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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Februar 2009, 13:15 
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Ich war ja immer so der Geländeverfechter, bin zum Anreiten NUR ins Gelände und habe mir auch vorgenommen in der Winter-/Hallensaison mehrmals wöchentlich raus zu gehen. Das habe ich bis November auch brav durchgehalten :roll:
Seither kann man an einer Hand abziehen, wie oft ich mit meinem Jungspund draußen war :aoops: Ich finde immer ne andere Ausrede.

Nungut, ich reite/arbeite ihn also momentan wirklich nur in der Halle, bzw selten mal (wenn Wetter und Boden ok) auf dem Außenplatz.
Ich versuche abwechslungsreich zu arbeiten (DL, Freispringen, Reiten, Zirkusslen etc), aber momentan wird er wirklich unter dem Sattel etwas "rotzig".

Meißtens mache ich vor dem Reiten etwas Handarbeit ... zum warmwerden etc (nein, KEINE Boden-/Dominanzarbeit). Dann steige ich auf und Pferd ist nicht warm sondern HEISS :twisted:

Bisher habe ich ganz normal angefangen ihn auf großen Linien im vorwärts/abwärts locker zu reiten, dann ein paar Runden in Arbeitshaltung etwas mehr angepackt... fertig.

Momentan muß ich von Beginn an arbeiten, um als Endziel ein lockeres Pferd zu haben das v/A geht. Finde ich etwas nervig, aber ich denke die Phase geht vorüber.

Sehe das nun nicht als großes Problem, ich bin ja flexibel und kann mich drauf einstellen. Allgemein würde mich aber dennoch interessieren WIE ihr eine Trainingsstunde aufbaut (sagen wir mal 5jähriges Pferd, gutes A-Niveau). Was fordert ihr wann? Wo setzt ihr Schwerpunkte, wie lang sind die wirklichen Arbeitsphasen, wie oft/lang löst ihr und lasst entspannen?


Zuletzt geändert von Lexi am 6. Februar 2009, 17:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Februar 2009, 13:27 
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Wie die Lösungsphase zu gestalten ist, ist sehr abhängig vom Pferd und muß jeder Reiter für sich selbst herausfinden, womit er sein Pferd am besten löst und auch, wielange es dauert. Bei meinem ist es viel Galopp und viele Trab-Galopp-Übergänge, nur als Beispiel. Er ist zwar inzwischen 7 und weiter in der Ausbildung, aber die lösende Arbeit habe ich nicht groß verändert.
Was die Arbeitsphase anbelangt habe ich damals den meisten Wert auf Übergänge und halbe Paraden gelegt, um den Grundstein für Versammlung zu legen. Also viele Schritt-Trab-Übergänge schultervorartig auf dem Zirkel. Viele Volten mit Übergängen, eben alles, womit ich das Pferd zur Lastaufnahme auffordere.
Im Galopp ähnliches Thema, viele Galopp-Schritt-Übergänge und zwischendurch immer wieder zulegen. Wenn Du sagst, gutes A-Niveau, kannst Du ja vielleicht auch schonmal Aussengalopp antesten?

Schwerpunkte haben wir immer entweder auf Trab oder Galopp gelegt, nie beides in vollem Umfang, das ist zu anstrengend und das mache ich heute noch so. Ist halt die Frage, an welchem Thema Ihr gerade arbeitet und was Euer Ziel für die nächsten Monate ist.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Februar 2009, 13:38 
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Meine Ziele sind ganz niedrig gesteckt, vielleicht hast du mitbekommen das es der Beckenbruchpatient ist?
Er macht sich entgegen aller Hoffnung derzeit wirklich gut (naja, den Umständen entsprechend). Eigentlich wollte ich nur eine solide Grundausbildung haben, das er lernt möglichst seinen Takt zu finden, trotz Behinderug gut gymnastiziert ist, lernt sich zu entspnnen/dehnen. Einfach das er wenigstens noch ein paar Jahre GESUND durchs Gelände tingeln kann etc.

Naja, derzeit sieht es so aus als wolle er mehr. Ich weiß nur noch nicht so recht damit umzugehen, ständig habe ich die blöde tickende Hinterhand im Kopf.
Egal, wie mir bisher jeder rät: Augen zu und durch!

