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3 Jähriges Pferd durchs Genick?
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Seite 1 von 2

Autor:  Ramasz [ 24. September 2010, 09:13 ]
Betreff des Beitrags:  3 Jähriges Pferd durchs Genick?

Hallo,
wie seht ihr das, sollte ein 3 jähriges Pferd nach kurzer Anreitzeit schon durchs Genick laufen oder den Kopf tragen wie es will, bei Zügelkontakt?
Auf einem Verkaufsvideo macht es natürlich einen besseren optischen Eindruck wenn das Pferd schon in einer gewissen Haltung läuft.
Wie seht ihr das, was würdet ihr besser finden? Würdet ihr das Pferd trotzdem anschauen fahren, auch wenn es den Hals lang trägt?
Ich bin eigentlich der Meinung, das ein so junges Pferd das kräftemäßig noch nicht kann. Aber unser SB meinte, ihre 3 Jährigen liefen alle durchs Genick.
Also her mit euren Meinungen.

Lg

Autor:  biest_09 [ 24. September 2010, 09:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 3 Jähriges Pferd durchs Genick?

Ich denke wenn es nur mal kurz für ein Video ist und das Pferd es von sich schon etwas anbietet ist es ok. Im Normalfall sollte so ein Pferd lang über den Rücken gearbeitet werden und als Käufer würde ich es befürworten wenn ich sowas auch auf dem Video sehen würde.

Autor:  Phillis [ 24. September 2010, 09:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 3 Jähriges Pferd durchs Genick?

Ich würde es am besten finden das Pferd so konstruiert ist und angeritten und vorbereitet wurde dass es den Zügelkontakt nach vw-aw wenigstens von Richtung her selbst sucht.
Die meisten tun das, wenn keine Fehler gemacht wurden.
Natürlich braucht die Anlehnung nicht 100%ig sicher zu sein und ich will auch keine erzwungene oder zu enge Beizäumung sehen.

Aber an sich: Ja es sollte durch´s Genick und über den Rücken laufen.
Hals lang heißt ja nicht automatisch nicht durch´s Genick! Von daher ab ich ein wenig Probleme mit dem Eingangspost.

Autor:  Kiks [ 24. September 2010, 09:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 3 Jähriges Pferd durchs Genick?

Zitat:
schon durchs Genick laufen oder den Kopf tragen wie es will, bei Zügelkontakt?


der Kopf darf dahin, wo das Pferd es will - solange das Pferd nciht mit weggedrücktem Rücken gegen die Reiterhand zieht.
Sprich lang, hoch, tief, zwischendurch zu eng - alles kein Thema. Aber ein aktiv gegen den Reiter arbeitendes Pferd würde ich mir nicht ansehen fahren - da lernts ja von anfang an, sich zu entziehen.
Sprich frei getragener Hals ist ok, auch ein loser rücken - die aktivität kommt mit der Zeit.

Autor:  Tschulia [ 24. September 2010, 10:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 3 Jähriges Pferd durchs Genick?

Kiks hat geschrieben:
Zitat:
schon durchs Genick laufen oder den Kopf tragen wie es will, bei Zügelkontakt?


der Kopf darf dahin, wo das Pferd es will - solange das Pferd nciht mit weggedrücktem Rücken gegen die Reiterhand zieht.
Sprich lang, hoch, tief, zwischendurch zu eng - alles kein Thema. Aber ein aktiv gegen den Reiter arbeitendes Pferd würde ich mir nicht ansehen fahren - da lernts ja von anfang an, sich zu entziehen.
Sprich frei getragener Hals ist ok, auch ein loser rücken - die aktivität kommt mit der Zeit.


:thxs:
so sehe ich das auch. das pferd soll die reiterhand suchen und den weg in die tiefe suchen. dass das ganze nicht gleich und perfekt funktioniert ist klar.
aber ein pferd, das hans-guck-in-die-luft spielt und den rücken wegdrückt, will ich persönlich nicht sehen. weder bei einem 3-jährigen, noch bei einem 12-jährigen, noch bei einem 25-jährigen!

Autor:  ExstilleMitleserin [ 24. September 2010, 12:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 3 Jähriges Pferd durchs Genick?

So sehe ich das auch.

Meine Kleine lief eigentlich von Anfang an durch`s Genick und ich kenne auch kein anderes gesundes Jungpferd, welches sich nicht angeboten hätte.

Wenn das bei einem Pferd nicht relativ früh klappt, würde ich das Pferd durchschecken lassen- oder den Reiter austauschen....

