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 Betreff des Beitrags: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 10. Juni 2012, 10:30 
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so, ich reite ja schon so einige Jahre und hatte natürlich schon jede Menge Reitunterricht. Und jetzt ganz plötzlich kommt tatsächlich die Frage auf: Wann treibe ich? Ich hab das natürlich auch gelernt, aber gestern erklärte eine Reitlehrerin das ganz anders :keineahnung: Auch ihre Reitschülerin (=65, reitet seit bestimmt 40 Jahren) war überaus erstaunt, weil sie es auch anders gelernt hat. Hat sich evtl. hier etwas geändert?
Ich schreibe jetzt mal nicht die Erklärungen sondern warte mal ab, was ihr sagt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 10. Juni 2012, 10:39 
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So ganz kann ich deine Frage grad nicht verstehen....


Wann ich treibe, ist bei jedem Pferd ein Stück weit anders. genauso das Wie :keineahnung: Auch wenns unterm Strich schon immer das selbe ist....
maaaaaaan, doof zu erklären.

Was willst du denn eigentlich genau wissen?
Wann, also an welchen Punkt der Bewegungsfolge man treibt, um was genau zu erreichen? Vorwärts, seitwärts ran? GGA wechsel?

ich muss gestehen, ich treibe stumpf nach Gefühl :aoops: daher auch nicht bei jedem Pferd gleich.
Der theoretische Hintergrund ist zwar klar, aber trotzdem braucht ja jedes Pferd eine andere Anspreche, um zu funktionieren.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 10. Juni 2012, 11:12 
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Ja, es geht um den richtigen Zeitpunkt, beim ganz normalen Vorwärtsreiten... also treibender Schenkel.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 10. Juni 2012, 11:32 
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Grundsätzlich treibe ich nur einmal, nämlich dann, wenn der Pferdekörper durch seine Bewegung meinem treibenden Schenkel am nächsten ist. Dann genügt ein kurzer Impuls mit der Wadenmuskulatur.

Danach halte ich durch mitschwingen in der Bewegung, das Pferd im jeweiligen Tempo - ein erneutes Treiben mittels Wade wird nur notwendig, wenn ich mittels Zusammenwirken mit der Gewichtshilfe, die Kadenz des Tempos verändern möchte.

Wann sich der Pferdekörper in der idealen Position befindet, übe ich immer wieder zu fühlen - also zwischendurch wieder Wahrnehmungsschulung an der Longe und fühlen, fühlen, fühlen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 10. Juni 2012, 11:38 
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D.h. doch, man beschränkt sich quasi auf das "automatische Treiben"- nämlich dann, wenn der Bauch sich dem Schenkel sowieso nähert? Oder?

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 Betreff des Beitrags: Re: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 10. Juni 2012, 12:14 
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So habe ich das gelernt - ausserdem gibt es gute Übungen, den exakten, minimalen Einsatz der Wadenmuskulatur zu üben.

Wichtig im Moment des Treibens ist halt, den ausgelösten Schwung auch durchzulassen und nicht mit dem eigenen Körper festzuhalten - ansonsten kommt es zu diesem andauernden Nachtreiben und die Pferde nehmen den Schenkel überhaupt nicht mehr wahr.

Der Moment des Treibens wird bei vielen Reitern durchaus richtig abgepasst, leider wird dann der Schwung mit der Hand, dem Becken oder gar der Schulter blockiert. Da ist dann das Nachtreiben nur noch kontraproduktiv.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 10. Juni 2012, 12:41 
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Ich treibe meine solange sie läuft auch nur automatisch. Also das was sie sich ohnehin durch ihre Bewegung abholt. Lullt sie sich in ein schnarchtempo, lässt sie sich am besten durch ein paar Sekunden kurzes treiben über Takt aufwecken. Also feine und schnelle Impulse.

Ansonsten Brauch ich den Schenkel vor allem als Unterstützung bei der graderichtung. Danach wohin sie Grade mogelt richtet sich dann auch wo und wann ich vermehrt treibe.

Gelernt habe ich damals im Schritt links rechts abwechslungsweise und im Trab beidseitig gleichzeitig zu treiben. Bei jedem Schritt, kurz bevor das Hinterbein abfußt...


