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Fliegende Galoppwechsel
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Seite 1 von 2

Autor:  Thesa [ 28. April 2011, 20:06 ]
Betreff des Beitrags:  Fliegende Galoppwechsel

Hallo liebe Enten


Mich würde mal interessieren, wie ihr einem Pferd Galoppwechsel beibringt.


Hat jemand eine unschlagbare Taktik?




Freue mich auf Antworten


LG Thesa

Autor:  Dia2 [ 28. April 2011, 20:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fliegende Galoppwechsel

Ich gebe hier meine ganz persönliche Meinung basierend auf meinen Erfahrungen ab, ich denke das sieht jeder anders.

Ich finde es sinnvoll, den fliegenden Wechsel kurz nach dem Außengalopp zu erarbeiten. Wenn der Außengalopp halbwegs sitzt, kann man auch schon mal einen Wechsel hinzunehmen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr schwierig wird, einen Wechsel zu reiten wenn das Pferd über Jahre nur den Außengalopp gelernt hat und evtl. für ein Umspringen bestraft worden ist.

Den Wechsel habe ich hierzu zunächst auf gerade Linie (durch die ganze Bahn wechseln, 2. Hufschlag von Hand- zum Außengalopp) erarbeitet (Genickkontrolle). Meist klappt es besser wenn man vorher minimal zulegt.
Niemals den Wechsel aus dem Aus-der-Ecke-kehrt oder durch die halbe Bahn wechseln heraus reiten, denn dann wird es schwierig einen korrekten Außengalopp zu reiten (so kommt er ja in den meisten L-Dressuren vor), wenn man ein Pferd hat was mitdenkt!

Voraussetzungen für den Wechsel? Ich denke das Pferd sollte genügend geschmeidig im Rippenbogen sein und es sollte sich problemlos vor- und zurücknehmen lassen.

Autor:  Thesa [ 28. April 2011, 20:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fliegende Galoppwechsel

eben weil es jeder anders sieht und anders macht, wollte ich eure erfahrungen hören


danke schonmal dia :thxs:


du reitest also auf dem zweiten hufschlag und gibst dann einfach die hilfe zum wechseln. was machst du wenn das pferd nicht umspringt?

Autor:  Dressurtussi [ 28. April 2011, 20:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fliegende Galoppwechsel

Ich habe den Galoppwechsel mit einem älteren Pferd erarbeitet, das schon Jahre im Außengalopp sicher unterwegs war: Wichtig war der sichere Außengalopp und sichere einfache Wechsel, die habe ich dann mit immer weniger Schritt geritten, dann habe ich den Wechsel auf der Linie des durch den Zirkel wechseln geübt, da mein Pferd mir gern zuvor kommt und nicht auf meine Hilfen warten wollte. Die Bande hat da beim Bremsen geholfen. Zuerst wieder die einfachen Wechsel, dann die fliegenden wenn er auf mich gewartet hat. Schön mit dem neuen äußeren Zügel auf C oder A weiter geritten um gut gerade zu bleiben. Bei gutem Wechsel ordentlich gelobt - nun kann ich die Wechsel überall reiten. Lugano hat allerdings ein schnelles Hinterbein, meine Stute ist da deutlich träger, aber sie wird auch nicht so heftig.
Gut geht das erarbeiten auch aus dem Travers heraus, da kann man schön mit der Stellung arbeiten. Wichtig ist ein ruhiger Sitz und deutliche Umlegen des Schenkels .
Nach diesem Prinzip fällt es mit in letzter Zeit leicht, mit diversen Pferden den Galoppwechsel zu reiten.

Autor:  Bearly [ 29. April 2011, 06:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fliegende Galoppwechsel

*lesezeichensetz*
Beitragen kann ich nix, aber ich lese fleißig mit!

Bei uns ist der Außengalopp soweit sicher, sie wechselt auch auf Hilfe vorne den Galopp, die prinzipielle Idee ist also da, nur vergisst sie leider die Hinterbeine dabei bzw. schafft es nicht :evil: .
Nun hat sie auch einfach nicht das schnellste Hinterbein, das versuchen wir mit der Zeit und Training zu verbessern. Alternativ hab ich manchmal den Eindruck die Leitung Schenkel-Pferdebauch-Pferdehirn-Hinterbeine ist ein bisschen zu lang und sie schafft es deswegen nicht mehr hinten zu wechseln... :roll:
Naja, ab und an passiert ihr mal versehentlich einer, meistens aus dem Rumscherzen heraus wenn sie den Rücken kugelrund macht und so genügend Platz und Zeit in der Luft für die Hinterbeine kriegt. Sie wechselt auch auf der Weide oder beim Freilaufen allerdings auch nicht von selbst.

Ich lese also sehr fleißig mit und bin gespannt auf Tips!

Autor:  Bajana [ 29. April 2011, 08:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fliegende Galoppwechsel

Ich komm ja ehr aus dem Springlager und fang gerne mit einem Cavaletti an, dann Stange, dann neben der Stange, dann ohne Stange.