Ich arbeite also jetzt mit ihm und er wird richtig WACH :ashock: (jahaaa, das find ich gut!). Galopparbeit halte ich noch kurz und knackig, ich reite viele Übergänge, lasse ihn aber nicht lang galoppieren. Im Handgalopp durch die g.B. wechseln klappt, dann parriere ich aber auch gleich wieder durch.

Was mich aber nun beschäftigt ist, das wir momentan gleich mit der Arbeitsphase loslegen "müssen" und erst zum lösenden Teil zum Ende der STunde hin kommen. Ok, wir machen zwar keinen Kaltstart, aber dennoch irritiert das... vorallem weil er am Anfang wirklich extrem unklar läuft und erst nach ca 30Minuten anfängt klar zu gehen. Ein blödes Gefühl :roll:

Soll ich da einfach drüber wegreiten, oder mehr Ruhe rein?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Februar 2009, 14:41 
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Bei so einem jungem Pferd mit so einer Diagnose über Unklarheiten 30 Min drüber weg zu reiten, finde ich daneben.

Meine Stute hat ebenfalls "hinten" Prob, auch nach einem schweren Sturz (3-jährig) jetzt 7-jährig. Nie niemals bin ich über Tickern oder schweren Muskelkater weggeritten! Wahrscheinlich hat sie deswegen bisher solange gehalten, bei anderen Leuten die mich immer belächelt haben, weil ich sie im Weichspülgang geritten habe, wäre sie schon längst platt.

Die Stute hat mom auch einen Hallenkoller- und ich bin nur 3-4 Mal die Woche drin, den Rest der Woche hat sie frei. Ich reite sie immer noch wie eine JUNGE Remonte. Fast nur aussen rum oder mal ein bischen Zirkel.

Heute ist sie top gelaufen und ich habe relativ schnell aufgehört und bin dann noch 20 Min Schritt im Busch gegangen, da war sie endlich mal wacher.

Ich habe ein Traumgelände vor der Nase und habe mir fest vorgenommen, sobald es vom Boden her frei ist, gehe ich sofort raus, bis sie wieder richtig frech wird im Gelände, weil dann kann ich sie in der Halle mehr fordern.

Es ist unheimlich schwer für Pferde die Prob hinten haben in der Halle zu laufen und wenn sie dann noch nicht mal klar gehen, wäre ich persönlich nie niemals aufn Pferd! ausser es würde sich in den nächsten 10 Min einlaufen. Aber 30 Min :ashock:


Bei so einer Diagnose würde ich dort reiten wo nicht alle 20 oder 40 Meter ne Ecke wäre. Ich bin mit meiner die erste Zeit wo ich angefangen habe sie wieder an zu trainieren, nach der Reha nur auf RIESEN Flächen geritten. In die Halle bin ich erst wo ich sie im Gelände nicht bändigen konnte.


Lg Betty

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Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine überraschte Frau.
- Maryon Pearson-


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Februar 2009, 14:53 
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Happi,

da bin ich mit dir einer Meinung. Aber uns gegenüber stehen eine mehrere Tierärzte, Physiotherapeuten, Bereiter, Osteopathen etc, die sagen : weiter reiten, gymnastizieren!

DAS Thema möchte ich nun hier deswegen nicht weiter diskutieren (hat nen eigenen Thread), mit "drüberwegreiten" meinte ich eher seine Power/Frechheit/Arbeitswütigkeit.

Ich muß ja zumindest so lange reiten bis er vernünftig taktet, damit wir DA dann drauf aufbauen können, einen anstiges/gleichmäßiges Körprgefühl bekommen. Die 30Minuten sind schon reduziert von sehr viel längerer Zeit. Er hat dabei keine Schmerzen, sonst würde es ja schlimmer anstatt besser werden.

