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"Kraft" beim Reiten...
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Autor:  quark [ 16. Januar 2009, 07:54 ]
Betreff des Beitrags:  "Kraft" beim Reiten...

Ich hab das Problem, dass mein Pferd sich, sobald es an die Arbeit nach dem Aufwärmen geht, dermaßen auf die Hand legt, dass ich fast rausgezogen werde. Ich bin jetzt sicher kein Hämpfling, aber mit der Zeit kann ich da einfach nicht mehr... Mir geht da schlichtweg die "Kraft" in Kreuz und Bein aus.
Mein RL meinte gestern, reiten habe nix mit Kraft zu tun, ich soll locker bleiben und einfach Kreuz und Bein dranlassen. Sicher, da hat er Recht, drum habe ich das auch in Anführungszeichen gesetzt.
Wie kann ich dafür sorgen, dass ich da einfach länger durchhalte? Das Pferd nutzt verständlicherweise meine Schwachstelle aus und macht es sich gemütlich. Was es mir natürlich noch schwerer macht...
Wenn ich aber durchhalte wird es schon gut, ich merke dann auch, wie der Rücken hochkommt, dass die Hinterhand untertritt und keine Zentner mehr auf der Hand liegen.
Bessere Reiter haben das Problem mit dem Pferd natürlich nicht, drum frag ich mal, was kann ich für mich tun, damit ich da besser werde?

Autor:  zera [ 16. Januar 2009, 09:29 ]
Betreff des Beitrags: 

Hups ... Das wird heute ein spannender Tag...


Dein RL hat Recht - reiten hat tatsächlich NICHTS mit Kraft zu tun.
Schade, dass er Dir das anscheinend erst JETZT beibringt.

Dein Pferd kann sich nur auf die Hand legen, wenn Du festhältst. Lass das bleiben, und Du hast eine wundervoll einfache Reitstunde, die nicht an den Nerven zerrt.
Wenn der Esel die Rübe runter nehmen oder lang machen will ... Bitteschön - lass ihn doch. Dann wird halt schön die HH ran getrieben (notfalls mit Stöckchen, aber in jedem Fall ohne Sporen), und wenn er muskulär so weit ist, kommt der auch wieder hoch. Wenn Du Dich auf ein Kräftemessen einlässt, dann hast du verloren (ohne dass das Pferd es überhaupt ursprünglich auf einen Kampf angelegt hätte).

Sorry - aber bei Aussagen wie "der legt sich so auf die Hand" dreht sich mir immer die Hutkrempe auf.
Mag ja anders gemeint sein, als es da steht, aber so wie ich es jetzt rauslese und mir bildlich vorstelle, ist das nicht so doll.

Bei Interesse kann ich hier gerne einige weiterführende Links einstellen oder die Zusammenhänge näher erläutern.


Edit: Hab grad Dein Avatar genauer angesehen - Lob für die Verschnallung des RH, das scheint korrekt mit 2 Finger breit Platz überm Nasenrücken zu sein - sieht man ja leider nur sehr selten.

Noch mal Edit: Habe Deine Frage ja gar nicht beantwortet :aoops:
Was Du tun kannst: Vorne minimale Verbindung und VORWÄRTS reiten. Wo er die Nase hin hält, sollte Dir dabei wurscht sein.
Die Nase kommt von alleine an die richtige Stelle, wenn er durch ein aktives HB den Rücken aufwölbt.

Autor:  Phillis [ 16. Januar 2009, 09:37 ]
Betreff des Beitrags: 

Du musst das richtige Gefühl für´s Nachgeben finden.
Du musst nicht mit dem Bein quetschen wie verrückt, sondern das Tier sensibel für den Schenkel machen und darauf achten, dass Deine Hilfen im richtigen Moment kommen.
Nicht starr werden in der Hand, sondern im Gegenteil, darauf achten, dass das Pferd keine verlässliche Stütze hat, auch im Trabund Galopp die Nickbewegungen mitgehen. Damit der vom Bein erzeugte Impuls die HH zum vorschwingen motiviert, der Rücken sich aufwölbt und in diesem Moment die Nase hoch kommt und das Pferd leicht wird. Diesen Augenblick/diese Trabphase in der Fußfolge gibt es auch bei einem Pferd, dass sich "draufhängt", wenn auch nicht so locker und ausgeprägt und ist der Moment wo Du Vorgeben musst und der das ganze flexibel hält.

Ist eine Frage des Gefühls und Timings, was man lernen muss.

Wenn Du merkst, dass Du Dich fest machst, pariere durch und locker Dich bewusst, um wieder neu zu starten.

Autor:  rednex [ 16. Januar 2009, 09:39 ]
Betreff des Beitrags: 

zera hat geschrieben:
Hups ... Das wird heute ein spannender Tag...

Dein Pferd kann sich nur auf die Hand legen, wenn Du festhältst. Lass das bleiben, und Du hast eine wundervoll einfache Reitstunde, die nicht an den Nerven zerrt.