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 10. Juni 2012, 12:46 
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Treiben ist nur dann von Nützen, wenn man dann den Impuls gibt, wenn das jeweilige Hinterbein gerade abfusst. Bei weiter ausgebildeten Pferden kann man mit dem treibenden Impuls das schnellere Abfussen (kadenziertere Tritte in der Versammlung) fordern, indem man einen Bruchteil vor dem Abfußen den Impuls gibt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 10. Juni 2012, 15:50 
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Ok, besagte RLin, die eigentlich sehr gute Referenzen hat, erklärte ihrer Reitschülerin, sie solle immer dann treiben, wenn der Bauch weg vom Schenkel ist :keineahnung: Das versucht besagte Schülerin nun verzweifelt.... Sie war völlig erstaunt, als sie merkte, dass sie es anscheinend jahrzehntelang falsch gemacht hat.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 11. Juni 2012, 09:31 
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allrounder hat geschrieben:
Treiben ist nur dann von Nützen, wenn man dann den Impuls gibt, wenn das jeweilige Hinterbein gerade abfusst. Bei weiter ausgebildeten Pferden kann man mit dem treibenden Impuls das schnellere Abfussen (kadenziertere Tritte in der Versammlung) fordern, indem man einen Bruchteil vor dem Abfußen den Impuls gibt.


Sorry, von welcher Gangart reden wir? Wenn Du z. B. im Trab nur dann treiben würdest, wenn das jeweilige Hinterbein abfusst, würdest Du im Trab ja wechselseitig treiben (bedingt durch die diagonale Fußfolge). Das mache ich z. B. nicht. Aber vielleicht mache ich es auch falsch. :?

Snoeffi

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 Betreff des Beitrags: Re: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 11. Juni 2012, 09:41 
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Snoeffi hat geschrieben:
allrounder hat geschrieben:
Treiben ist nur dann von Nützen, wenn man dann den Impuls gibt, wenn das jeweilige Hinterbein gerade abfusst. Bei weiter ausgebildeten Pferden kann man mit dem treibenden Impuls das schnellere Abfussen (kadenziertere Tritte in der Versammlung) fordern, indem man einen Bruchteil vor dem Abfußen den Impuls gibt.


Sorry, von welcher Gangart reden wir? Wenn Du z. B. im Trab nur dann treiben würdest, wenn das jeweilige Hinterbein abfusst, würdest Du im Trab ja wechselseitig treiben (bedingt durch die diagonale Fußfolge). Das mache ich z. B. nicht. Aber vielleicht mache ich es auch falsch. :?

Snoeffi


Bin heute etwas in Eile, daher mal fix was aus dem I-Net kopiert: Fazit dabei, wenn man das Pferd die treibenden Hilfen abholen lässt, treibt man auch im Trab eh wechselseitig, man merkt es nur nicht wirklich:

"Treiben im Trab:

Beide Beine liegen gleichmäßig am Pferdekörper. Durch die Bauchbewegung des Pferdes
(schauen Sie es sich mal von hinten an) holt sich das Pferd automatisch seine treibende Hilfe

Im Leichttraben (vor allem für Anfänger) wird beim Einsitzen mit beiden Beinen leicht an den Pferdekörper gedrückt. Bitte ziehen Sie das Bein nicht hoch, da sonst ihre wichtigste Hilfe - nämlich die Kreuzhilfe verloren geht)

Faule Pferde:
Pferde die schwer zu treiben sind oder Pferde die gerne Taktfehler machen, kann man auch mit einer anderen Art des Treibens zum vorwärts gehen veranlassen:

Treiben Sie wechselseitig!

Wenn der linke Hinterfuß abhebt treiben Sie mit dem linken Schenkel, wenn der rechte Hinterfuß abhebt mit dem rechten Schenkel. Man braucht eine Zeit um sich an diese Art des Treibens zu gewöhnen. Bei "faulen" Pferden oder Pferden mit Taktproblemen wirkt sie oft Wunder."

Und hier noch eine kurze Ergänzung aus der Heeresvorschrift:
In der [Heeres-] Reitvorschrift von 1912; steht: „Bei einem durchgearbeiteten, in guter Haltung schwungvoll an die Zügel tretenden Pferde genügt bei richtigem Sitz das weiche Fühlenlassen der Unterschenkel, um es in Form, Gangart und Tempo zu erhalten.“ Das Pferd hole sich Anregungen durch stärkere Fühlungnahme mit der Reiter-Wade in den Augenblicken des Vortretens des [gleichseitigen] Hinterfußes gewissermaßen selbst.3 „Der Schenkel muß aber umso tätiger und der Schenkeldruck um so stärker werden, je mehr es gilt, die Hinterfüße anzuregen oder zu beherrschen.“