Also lassen wir seine körperlichen Probleme mal außen vor und behandeln ihn wie ein gesundes junges Reitpferd... das gerade übermütig frech wird und lernen will, mir dabei aber mehr oder weniger vorschreibt, wie das Training auszusehen hat und aufgebaut wird.... obwohl ich es lieber gern (der Korrektheit wegen) anders machen würde.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Februar 2009, 16:04 
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Ach so, das ist der Beckenbruchpatient, das hatte ich irgendwie nicht mehr auf dem Schirm. :aoops:

Ich verstehe jetzt nicht so ganz, was Du mit "wir fangen mit der Arbeitsphase an" meinst. Heisst das, Du musst ihn erst richtig anpacken, damit der Übermut raus ist und er erst dann wirklich loslässt? Wenn dem so ist, warum denn nicht, Ziel ist dann eben, dass er zum Ende hin richtig loslässt und entspannt ist. Was willst Du machen? Wenn er frech und knackig ist, kann man halt nicht locker schön in Tiefe arbeiten, da muß erstmal die Luft raus.
Mit den Taktfehlern das ist natürlich schwer zu beurteilen, aber wenn die Experten sagen, Du sollst ihn wie ein normales Reitpferd arbeiten, würde ich das auch machen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Februar 2009, 16:19 
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Ich weigere mich, mich auf meine fünfjährige zu setzen, wenn die nicht losgelassen ist, weil es mir keinen Spaß macht. Wenn ich sehe, Madam ist zu kernig, heiß, mental verspannt dann mache ich Handarbeit, bis sie sich loslässt. Das dauert meistens nur ein paar Minuten, vorher hab ich sie im Schritt warmgemacht. Allerdings glaube ich, dass wir unter Handarbeit was anderes verstehen. Ich meine Abkauübungen im Stand nach Baucher/Racinet/Karl.

Ich gehe also erst in den Sattel, wenn das Pferd sich durch das Abkauen losgelassen hat. Dann habe ich ein mental und körpelich entspanntes Pferd, das sich gleich auf alles, was ich verlange einlassen kann. Selbstverständlich reite ich sie dann auch erst einmal in Dehnungshaltung. Ich brauche das Ganze so alle drei Wochen mal, wenn wir auf einem fremden Platz sind oder jetzt im Winter. Allerdings mache ich es auch manchmal zwischendurch einfach so, weil sie es so liebt.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Februar 2009, 17:08 
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Ich mache vor dem Reiten eigentlich immer folgendes:

Kurze Runde Spazieren im Gelände (ich führe), dann Dehnübungen im Stand (unter Anleitung derTherapten), dann in der Halle kurz Handarbeit (nicht im Stand, sondern in Bewegung).

Unter Handarbeit verstehe ich:
-Antreten/Halteübung
-Hinterbein aktivieren
-Schritt/Trabübergänge
-Seitengänge

Dann steige ich auf, reite noch einige Runden am langen Zügel und beginne dann normal zu arbeiten. Allerdings ist das Pferd in diesem Stadium dann aufgeheizt :roll:

Ich versuche mal die Handarbeit außen vor zu lassen und dies evtl bei Bedarf NACH dem Reiten zu machen. Vielleicht vorher ablongieren?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Februar 2009, 17:32 
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Lexi hat geschrieben:
Vielleicht vorher ablongieren?


Saludos,
kannst Du probieren, sofern das gesundheitlich okay ist. Allerdings: Ich kenne so einige Pferde, die sich beim longieren erst recht aufheizen und mit denen dann die Losgelassenheit unterm Sattel erst recht in die Ferne rückt. Von daher würde ich tatsächlich warmreiten, arbeiten – wenn er arbeiten will, ist doch bestens. Und wenn er sich erst entspannt, wenn er durch das arbeiten genug "Futter für den Kopf" bekommen hat, würde ich das momentan auch einfach so hinnehmen.

LG
Andrea


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Februar 2009, 17:43 
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Hach Andrea, wenn man sie ruft ist sie da.

Also Longieren darf ich/kann ich/soll ich, es muß halt nur korekt durchgeführt werden. Ich werde es mal ausprobieren, Wird er davon genauso hibbelig wie von der Handarbeit, lass ichs eben ganz schnell wieder.

