auf beißen muss man nicht extra gucken, das regelt sich von alleine, wenn das Pferd respekt- und vertrauensvoll. Solange sorgt man dafür, dass das nicht in Beißnähe kommt, allein schon dadurch - wer bewegt wen - ergibt sich das. Nicht schlagen!
Aufsteigen übt man erstmal mit Halfter vom Boden - gerne auch ohne Sattel.
man stelle sich mit Abstand vor das Pferd, ausreichend langer STrick in der linken Hand, linke Hand ausstrecken. Dann stelle man sich einen einschläfernden Geh-Rhythmus vor, tamm tamm tamm tamm. In diesem Rhythmus bewege man sich auf das Pferd zu. Sinn soll sein mit der ausgestreckten Hand am Kopf entlang den Körper entlang gehen zu können, sodass man mit dem Handrücken das Pferd streicheln kann. Die ganze Aktion nennt sich Annäherung und Rückzug. Das entscheidende ist der RÜCKZUG. Das heißt in dem Moment, wo das Pferd anfängt rückwärts zu DENKEN geht man selbst schon wieder rückwärts. Das sieht dann also so: Hand ausgestreckt - inneres Bild vom immer gleichen Schritt ist vorhanden - man gehe auf das Pferd zu, es fängt an rückwärts zu gehen, man gehe wieder die gleiche Anzahl der Schritte selbst zurück, im IMMER GLEICHEN SCHRITT. Du musst Dir vorstellen, Du bist ein Soldat und musst marschieren, egal ob vor oder zurück, du veränderst dich nicht. Immer wenn Du einen Erfolg verbuchst, machst Du eine Pause vorm Pferd. Erfolg kann am Anfang sein überhaupt mal mit der Hand am Kopf vorbei zu kommen.
Bleibe mit dem Körper immer parallel zum Pferd, laufe immer parallel zum Pferd. Im Halbkreis gehen und den Bauchnabel zum Pferd drehen, empfindet ein Pferd in so einer Situation als "Raubtierverhalten". Schulter an Schulter ist nicht bedrohlich. Am Anfang wirklich erst mal gucken, dass man im Gehrhythmus zum Boppes vom Pferd kommt. Bitte auch auf der rechten Seite übe - Strick in rechte Hand, und die ausstrecken. Pferde lassen den Menschen meist noch ungerner an ihrer rechten Seite vorbei.
Wenn das funktioniert, das sollte man innerhalb einer halben Stunde durchgekaspert haben, zumindest links, dann kannst Du anfangen, nur bis zum Bauch zu gehen, dich mit dem Bauchnabel zum Pferd zu drehen und wieder zurück, und beim nächsten Mal dann mit Aufstieghilfe, die kann man auch schön in seinen Marschschritt einbauen. Dann das übernächste Mal mit Sattel, und dann kleinschrittig mit Fuß in Bügel, mit drüberlegen, und ganz wichtig immer wieder ZURÜCK. Man muss nicht mehr bis zum Pferdekopf zurück, wenn das stehen einigermaßen funktioniert, aber zumindest Füße immer wieder zurück bis Aufstieghilfe.
Ab Aufsteigen/Drüberlegen würde ich auch Leckerli mit dazunehmen und drüber liegend füttern. Vorher eher nicht, weil das an die Seite rantreten für mich was "grundlegendes" ist, das belohne ich in der REgel nicht mit Futter, sondern über Pausen.
Mach ein richtiges Programm draus, nimm Dir eine Woche vor, wo Du den ersten und zweiten Tag die Grundlage klärst, und ab dem 3. Tag dann gerne mit reiten, aber exerziere das Aufstiegprogramm durch, plane dafür 15 Minuten zusätzlich ein. Mach es so, dass es dem Pferd langweilig dabei wird und Du beim "Marschieren" das GEfühl hast, dass das Pferd denkt "ach das schon wieder, ist ja gut, ich schlaf mal eben schnell ein". Dann weitere 4 Wochen, wo Du das Augenmerk drauf hast, dass das Aufsteigen auch wirklich ohne rückwärts funktioniert. Danach sollte es verinnerlicht sein, sofern qualitativ geübt wurde!
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