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vw/aw Tipps http://www.unserententeich.de/viewtopic.php?f=8&t=48626 |
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Autor: | Beetle [ 2. November 2012, 10:43 ] |
Betreff des Beitrags: | vw/aw Tipps |
Hallo ihr lieben, ich brauch mal Tipps, gute Ideen, Ratschläge. Die Vorgeschichte hier ganz (!) kurz: Mein Pferd ist 11, war dieses Jahr auf einem sehr guten Weg nach M, Traversalen, Wechsel, usw. haben schon gut geklappt. Versammlung war noch nie ihre Stärke, weil sie ungern untertritt, ist aber auch sehr gut geworden, ebenso haben wir an Biegung gearbeitet, weil sie da auch immer sehr fest war, ist auch sehr gut geworden und ich war schon sehr stolz auf unsere Volten. Dann kam im Sommer der große Einbruch: sie ist nicht mehr richtig galoppiert, nicht mehr richtig getrabt, total fest. Zweimal Osteopathie, Sattel gewechselt. Nach der Osteopathie-Behandlung war es immer super, aber nicht dauerhaft, sie ist dann zusätzlich hinten auch öfter mal ungleich gegangen. Medizinisch ist alles gecheckt, da ist nichts festzustellen. Kurz und nicht gut: ich denke der Rücken war fest, ich habs im Prinzip durch falsches Training versaut, die Basis ist verloren gegangen. Vw/aw war noch nie unsere Paradedisziplin, hatte ich auch nicht genug drauf geachtet, weil einfach oben hinstellen ja so toll ging ![]() Also zurück auf Null: ich reite sie im Moment wie eine Remonte, versuche nur auf Takt und Losgelassenheit zu achten und eine lockere Anlehnung zu bekommen. Takt und Losgelassen sind inzwischen auch schon wieder ganz gut, aber die Anlehnung.... Für ein echtes vw/aw brauch ich doch eine reelle Anlehnung (?), zum biegen und stellen auch. Und im Moment bin ich immer froh, wenn sie sich zwischendurch nach unten dehnt, aber dabei zieht sie natürlich auch am Gebiss, richtig nachgeben kann man das nicht nennen. Wenn ich versuche ein bisschen zu spielen, sie nach unten abkauen zu lassen oder ein bisschen zu stellen, geht sie dagegen. Altes Spiel, aber ich will ihr nicht (mehr) den Kopf mit Kraft runterziehen und x kg in der Hand haben. habt ihr Tipps für mich wie ich ein reelles vw/aw erreiche? Ich hab mir schon die Tipps in Thesas Thread zu ihrem Jungen durchgelesen, weil vieles davon auch bei mir zutrifft. Das Problem ist nur, wenn ich auf großen gebogenen Linien reiten möchte oder über Stangen macht sie sich sofort vorne fest und zieht dagegen. Das würde ich gerne abstellen, aber wie? |
Autor: | allrounder [ 2. November 2012, 10:59 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: vw/aw Tipps |
Vertrackte Situation. So, wie Du es beschreibst, warst Du bisher relativ "handorientiert" unterwegs, da Du von Spielen und Ziehen etc. schreibst. Deine Hand hat mit v/a aber am allerwenigsten zu tun; auch wenn man regelmäßig breit geführte runtergedrückter Hände sieht, die ein v/a erzwingen sollen (was natürlich reell nie klappt). Deine Baustellen scheinen mir zweierlei zu sein, die sich gegenseitig verstärken. Du sagst, untertreten ist nicht so die Paradedisziplin Deines Pferdes. Ohne fleißiges, lockeres Durchschwingen der Hinterhand erreichst Du leider kein reelles v/a. Das kommt zum einen aus dem aktiven Schub der Hinterhand, zum anderen aus einem Absenken des Halses aus dem Widerist, was aber nicht durch ein Tiefnehmen des Halses, sondern durch ein Anheben des Rückens erfolgt. Ergo: der Rücken kommt nicht hoch (=Baustelle 2). Der Rücken kann nur dann hochkommen, wenn der Gegenspieler Bauchmuskulatur arbeitet. An die kommst Du nur mit Deinem Schenkel ran. Der treibende Impuls am Gurt führt zu einem Zusammenziehen der Bauchmuskulatur. Wenn Du dann im richtigen Moment ausbalanciert sitzt, kommt der Rücken hoch. Der Schenkel kann mit erhobenem Rücken die Hinterhand dann herantreiben, und die Hand lässt die Dehnung nach v/a zu. Ich vermute, Du musst Dein Pferd erstmal wieder dazu bringen, am Schenkel zu zünden, bevor Du überhaupt an irgendwas anderem arbeiten kannst. Ist aber eine sehr theoretische Ferndiagnose, ohne Euch gesehen zu haben. |
Autor: | lucky-nadine [ 2. November 2012, 12:00 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: vw/aw Tipps |
wie ist dien Pferd an der Longe? Ich würde, wenn sie da ruhig (gern auch eher faul) unterwegs ist, öfters mal mit Dreieckszügeln longieren, einfach nur locker "joggen". Funktioniert dabei Stangen/Cavaletti-Arbeit? Freispringen mit kleinen Reihen, in-out, usw. Gelände reiten, Hügel "klettern" und locker im Gelände cantern. |