Arbeiten will er tatsächlich, ich finde ihn derzeit extrem übereifrig. Der spult alles was er kann wie auf Komando ab ... so Zirkusrick mäßig :roll:
Erinnerst du dich das ich im Sommer beim Einreiten das Problem hatte das er im Schrittempo am langen Zügel neben den anderen Mitreitern getrabt/galoppiert ist und keinen Meter Schritt gegangen ist?
Ich dachte diese Phase häte ich erfolgreich hinter mich gebracht. :-?

Vielleicht sollte ich meditieren, total in mich gehen und ihn mit meiner inneren Ruhe umhauen :alol:

Hach, ich bin ja froh das es ihm gut geht, das er mal wieder aus sich heraus geht und zeigt das Leben in ihm steckt.Aber das irritiert mich so und bingt mich etwas von meinem gedachten Weg ab.
Ich müßte fast schon sagen das mich das überfordert... vor einigen Wochen wollte ich ihn immerhin noch in Rente schicken....

Aber nungut, ich denke nicht mehr über Handarbeit und lösende Arbeit VOR der Arbeitsphase nach, sondern nehme es wies kommt. Warmführen, draufsetzen, los legen :?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 7. Februar 2009, 01:26 
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An und für sich ist es doch gut, dass er so viel Spaß mitbringt und Du solltest auch annehmen, wenn er nur eifrig ist.

Allerdings hab ich auch so ein heißes Tier dass eben übereifrig wird und das geht nicht. Bei der fahre ich am besten, in dem ich gezielt runterfahre. Freudiges Mitarbeiten ist schön und gut aber Gehorsam unterm Sattel hat vorrang. Meine wird nur heißer, wenn ich alles annehme. Ich mache wirklich viel Schrittpausen. Wenn´s gar nicht geht, wird auch mal einfach 15 Minuten "Denkmal" geübt. Sie fühlt sich deutlich wohler, wenn ich ihr das Arbeitstempo vorgebe, gerade heiße Pferde müssen das lernen.

Ist natürlich von Pferd zu Pferd verschieden. Aber es gibt eben welche, die sind nicht tot zu kriegen über immer mehr fordern. Bei meiner ist das Prinzip einfach: Ist sie gelassen, gibt´s als Belohnung Arbeit und Neues, dreht sie auf, gibt´s Schritt und wird der Schritt unklar, wird das ganze ausdiskutiert... und zwar im Stehen :acool:

Wenn einer sich immer weiter hoch puscht, ist das halt extrem Kontraproduktiv für die Losgelassenheit und somit für reelles Arbeiten und wenn das Pferd fest ist und dabei voll gearbeitet wird, schleichen sich Fehler und dauerafte Verspannungen ein.

Das Pferd muss auf mich achten. Es wird seine Bewegung und Forderung bekommen, aber zu meiner Zeit, das müssen sie erstmal verstehen- danach nehme ich gerne an, was sie mir anbieten. Wenn ich ein Pferd will, dass mir vertraut und gehorcht und sich unter mir entspannt, das mit mir arbeitet, dann will ich es nicht dazu verleiten, an der Longe abzubuckeln oder Dampf abzulassen, denn hier geht es um entspannte und aufmerksame Arbeit, nicht um Bewegungstherapie... aus diesem Grund halte ich persönlich ablongieren für Mist (sorry), weil es eben nicht in die Linie passt. (mache das nichtmal bei den ganz jungen...)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 7. Februar 2009, 04:18 
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Warum machst Du Bodenarbeit und solchen Schnickschnack wenn Du weißt dass er heiß davon wird... :ashock:

Lass es doch einfach sein. Durch ablongieren bescherst Du Dir nur mehr Kondition (und wenn Du es recht oft machst evtl. auch noch schöne Sehnenprobleme). Meiner Meinung nach alles Quatsch. Mit Bodenarbeit fang ich mal an wenn es um Versammlung/ Hankenbeugung usw. geht. Abkauübungen an der Hand usw. : sinnlos, weil unreel. Man reitet ein Pferd von hinten nach vorne, dadurch erreicht man eine reele Losgelassenheit und genau die erstrebst Du ja wenn ich das richtig verstehe. Du merkst ja selbst schon dass etwas nicht ganz richtig sein kann wenn er sich aufheizt.