Und auch Müsler schreibt:
Wilhelm Müseler äußert sich 1933 zum „Ständig Treiben oder nur bei Bedarf?“ offenbar nicht. Im Kapitel „Die Einwirkungen mit den Schenkeln“ heißt es bei ihm: „Der Schenkel wirkt demnach auf den gleichseitigen Hinterfuß des Pferdes ein. Das Gefühl dafür steigert und verfeinert sich beim Reiter derart, daß die Schenkeleinwirkungen zu selbstverständlichen Reflexbewegungen werden, deren Betätigung nicht erst der Überlegung bedarf, sondern instinktiv einsetzt. Die erforderliche Druckstärke wird sich bald gefühlsmäßig regeln.“

Und nun zum Schluss noch ein Link auf eine Seite, auf der man erkennen kann, dass die RL, die diesen Thread ins Rollen brachte, recht hat, weil der Schenkel vom wegschwingenden Pferdeleib "angesogen" wird, und in dem Moment getrieben wird:
http://www.reiten-lesen-denken.de/html/ ... rrtums.HTM


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 11. Juni 2012, 10:15 
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Puh, ich merke echt, ich denke zu wenig beim Reiten, ich mache das echt intuitiv. Aber ich könnte echt nicht mit Gewissheit - jetzt so hier auf meinem Bürostuhl sitzend - sagen, ob ich auch im Trab wechselseitig treibe. Im Schritt weiß ich es 100 %-ig, im Galopp weiß ich, dass ich innen durchtreibe, aber am äußern Schenkel nur "gegenhalte" (wobei ich den auch mehr benutze als nur zu "verwahren"), aber im Trab?

Ich glaub ich, muss heute beim Reiten echt mal drauf achten. Wobei - ich bin bei 10 min Trab (inkl. leichttraben). Ob das ausreicht?

Snoeffi

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 Betreff des Beitrags: Re: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juni 2012, 10:33 
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@snoeffi: auf Pferden die von sich aus gut vorwärts gehen merkt man das auch viel deutlicher natürlich, aber einfach mal drauf konzentrieren, ich denke das macht fast jeder ab einem gewissen Punkt quasi automatisch so, wenn er eben nicht mehr vom RL eingedrillt bekommt, im Takt beide Beine zu zudrücken etc.

@melle: also die RL will, das der Reiter dem sich vom Schenkel wegbewegenden Bauch mit dem Bein folgt, um dabei den treibenden Impuls zu geben ?

Also so rein in der Theorie würde ich ja sagen, der Pferdebauch erreicht den Moment wo er sich automatisch den treibenden Impuls abholt wenn das Hinterbein auf dieser Seite dann abfußt ... mit dem Heben und Vorführen des Hinterbeins schwingt der Bauch dann zur anderen Seite ?

Also wäre ja ja nicht konträr ... denn wenn ich mit dem selbst abgeholten treibenden Impuls nicht hinkomme muss ich dann ja ab diesem Moment im Wegschwingen versuchen da deutlicher zu werden. Es ist m.E nicht so unlogisch wie es sich im ersten Moment liest. Letztlich geht es da ja um Momente, in denen man entweder reagiert oder es schonverpeilt hat ...

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Ich bin in einem Alter, da darf ich Menschen auch von Anfang an einfach doof finden - ich hab ja nicht mehr ewig Zeit.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juni 2012, 13:53 
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Fienchen hat geschrieben:

@melle: also die RL will, das der Reiter dem sich vom Schenkel wegbewegenden Bauch mit dem Bein folgt, um dabei den treibenden Impuls zu geben ?


Ja genau.

Wenn ich das so lese, glaube ich, dass das Problem entseht, weil die Reitschülerin weg von "intuitiven Treiben" kommt und plötzlich jedes Mal nachdenkt, wann der richtige Zeitpunkt ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wann treibt man?
Ungelesener BeitragVerfasst: 13. Juni 2012, 07:32 
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melle1 hat geschrieben:
Wenn ich das so lese, glaube ich, dass das Problem entseht, weil die Reitschülerin weg von "intuitiven Treiben" kommt und plötzlich jedes Mal nachdenkt, wann der richtige Zeitpunkt ist.



So ging es mir auch bei meinem "Proberitt" vorgestern. Wenn ich mich aufs Treiben konzentriere, wird es krampfig. Wenn ich intuitiv treibe und dabei in den Spiegel schaue, sehe ich tatsächlich, dass ich auch im Trab eher wechselseitig als gleichzeitig treibe.

Da ich noch im Antrainieren bin, kann ich noch nicht sagen, wie das bei manchen Lektionen ist. Ich glaube z. B. dass ich bei den Trabverstärkungen eher gleichseitig treibe als wechselseitig und bei den halben Tritten oder Passage-Ansätzen neige ich auch eher dazu gleichseitig zu treiben. Da muss ich mal drauf achten, wenn es wieder so weit ist.

Snoeffi

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