Es ist ja immer ganz nett zu fordern, dass nur wirklich erfahrene Reiter sich an junge Pferde rantrauen sollten. Nur wenn man dann auf Pferdesuche ist, stellt man leider sehr schnell fest, dass es nicht so einfach ist, sich ein ausgebildetes Pferd zu kaufen.
Im Normalfall möchte man kein altes Pferd, schließlich kostet der in der Rente auch noch eine Menge und zweitens will man ja auch nicht ständig Pferde kaufen. Also kommt man auf die brillante Idee, dass ein 8-jähriger toll wäre. Jung genug um noch viel Zeit mit ihm zu haben und die Grundausbildung ist durch, so dass man nicht mehr so viel kaputt machen kann.
Nur was für 8-jährige sind auf dem Markt?
1. Die aus Amateurhand - ein durchschnittlich reitender Amateur hat sich einen 4-jährigen gekauft und dann 4 Jahre auf dem Pferd rumgerührt. Wenn man Glück hat, liegt es an Zeit- oder Geldmangel, dass das Pferd auf dem Markt ist. Es geht A-Dressur, aber wirklich reell ist das alles nicht. Natürlich nicht, weil so hätte man es ja auch selbst hingebracht. Wenn man Pech hat, ist das Tier auf dem Markt, weil der Besitzer wirklich nicht damit klar kommt...
2. Die aus Profihand - wenn ein 8-jähriger 4 Jahre lang bei einem guten Profi war, dann geht der mindestens M normalerweise S und dann muss man sowas halt auch bezahlen können. Oder er hat einen gewaltigen Mangel
Also kommt man relativ schnell darauf, dass der Markt an anständigen, gut angerittenen 4-jährigen viel viel größer und vor allem besser ist.
Als ich mir mit 23 mein erstes eigenes Pferd gekauft habe, war ich mit Sicherheit nicht soweit die sinnvoll ausbilden zu können, aber sie freut sich jetzt noch wie blöd, wenn ich sie mal reite - es scheint also nicht so traumatisierend gewesen zu sein.
