Zitat:
Es gibt doch das alte Buch von der Sally Swift 'Reiten aus der Körpermitte'. Da stehen ein paar Tips zur Atemtechnik drin.
Ich reite seit gut 3 Jahren nach den Centered Riding Grundlagen.
Auslöser war bei mir das ich mit meinem einen Pferd im Gelände gestürzt bin, Pferd hat sich erschreckt losgaloppiert und dann kam dummerweise ein Betonweg. wir sind voll hingeknallt. das wir nur Schrammen davon getragen haben verdanke ich eine Herde Schutzengel
Seit dem: Angst bei Reiten, es wurde immer schlimmer. egal auf welchem Pferd. mein zweites Pferd (nicht das vom Unfall) war schon immer recht heftig, dazu ein Riesentier, das wenns blöd kam alles Register zog, inkl. bocken und steigen. hatte ich früher keine Probleme mit. nach dem Sturz, er brauchte nur dem Ohr zucken und ich fing an zu klammern, luft anhalten (gaaanz böser Fehler) und wir steigerten und gegenseitg rein.
Ausgeritten bin ich lange nicht mehr mit ihm. Vorletztes Jahr starb mein eines Pferd (das mit dem ich den Unfall hatte) ich kaufte einen Fjord, ein braves Tier, aber lauffreudig. ich traute mich wieder ins Gelände, mangls Mitreiter alleine. bein dritten mal passierte es, ich trab an und er geht im Galopp ab über den nächsten Acker. war nicht gerade förderlich.....
ich hab mit meiner RL genau daran gearbeitet, hab offen gesagt wo meine Probleme liegen und wir haben auch in kleinen Schritten angefangen, nur so viel gemacht wie ich mir sicher zugetraut hab und viel entspannen geübt. und atmen. sie sagte mit immer je hibbeliger da Pferd wird desto ruhiger muss ich werden. tief durchatmen, mir vorstellen ich lass mich ganz tief und entspannt in einen Sessel sinken, stelle mir vor wie ich schwer und entspannt werde und in meiner Mitte ruhe. und immer wieder tief durchatmen, prusten beim ausatmen.
Stück für Stück hat es geklappt. in zwischen reite ich wieder Angstfrei, ich geh wieder davon aus das alles gut ist, meine Pferde sind nicht bösartig oder versuchen mich los zu werden, das mach ich mir immer wieder bewußt. und wenn ich cool bleibe, sind sie es auch (meistens). und ich guck nicht permanent aufs Pferd, ich schau in die Ferne (im CR nennt man das soft eyes).
Vor drei Wochen war ich das erste mal mit meinem Fjord bis ins Nachbardorf zu einem Lehrgang, ich bin geritten solange ich mich wohl gefühlt hab, wurde ich unsicher bin ich abgestiegen, hab geführt, entspannt. dann wieder aufgestiegen. nach dem Motto: alles kann, nichts muss.
Vor zwei Wochen bin ich mit meinem großen wieder ins Gelände in Begleitung. ich hab mich dazu gezwungen ihm zu vertrauen, die Zügel lang zu lassen, mich aufs Atmen konzentriert, auf meine Mitte.
und es ging. er war zwar total nervös und nur am Hibbeln, gucken, auf der Stelle traben und ist am Ende auch noch ausgerutscht und fast geflogen. ich hatte plötzlich die Coolness das mir das alles nichts ausgemacht hat, ich war einfach nur stolz das ich mich getraut hab mit ihm raus zu reiten und er hat gemerkt das ich gelassen bin und war gut händelbar, hat trotz dem ganzen gehibbel auf den leichten Zügel und Schenkel reagiert.
ich werde das weiter probieren. ich will und muss da durch. es wäre ein Jammer wenn nicht....
aber: über kleine Fortschritte freuen, wenn man sich in einer Situation unwohl fühlt sie so lösen das es einem dabei gut geht.
und ja: mir hilft auch reden, ich rede mir selbst gut zu. ich sag mir das ich atmen muss, tief sitzen etc... klappt irgendwie. autosuggestion vielleicht?