Evtl sollte man den Fred splitten - jetzt kommen wir doch weit vom Thema ab. Aber ich finde es spannend. Also antworte ich doch mal.
Ich habe Madame knapp 4 jährig gekauft. Da sah sie aber noch aus wie 2,5. Ich habe dann viel Kindertraining mit ihr gemacht. Spazieren gegangen, Bodenarbeit. Also vieles sehen, vieles kennenlernen. Mit Gerte abstreichen, mit der Peitsche vertraut machen. Stehen lernen. Sich überall anfassen lassen. Dinge auf dem Rücken und über dem Rücken akzeptieren usw. Sie ist der Typ neugierig. Also alles was ihr unvertraut war, hat sie maximal mit einem "stocken und anspannen" quittiert, blieb aber immer ruhig stehen. Sobald sie dann bemerkt hat, dass weiter nichts passiert, hat sie losgelassen und es akzeptiert. Die ging an riesigen Waldmaschinen vorbei ohne mit der Wimper zu zucken, marschierte mit mir zum Schießstand, hat sich Zeug auf den Rücken legen lassen usw.
Dann habe ich den Fehler gemacht, sie zum anreiten wegzugeben. Ein bisschen was dazu habe ich ja hier und da geschrieben. Zurück bekommen habe ich jedenfalls ein Pferd, das in Gegenwart anderer Pferde in der Halle unsicher wurde und das generell, mal ganz allgemein formuliert, die Aufgeschlossenheit gegenüber unbekanntem verloren hat.
Reiterlich hatte ich das Problem, dass sie null Zug nach vorne hatte, sich sehr schnell eingerollt hat, nicht loslassen konnte/wollte... "Therapie" war dann mit dem jungen Pferd raus ins Gelände. Alleine und auch in Begleitung. Zu dem Zeitpunkt war sie ca. 4/5 Monate unterm Sattel. Dann mussten wir innerhalb kürzester Zeit nochmal umziehen.
Das war im Endeffekt aber sehr positiv da sie nun so steht, wie ich mir das für mein Pferd wünsche. Heu ad lib, ganzjährig Weidegang in einer altersgemischten Herde. Dann kamen bei mir große gesundheitliche Probleme und sie bekam Weidepause. Jetzt ist sie seit Oktober wieder in regelmäßiger Arbeit. Ich würde also sagen, dass es vor allem erstmal an Routine fehlt und wir immer noch am ABC arbeiten. Sie hat am Anfang auf "arbeiten müssen" sehr nervös reagiert. Auch an der Hand ist sie so. Meine RL formuliert das ungefähr so: sie ist sehr, sehr fein und hat den absoluten Willen zu gefallen. Nimmt man also nicht umgehend den "Druck" weg, wenn sie etwas richtig macht, wird sie unsicher. Genauso, wenn sie etwas verkehrt macht und man nochmal anfragt. Was genau vorgefallen ist, weiß ich leider nicht. Aber sie war immer sehr aufmerksam und begeistert, wenn man sich mit ihr beschäftigt hat. Das ist weg. Derzeit habe ich eher das Gefühl sie fürchtet sich davor, Fehler zu machen.
Jetzt kamen in den letzten Wochen ein paar Faktoren zusammen, siehe Gesundheit. Die Rosse, die sich so ca. 2 Wochen vorher deutlich bemerkbar gemacht hat. Und dann der offensichtlich ungeliebte Nachbar, über den sie sich fürchterlich aufgeregt hat. Das scheint bei ihr auf den Magen zu gehen - eine andere Ursache konnten wir noch nicht ausmachen. Und durch die Klopperei in der Box hat sie sich ein paar hübsche Verspannungen zugelegt. Das ist nun behoben, sie ist umgezogen in eine andere Box. Ich hoffe, dass sie da zur Ruhe kommt und dann insgesamt auch wieder gelassener wird.
Und dann werde ich mal sehen, wie das bei ihr weitergeht und gerne berichten, bzw mal antesten, was ich jetzt hier an Tipps erhalten habe.
Dafür schon mal vielen Dank - und auch über weitere Gedanken zu all dem freue ich mich! Sorry, wenn der Text etwas wirr ist, aber über der Schreiberei kommen immer noch neue Ideen dazu

Ich hoffe, es ist nicht zu chaotisch.