DAS kann ich so unterschreiben.
Ich erwisch mich auch immer mal wieder dabei mit Kraft zu reiten :roll:
Das macht mir mein Pony aber zum Glück mehr als deutlich :wink:

Autor:  zera [ 16. Januar 2009, 09:40 ]
Betreff des Beitrags: 

So, hier mal ein ink zu einem Artikel, den sich jeder Reiter hinter die Ohren schreiben sollte...
http://www.geraderichten.de/artikel/aufderhand.htm

Autor:  yvi [ 16. Januar 2009, 09:47 ]
Betreff des Beitrags: 

:-|

Autor:  ravell1999 [ 16. Januar 2009, 09:50 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich bin schon der Meinung, dass man ein Mindestmaß an Kraft bzw. Muskulatur haben muss, um ein Pferd ordentlich von hinten nach vorne zu reiten, bei dem einen Pferd mehr, bei dem anderen Pferd weniger.

Zum Reiten sind ein gewisses Maß an Muskeln im Bauch-, Rücken und Beinbereich m.E. notwendig, auch wenn das sicherlich in keinem Verhältnis zum Bodybuilding im Fitness-Studio steht.

Wenn sich das Pferd mit gefühlten 500kg auf die Hand legt, muss sowohl beim Reiter als auch beim Pferd eine gewisse Kraft da sein, damit das Pferd sich selber tragen kann.

Autor:  quark [ 16. Januar 2009, 09:51 ]
Betreff des Beitrags: 

Zitat:
Schade, dass er Dir das anscheinend erst JETZT beibringt.

habe den erst seit kurzem. Ist also alles noch recht neu.

Jaja, ich hab das schon auch verstanden, wie das theoretisch geht (den Link zu Sigi kenn ich übrigens :wink: ), mir fehlt nur die Power, solange durchzuhalten.
Ich bin einfach zu schnell schlapp... Wenn ich durchhalte wird es als auch ganz ganz toll und ich genieße es nur noch.



Zitat:
Edit: Hab grad Dein Avatar genauer angesehen - Lob für die Verschnallung des RH, das scheint korrekt mit 2 Finger breit Platz überm Nasenrücken zu sein - sieht man ja leider nur sehr selten.

Danke. Zugegeben, es ist nachgemessen... :aoops:

Autor:  ravell1999 [ 16. Januar 2009, 09:54 ]
Betreff des Beitrags: 

Zitat:
mir fehlt nur die Power, solange durchzuhalten.


Dann solltest Du gezielt daran arbeiten, diese Power zu bekommen.

Autor:  quark [ 16. Januar 2009, 09:57 ]
Betreff des Beitrags: 

Also doch Eisen stemmen (oder so...) :evil:
Ok. Da muss ich dann wohl durch.

Autor:  Tschulia [ 16. Januar 2009, 09:57 ]
Betreff des Beitrags: 

ravell1999 hat geschrieben:
Ich bin schon der Meinung, dass man ein Mindestmaß an Kraft bzw. Muskulatur haben muss, um ein Pferd ordentlich von hinten nach vorne zu reiten, bei dem einen Pferd mehr, bei dem anderen Pferd weniger.

Zum Reiten sind ein gewisses Maß an Muskeln im Bauch-, Rücken und Beinbereich m.E. notwendig, auch wenn das sicherlich in keinem Verhältnis zum Bodybuilding im Fitness-Studio steht.

Wenn sich das Pferd mit gefühlten 500kg auf die Hand legt, muss sowohl beim Reiter als auch beim Pferd eine gewisse Kraft da sein, damit das Pferd sich selber tragen kann.


bin der gleichen meinung!!! Ganz ohne kraft reiten, geht nicht, finde ich..... mich kostet es schon immer wieder kraft, die pferde von hinten richtig durchzutreiben, oder einen schwungvollen trab auszusitzen....

Autor:  ravell1999 [ 16. Januar 2009, 09:58 ]
Betreff des Beitrags: 

Ups, Ganz vergessen:
Und Du solltest daran arbeiten, dass Dein Pferd seinen Schädel selber trägt (Gezielter Aufbau von HH und Rücken- / Bauchmuskulatur).
Dafür eignet sich hervorragend die Arbeit an der DL, Stangen- und Cavalettiarbeit.

Autor:  ravell1999 [ 16. Januar 2009, 10:00 ]
Betreff des Beitrags: 

Ach und noch etwas:

Körperspannung ist nicht Gottgegeben, auch die kann man lernen ;o)

Autor:  yvi [ 16. Januar 2009, 10:05 ]
Betreff des Beitrags: 

:-|

Autor:  zera [ 16. Januar 2009, 10:06 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich hatte es so verstanden, dass Kraft in den Armen gemeint war. Bauch- und Rückenmuskulatur sind natürlich immens wichtig - da stimme ich zu. Aber ich gehe mal davon aus, dass der RL DAS auch nicht gemeint hat, als er von Kraft sprach.

@ Quark: Nein, nicht stemmen, sondern Situps. Deine Arme brauchst Du nicht zu trainieren.

Wenn Dir nach 20 Minuten die Power ausgeht - so what?! dann reitest du halt 20 Minuten richtig ordentlich, und hörst danach auf. Wenn Du ne ganze Stunde "rumjuckelst", weil das Pferd halt ne ganze Stunde geritten werden soll, dann gewinnt Ihr dabei beide nichts.

Oder Du machst halt drei Intervalle - 15 Minuten schwungvoll vorwärts, dann 5 Minuten Schrittpause, dann wieder vorwärts ... usw.
Versammelnde arbeit würde ich ganz weit hinten an stellen, und stattdessen mein Augenmerk nur auf die lösende Arbeit legen vorerst. Denn scheinbar stimmen Takt und Losgelassenheit ja noch nicht...

PS: Und die Situps (korrekt ausgeführt) helfen wirklich.

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