Autor:  lucky-nadine [ 24. September 2010, 13:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 3 Jähriges Pferd durchs Genick?

guck dir mal meine Videos bei youtube an. Musst meinen nick eingeben und dann suchen. Mein Nick ist "luckynadine1"

Da sind Kurzvideos von meinem Berittpferd (3-jährig) drin. Ich find, die läuft schön altersentsprechend, auch wenn sie sich zwischendurch mal raushebelt oder auch mal nen Moment zu tief/eng läuft.

Hab sie fürs Video etwas kürzer genommen als ich es sonst tu. Normalerweise reite ich sie noch mehr in Dehnung. Das Video wurde aufgenommen, als ich sie ne gute Woche hatte. Sie war zuvor schon angeritten, hatte aber einige Monate Pause.

Autor:  Singvogel [ 24. September 2010, 15:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 3 Jähriges Pferd durchs Genick?

Nase runter ist nicht durchs Genick, das sollte jedem, der sich auf ein Pferd setzt, klar sein. Schrieb ja auch Phillis schon.

Nase runter können 99,9 Prozent der modernen Warmblüter beim ersten Mal Aufsitzen, das ist leider so.

Ramasz hat geschrieben:
Würdet ihr das Pferd trotzdem anschauen fahren, auch wenn es den Hals lang trägt?


Die Frage stellt sich so für mich nicht. (Um ehrlich zu sein kriege ich schon nen Hals, wenn ich die Frage so formuliert lese, aber lassen wir das.) Abgesehen davon, dass ich ohnehin nur noch roh kaufen würde, gilt grundsätzlich: Lieber lang als reinpressen. Und auf einem Verkaufsvideo, das mich anspricht, wäre weder ein Jockey zu sehen sein, der das Pferd zwischen Schenkel und Hand einspannt (und das tun leider die meisten) noch jemand, der mit unruhigem, klopfendem Schenkel und Sporen auf einer frischen Remonte hockt.

Da wir ja leider nur theoretisieren können, stell doch das fragliche Video ein, oder schick es mir per PN.

Autor:  Pegasus [ 24. September 2010, 16:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 3 Jähriges Pferd durchs Genick?

Das erinnert mich an eine Situation vor einigen Jahren, als ich meine damalige Remonte 4 Wochen unter dem Sattel hatte und meine damalige Rl meinte, sie liefe zu frei. Ich meinte dann, daß ich erstmal Takt und Losgelassenheit bearbeite und ich mich dann der Anlehnung widmen werde. Sie sagte daraufhin den schönen Spruch: "Ja, das ist richtig, aber durchs Genick gehen müssen sie von Anfang an" Meine Bitte, mir den Unterschied zwischen Anlehnung als Element der SdA und "durch's Genick gehen", das ich als Begriff in der Reitlehre nirgends finde, zu erklären, konnte sie nicht erfüllen. Könnt Ihr das?

Gruß,
Pegasus

Autor:  Singvogel [ 24. September 2010, 16:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 3 Jähriges Pferd durchs Genick?

Pegasus hat geschrieben:
Das erinnert mich an eine Situation vor einigen Jahren, als ich meine damalige Remonte 4 Wochen unter dem Sattel hatte und meine damalige Rl meinte, sie liefe zu frei.


Auch nett. :roll:

Pegasus hat geschrieben:
Meine Bitte, mir den Unterschied zwischen Anlehnung als Element der SdA und "durch's Genick gehen", das ich als Begriff in der Reitlehre nirgends finde, zu erklären, konnte sie nicht erfüllen. Könnt Ihr das?


Guck mal, ob du damit zufrieden bist. :wink:
Anatomisch versteht man unter Genick ist die Verbindung von Hinterhauptsbein und erstem Halswirbel. Unter dem Begriff „durch Genick gehen“ meint man eigentlich den Moment in der ehrlichen Versammlung, bei dem der Pferdekopf wie eine Lampe aus dem „Scharnier“ Genick entspannt herunterhängt und die Bewegungen der Hinterhand komplett durchs Pferd schwingen und fließen lässt. Der Weltklassereiter und Ausbilder Charles de Kunffy hat das so ausgedrückt: „Der Kopf muss wie ein Kronleuchter am Hals aufgehängt sein.“

Anlehnung ist die Verbindung der Reiterhand mit dem Pferdemaul. Das ist bei einer Remonte auch schon gefragt aber auf keinen Fall gleichbedeutend mit: Nase runter. Anlehnung ist ein Teil von: an die Hilfen stellen. Die anderen Elemente dazu sind Sitz und Bein.

