
Das Pony wird nächstes Jahr 20, er ist charakterlich nicht wirklich einfach und absolut kein Anfängerpferd. Ihn zu verkaufen, steht für mich absolut außer Frage. Er hat ewig gebraucht, bis er sich charakterlich richtig gefestigt hat bei uns (kam aus schlechter Haltung) und er ist, bis auf wenige Macken, ein echter Schatz geworden. Ihm jetzt nochmal einen Neuanfang zuzumuten, möchte und kann ich vom Gewissen her auch nicht.
Das Alter merkt man ihm nicht an. Gut, er sieht körperlich nicht mehr aus wie ein 10-jähriger, gerade nach dem Winter. Aber er ist auf den Knochen und vor allem im Kopf noch absolut fit. Er braucht auch Beschäftigung, sonst fängt er an Mist zu machen. Ihn jetzt schon ins Rentnerdasein zu schicken, wäre sein Ende.
Nun stellt sich das Problem für mich mit der Reiterei über den Winter. Im Sommer ist es nicht so das Problem, da kann ich auch alleine raus. Nur in der Box bleiben weder er noch meine Stute allein. Die schrotten die komplette Box und sich selbst.
Habe auch schon versucht das zu üben. Mit meiner Stute in der Box und Pony weg gehts nach einiger Zeit. Die regt sich wieder ab, das dauert aber. Wohl ist mir dabei aber auch nicht. Für kurze Zeit, also getrennt auf die Wiese bringen, gehts.
Der Kleine fängt an zu steigen und versucht über die Tür zu gehen. Das geht absolut nicht. Er hört auch nicht auf, im Gegenteil, er plustert sich richtig auf und fängt an gegen die Boxenwände zu treten.
Auf der Wiese dreht er seine Runden, wiehert ein paar Mal und dann ist er wieder die Ruhe selbst. Selbiges bei meiner Stute auf der Wiese allein.
Nun hab ich überlegt, ihn ab und an als Handpferd mitzunehmen ggf. auch mal im Wechsel mit der Großen. Gerade im Winter ist es mir lieber, er kommt dann an der Hand mit raus, statt allein auf der Wiese zu bleiben. Gerade bei gefrorenen Böden mit Huppelpiste, ists wahrscheinlich gesünder.
Wir wohnen direkt am Feld-/Waldrand. Wenn man nicht gerade zu Stoßzeiten der Bauern rausgeht, hat man absolute Ruhe. Im Winter sowieso.
Ich bin noch nie mit Handpferd geritten, bin also absoluter Anfänger dahingehend.
Gibts empfehlenswerte Lektüre oder wie handhabt ihr das? Ich lese hier ja nun häufiger, dass viele von Euch mit den Jungspunden an der Hand rausgehen. Das stell ich mir persönlich schwieriger vor, als jetzt das Pony nebendran zu packen und loszureiten.
Körperlich sind meine Stute (ca. 1.58m) und der Kleine (1.48m) fast gleichauf, zumindest was die Geschwindigkeit angeht. Pony ist aber etwas heißblütiger, der gibt schon gern Stoff, lässt sich aber unterm Reiter gut regulieren. Manchmal muss man noch etwas diskutieren, Sturkopf halt.
Stella ist etwas gemütlicher, lässt sich wirklich jederzeit regulieren. Bei ihr reicht ein scharfes Wort und sie spurt.
Wir reiten auch so oft nebenher im Gelände, allerdings nur Schritt und Trab. Funktioniert gut. Es tritt keiner, es schnappt keiner, in der Regel versucht auch keiner anzuziehen.
Ansonsten kennen sie nebeneinander herlaufen auch vom Boden. Kommt oft vor, dass ich einen links und den anderen rechts habe und sie zur Wiese bringe. Auch längere Strecken.
Im Prinzip sehe ich also kein Problem mit Handpferd zu reiten. Mir stellt sich nur die Frage, wie übt man das die ersten Male?
Zudem macht mir die Schreckhaftigkeit des Kleinen etwas Sorgen. Neben Stella kann eine Bombe einschlagen, die merkt nichts.
Äußerst selten, dass sie mal zuckt. Mähdrescher, Traktoren, Autos, Rehe, die plötzlich vor uns aus dem Busch springen etc. null Problem.
Der Kleine hingegen schaltet das Hirn aus und rennt los. Nicht weit, aber ein kurzer Spurt eben. Wobei es da auch davon abhängig ist, was ihn erschreckt hat. Kommt etwas von hinten schneller auf ihn zu, in der Regel etwas Motorisiertes, ist Ende. Alles was von vorn kommt, ist ok. Da zuckt er ggf. nur kurz und die Welt ist wieder ok.
Am Boden hatten wir lange auch diese Debatten. Da wusste er aber auch genau, wie er sein Anhängsel loswurde. Vorziehen, Kopf runter und Gas. Hat das nicht gewirkt, wurde sich noch gedreht und dann Gas. Das macht er nicht mehr. Ab und an testet er nochmal, da reicht aber ein kurzer Druck mit dem Ellbogen vor die Brust und er wandert wieder auf seinen Platz.
Da er gern testet, hab ich etwas Angst, dass dieser Mist wieder durchkommt, wenn ich auf Stella sitze und er nebenherläuft.
So und nun her mit den Tipps und Tricks, Anleitungen oder geeigneter Lektüre
