gerne, wenn auch das ganze Thema ARR sehr komplex ist und sich in einem Forum schlecht wiedergeben lässt.
Gekommen bin ich auf Klaus Schöneich, weil meine ehem. Arbeitskollegin ihre Trakki lt. Tierarzt aufgeben sollte. Sie hatte mich geben, sie mit ihrem Wallach zu Schöneich zu begleiten, weil sie ihn bei einem Diagnose-WE angemeldet hatte. Klaus Schöneich hat ihn sich angesehen, die Probleme schildern lassen und ihn im Round-Pen Probe-Longiert. Es wurde alles gefilmt, genau erklärt und ein Therapie-Konzept vorgeschlagen. In dem Zentrum arbeiten alle Fachleute vom Sattler bis zum Hufschmied Hand in Hand - davon war ich schon mal überzeugt.
Klaus Schöneich und seine Frau sind sehr spezielle Menschen, aber fachlich richtig gut.
Meine Stute hat einige Exterieur-Mängel (steile Schulter, kurzer und strammer Rücken, Hengshals, der sehr tief angesetzt ist), die es uns schon immer schwer gemacht haben.
Ich habe es mit gutem Unterricht und Beritt versucht, aber wir kamen nicht wirklich vorwärts. Sie war über dem Zügel, der Rücken schwer zum Schwingen zu bringen, sehr vorderlastig und ließ sich ganz schlecht los. Da konnte ich treiben wie ich wollte, Übergänge, Tempounterschiede, Stangenarbeit - das ganze Programm.
Klaus Schöneich hatte meiner Kollegin erklärt und auf dem Video war deutlich zu sehen, daß ihr Pferd nicht senkrecht auffußte und sich auch nicht richtig trug. Er stützte nach außen weg, um sich beim in die Runde "schleudern" aufzufangen. Außerdem kam von hinten kein Schub und er fiel extrem auf die linke Schulter. Diese Erklärungen waren einleuchtend und danach durften wir bei der Longenarbeit von einem Pferd zuschauen, daß schon etwas länger da war. Mich hat das überzeugt.
Als meine Kollegin nach 3 Wochen wieder hingefahren ist, bin ich mit meiner Stute für ein 3-Tage-Wochenende-Schnupper-Kurs mitgefahren. Vorab zu dem Wallach der Kollegin: nicht wiederzuerkennen. Aktives Hinterbein, Hahnentritt weg, Rücken wunderbar aufgewölbt, das ganze Pferd locker und am schwingen.
Das Longieren ist ja nur Stufe I. Dann kommt das Reiten. Sattel wurde begutachtet und ein besser passender angepasst. Dann hat sie vom Sattel aus gelernt, ihr Pferd in der Schulter zu heben und das Schwingen zu erhalten. Sie fährt heute noch mind. 2x im Jahr hin, Pferdchen ist inzwischen 25 und sieht richtig gut aus.
In den 3 Tagen wurde erst eine gründliche Bestandsaufnahme gemacht incl. Video vom Pferd. Sie konnte auf der rechten Hand die Schulter nicht richtig anheben - daher unsere massiven Probleme im Rechtsgalopp, auch sie fußte nicht senkrecht auf und der Sattel, der mir von einem Sattler als 100% passend verkauft wurde, lag nicht wirklich gut. Zudem lief sie quasi ihrem Schwerpunkt hinterher.
Natürlich konnten wir in den 3 Tagen nicht zur Perfektion kommen - aber ich habe die Longiertechnik in den Grundzügen erlernen und dieses Können in 2 weiteren Kursen ausgebaut und gelernt, wie ich mein Pferd vom Sattel aus in der Schulter aufrichten kann und ihre Rittigkeit ist viel viel besser geworden. Aufgrund ihres Exterieur wird sie nie ein Dressurpferd, aber sie ist ein brauchbares Reitpferd geworden, daß richtig Spaß macht.
Ein ähnliches Ergebnis hätte vielleicht auch eine andere Methode gebracht - aber ich habe diese probiert. Und die Entwicklung meiner Stute und des Wallachs meiner Kollegin zeigt mir, so falsch kann das nicht gewesen sein.
Zu den Video, das hier eingestellt wurde und als Grundlage für die Bewertung einiger dienen: Es wird leider nicht gesagt, wo das Problem des Pferdes liegt und wie die Ausgangsposition war. Ich bewerte auch nicht das komplette Westernreiten anhand eines Videos.
Natürlich kann man in der Ausbildung der Pferde auch ohne einen Michael Gleitner, Klaus Schöneich oder wen auch immer auskommen. Aber wenn man auf dem einen Weg nicht weiterkommt, dann ist es doch wohl nicht verwerflich, sich einen anderen Weg anzuschauen. Natürlich dabei immer wachsam bleiben und niemanden "blind" folgen - aber wenn sein Konzept überzeugt - warum nicht?
So, ist ganz schön lang geworden und vielleicht auch etwas durcheinander geschrieben. Eigentlich habe ich es mir zur Regel gemacht, mich dazu nicht mehr zu äußern. Es ist so schwer zu erklären und viele möchten einfach auch nicht drüber nachdenken, sondern tun es gleich als Blödsinn ab und mir liegt es wirklich fern, jemanden missionieren zu wollen. Wer sich wirklich dafür interessiert, macht sich am Besten auf den Weg und schaut es sich direkt bei ihm an und stellt dort seine Fragen. Aber weil Snoeffi so nett gefragt hat