Autor: | Beetle [ 2. November 2012, 18:53 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: vw/aw Tipps |
An der Longe geht sie inzwischen wieder schön locker, nachdem sie da auch eine Zeitlang ungleich gelaufen ist (sie hatte sich dann aber nach ca. 15min eingelaufen und lief wieder locker). Ich binde sie immer mit normalen Ausbindern auf Buggelenkshöhe aus. Das funktioniert ganz gut und sie dehnt sich dabei auch schön nach unten. Eigentlich würde ich genau das jetzt auch unter dem Reiter herstellen. beim reiten reite ich viel Tempounterschiede im Trab da zündet sie auch wieder gut am Schenkel und ich hab auch das Gefühl, dass es im Rücken gut ist. Aber so dir richtige Dehnungshaltung, die fehlt mir und dass sie auch in der Biegung locker wird/bleibt. |
Autor: | dabadu [ 4. November 2012, 09:33 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: vw/aw Tipps |
Da muss ich Allrounder zustimmen. Aufgewölkter Rücken und vorne dagegen passt nicht zusammen. Wenn die wirklich von hinten nach vorne übern Rücken kommen, hast du eigentlich automatisch ein vorwärts abwärts wenn du den Rahmen nicht verkürzt. Ich denke deshalb auch, dass der Schub von hinten nicht optimal durchgeht. |
Autor: | Singvogel [ 4. November 2012, 11:26 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: vw/aw Tipps |
Beetle hat geschrieben: die Basis ist verloren gegangen. Vw/aw war noch nie unsere Paradedisziplin, hatte ich auch nicht genug drauf geachtet, weil einfach oben hinstellen ja so toll ging ![]() Ich finde es Hammer, dass du so ehrlich bist. Aber ich finde es schade, dass du noch nicht die richtigen Schlüsse ziehst. Ganz krass formuliert: Du hattest nie eine Basis. Ich hab dieses Beispiel hier schon öfter eingestellt. Es geht zwar um den falschen Knick, aber es ist vergleichbar mit dem was du beschreibst: Denn du musst erst wieder, wie sie hier schreiben "über Selbsthaltung, durch fachlich korrektes Vorlassen des Pferdes, Bearbeitung der Oberlinie und Lockerung der gesamten Muskulatur" aus eurem Teufelskreis rauskommen: http://kampagneschule.info/ausbildung.html |
Autor: | Rocket-star [ 4. November 2012, 14:07 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: vw/aw Tipps |
Meine RL hat momentan genauso ein gerittenes Pferd in Korrektur. Sie reitet sie - wie du schreibst - wie eine Remonte und achtet dabei drauf, dass sie nur die Hände ruhig hinstellt und eine leichte Verbindung hat und dann vorwärts, aber nicht über den Takt! Die Stute hat - wie deine - ihren Takt verloren und muß den erstmal wiederfinden und sichern, dann kommt (gemäß Skala der Ausbildung) die Anlehnung von alleine und auch die Losgelassenheit. Es dauert und dauert. Sie reitet sie nun schon ca 3 oder 4 Wochen und kommt mit ganz kleinen Schritten jetzt vorwärts Richtung Anlehnung. Das Pferd ist 7 Jahre falsch geritten worden, das jetzt wieder hinzubiegen erforderd Ruhe, Geduld und konsequentes korrektes Reiten. Aber meinen Respekt, dass du deine Fehler so offen zugibst und ich find es schön, dass du dir Gedanken dazu machst! |
Autor: | Beetle [ 4. November 2012, 18:19 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: vw/aw Tipps |
hmmm Geduld ist das Zauberwort, oder? ich reite sie jetzt seit ca. 4 Wochen so, allerdings nicht konstant, weil ich in den letzten Wochen leider wenig Zeit hatte, die habe ich jetzt aber auch wieder. kleine Verbesserungen merke ich schon: das Gleichgewicht ist wieder besser, sie verwirft sich nicht mehr, die Oberlinie sieht wieder besser aus, sie ist hinten wieder runder, der Takt ist natürlich wieder da, auch bei Tempounterschieden. Jetzt versuche ich das ganze in der Biegung auf großen Linien auch wieder hin zu bekommen...... Aber trotzdem fehlt mir so die richtig schöne Dehnungshaltung. Arbeits- oder Selbsthaltung wie auf Singvogels Bildern, die ist recht sicher. Aber ich würde sie gerne noch weiter runter lassen, ohne dass sie sich dabei frei macht. Oder ist das gar nicht nötig und ich da wieder auf dem Holzweg? |
Autor: | Rocket-star [ 4. November 2012, 21:42 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: vw/aw Tipps |
