Hallo Teddy,
ich kenne das auch, und zwar genau so wie Du.
Ich bin 37, habe eine Tochter. Ich reite zwar seit ich Kind bin aber ich war von Anfang an eher eine vorsichtige Reiterin. Und seit meine Tochter auf der Welt ist ist es wie bei Dir.
Ich habe mir dann zu allem Übel auch noch ein recht junges Pferd gekauft. Okay, ich habe recht lange Reiterfahrung, das hätte durchaus reichen können. Aber die Stute ist sehr sensibel und ich bin eben schnell ängstlich. Dummerweise habe ich auch lange Zeit alleine reiten müssen, da ich weder einen guten RL noch geeignete Mitreiter hatte.
Letzten Sommer dann habe ich festgestellt, dass es so mit uns beiden nicht mehr weitergehen kann.
Ich muss dazu sagen, dass meine Stute absolut brav und ehrlich ist. Sie bockt nicht, sie steigt nicht, sie geht nicht durch. Sie wird in kritschen Situationen nur sehr spannig, schnorchelt und tänzelt oder zackelt. Für mich war das aber immer ein Gefühl als würde ich auf einem Pulverfass sitzen, ich konnte mich nicht entspannen und so hat es sich hochgeschaukelt. Am Schluss bin ich immer mit einem riesigen Knoten im Bauch aufgesessen, was sie natürlich gemerkt hat und dann auch total verunsichert war.
Gott sei Dank habe ich dann jemanden gefunden, der mit mir gemeinsam diesen Kreislauf durchbricht.
Einen RL, der im Nachbardorf einen Hof hat. Seit März stehe ich mit meiner Stute auf seinem Hof. Er hat meine Stute jeden Tag an die Longe oder Doppellonge genommen. Seit ca. 4 Wochen wird sie von seiner Frau 1-2mal pro Woche geritten.
Und ich reite zur Zeit seine Pferde. Die sind ruhig, gelassen und totenbrav. Ich lerne auf diesen, mich endlich mal wieder zu entspannen und Spaß am reiten zu haben.
Und ich sehe, wenn seine Frau meine Stute reitet, wie ruhig und brav sie eigentlich sein kann. Mittlerweile bekomme ich wieder richtig Lust darauf sie zu reiten. Mein RL wird mich aber wohl noch etwas schmoren lassen, und wenn ich sie dann wieder reite, dann vorerst nur unter seiner Aufsicht.
Hätte ich diesen Mann nicht kennen gelernt, hätte ich mein Pferd wohl oder übel irgendwann verkaufen müssen.
Deshalb mein Appell an Dich: Suche Dir Hilfe!!!
Ich weiß, dass es sehr schwierig ist, die richtige Hilfe zu finden. Ich habe fast 2 Jahre gesucht. Aber Du brauchst jemanden, der Dich versteht, Dir Sicherheit gibt und Dir notfalls auch mal in den Hintern tritt.
Außerdem ist es sehr hilfreich, wenn Du Dein Pferd von jemandem reiten lässt, der ihm Sicherheit vermittelt. Wenn Du dann siehst, wie ruhig Dein Pferd ist, wirst Du selbst ihm auch bald wieder vertrauen können.
Ich gehe mittlerweile mit einem 4 jährigen Riesen ins Gelände. vor einem halben Jahr noch hätte ich mich nicht mal auf dem Platz auf dieses Pferd getraut. Aber dieser RL gibt mir so viel Sicherheit, dass ich richtig Spaß daran habe.
Ich wünsche Dir alles Gute!!! Und nur Mut!!!
_________________ liebe Grüße
Atlanta
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"Manchmal kann der Tropfen auf einen heißen Stein der Anfang eines großen Regens sein!!"
"Wenn du es eilig hast, dann gehe langsam!!"
(chinesisches Sprichwort)
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