Über die Untaktmäßigkeiten würde ich (sofern Du es gesundheitlich verantworten kannst, da möchte ich gar nicht drauf eingehen wie Du es eingangs gewünscht hast) drüberwegreiten. Solange er nicht taktmäßig geht kannst Du Dir meiner Meinung nach irgendwelche spezifischen Dinge sparen. Die lösende Arbeit muss halt immer so lange gemacht werden, bis der Erfolg da ist und das Pferd taktmäßig, losgelassen und schwungvoll geht.

Anlegen würde ich mich nicht mit ihm, im Sinne von 10 minuten Denkmal üben (das ist bei 9 von 10 Pferden kontraproduktiv). Ich würde (sofern er es anbietet) ein relativ hohes Grunddtempo wählen und erstmal viel Trab und Galopparbeit machen, Ganze Bahn, Zirkel, großzügige einfache Schlangenlinien, Übergänge (aber auch ruhig mal ein paar Runden galoppieren lassen, versuch das mal rauszufinden, manchen Pferdn tut das sehr gut) zu Anfang weniger, dann mal häufiger.

Wenn er heftig wird: Cool bleiben, nicht ziehen oder zuppeln, sondern einfach positiv ausnutzen, Tempo durch reiten auf gebogenen Linien regulieren, sobald er annährend ruhiger wird: Zügel aus der Handkauen lassen, dadurch kann man die meisten Pferde austricksen. Wenn kein Druck da ist kann er nicht heftig werden, das funktioniert nur solange Du mitspielst. Wenn Du nicht drauf eingehst hat er keine Chance.

Bei einem 4,5 jährigen Pferd, welches eher bewegungsfreudig ist (hab ich übrigens lieber als das Gegenteil) baue ich das in etwa so auf: 10 min Schritt am langen Zügel (im Schritt lasse ich ausschließlich schreiten, nix anderes, den Schritt kaputtreiten muss man noch früh genug), dann leichttraben auf großzügigen gebogenen Linien und geradeaus, dann längere Galoppreprisen, zwischendurch immer mal wieder traben, alles in einem frischen Grundtempo und in Dehnungshaltung. Dauert je nach Pferd zwischen 10 und 20 min (bei Deinem evtl halt etwas länger) dann fang ich langsam mal an leichte Verstärkungen in den einzlenen Gangarten und wieder aufnehmen an. Allerdings immer nur ein paar Tritte, dann wieder zurücknehmen. Sobald das fein wird, wird angefangen zu arbeiten, häufigere Tempiunterschiede, Galopp-Schritt-Übergänge Trab-Galoppübergänge, Schenkelweichen, Schultervor usw. Evtl. zwischendurch immer mal wieder Zügel aus der Hand kauen lassen, ZIrkel, Volten,..... zum Schluss noch ein wenig leichttraben, Schritt reiten, fertig.

Wenn Du unbeingt Handarbeit machen willst, dann mach das lieber am Ende. Dann kannst Du auch ruhig Seitengänge machen, auch mal halten usw. Grundsätzlich muss man bei heißen Pferden nichts provozieren. Wenn die locker und gelöst sind und etwas Dampf abgelassen haben stehen die in 9 von 10 Fällen alleine. Macht man es zu Anfang weiß man doch sowieso, dass es Probleme gibt. bei solchen Dingen können wir ruhig ausnutzen, dass wir intelligenter sind als Pferde.... :wink:

Wenn ich ein unausgelastetes kleines Kind vor mir habe, dann schick ich es ja auch erstmal auf den Spielplatz zum austoben, weil man ganz genau weiß wenn man es jetzt hinsetzen will und vorlesen will, provoziert man nur Knatsch. Kann man bei Pferden genauso machen, ist für alle einfacher.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 7. Februar 2009, 08:13 
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Sooo,

gestern Abens um 10 Uhr bin ich noch aufs Pferd geklettert... ohne zuvor Handarbeit/longieren. (Abkauübungen im Stehen mache ich übrigens gar nicht, das war Singvogel).
Schrittreiten alles schön und gut, Antraben wurde leicht chaotisch. Vorwärtsreiten gestaltet sich schwierig wenn er noch nicht locker ist, weil er nun nicht unbedingt mit großen/raumgreifenden Gängen gesegnet ist. Das artet dann in Nähmaschinentrab aus.