Meine Osteopathin hat mir mal erklärt, das ein korrektes Vorwärts/Abwärts mit Kopf auf Buggelenkshöhe ausreicht! Wichtig ist, dass sie vorn losläßt und den "Hals fallen läßt" wie man so schön sagt. Und ganz wichtig ist der Motor ![]() Und ja! Geduld ist ein Zauberwort! Was jahrelang so geritten wurde, kann nicht in kürzester Zeit geändert werden. Wenn du eine neue Ausbildung anfängst, mußt du auch bei 0 anfange! ![]() |
Autor: | Beetle [ 5. November 2012, 09:42 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: vw/aw Tipps |
dann danke euch schon mal! Ich denke und hoffe ich muss die Uhr so ca. 2 Jahre zurück drehen und dann wird das wieder...... |
Autor: | cora78 [ 5. November 2012, 13:07 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: vw/aw Tipps |
Beetle, ich finde Deine selbstkritische Haltung toll! Ich habe gerade ähnliches Problem. Meine Mutter reitet ja seit meiner Schwangerschaft (Tom ist nun 14 Monate alt) ihre Stute alleine. DIe Stute hat KSS, lief damit aber immer wunderbar. Sie ist nie ein wirklich einfaches Pferd gewesen, aber ein tolles Pferd, wenn man weiß wie. Nun sagt meine Mutter, sie käme kaum mehr klar und ob ich mal reiten könnte. Ich bin schockiert! Die kriege ich kaum mehr durchs Genick!!!! Die läuft kein Jahr mehr so mit dem Rückenbefund. Also suche ich nun mit Rückenwind eine Bereiterin, die sie 2 mal die WOche mit reitet. Warum sagt denn keiner vorher bescheid? Beim nachfragen, kam immer nur...."alles gut". ![]() |
Autor: | Singvogel [ 5. November 2012, 15:06 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: vw/aw Tipps |
Beetle hat geschrieben: Aber ich würde sie gerne noch weiter runter lassen, ohne dass sie sich dabei frei macht. Oder ist das gar nicht nötig und ich da wieder auf dem Holzweg? V/A ist nicht am Buggelenk festzumachen sondern für jedes Pferd unterschiedlich: Wichtig ist, dass durch die Kombination aus tiefem Hals und einer aktiven Hinterhand der Rücken aufgewölbt wird. Junge Pferde bauen so die richtige Muskulatur auf und ältere werden durch aufwärmen vor und entspannen nach der Arbeit im V/A gesund erhalten. Für viele Warmblüter ist aber tatsächlich so in etwa Buggelenkshöhe eine gute V/A-Haltung. Es gibt aber auch Pferde, die tiefer müssen, damit es ihnen etwas bringt (hab so einen Kandidaten zuhause). Meist überschätzt man vom Sattel aus die Tiefe, auch Spiegel helfen oft nicht weiter. Ideal ist, wenn man sich mal filmen lässt. Und alles nützt nichts, wenn das Pferd sich dabei (und sei es auch nur tendenziell) aufrollt, denn dann kommt es auf die Vorhand. V/A im Zusammenspiel mit Zügel aus der Hand kauen lassen ist auch eine Überprüfung ob die vorherige Arbeit korrekt über den Rücken war. Was ich noch nicht verstehe ist, wie dieses Freimachen genau vor sich geht, das du beschreibst. Kommt sie mit der Stirnlinie hinter die Senkrechte? An welchem Punkt wehrt sie sich? Ansonsten hast du noch eine PN. |
Autor: | Beetle [ 5. November 2012, 19:29 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: vw/aw Tipps |
Danke für den Link! mit Freimachen meine ich, dass sie gegen die Hand geht, nach oben drückt und damit natürlich den Rücken weg. Das macht sie gerne, wenn ich mit der Hand mehr mache, als sie einfach mit losem Kontakt hinzustellen. Dass ich also den Schwung des Hinterbeins in der Hand spüre und abfange, ist ganz extrem schwierig. |
Autor: | Singvogel [ 6. November 2012, 09:43 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: vw/aw Tipps |
Hmm, ich hab immer noch keine Vorstellung, sorry. Was passiert, wenn du sie v/a mit Zügel aus der Hand kauen raus lässt? Und: Kannst du ausprobieren, ob du den Punkt erwischst, bevor sie die Verbindung beim ZadHk aufgibt und sie dir daraus wieder in eine Arbeitshaltung holen? Und zwar ohne mehr Gewicht in die Hand zu bekommen. |
Autor: | Yoko [ 6. November 2012, 13:14 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: vw/aw Tipps |
Ich verstehe deine Ausführungen folgendermaßen, korrigiere mich, wenn es anders gemeint ist: Reitest du mit relativer lockerer Anlegung ist alles ok. Versuchst du nun, über vermehrtes Treiben die HH zu aktivieren, fängt dein Pferd, durch das vermehrte Treiben, an zu drücken, du hast mehr in der Hand das Pferd wird eilig.. Du versuchst dann, durch verstärkte Handeinwirkung (rückwärts?), den Druck vorne abzubauen und gleichzeitig "den Schwung abzufangen". In dem Moment wehrt dein Pferd sich und macht sich frei, geht gegen die Hand? |
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