Hehe, ich bin heute schreibwütig
Nochmal was zum Thema "Es kommt auch aufs Pferd an"
Als der erste Selbstgezogene alt genug war, habe ich erstmal alles allein gemacht, führen, longieren bis hin zum frei reiten (oder rumeiern

) in der Halle in allen 3GGA ... ("Allein" heißt mit Papas Hilfe, der allerdings nicht mehr Ahnung hat als ich

). Nur draußen hats nicht mehr funktioniert, ich war unsicher, ob er versteht was ich will, habe mich nicht getraut mich durchzusetzen und nachdem er einmal durchgegangen ist war auch Angst dabei ... der Gute war halt der erste Große zum Einreiten, ein ziemliches "Schiff" - den haben wir dann umgehend einen Monat lang in Beritt gegeben, bevor er sich was angewöhnt, dann bin ich ein paarmal unter Aufsicht dort geritten und habe dann wieder allein weitergemacht. Also dressurmäßig gearbeitet, die ersten Sprünge gemacht, ins Gelände gegangen usw ... meine Unsicherheit hatte ich ganz gut im Griff und habe mich immer durchsetzen können - ab da war er eigentlich auch ganz unkompliziert. Dann habe ich ihn regelmäßig mit zum Springtraining genommen, das war auch sehr hilfreich, ich allein hätte es nicht hinbekommen, dass er etwas gesetzter galoppiert und auch sonst hätte alles viiieeel länger gedauert ... aber mit Trainer im Rücken probiert man auch mal Sachen, die man allein nicht unbedingt angehen würde ... habe ihn dann 4jährig Reitpferde und Springpferde vorgestellt (durchaus erfolgreich) ... vorm Verkauf wollten wir ihn eigentlich nochmal in Beritt geben, um ihn dann halt besser verkaufen zu können, aber die AKU hat einen Herzfehler ans Licht gebracht und wir haben uns das dann gespart ...
Die "kleine Halbschwester" war ein Jahr jünger und ganz anders ... vllt lag es auch daran, dass sie immer bei uns war und mit ihr schon viel rumgetüdelt wurde, war schon als Handpferd mit usw ... jedenfalls ging das bei ihr einfach super unkompliziert ... "Draufsetzten und Losreiten" ... sie war schon erstaunlich ausbalanciert und von Anfang an schön zu reiten ... und unerschrocken und selbstbewusst (aber nicht zu selbstbewusst für mich

) ... ich konnte sie aus Zeitmangel nur wenig reiten, aber das hat irgendwie nichts gemacht, man konnte auch nach 3Wochen nicht reiten allein bei Wind und Wetter ne Runde durchs Gelände drehen, und wenn ich gesagt habe heute probieren wir mal einen Sprung/Angaloppieren/nen Absprung/Anhalten/einen Graben - null Problem ... wenn sie mal ihre 5min hatte, fand ich das eher amüsant als bedrohlich (im Gegensatz zum Bruder, der dann auf Durchzug geschaltet hat und losgerannt ist) ...
Sie war das einzige Pferd, was ich wirklich ganz ohne Training allein geritten bin ... wenn wir uns nicht entschieden hätten, sie auch zu verkaufen, hätte ich sie später mit zum Dressur- und Springtraining genommen, mehr als die ersten Grundlagen kann ich auch noch nicht allein ... aber so war sie genau einmal mit zum Springtraining, um den Trainer nach seiner Meinung zu fragen (Mundpropaganda ist immernoch das Beste um ein Pferd zu verkaufen) ... die war dann das erste Mal in einer fremden Halle mit fremden Pferden und hat getan als würde sie das schon immer machen ... während ihr Bruder damals erstmal Luftsprünge gemacht hat vor Aufregung und ich Probleme hatte mir Gehör zu verschaffen ... Kommentar vom Trainer nach 5min "Oh, die ist ja rittiger als der Andere".Eine Woche später war sie verkauft, der erste Interessent hat sie begeistert genommen. Tja, so unterschiedlich kann das sein ...
Sarah habe ich 4jährig und angeritten bekommen ... wir wollten zwar ein "fertigeres" Pferd haben, aber irgendwie gab es keine die das gewünschte Potential hatten und gleichzeitig bezahlbar waren ... naja, dann halt eben alles nochmal von vorn ... wird auch mit Training um einiges länger dauern als wenn ein Profi das machen würde, aber das ist es mir wert (ich denke ich werde mit einem Pferd wie ihr noch einiges lernen) und ich denke auch nicht, dass sie sich später beschwert, weil ich ihre sportliche Karriere versaut hätte
Als wir Penny gekauft haben, hatte diese schon Siege und Platzierungen in L-Springen und ich konnte somit gleich los und A-Springen reiten ... aber vom Ausbildungstand her, neeee, dann lieber einen 4jährigen ... sie kam von einem typischen Springreiter, hatte mit Dressur gar nichts am Hut und war Anfangs beim Springen schwer zu kontrollieren- kannte nur Galopp und Vollgas Richtung Sprung.Da hätte auch ein Anfänger keine Freude dran gehabt ... aber gut, Papa hat sie als Zuchtstute und da ist es ok und sinnvoll, wenn sie schon ein paar Erfolge hat.
Sicherlich gibt es auch gut ausgebildete 7jährige, und ich hätte auch gern einen Professor gehabt, um nicht nur mit jungen Pferden von vorn anzufangen sondern auch mal was anderes zu lernen, aber das hat sich bisher noch nicht ergeben
