Hallo liebe Enten,
ich würd euch gerne mal wieder um Anregungen bitten: Allerdings möchte ich gerne auf Grund bisheriger Erfahrungen, dass ihr meine Aussagen als wahr hinnehmt und für mich, und nicht gegen mich Argumente findet. Denn ich habe inzwischen doch länger schon Erfahrung mit Jungpferden und zum anderen auch immer viele Leute um mich rum, die mir ehrlich sagen, was sie von meiner Reiterei halten. Also ganz verkehrt kann es nicht sein
So, los geht's:
Ich hab ja schon dieses Jahr hin und wieder geschrieben, dass mein 6jähriger sehr sehr fest ist. Übern Winter hatte er Pause, das antrainieren war wohl trotz oder vielleicht sogar bedingt durch Zusatzpräparate und das dadurch top aussehende Pferd zu schnell, er find ziemlich bald an, nicht antraben zu wollen bzw. nur nach oben zu traben. Eigentlich bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht seine Art. Habe ihn dann chiropraktisch behandeln lassen, dadurch wurde es deutlich besser, jedenfalls zieht er immer noch nicht vowärts zu Beginn. Lief dann eigentlich recht anständig, da er aber ja schon 6 ist und letztes Jahr das Springen sehr problematisch war, habe ih da das Training verstärkt aufgenommen, indem ich so ziemlich jeden zweiten Tag ein paar Sprünge gemacht hab. Nicht hoch und nicht bis zum Abwinken, allerdings stresste ihn das Springen ziemlich, er war am Tag drauf immer recht fest.
Um Routine rein zu bekommen, beschloss ich, fast jeden tag eine handvoll Sprünge zu machen, kniehoch, aber das ist ihm sowieso egal, wie hoch und was da genau steht, glotzig ist er kaum. Bin immer, wenn ich geritten bin, nur vwaw geritten und habe meistens, wenn ich fertig war, noch ein paar Sprünge drangehängt. Grundsätzlich ging meine Rechnung auf, er wurde ruhiger, sprang schöner, gab nichtmehr so Gas und musste sich auch nichtmehr aufregen. Fest war er aber dennoch.
Eines Tages fing er dann an, ständig Galoppwechsel zu machen, auf der geraden wie auch in Wendungen, und galoppierte nichtmehr frisch vorwärts. Wieder Physio geholt, wurde zwar bisschen besser, aber nicht lange. Gesprungen ist er zu diesem Zeitpunkt schon echt gut, also abdrücken konnte und wollte er auch. Das war auch so die Zeit, wo ich Galoppwechsel mit ihm ins Trainingsprogramm aufgenommen hatte, zwar immer nur bisschen, aber meistens funktionierte es. War vielleicht anfangs ein selbst produziertes Problem. Habe dann Galoppwechsel wieder sein lassen, Training runtergeschraubt und immer versucht, ihn im leichten Sitz gemütlich galoppieren zu lassen, damit er sich fallen lässt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass er hauptsächlich dann umspringt, wenn das Tempo recht frisch ist und wenn ich im leichten Sitz bin. Inzwischen ist es soweit gut, dass er mir nur noch in den Wendungen umspringt, wenn ich normalen Arbeitsgalopp reite und ihm eben durch den Sitz nicht allzu stark helfe. Bin zwischenzeitlich bzw jetzt meistens auch noch nur das tempo geritten, dass er von sich aus vorgegeben hat.
Habe jetzt die letzten Wochen kaum geritten, da die Physio, die ihn nochmal angeschaut hat, meinte, dass er muskulär einfach total stramm ist und sie sich das auch nicht erklären kann und dass ich ihn einfach mal ne zeitlang in Ruhe lassen soll bzw alternatives Training. Habe ich jetzt einige Wochen gemacht, er ist aber damit nicht glücklich, deswegen reite ich jetzt wieder alle paar Tage kurz. Er läuft lockerer und runder, aber die Muskelspannung bleibt, er fühlt sich immer noch genauso an wie vorher und die Galoppwechsel sind immer noch da (allerdings deutlich weniger), außer ich sitze aus und unterstütze, wo ich kann.
Ein Züchter meinte letztens, dass dieses Pferd ja anatomisch bedingt Probleme mit dem Gleichgewicht haben müsste und das würde vielleicht die Galoppprobleme in der Wendung erklären. Tja, war mir neu aber ausschließen möchte ich das nicht.
So, jetzt habe ich euch nun einen riesen Roman geschrieben und ich möchte gerne wissen, ob ihr schonmal einen ähnlichen Fall hattet, wo ein Pferd im Galopp häufig umgesprungen ist und zum anderen, vielleicht auch zusammenhängend, warum mein Pferd muskulär nach wie vor total straff ist, obwohl ich ihn schon vor etwa 2,5 Monaten aus dem Training genommen hab und seitdem kaum was mit ihm mache. Habe auf Anraten schon so Magnesium Schüssler Salze gefüttert mit überhaupt keinem Effekt.
Grundsätzlich weiß ich sehr wohl, dass ich viel früher die Grundrittigkeit hätte weiter verbessern müssen und früher die Notbremse ziehen hätte müssen, habe ich aber aus sportlichen Gründen nicht und würde ich im Nachhinein auch nicht viel anders machen. Zum anderen ist das ja nun schon vorbei und muss deswegen so hingenommen werden. Jetzt muss ich übern Winter wieder zurück und bin auch schon wieder auf einem guten Weg, aber das ist hier nicht Teil des Threads.
Also warte ich nun gespannt auf eure Gedankengänge. Wenn ihr mehr Infos braucht bzw. euch nicht sicher seid, wie was zu verstehen ist, dann fragt doch bitte und vermutet nicht einfach nur. Ich werde hier oft genug reinschauen.
Dankeschön
LG Thesa