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Die weiche Hand - wie sieht sie aus?
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Autor:  Asina [ 9. Juni 2008, 08:34 ]
Betreff des Beitrags:  Die weiche Hand - wie sieht sie aus?

Ist es Ausbildung, Turniersport, Westernreiten? Hmmm, weiß nicht so recht wo´s hin gehört. Es wird so viel von einer weichen Hand gesprochen, dass ich mir gerade diese Frage stelle.
Gibt es sie, die WEICHE Hand und was sind ihre Merkmale? Unterscheiden sich die Merkmale einer weichen Hand in den unterschiedlichen Disziplinen oder gibt es nur eine Möglichkeit?
Beispielsweise die Zügel, nur mit den Fingerspitzen gehalten.... :?

Was meint Ihr?

Autor:  Bazooka [ 9. Juni 2008, 08:38 ]
Betreff des Beitrags: 

Es gibt sie.
Es setzt das Wissen um die eigenen körperlichen Funktionen und Selbstblockaden voraus, es setzt voraus, Reiten als feine Kommunikation zu betreiben, und nicht als Kraftsport, es setzt das Wissen um das Einwirken verschiedener Gebisse und Reithalfter voraus, es setzt das Wissen um die individuelle Anatomie des Mauls voraus, die Fähigkeit zur Selbstkritik, die Fähigkeit, sich vor dem Reiten locker zu machen. Sehr hilfreich ist es, wenn man sich überwinden kann, selbst mal ein Gebiss ins Maul zu nehmen und einen zweiten Menschen mit der Zügelführung zu beauftragen.

Autor:  Asina [ 9. Juni 2008, 08:44 ]
Betreff des Beitrags: 

Bazooka hat geschrieben:
Es gibt sie.
Es setzt das Wissen um die eigenen körperlichen Funktionen und Selbstblockaden voraus, es setzt voraus, Reiten als feine Kommunikation zu betreiben, und nicht als Kraftsport, es setzt das Wissen um das Einwirken verschiedener Gebisse und Reithalfter voraus, es setzt das Wissen um die individuelle Anatomie des Mauls voraus, die Fähigkeit zur Selbstkritik, die Fähigkeit, sich vor dem Reiten locker zu machen. Sehr hilfreich ist es, wenn man sich überwinden kann, selbst mal ein Gebiss ins Maul zu nehmen und einen zweiten Menschen mit der Zügelführung zu beauftragen.


Das sind die Voraussetzungen. Und, wie SIEHT sie nun aus, die weiche Hand?

Autor:  Bazooka [ 9. Juni 2008, 08:49 ]
Betreff des Beitrags: 

Das verstehe ich nicht.
:?:

Autor:  Snoeffi [ 9. Juni 2008, 09:00 ]
Betreff des Beitrags: 

Mmm wie sie aussieht, weiß ich auch nicht. Ich könnte höchsten die Hände meines Reitlehrers fotographieren und hier reinstellen, dann könnte man es sehen. :-|

Spontan fällt mir folgende Definition ein:

Die weiche Reiterhand schafft es, eine konstante, ruhige Zügelverbindung zu halten und gibt oft nach, ohne den Rhythmus des Pferdes zu stören. Das Pferd honoriert sie durch zufriedenes Kauen und lockerer Anlehnung - je nach Ausbildungsstand - in tragender Selbsthaltung. Die weiche Reiterhand ist nie ungerecht, so dass das Pferd wirklich vertrauensvoll das Gebiss annimmt. Trotzdem erhält sie eine Anlehnung und verwechselt diese keinesfalls mit einem schlabbernden und durchhängenden Zügel.

Ach ja und noch:

Die weiche Reiterhand steht leider ganz weit oben auf der roten Liste - weil sie extrem stark vom Aussterben bedroht ist.

Snoeffi

Autor:  Asina [ 9. Juni 2008, 09:02 ]
Betreff des Beitrags: 

Meine Frage bezieht sich auf die `Äußerlichkeiten´.
In der Runde der Zuschauer hört man immer mal wieder diesen Begriff, dabei fällt auf, dass die Zügel dabei sehr unterschiedlich* gehalten werden.