Kann das Pferd bereits WEchsel, reite ich die auch gerne aus dem Travers heraus, die gelingen meist besser.

Autor:  allrounder [ 29. April 2011, 08:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fliegende Galoppwechsel

Ich hab je nach Pferd schon verschiedene Methoden verwendet.

Bei meiner Großen, die so ein "Naturwechsler" war, dass wir ihr den Wechsel für den Außengalopp regelrecht verbieten mußten, war der Wechsel danach komplett weg und nicht mehr abrufbar. Da half die Arbeit mit zwei Stangen (als in-out), weil sie bei der ersten zurück kam, zwischen den beiden umgestellt wurde und es so halbwegs kapiert hat. So richtig geschnallt hat sie es aber erst aus der Galopptraversale durch die ganze Bahn mit Wechsel bei Ankommen auf dem Hufschlag.

Seitdem will ich keinem Pferd mehr den Wechsel total verbieten, hat ein Jahr gedauert, bis Madam ihn wieder mochte. Beim Buschpferd habe ich ihn aus Versehen :aoops: beim Einspringen gefordert - Handwechsel = Wechselhilfe, da war die Maus ein halbes Jahr unterm Sattel. Sie wußte sofort, worum es geht, das Ding sitzt seitde recht gut :wink: . Interessanterweise hat sie bisher dennoch keine Probleme mit dem Außengalopp, den wir jetzt erst erarbeiten.

Autor:  Tschulia [ 29. April 2011, 09:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fliegende Galoppwechsel

ich komme ja aus dem springlager und hab daher mit dem aussengalopp nicht wirklich viel am hut!

Andi konnte von anfang an fliegend wechseln (mittlerweile schon ab und an serienwechsel :-| ), mit Carlos haben wir hart daran arbeiten müssen.
das problem war, dass carlos immer den kopfhochriss und im kreuzgalopp weiterlief...

ich habs so gemacht:
erst paar runden ruhig aufm zirkel galoppieren, darauf achten, dass er schön am bein ist. dann aus dem zirkel wechseln und schön ein paar sprünge im aussengalopp weiterreiten. das war dem damals jungen pferd eher unangenehm, ich reitete 2 galoppsprünge vorwärts und gab die hilfe zum wechseln. funktionierte ganz gut.
nach ner zeit kam hier aber auch das problem, dass er den kopf hochriss, den rücken wegdrückte und nur in den kreuzgalopp sprang...
hab ihn dann normal galoppiert und kurz vor dem wechsel stark pariert, sodass er einen moment fast schritt geht oder steht und dann gleich die wechselhilfe gegeben! das funktioniert seitdem am besten. als vorarbeit habe ich viele schritt-galopp-schritt übergänge gemacht und die schritte dazwischen immer weniger werden lassen. Mittlerweile denkt er gott sei dank selber mit und wechselt meistens im parcours selber den galopp, wenn wir falsch aufkommen.

wechseln über stange und cavaletti brachte bei meinem pferd überhaupt nichts... über der stange hat er einwandfrei gewechselt, sobald ich aber nur 2 cm neben der stange war, war wieder der kreuzgalopp da....

Autor:  Thesa [ 29. April 2011, 09:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fliegende Galoppwechsel

ahhh...schön


jetzt gibts ja schon ne ganze reihe antworten
:thxs:


ist doch sehr interessant, wie unterschiedlich die details ausgeführt werden


ich selbst galt in dem stall, in dem ich bis vor kurzem lange jahre war, als wechselprofi. habe sehr vielen pferden die wechsel beigebracht und meist hatten sie es nach 2-3 tagen begriffen.
jetzt bin ich mit meinem jungen an dem punkt, wo er die wechsel lernen sollte, damit ich im parcour flüssig weiterreiten kann. demnach hat mir mein trainer jetzt den zeitpunkt vorgeschrieben. das hauptproblem ist glaub ich bei meinem, dass er erst seit ein paar monaten annehmbar galoppiert. der galopp ist aber immer noch flach mit wenig schwebephase. ich habs bisher mal angetestet, indem ich auch über schritt bzw trab gewechselt hab. leider wird er mir dabei sehr heftig und geht mir nach ein paar mal gegen die hand beim parieren da er ja weiß, dass kurz drauf die galopphilfe kommt. angaloppieren tut er jedes mal wieder super auf der richtigen hand. hab dann einfach mal versucht, am wechselpunkt, wo ich sonst pariert habe, nur die neue galopphilfe zu geben aber dabei stürmt er mir weg und lässt sich dann erstmal nichtmehr bremsen. ich hab also nur ne chance, wenn er am wechselpunkt zurückkommt, dann klappt öfters vorne, manchmal auch mit allen beinen ein wechsel.

