Saludos!
Ich bin nun wahrlich kein Dogmatiker. Aber der Sinn des Longierens mit Gebiss will sich mir aus rein logischen Gründen nicht erschließen. Was will ich denn normalerweise an der Longe erarbeiten? Balance, Takt, Dehnung. Dazu brauche ich – außer bei Korrekturpferden – kein Gebiss, also wozu das Ganze? Mit einem vernünftigen Kappzaum kann ich alle drei Dinge auch ohne Gebiss erzielen. Mehr noch: Der Kappzaum erlaubt mir eine sehr differenzierte Einwirkungsmöglichkeit.
Wenn es nur darum geht, das junge Pferd beim Longieren ans Gebiss zu gewöhnen: blind einschnallen.
Zum Problem des falsch angaloppierens: Hier halte ich es für komplett kontraproduktiv, das Pferd vermehrt nach innen zu stellen, wie weiter oben gesagt wurde. Genau dann wird es sich nämlich vermehrt auf die innere Schulter schmeißen und diese eben NICHT freimachen können. (Beim Reiten wird in solchen Fällen nicht umsonst davon gesprochen, das Pferd auf der Seite, auf der es falsch angaloppiert in Travers-Stellung zu reiten, bevor man die Galopp-Hilfe gibt.
Dementsprechend würde ich das Pferd an der Longe so gerade wie möglich stellen, bevor ich auf der problematischen Seite angaloppieren lasse (Außenstellung an der Longe geht ja schlecht

). Was übrigens gut hilft, sind entsprechende Stimmkommandos wie "nein" beim falschen Angaloppieren und "priiima" beim richtigen. Mein Herr Hengst hat das auf diese Weise prima gelernt.
@ Meritas und Bazooka: Ihr habt beide Recht. Meritas, weil sie generell gegen das zu tiefe Einstellen ist, Bazooka, weil es durchaus Pferde gibt, bei denen man genau das billigend in Kauf nehmen muss. Mein PRE ist so ein Kandidat: Mords-Aufrichtung, dazu jahrelang falsch geritten. Der kannte v/a überhaupt nicht, am Anfang kam er auch durchaus mal zu tief und zu eng. Mit zunehmender Kraft und Balance hat sich das gegeben. Wie sagt ein "alter" RL, der auch in diesem Forum bekannt sein dürfte immer: "Hoch kommen sie alle".
LG
Andrea