Autor:  Phillis [ 24. September 2010, 18:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 3 Jähriges Pferd durchs Genick?

Singvogel, das ist mir mal wieder zu hoch :alol: Für mich heißt "durch´s Genick" das Pferd ist in Anlehnung und beigezäumt ist und die Bewegung die vom HB ausgeht durch den Rücken fließt und dann endet in einer Nickbewegung vertrauensvoll an die Reiterhand, einhergehend mit einem entspannten Kiefer. Oder schlicht und ergreifend: Das Pferd tritt von hinten nach vorne an die Hand heran und gibt im Genick nach.
In der Regel, also im allgemeinen Sprachgebrauch (und so wie ich es im Eingsangspost interpretierte)ist "durch´s Genick gehen" nur ein Synonym für "am Zügel gehen".

Eine "richtige" Definition wäre mir auch nicht bekannt. :keineahnung:

Autor:  cinnamon [ 24. September 2010, 19:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 3 Jähriges Pferd durchs Genick?

Genau mein Thema momentan.

Unsere Junge war jetzt sechs oder sieben Mal unterm Sattel und zeigt gar keine Tendenz in Richtung v/a.
Ich wirke mit der Hand im Prinzip gar nicht ein, halte nur ganz leicht die Verbindung und greife im Zweifel lenkend ein :-| Mehr will ich auch gar nicht - sie wird wohl selber auf den Trichter kommen :keineahnung:

Jetzt kommt erstmal der Zahnarzt, sie wechselt nämlich grade wie wild.


edit: Hier ein kurzes Galopp-Video: http://www.youtube.com/watch?v=vxZmOeLfkro

Autor:  Pegasus [ 24. September 2010, 19:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 3 Jähriges Pferd durchs Genick?

Singvogel hat geschrieben:
Pegasus hat geschrieben:
Meine Bitte, mir den Unterschied zwischen Anlehnung als Element der SdA und "durch's Genick gehen", das ich als Begriff in der Reitlehre nirgends finde, zu erklären, konnte sie nicht erfüllen. Könnt Ihr das?


Guck mal, ob du damit zufrieden bist. :wink: [...]


Hmm, ich annerkenne das Bemühen :-|

Ehrlich gesagt geht es mir wie Philis: "Durch's Genick" ist für mich ein Synonym für am Zügel und das heißt in Anlehnung, eine federnde Verbindung von der Hand über das Maul zum Hinterbein.
Damit ist es aber ein Punkt der Ausbildung, der früh, aber nicht am Anfang steht. Fordern von einer Remonte kann ich das schon gar nicht, denn "das Pferd sucht, der Reiter gewährt die Anlehnung". OK, wo steht das Phrasenschwein?

Das Video von Cinnamon mag als Beispiel dienen, obwohl dort eine Verbindung zum Pferdemaul besteht, geht das Pferd weder in Anlehnung noch durch's Genick. Wäre für mich aber am Anfang ok, wenn Takt und Losgelassenheit erarbeitet sind, wird sich die Anlehnung schon einstellen. Von Anfang an durchs Genick steht für mich für irgendwie runterfummeln...

Gruß,
Pegasus

Autor:  Phillis [ 24. September 2010, 19:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 3 Jähriges Pferd durchs Genick?

Also Anlehnung und am Zügel/"Gebrauchshaltung" sind für mich wieder 2 Paar Schuhe.
Cinnamons Pferd geht in Anlehnung, "es lehnt sich an den Zügel an", der Zügel ist konstant weich dran, das Gebiss liegt ruhig und gleichmäßig. Würde dieses Pferd nun (wenn es fertig ist den Hals als Balancierstange zu benötigen) losgelassener würde (so dass der der Impuls aus dem HB wirklich bis nach vorne durch käme), beginnen würde zu kauen und im Kiefer loszulassen, würde es auch im Genick abkippen (und aus "Anlehnung" würde im nächsten Schritt dann "durch´s Genick").

(Cinnamon- die galoppiert ja schon super!)

Autor:  cinnamon [ 24. September 2010, 22:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 3 Jähriges Pferd durchs Genick?

Danke, Phillis - ich bin auch sehr zufrieden. Wir sind jetzt zweimal galoppiert und das fühlt sich gar nicht nach dem Hasengalopp an, den sie im Moment beim Freilaufen zeigt :mrgreen:

Und den Weg in die Tiefe "durchs Genick" wird sie bestimmt auch bald finden. Bis dahin mach ich einfach mal nix und warte ab :wink:

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