habe mir nun überlegt, erst nochmal anders an die sache ranzugehen. werde jetzt anfangen, ihn an der langen seite mal rechts und mal links angaloppieren zu lassen (damit er die galopphilfe besser unterscheidet). anfangs dann noch über einen schönen übergang das pferd zurückholen und gleich wieder angaloppieren, später dann erst bisschen vorwärts und dann ganz doll aufnehmen und nach oben springen lassen und dann in der ecke wechseln.

ich bin gespannt. ob diese variante funktioniert.
lustigerweise macht dieses pferd beim freilaufen serienwechsel ganz ohne aufwand. aber mit reiter versteht ers einfach noch nicht


lg thesa

Autor:  Bearly [ 29. April 2011, 11:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fliegende Galoppwechsel

Super wieviele verschiedene Herangehensweise da jetzt schon kommen :-D

Ich kenn die Aussage, dass den Wechsel über die Stange zu erarbeiten gern mal dazu führt, dass die Pferde sich angewöhnen nachzuspringen. Kann das jemand bestätigen oder auch widerlegen? Meine wechselt über nem Sprung schon den Galopp, wenn ich sicher die neue Richtung anweise, das klappt dann auch weitgehend zuverlässig. Stange alleine hab ich allerdings aus eben dieser Aussage heraus nicht probiert. Da ich das Tier aber auch gerne weiter Dressur reiten will und sie ja eh schon dazu neigt vorn schneller zu wechseln als hinten, hab ich Sorge, dass das in dieser Richtung bestärkt wird. Daher war und bin ich wirklich drauf bedacht, den Wechsel gleich von Anfang an von hinten nach vorne zu "installieren".

Autor:  Rhapsody [ 29. April 2011, 12:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fliegende Galoppwechsel

:aoops:

Autor:  allrounder [ 29. April 2011, 14:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fliegende Galoppwechsel

Deswegen übe ich das allenfalls über zwei Stangen - als IN-OUT.

Autor:  dabadu [ 29. April 2011, 18:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fliegende Galoppwechsel

Ich schließ mich da allrounder an, ich würde ebenfalls schon bei einem jungen Pferd versuchen den Wechsel zu erhalten und spielerisch mit einzubauen, ihn aber ja nicht "abgewöhnen" für den Außengallopp. Außer man will nicht springen und L-Dressur reicht einem :mrgreen:

Ich selber hab so ne Kandidatin, die auch eher ein etwas träges Reaktionsvermögen hat. Die lief Außengalopp schon ausm FF als ich sie bekam. Und zwar fast egal wie der oben drauf rumhängt, vermutlich hat man ihr auch den Wechsel verboten. Die kann man theoretisch auf ner 6 m Volte im Außengalopp reiten ohne dass sie mal umspringt :twisted:

Selbst über Stange oder Cavaletti landet sie nicht zuverläsig auf der neuen Hand. Im Gelände wechselt sie auch nie wie manch anderes Pferd mal von alleine.

Aus leichtem Traver heraus springt sie dann höchstens mal in Kreuzgalopp und drückt danns Kreuz weg und eiert los. Verschiedene gute Reiter und RL haben die Wechsel bereits angetestet, weil sie dachten, die zeigt schon ganz gute Ansätze von Seitengängen, vielleicht kann sie ja mehr. Pustekuchen.

Da ich eh kein Turnier reite seh ich es dann nicht ein mich an den Wechseln festzubeißen. Nur beim Springen fände ich es extrem charmant sie nicht immer über den Trab korrigieren zu müssen..

Autor:  Pegasus [ 29. April 2011, 18:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fliegende Galoppwechsel

Wenn man Pferden auf der Wiese einen Augenblick zuschaut, kommt man schnell zu dem Schluß, daß jedes Pferd Wechsel springen kann und eher der Außengalopp etwas unnatürliches ist. Die Klippe ist, dem jungen Pferd zu vermitteln, was man eigentlich von ihm will.

Ich reite mit den Jungen ziemlich früh einfach mal Durch die ganze Bahn Wechseln und die meisten springen um, weil sie sonst in der Kurve umfallen würden. Nach ein paar mal haben sie dann raus, was sie machen sollen und wechseln zuerst auf der Diagonalen auf Kommando, später bei jedem Handwechsel.

Für eine L-Dressur ist das natürlich tödlich. Die interessiert mich aber nicht so :-|

Gruß,
Pegasus

Autor:  Dressurtussi [ 29. April 2011, 21:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fliegende Galoppwechsel

Ich würde bei einem jungen Pferd auch immer den angebotenen Wechsel annehmen, der Außengalopp ist für mich nur dann reell, wenn das Pferd sicher an den Hilfen steht und sich auch tragen kann. Und wenn es an den Hilfen steht dürfte das Pferd nicht umspringen ohne Hilfe! Tut es das dann doch läuft da grad was schief in der Ausbildung - also zurück zu dem Punkt wo alles sicher funktioniert. Bisher bin ich aber eher in der Position, Pferden den Wechsel unter den Pony zu pulen die älter sind aber für die es keinen Grund gibt den fliegenden Wechsel zu erlernen.

Stangen würde ich auch nicht nehmen.

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