Faultier, jetzt hör mir mal zu:
Zur Erklärung: Das Hals fallen lassen, über den Rücken gehen ist nicht der Anfang der Losgelassenheit, sondern die Vollendung. Weiß gerade nicht wie ichs ausdrücken soll, korrigiert mich, wenn ich falsch liege.
In der Lösungsphase erwärmt sich die Muskulatur des Pferdes, ist diese warm kann sie sich dehnen, kann sie sich dehnen wird der Rücken locker und das Pferd kann sich in die Tiefe strecken. Kopf runter ist also die Vollendung der Lösungsphase.
Mit Schlaufzügeln verursacht man aber die Umkehrung dieses Prozesses, will heißen: Das Pferd muss zuerst den Kopf runternehmen obwohl die Muskulatur noch nicht warm ist und auch noch nicht bereit ist, sich zu dehnen. Die Folge ist, dass das Pferd die Rübe zwar unten hat, aber mit der Hinterhand eben nicht richtig untertreten kann, weil Muskulatur noch zu kalt. Die Folge daraus ist, dass der Rücken sich nicht aufwölben kann sondern nach unten weggedrückt wird (wie eine Hängebrücke).
Versuche selbst mal, bei kalter Muskulatur deinen Oberkörper bei gestreckten Beinen so vorzubeugen, dass Du mit den Fingern die Zehen berührst. Tut ganz schön weh, oder? Deinem Pferd auch, was ihm die Arbeit sicher nicht leichter werden lässt. Folge: wenn er ohne schon keinen Bock hat, wird er mit noch weniger Bock drauf haben, weil da noch die Schmerzen dazu kommen.
Dein Pferd drückt den Unterhals raus und den Rücken weg, weil es nicht losgelassen ist. Wenn es losgelassen ist, wird er von ganz alleine den Kopf runter nehmen. Mit Schlaufzügeln wird er niemals Losgelassenheit erreichen, weil Ihr Schritt 3 vor Schritt 1 fordert.
Ich hoffe, Ich habe es einigermaßen plausibel erklärt.
Zu Deinem RL. Ich verstehe, dass Du Deinem RL vertraust, ich vertraue meinem momentan auch noch blind, aber nur, weil er eben hundertprozentig meine Meinung verkörpert. Mein RL fragt mich allerdings immer wieder, ob ich mit seinen Korrekturen leben kann.
Du hast wie es aussieht keine Ahnung von Schlaufzügeln und deren Wirkung, deshalb würde ich Deinen RL mal darauf ansprechen, denn es ist keine Schande die Dinge zu hinterfragen und sich ggf. auch dagegen zu wehren.
Denk an Dein Pferd und an dessen Gesundheit. Und noch eins zum Schluss: Du sagst dein Faultier hat keinen Bock: hat man Dir schonmal auf was Lust gemacht durch Zwang????
Kein Pferd drückt den Rücken weg und den Unterhals raus, weil er keinen Bock auf Arbeit hat. Die lockere Dehnungshaltung ist nämlich für jedes Pferd viel angenehmer. Wenn er diese nicht einnehmen will, muss das andere Ursachen haben, die entweder beim Reiter, beim Sattel, am Rücken oder auch mal an den Zähnen zu finden sind.
Der hat keinen Bock ist immer eine Ausrede des Reiters oder des RL.