Also viele Linien geritten, immer weg von der Bande und der Geraden. Das blöde (oder gute) ist, das ich gar nicht viel in der Hand hab. Er pullt nicht nach vorne, sondern läßt seine Energie dann nach oben raus... komisch zu beschreiben.

Das Anhalten sitzt... immer... ohne Diskussion. Gestern kam einer nach dem ersten Angaloppieren leicht geschockt aus dem Stübchen, fragt ob alles ok ist oder ob ich für den Stierkampf trainiere. Pferd will Gas geben, ich gebe parade, er fällt aus, ich galoppiere neu an, er gibt Gas, ich will parrieren. *Bing* machts beim Pony, die Erleuchtung :-? "Die olle will bestimmt irgend nen ollen Seitengang im Galopp. Bitte schön, sie haben!"
Da schießt er volltraversalenartig die Halle hoch, ich hab nix in der Hand und das ist FRECHHEIT kombiniert mit Unwissen/Unverständnis.
Nachdem ich mich bei dieser Aktion wieder sortiert habe, gebe ich Parade, kurzes "brrrt". Pony schmeißt den Anker und steht... direkt hinterher die Frage "Soll ich auch Rückwärts? Hab ich doch neulich erst gelernt, guck mal wie toll ich das mache!"
Da ist mir dann ein lautes "NEIN, STEH!" rausgerutscht. Pony: "okok, ich steh ja schon!" :roll:
Und dann steht er da, seelenruhig, wenns sein muß ne Stunde. Der kann von Null auf 100 und von 100 auf Null, ICH kann nur NICHT damit umgehen. Habe keine Angst davor, ich bin dann aber unsicher wie ich weiter machen soll, was ich annehmen soll und was nicht.
Der Zuschauer fand nur wenige Worte: "Irgendwie hat dein Pferd im positiven Sinn einen an der Klatsche!" Na danke :twisted:

Ich bin dann abgestiegen und habe dann unzählige Cavaletti wahllos in der Halle verteilt. Ein SEHR GUTER Gedankengang. Nach 15 Minuten Schlangenlinientraben über einzelne Stangen war das Pferd locker, streckte sich vorwärts/abwärts und war in einem angenehmen Grundtempo. Daraufhin hätte ich dann weiter arbeiten können, ich habe aber aufgehört weil ich körperlich nach einem langen Tag platt war.

Das mit den Stangen werde ich jetzt von Anfang an mit einbauen, scheint ihm zu helfen. Und dann muß ich dringend auf die Galoppstrecke im Gelände. Ich glaub der braucht einfach mal so 5km Gallöppchen geradeaus. Da darf er von mir aus auch Gas geben.

Noch mal eine Frage an euch:
Wie viele Pferde lassen sich in welchem Alter tatsächlich von Beginn an ruhig und locker im vorwärts/abwärts warmreiten?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 7. Februar 2009, 09:26 
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meije definitiv nicht...
ich reite 30 min drauf hin, dass sie reell achgibt und den rücken aufwölbt... und das Pferd ist 14 :roll:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 7. Februar 2009, 12:21 
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Lexi hat geschrieben:
Noch mal eine Frage an euch:
Wie viele Pferde lassen sich in welchem Alter tatsächlich von Beginn an ruhig und locker im vorwärts/abwärts warmreiten?


Also ich hatte beide Fälle schon.
Wenn die gut und reell angeritten wurden und dann keine Fehler gemacht wurden oder Schmerzen da waren und ein korrektes Exterieur zu Grunde liegt, tun das eigentlich fast alle. Aber m.E. liegt da das Entscheidene schon bei den aller ersten Malen unterm Sattel.
Ich hab ne Temperamentsbombe, aber die geht in der Lösungsphase schön ruhig und vw-aw, dreht erst auf, wenn´s an die Arbeitsphase geht.


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