*mit der geschlossenen Faust, in der offenen Hand, nur mit den Fingerspitzen, oder in der flachen Hand nur mit dem Daumen àngeklemmt´, usw.
Ist das so klarer formuliert?

@Snoeffi,
Rote Liste - ui schon sooo schlimm? :wink: Dachte nicht, dass das Thema so brennt.
Foto wäre bestimmt interessant und könnte zur Aufklärung beitragen.

Autor:  Bazooka [ 9. Juni 2008, 09:13 ]
Betreff des Beitrags: 

Wichtig ist, das alle Gelenke inklusive des kleinsten Fingers, unabhängig von einander agieren können. Und das die Gelenke nicht festgestellt sind. Ellbogen undHand müssen insofern eine Linie bilden, ohne Knicks.

Autor:  cocoloco [ 9. Juni 2008, 09:19 ]
Betreff des Beitrags: 

und der daumen bildet ein kleines dach, liegt also locker obendrauf -
so dass ein kleines küken in der faust überleben könnte :wink:
die ganze hand ist so lockerer

Autor:  Alia [ 9. Juni 2008, 09:25 ]
Betreff des Beitrags: 

Genau, das Küken soll überleben, aber nicht flüchten können (mein Küken wäre wahrscheinlich schnell weg). Das "Bild" ist von Sally Swift, gell?

Autor:  Asina [ 9. Juni 2008, 10:22 ]
Betreff des Beitrags: 

@Bazooka,
verstehe ich Dich richtig, die weiche Hand beginnt schon beim Ellenbogen?

Autor:  Diva [ 9. Juni 2008, 10:29 ]
Betreff des Beitrags: 

@Asina
Nein spätestens in der Schulter, eher schon in der Lendenwirbelsäule, am Wahrscheinlichsten im Gesäss...

Autor:  chabau [ 9. Juni 2008, 11:10 ]
Betreff des Beitrags: 

der ganze Reiter ab Körperhälfte aufwärts ist eine Hand, alles nach abwärts hin ist der ruhige Schenkel :mrgreen: (sorry ^^)

Autor:  Bazooka [ 9. Juni 2008, 11:13 ]
Betreff des Beitrags: 

Chabau, das ist gut. Wenn man weiter geht, könnte man sagen, die weiche Hand beginnt im Kopf. Sprich: ich muss verinnerlichen, daß das Pferd die Anlehnung sucht, ich sie gewähre, und nicht ranziehe (im Idealfall bitte!).

Das Ganze ist ein Gesamtkunstwerk. Ist so schwer, das jetzt hier so rüber zu bringen, im prinzip müsste man ein Video einer Sitzkorrektur einstellen.

Autor:  Asina [ 9. Juni 2008, 12:07 ]
Betreff des Beitrags: 

Wenn ich Eure Definitionen hier so lese, ist es kein Wunder, dass die weiche Hand am aussterben ist. Ein fortgeschrittener Reitschüler kann hoffentlich was damit anfangen. Und wie erklärt man das Anfängern, die doch erstmal mehr mit sich selbst beschäftigt sind? Der würde sich mit solchen Erklärungen möglicherweise leicht ver****t vorkommen.

Nebenbei bemerkt, am häufigsten beobachte ich (nicht nur bei den Westernreitern), dass mit einer weichen Hand, scheinbar eine offene Hand, möglichst die Zügel mit den Fingerspitzen angefasst, verbunden wird.

Autor:  Ago [ 9. Juni 2008, 12:17 ]
Betreff des Beitrags: 

Asina hat geschrieben:
Und wie erklärt man das Anfängern, die doch erstmal mehr mit sich selbst beschäftigt sind?


Einem Anfänger würde ich das so nicht erklären, weil er - wie Du selber merkst - damit völlig überfordert wäre, nichts verstehen geschweige denn umsetzen könnte und mit ganz anderen Problemen noch zu kämpfen hat.

Einem Kind in der Schule bringt man doch auch nicht die Prozentrechnung vor den Grundrechenarten bei.

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